Schizo-affektive Störung Typ Depressiv

03.12.2023 10:59 • x 1 #1

Bei mir wurde diese Woche (mal wieder) eine Depressive Episode diagnostiziert. Nichts Neues.

Ganz neu für mich ist aber Schizo-affektive Störung, mit Minussymptomatik.

Das musste ich erstmal verarbeiten. Und dazu recherchieren. Ich hatte nie den Eindruck, schizophren zu sein. Ich lernte dann, dass es ein Spektrum gibt, und zwei Typen von schizo-affektiv.

Es gibt auch den Verdacht auf Psychose.

Ich habe keine Halluzinationen oder sowas.

Nach der Diagnose bin ich zusätzlich verunsichert. Was genau bedeutet das für mich? Ich habe Symptome nachgeschaut, und kann mich zumindest zum Teil wiedererkennen.

Und der Arzt soll mit mir absprechen, ob mir noch zusätzlich Neuroleptika verschrieben werden.

Was genau bedeutet es, zusätzlich zu normal depressiv auch schizo-affektiv zu sein?

03.12.2023 13:07 • x 1 #2

Schau mal hier:

F25.1 Schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv

https://www.therapie.de/psyche/info/ind...tigt%20ist.

x 3#3

Hallo ParanoidAndroid,

Schizo-affektive Störung Typ Depressiv

03.12.2023 13:47 • x 2 #3

https://de.wikipedia.org/wiki/Schizoaff...%C3%B6rung
https://flexikon.doccheck.com/de/Negativsymptomatik

Zitat von ParanoidAndroid:
Ich habe keine Halluzinationen oder sowas.

So wie du schreibst, habe ich den Eindruck, dass du eigentlich recht normal bist (bitte nicht falsch auffassen, soll keine Wertung sein!) Depressive und sozial gehemmt/isoliert, sicher, aber mir scheint, dass die Diagnose, die dein Arzt dir da gestellt hat, dich selbst überrascht hat. Stimmungsschwankungen, die über das hinausgehen, was man bei einer Depression erwarten kann?

Zitat von ParanoidAndroid:
zusätzlich Neuroleptika

Zusätzlich zu Antidepressiva?

03.12.2023 14:03 • x 2 #4

Hey @ParanoidAndroid !

Da ich nichts über dich weiß, kann ich auch nichts zu den Diagnosen sagen. Zudem bin ich kein Profi.

Allerdings sind viele Ärzte, Psychiater und Therapeuten oft etwas zu engagiert, was Diagnosen betrifft. Ich erinnere mich da immer wieder gerne an einen meiner Setting-Leiter zurück, der ständig predigte: Nicht alles immer gleich pathologisieren!
Letztlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Davon abgesehen vermuten vielen hinter Schizophrenie oft das schlimmste, was es nicht ist. Wahn zählt z.B. auch dazu - subjektive Falschbeurteilungen wie:

- ich bin zu schlecht für einen guten Job
- ich werde immer in Existenznot leben
- ich werde nie gute Freunde finden
- etc.

Viele denken fälschlicherweise, dass Schizophrenie immer gleichbedeutet mit optischen Hallus, oder dem Hören von Stimmen ist.

Schizo-affektiv bedeutet in meinem Verständnis, dass zur Depression (oder Manie) noch etwas parallel läuft (Psychose).

Wenn dich die Diagnose verunsichert, sprichst du vielleicht nochmals mit dem Arzt, oder einem anderen Arzt deines Vertrauens darüber? Oder wäre eine unabhängige Zweitmeinung hilfreich für dich?

Alles Gute!

03.12.2023 14:07 • x 1 #5

Zitat von HDD:
Zusätzlich zu Antidepressiva?

Genau. Aktuell nehme ich zwei Antidepressiva: Escitalopram (in der maximalen Dosis), sowie Mirtazapin.

Da alles ja bekanntermaßen potenzielle Nebenwirkungen hat, bin ich bei jedem neuen Medikament erstmal skeptisch.

03.12.2023 14:11 • x 1 #6

Zitat von ZeroOne:
Davon abgesehen vermuten vielen hinter Schizophrenie oft das schlimmste, was es nicht ist. Wahn zählt z.B. auch dazu - subjektive Falschbeurteilungen wie:

- ich bin zu schlecht für einen guten Job
- ich werde immer in Existenznot leben
- ich werde nie gute Freunde finden
- etc.

Also ich erkenne da jedenfalls was wieder. Es gibt in mir jedenfalls folgende Vorstellungen:

- ich bin ein Impostor, ein Hochstapler, und habe jeden Erfolg nicht verdient
- ich werde nie wieder Freunde haben
- ich werde niemals glücklich sein können
usw.

Zitat von ZeroOne:
Wenn dich die Diagnose verunsichert, sprichst du vielleicht nochmals mit dem Arzt, oder einem anderen Arzt deines Vertrauens darüber? Oder wäre eine unabhängige Zweitmeinung hilfreich für dich?

Ich werde jedenfalls nochmal zu meinem Hausarzt gehen, und dort Bedenken äußern. Da ich sowieso auf einen Therapieplatz warten muss, werde ich außerdem wohl noch die ein oder andere Sprechstunde in einer anderen Praxis in Anspruch nehmen. Dort gibt es dann evtl. abweichende Meinungen, oder Bestätigung.

04.12.2023 00:23 • #7

@ParanoidAndroid nun ich bin nun nach durchlesen diesen thread immer noch nicht schlauer warum du schizoaffekte störung hast! Was veranlasst dein Arzt, dir diese Diagnose zu geben? Weil es ist für mich nicht so passt was du da so geschrieben hast. Das reicht noch lange nicht aus, dass du diese Diagnose bekommen solltest. Falls die Frage aufkommt ,woher ich das wissen kann. Ich leide an einer schizoaffekte störung.

04.12.2023 03:03 • #8

Zitat von ParanoidAndroid:
- ich bin ein Impostor, ein Hochstapler, und habe jeden Erfolg nicht verdient
- ich werde nie wieder Freunde haben
- ich werde niemals glücklich sein können

Negative Einstellungen. Scheint mir alles recht typisch, wenn auch etwas extrem, für eine Depression, in Anbetracht deiner langen Vorgeschichte.

Interessant finde ich, dass auch die anderen Leute hier die Meinung zu teilen scheinen, die ich bereits zu Anfang hatte:

Zitat von HDD:
So wie du schreibst, habe ich den Eindruck, dass du eigentlich recht normal bist

Also ich würde mir an deiner Stelle erst mal keinen Kopf machen wegen dieser Diagnose Schizo-affektive Störung. Es kann gut sein, dass sich deine Probleme in Wohlgefallen auflösen, wenn du die Depression wegbekommst (und ein wenig an deinem Sozialleben arbeitest - was natürlich viel leichter fällt, wenn man nicht depressiv ist).

Versuch, daran zu arbeiten. Wenn du erstmal ein kleines Erfolgserlebnis hast, wird das die Bestätigung dafür sein, dass sich etwas zum Guten ändern lässt. Damit wird das Weiterarbeiten dann leichter werden...

Übrigens dein Avatar... der erinnert mich irgendwie an Marvin, den depressiven Roboter aus Per Anhalter durch die Galaxis. Absicht oder Zufall?

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