Zitat von aurora333: Selbst bin ich fast seit der Gründung von EXIT bei dieser Organisation.
Ich komme ja gerade vom 97. Geburtstag meines Vaters. Er ist nicht bettlägerig und nicht sterbenskrank. Aber er sieht und hört kaum noch und die zunehmende Altersschwäche ist ja logisch.
Dabei scheint er aber nicht angstvoll zu sein und seine innere Welt scheint recht heiter zu sein, denn er ist nach wie vor freundlich und höflich und heiter einfach. Und ich weiß von ihm, dass er oft innerlich bei Personen aus seiner Vergangenheit ist. Ob in Erinnerung oder als spirituelles Erlebnis oder nur rein aus mangelnder Hirndurchblutung, ich weiß es nicht.
Ich weiß ja selber, dass in demselben Maße wie mir die körperlichen Kräfte schon seit Mitte 40 Jahren ausgehen und ausgingen, meine innere Welt immer reicher und bunter und wacher und spirituell wurde, wie schon als Kind.
Trotzdem kann ich mir ebenso gut vorstellen, dass ich in Panik geräte, wenn ich wie mein Vater taub und erblinden würde. Und damit sowas oder auch ärgere Leiden von mir nicht ertragen werden müssen, bin ich wie du auch schon Mitglied der DGHS, also der Gesellschaft für Humanes Sterben.
Auch für meinen Sohn und mich wäre eine Intensivstation mit Trachealkanüle bei Corona wegen Traumatisierung nicht in Frage gekommen, darum haben wir uns ja impfen lassen gegen Corona und ich würde im schweren Krankheitsfalle bei den ambulanten Palliativärzten mithilfe der DGHS drum kämpfen, daheim nur mit Sauerstoff von außen versorgt zu werden und sediert zu werden, um leichter ohne ausreichend Sauerstoll sterben zu können, falls es zum Intensivfall käme.
Zitat von aurora333: Was mir neu war und ich interessant finde, liebe Maya60, ist dass Du schreibst, Depressive und Angstgestörte würden mehr als andere Menschen dazu neigen den Tod zu verdrängen. Danke auch für die Info.
Das war mein persönlicher Eindruck, keine Fachaussage.
Zitat von aurora333: Auch ich möchte die guten Erfahrungen mit Palliativbetreuung unterstreichen.
Freut mich, dass ihr und du auch solche wertvollen Erlebnisse machen konntet!
Mich hat es auch erleichtert, zu wissen, dass es zwar viel zu wenig Hospize gibt, dass es aber Rechtsanspruch ist und auch einen Riesenunterschied macht, daheim von ambulantem Palliativdienst versorgt zu werden.
Wahrscheinlich sind die auch überlastet, aber allein ab und an mal seinen normalen Pflegedienst von einer Palliativfachkraft angeleitet zu wissen, macht ja schon einen Unterschied.