Salsa-Tanzen ist Therapie für Körper und Seele

Sarah
Dank eines kleines Anschubsers eines Therapeuten habe ich vor etwas über 2 Jahren angefangen, kubanische Salsa zu tanzen. Für diesen Schubser könnte ich ihm heute noch die Füße küssen! Denn in diesen 2 Jahren habe ich - dank des Tanzens - viele schöne Erfahrungen gesammelt, wo vorher Ängste herrschten. Und vor allem habe ich unglaublich viel über mich gelernt - weit über den Horizont des reines Tanzens hinaus!

Am Anfang ging es für mich vor allem darum, mein eigenes Spiegelbild beim Training zu ertragen und die körperliche Nähe des Tanzpartners zuzulassen. Nicht anderes hätte mich in der Zeit dazu bewogen, mich bis zu 6 Stunden pro Woche vor einen Spiegel zu stellen. Aber das Tanzen hat so viel Spaß gemacht, ich wollte gerne besser werden. Also habe ich diese Kröte geschluckt Und dem Tanzpartner soweit zu vertrauen, dass man sich als Frau bedingungslos führe lässt. Zumindest wenn der Mann führen kann...

Eins meiner großen Themen ist auch mein Selbstbild als weibliches Wesen. Ich habe mich selber nie als sonderlich weiblich oder gar attraktiv oder begehrenswert empfunden. Im kubanischen Tanz gehört aber gerade dieses Element ganz entscheidend dazu. Die Bewegung der Hüften, des Oberkörpers, das Spielen mit dem Partner. Die ersten Monate ging das gar nicht. Doch irgendwann kam die Bewegung der Hüfte, kam Bewegung in den Oberkörper. Ich konnte ein ganz anderes Körpergefühl entdecken. Eine tolle Lehrerin hat mal beim Ladystyling zu mir gesagt Man macht das nicht für seinen Tanzpartner. Man macht das, weil man sich sicher ist, großartig auszusehen und das will man allen zeigen. Wenn das den eigenen Tanzpartner freut ist das nur ein netter Nebeneffekt. Recht hat sie!

Irgendwann war ich soweit, über den Tellerrand der Salsa hinaus zu blicken. Ich lernte Son, Afro und Bachata kennen. Und über das Gefühl beim Tanzen lernte ich mich selber besser kennen. Ich weiß inzwischen für mich, dass der Bachata nichts für mich ist. Er wirkt aufgesetzt, eine für meinen Geschmack zu plumpe ero. zwischen den Tanzpartnern. Der für mich sinnlichste Tanz ist der Son Cubano. Ein alter kubanischer Tanz. Nicht mit dem offensichtlichen Werben des Bachata. Die Bewegungen sind weicher, feiner, fließender. Die Verbindung zwischen den Partnern ist weicher und fließender, es geht mehr um ein für den Außenstehenden unsichtbares Zusammenspiel. Dieses weiche, elegante bin einfach viel mehr ich. Und nicht nur im Tanz.

Das genaue Gegenteil ist Afro und Rumba Guaguanco. Kubanische Tänze mit tiefschwarzen afrikanischen Wurzeln (sucht mal nach Videos zum Thema Palo von einem Tänzer namens Yoyo). Ich fand beides schon immer toll, und habe mich mit beidem enorm schwer getan - und tue es teils heute noch. Denn Afro funktioniert nur, wenn man den Körper locker lässt und sich der Bewegung und der Musik hingibt. Ich muss lernen, nicht so verkrampft und kontrolliert zu sein und endlich mal den Kopf auszuschalten. Und das geht mir nicht nur beim Tanzen so. Doch durch das Tanzen habe schon ein Paar Mal das Gefühl erleben dürfen, wie gut und frei es sich anfühlt, sich einfach fallen zu lassen. Ohne Anspannung, ohne Zweifel, ohne Nachdenken - sondern einfach voll und ganz in dem Moment sein. Und weil es sich beim Tanzen schon so großartig anfühlt möchte ich das auch außerhalb des Tanzes in meinem Leben haben. Vielleicht kann ich es irgendwann übertragen. Und auf jeden Fall motiviert es mich, weiter an meiner Veränderung zu arbeiten.

Und dann sind es noch so viele kleine Dinge, die ich lernen durfte. Freundschaften sind entstanden und ich konnte meine Angst vor neuen Kontakten ein wenig ablegen. Ich musste lernen, dass ich nicht gegen mich und meinen Körper arbeiten kann und nichts erzwingen kann - nur wenn ich mit mir arbeite komme ich zum Erfolg. Und immer wieder der Satz von verschiedenen Lehrerinnen in Styling-Kursen: Es gibt kein falsch, sondern nur anders. Mach die Bewegung so, wie sie sich für deinen Körper richtig anfühlt.

Inzwischen kann ich mit Sicherheit sagen, dass das Tanzen für mic Körpertherapie pur ist!

15.05.2013 08:19 • #1


M
Liebe Sarah,

es freut mich wirklich sehr, dass du mit dem Tanzen solche Erfolge hast!

Du tanzt ja Tänze, von denen ich nicht mal wusste, dass sie existieren.

15.05.2013 12:04 • #2


A


Hallo Sarah,

Salsa-Tanzen ist Therapie für Körper und Seele

x 3#3


S
Hallo Sarah,

tanzen find ich bombe

Im Herbst 2011 habe ich mit Salsa angefangen, allerdings den LA-Style. Leider kam dann mal wieder die Depression (die immer noch nicht ganz weg ist) und jetzt bin ich voll aus der Übung. Seit einem Jahr war ich nun nicht mehr Salsa tanzen. Und diese Woche hat mich ne Freundin, die ich auch beim Salsa kennengelernt habe, gefragt, ob ich heute Abend mit ihr zu einer Salsa-Party gehen würde.....puh, da habe ich jetzt schon bammel, da fragen mich bestimmt einige, warum ich solange nicht mehr zum Tanzen gekommen bin etc. Außerdem trau ich mich gar nicht mehr mit jemanden zu tanzen, kann's ja gar nimmer, na toll!

Beim LA-Style sind halt sehr viele Figuren, Drehungen etc. enthalten. Denke, werde demnächst vielleicht auch mal ein Tanzkurs im kubanischen Style belegen.
Auf jeden Fall macht das echt Spaß, wenn man den richtigen Tanzpartner hat

Jetzt bin ich mal gespannt, wie das heute Abend wird....na ja mehr als blamieren kann ich mich ja nicht

Lg
sunbeam

29.05.2013 19:57 • #3


Sarah
Hallo sunbeam,

und, wie war der Abend?

Mir geht es übrigens ähnlich, wenn ich mit NY- oder LY-Tänzern tanze Also tummle ich mich in erster Linie in den kubanischen Hochburgen im Ruhrpott

02.06.2013 21:22 • #4


Knoten
Hallo Sarah,

Tanzen ist in der Tat ein wunderbares Heilmittel. Ich habe mit Steffen die ersten 4 Stufen - also bis Silber - die Standarttänze in einer Tanzschule gelernt. Wobei das Lernen alleine auf mich bezogen ist. Es waren Walzer (Wiener und Langsamer), Foxtrott, Jive, Samba, Rumba, ChaCha, Tango, DiscoFox und ein amerikanischer Tanz, von dem ich den Namen vergessen habe.

Steffen war früher Formationstänzer und damit sehr bedacht auf Körperhaltung, genaue Schrittlänge etc. Das konnte ich nach meinem Klinikaufenthalt im letzten Jahr nicht mehr umsetzen. Zu viel Tänze, zu wenig Zeit die einzelnen Figuren zu üben. Steffen war durch meine Unfähigkeit mir die Schrittfolgen dauerhaft zu merken enttäuscht und ich fühlte mich, unabhängig von Steffens Gefühlen - zu dumm in dem Kurs weiter zu kommen. Jede Woche neue Figuren zu lernen, ohne sie zwischendurch auch nur einmal geübt zu haben, ging einfach nicht.

Ich war frustriert, verärgert über meine Unfähigkeit, die eindeutig mit meinem Aufenthalt in der Klinik entstanden ist. Die 6 Wochen hatten soviel zerstört, vom dem, was ich mir vorher aufgebaut hatte!!!
Es kam vor, dass ich am Anfang der Stunde eine Schrittfolge super auf`s Parkett brachte, doch am Ende der Stunde alles durcheinander würfelte, da in der Zwischenzeit wieder andere Figuren, zu anderen Tänzen geübt wurden. In der Regel wurden 3-4 Tänze durchgegangen. 1 zur Wiederholung aus der letzten Stunde und der Rest mit neuen Figuren.
So musste ich das Tanzen leider an den Nagel hängen.

Wenn ich deine Berichte so lese, kribbelt es wieder in meinen Füßen... Vielleicht bin ich bereit, das Tanzen wieder aufzunehmen...

Mal schauen was mein Schatz dazu sagt...

LG, Bettina

04.06.2013 09:19 • #5


Sarah
Hallo Knoten,

beim Tanzen geht es doch nicht darum, möglichst schnell möglich viele Figuren zu lernen Es geht um die Freude am Tanzen, an der Musik, an der Bewegung. Wäre es für dich und deinen Partner nicht vielleicht eine Alternative, einfach regelmäßig tanzen zu gehen? Und wenn es für deinen Freund wichtig ist, Figuren, Technik etc. zu perfektionieren kann er doch trotzdem einen Kurs mit einer anderen Tanzpartnerin machen. Männer werden ja meistens gesucht

So kann er seinen tänzerischen Perfektionismus mit einer Tänzerin ausleben, der genau das auch wichtig ist. Und bei freien Tanzveranstaltungen könnt ihr gemeinsam eure Freude an der Bewegung und der Musik ausleben.

Ich fahre Samstag wieder nach Osna zum Afro-Einzeltraining

LG

Sarah

10.06.2013 19:29 • #6


S
Hallo Sarah,

ich habe festgestellt, dass ich noch Salsa tanzen kann und es nach wie vor einfach Spaß macht Lerne jetzt auch den kubanischen Style und versuche dranzubleiben. Eigentlich müsste ich unter der Woche noch zu den Übungsabenden, leider schaffe ich das nicht, weil meine Arbeit mich z.Z. stresst und da bin ich abends platt, blöd

Kizomba finde ich übrigens auch nicht schlecht, das haben unsere Tanzlehrer letztesmal gezeigt.

lg
sunbeam

25.06.2013 20:32 • #7


Sarah
Mit Kizomba und Bachata kann man mich jagen Wenn es ruhiger und romantisch werden soll dann nehme ich lieber den Son Nur das es in Dortmund genau einen Son-tanzenden Mann gibt

Ich durfte heute spontan einspringen und 2 Stunden Tanzkurs mitleiten *ächz*

25.06.2013 21:22 • #8


Sarah
Ich habe gestern Abend zum ersten Mal ein Paar Schritte Tango Argentino getanzt. Gottchen, was für ein großartiges Tanzgefühl Nach diesem einen Tanz (komplett ohne Tangoahnung meinerseits aber mit einem guten Partner ) hat sich meine Ahnung bestätigt, dass der Tango mir eigentlich mehr liegt als die Salsa... Es ist viel kontrollierter in seinem Bewegungen, hat aber auch eine ganz eigene und eigenartige Leichtigkeit. Und jetzt brauche ich ganz dringend einen Tangopartner - ich will das nochmal machen

29.06.2013 10:52 • #9


M

29.06.2013 10:54 • #10


A


Hallo Sarah,

x 4#11


Anima
Tanzen ist einfach herrlich! Vor allem befreiend! In diesem Jahr, wo ich krank geschrieben war - ich sage mal, mein Wiederfindungsjahr, da bin ich oft zum Tanzen gegangen und möchte behaupten, es hat geholfen!

15.12.2013 17:28 • #11

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