Reha mit Kindern hat mir viel gebracht

Ein liebes Hallo an alle Lesenden,

Auch ich möchte meine Erfahrungen hier preis geben. Auch ich steckte bis im Januar in einem tiefen Loch und wusste nicht,wie ich da je wieder rauskommen sollte.Ich war seit Mai 2008 krank geschrieben,weil man mich auf der Arbeit mobbte und los werden wollte. Dieses Mobben brachte mich dann endgültig an den Rand meiner Kräfte und ich brach zusammen. Eine Mutter-Kind-Kur brachte mir nichts und ich rutschte immer tiefer. Meine Kinder (5 und 6 Jahre) mussten auf vieles verzichten,weil ich einfach keine Kraft mehr hatte.Die Psychologen hier sind überlaufen und so hatte ich keine Chance eine Therapie zu bekommen. Meine Krankenkasse zwang mich zu einer Reha und ich durfte am 22.01.09 mit meinen Kindern nach Schmallenberg in die Reha fahren. Ich hatte Angst vor dieser Reha und wie es meinen Kindern da wohl gefällt.

Und ich muss sagen,es war klasse und echt super hilfreich. Meine Kinder waren in der Kita gut aufgehoben und man sagte mir,dass ich Bilderbuchkinder habe und sie durch meine Erkrankung keinerlei Schaden genommen haben ,denn das war eine grosse Angst von mir.
Ich hatte eine tolle Psychologin, durfte mir meine Therapien selber aussuchen,wurde bei dem Berufsproblem unterstützt und auch die Bezugsgruppen waren echt toll. Wenn die Psychologen sahen,dass man sich helfen lassen wollte,dann hatte man jede Unterstützung,die man haben wollte. Zudem hatte man auch viel Zeit,sich seinen Tag selbst zu planen und über sich nachzudenken. Schon nach drei Wochen merkte ich,dass es bei mir aufwärts ging und wie gut mir diese Reha tat. Ich lernte,dass ich auch nein sagen darf und es gibt kein Aber von Anderen,wenn ich mich dazu entschieden habe.

Zum ersten Mal in meinem Leben lernte ich,wie toll ich bin und das man mich lieben und respektieren kann,so wie ich bin.Mir wurde gezeigt,dass ich auf meinen Bauch hören darf und muss,egal ob es um mich oder meine Kinder geht.
Ja und ich konnte wieder weinen,was seit Monaten nicht mehr klappte.

Meine Mauer,die ich um mich gebaut hatte,fiel langsam und bröckelte.

Und es fühlt sich toll an,ich bin wieder ein Mensch,der Ziele für sein Leben hat. Endlich mal an mich denken,ohne ständig ein schlechtes Gewissen zu haben. Endlich mal die Kinder loslassen können und auch die Ängste um sie. Sich endlich wieder lieben und lieben können.

Ich habe noch viele Baustellen und bin noch nicht wieder arbeitsfähig. Darum werde ich nun in einer Tagesklinik weiter machen und nächstes Jahr wieder eine Reha in der Klinik beantragen, um nicht wieder in ein Loch zu fallen.
Ich weiss,dass man da wieder reinfallen kann,denn vor 13 Jahren litt ich schon mal unter schweren Depressionen.

Auch ein toller Partner,ein guter Arzt und Tabletten alleine können einem nicht helfen.
Ich kann nur allen raten,eine Reha zu machen,sich eine Auszeit aus der alten Struktur zu nehmen,um dann nach Hause zu kommen und das neu erlernte anzuwenden .

Und noch eines habe ich in der Reha gelernt,nicht wir alleine sind krank,sondern das Umfeld um uns herrum. Und da muss man mal raus,um es zu erkennen. Und wenn ich mich verändere,dann verändert sich auch mein Umfeld oder es bleibt auf der Strecke.

Auch meine Kinder sind als kleine neue Menschen wieder nach Hause gekommen,obwohl sie nur Begleitkinder waren.

Ich hoffe,einigen macht dieser Beitrag Mut,sich mal neue Wege zu trauen und sich helfen zu lassen,denn alleine schafft man es nicht,so sehr man sich auch anstrengt.

LG Danni !!!

Hallo Danni,

vielen, vielen Dank für Deinen Bericht, daß ich mal von jemandem höre, der es geschafft hat, neuen Mut zu schöpfen.
Mein Arzt sagt zu mir, es sei noch zu früh für eine Kur, und in die Klinik wollte ich wegen der Kinder nicht, so haben sie mich eben mit Andidepressiva einigermaßen aufgefangen.
Es muß ja irgendwann mal aufwärts gehen, mache zur Zeit Verhaltenstherapie (obwohl ich lieber eine analytische machen würde, aber wie gesagt, mein Arzt ebenso: zu früh).
Mein Mann meint, ich sei zu ungeduldig.
Ich habe auch zwei Kinder und denke oft, mit einer glücklicheren Mutter würde es ihnen auch besser gehen.
Bin ich wohl auch, an meinem depressiven Zustand ändert sich seit Wochen nichts mehr, keine Besserung (aber auch keine Verschlechterung, immerhin...)
Lieben gruß von Davina

Hallo danni64,

Reha mit Kindern hat mir viel gebracht

Liebe Danni,

es ist wirklich toll, wie positiv du von deinen Erfahrungen sprichst und damit hier vielen Mut machst.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!

LG Mis

Hallo Davina,

warum meinen dein Arzt und dein Mann,dass es noch zu früh für eine Reha ist ?

Wichtig ist doch,was du denkst und möchtest und nicht,was die Anderen denken. Wer bestimmt denn,wann es bei dir soweit ist,dass du in eine Reha gehörst ?

In einer Reha bist du mal aus deinem Umfeld und Problemen raus. Du hast mal Zeit für dich,weil man für dich kocht und putzt. Und eine Reha ist auch echt harte Arbeit und kein Urlaub.

Ich weiss,dass es schwer ist,aber in diesem Punkt muss man den Mitmenschen mal klar machen,dass man Hilfe braucht und die oft vor Ort nicht bekommt. Wenn ich mir vorstelle,ich könnte nur einmal die Woche zu einem Psychologen,der sich dann 45 Minuten Zeit nimmt und schon immer auf die Uhr schaut,weil ja gleich der nächste Patient kommt,dann weiss ich,dass ich so nicht weiter gekommen wäre.

Und deshalb mache ich auch jetzt in einer Tagesklinik weiter,weil ich da täglich Betreuung habe und Menschen finde,denen es so geht wie mir. Das ist nämlich auch sehr wichtig. In einer Reha lernt man Menschen kennen,die das gleiche Krankheitsbild haben wie ich und die mich verstehen. Wie soll mich auch ein Umfeld verstehen,der nicht genau weiss,was in mir vorgeht und wie sehr man unter seiner eigenen Erkrankung leidet.

Wenn du wirklich eine Reha möchtest,dann mache es deinem Arzt klar und sage ihm auch deutlich,warum du das willst und das für gut hälst. Dann wird es auch klappen,glaube mir.

Wir wissen doch alle,dass man in unserer Gesellschaft immer um sein Recht kämpfen muss, leider.

Also Davina, gebe nicht auf,sondern bestehe auf dein Recht,was Gutes für dich zu tun. Du bist es wert und dir steht deine eigne Meinung und Rechte zu.

Ich schicke dir ein wenig Kraft,weil ich im Moment genug davon habe .

LG Danni !!!

Hallo Missunderstood,

danke für deine lieben Worte.

Ich finde es schade,dass es einige Menschen vorziehen sich aus einem Forum zurück zu ziehen,weil es ihnen wieder gut geht.

Ich kann auch mit meinen positiven Erfahrungen,die ich gemacht habe, Menschen Mut geben und vielleicht auch ein wenig weiter helfen.
Nur weil ich mich besser fühle und es mir im Moment gut geht,sehe ich keinen Grund,mich jetzt nicht mehr hier zu melden und zu helfen,wenn ich kann.

Ich weiss,dass ich es noch nicht überstanden habe,denn es kann sich auch wieder ändern,das hat mir meine Erkrankung ja schon mal gezeigt. Auch während der Reha in den Bezugsgruppen versucht man sich gegenseitig zu helfen.

Meine Depressionen sind zwar gemindert,aber mein Helfersyndrom habe ich behalten !!

Lieben Dank, liebe Grüsse und schönen Abend wünscht Danni !!!

Hallo liebe Danni,

schön, dass du hier auch weiter posten möchtest und den anderen Usern mit Rat und Tat zur Seite stehen willst. Wir brauchen hier im Forum auch Menschen wie du und ich, die es geschafft haben, damit die Betroffenen, die jetzt noch tief in der Krise stecken, erfahren, dass es tatsächlich auch einen Weg aus der Krise gibt.

Zitat von danni64:

Meine Depressionen sind zwar gemindert,aber mein Helfersyndrom habe ich behalten

Dann sollten wir das mal im positiven Sinne ausnutzen

LG Mis

Hallo,ich freue mich sehr für Dich und über das tolle Ergebnis!
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Energie,Deinen Weg zu gehen----wie Du es erlebt hast,bist Du stark und mutig----------ich finde es einfach klasse!

Hallo an Alle,

tja,inzwischen frage ich mich,warum ich diese Reha gemacht habe,wenn sich hier Zuhause nichts ändert . Wieder ist der alte Trott da und mein Partner hat sich nicht ein Stück mit verändert. Ich habe inzwischen Kraft und versuche hier vieles zu verändern,aber ich mache es alleine und so langsam merke ich,wie meine Stimmung wieder in den Keller geht.

Als ich in der Reha war,hat er mir gesagt,wie sehr er mich liebt und das wir vieles verändern werden. Aber es läuft alles wieder wie früher und das frustiert mich. Ich liebe ihn und möchte ihn nicht verlassen. Ich glaube fest daran,dass er selber unter Depressionen leidet,das zeigt mir seine Lust-und Kraftlosigkeit und sein alleine sein wollen. Ich will das aber nicht mehr,denn ich brauche Freunde und Leute um mich. Wenn ich ihm das sage,dann streitet er natürlich alles ab. Ich habe zwar neue Einstellungen und Kraft mit nach Hause gebracht,aber ich bin noch nicht wieder gesund,das weiss ich.Ich möchte mit ihm reden,aber er will es nicht.

Ostermontag fahre ich zur Klinik,weil wir da ein Treffen von vielen netten Leuten haben,die ich da kennen gelernt habe. Mein Partner will nicht mitfahren,weil es ihm zu stressig ist. Okay,dann fahre ich eben alleine,auch wenn ich es mir so nicht vorgestellt habe. Im Moment bin ich an einem Punkt,wo ich nicht weiter weiss .

Was nützt es,wenn ich mich verändere,aber Andere sich nichts davon annehmen und nicht mitziehen.
Ich schlafe im Moment auch sehr viel ! Mein Arzt meint,das wäre normal,weil ich ja Jahre nur im Stress war und mir keine Zeit für mich genommen habe.
Mein Partner findet das nicht toll,weil dann natürlich abends im Bett nichts läuft. Aber das Leben besteht doch nicht nur aus S. und rumgammeln !! Immerhin haben wir Kinder und die möchten auch was von uns haben.

Es ist ja okay,wenn er eventuell auch krank ist,aber man muss sich da auch helfen lassen. Ich habe mich auch nicht auf meiner Erkrankung ausgeruht und was getan,um wieder auf die Beine zu kommen und mache es auch weiter,damit ich nicht wieder in die Tretmühle komme.

Im Moment weiss ich mir auch keinen Rat mehr und habe auch keine Lust,ewig so weiter zu machen. Wie schon geschrieben mit reden komme ich nicht weiter,weil er es nicht will.

Vielleicht habt ihr einen Rat für mich,was ich machen kann.

LG Danni und schönen Sonntag wünsche ich euch !!