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Rauchen und Depression

K
Bei mir wurde schon vor längerer Zeit eine Depression diagnostiziert. Mir sind dann Antidepressiva verschrieben worden und insgesamt hat sich mein Zustand seitdem deutlich verbessert. Allerdings habe ich trotzdem noch manchmal schwierige Phasen.

Ich bin eigentlich Nichtraucher bzw. kein regelmäßiger Raucher, aber in solchen Phasen habe ich mir oft Zig. gekauft und geraucht, was eine gewisse Linderung gebracht hat. In der Wissenschaft geht man davon aus, dass Nikotin eine antidepressive Wirkung besitzt.

Diese Wirkung existiert allerdings wohl nur, wenn man nicht schon regelmäßig raucht und natürlich kann es keine Lösung sein wegen einer Depression anzufangen zu rauchen, insbesondere weil sich diese dadurch langfristig noch verschlimmert.

Mich würde aber gleichwohl interessieren, ob Ihr ähnliche Erfahrungen mir Rauchen und Depression gemacht habt: Habt Ihr auch eine stimmungsaufhellende Wirkung festgestellt?

16.07.2019 21:12 • x 1 #1


O
Guten Abend!

Das ist ein interessanter Gedanke.

Als ich damals in die stationäre Behandlung ging, habe ich (eigentlich Nichtraucherin) mir auch Zig. mitgenommen.

Eine antidepressive Wirkung habe ich nicht gespürt. Da ging's vielleicht eher ums Dampf ablassen?

16.07.2019 22:48 • x 2 #2


A


Hallo Kastaniensucher,

Rauchen und Depression

x 3#3


ZeroOne
Hi @Kastaniensucher !

Zitat von Kastaniensucher:
Habt Ihr auch eine stimmungsaufhellende Wirkung festgestellt?


Jep! Lässt sich auch biochemisch einfach nachweisen: Durch das aufgenommene Nikotin wird im Gehirn mehr vom Hormon Dopamin ausgeschüttet, welches tatsächlich glücklich macht!
Der Körper bildet ständig mehr Nikotinrezeptoren aus, daher wird immer mehr Nikotin benötigt, um den gleichen Dopamin-Level zu erreichen (Toleranzerweiterung).
Das Dopamin stimuliert zudem den präfrontalen Cortex, was zur Empfindung einer Art Belohnung führt, was mit bestimmten Situationen verknüpft wird. Und ruckzuck bist du konditioniert und zusätzlich in einer psychischen Abhängigkeit.

Der Spaß geht aber noch weiter: hört man mit dem Rauchen auf, wird man erstmal richtig depri! Schon in den ersten Stunden des Entzugs steigt der Level von Monoaminoxidase-A (MAO-A, ein Enzym) an. Das ist ein Stimmungsstabilisierer, weil Hormone wie Serotonin abgebaut werden. Mehr MAO-A bedeutet somit mehr Traurigkeit.

Leidet man unter einer psychischen Erkrankung, ist aber noch Nichtraucher, dann würde ich persönlich auch weiterhin auf jeden Fall die Finger von den Dampfbalken lassen! Das mag schnell mal die Stimmung aufhellen, die Einbrüche (insbesondere, wenn man abhängig ist) sind aber um so heftiger!

LG
ZeroOne

19.07.2019 09:18 • x 4 #3


CeHaEn
Zitat von ZeroOne:
Leidet man unter einer psychischen Erkrankung, ist aber noch Nichtraucher, dann würde ich persönlich auch weiterhin auf jeden Fall die Finger von den Dampfbalken lassen!

Absolut. Zumal die Stimmungsaufhellung ingesamt nicht sehr stark ausfällt, denke ich. Meiner Erfahrung nach lässt sich sehr schnell nur noch eine gewisse kurzfristige Beruhigung erreichen - welche wiederum überhaupt nur nötig ist, weil man überhaupt raucht.

19.07.2019 16:02 • #4


K
Zitat von ZeroOne:
Hi @Kastaniensucher !
Leidet man unter einer psychischen Erkrankung, ist aber noch Nichtraucher, dann würde ich persönlich auch weiterhin auf jeden Fall die Finger von den Dampfbalken lassen! Das mag schnell mal die Stimmung aufhellen, die Einbrüche (insbesondere, wenn man abhängig ist) sind aber um so heftiger!


Ja, sehe ich auch so. Wollte nur wissen, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Danke für die Antworten!

19.07.2019 17:30 • x 1 #5


F
lieber Kastaniensucher,

erstmal ein herzliches Willkomme hier im Forum, und das es dir helfen kann in deiner Depression.

Also Rauchen ist ein Dro., bringt dir kurzfristig Erleichterung, aber mit der Zeit brauchst du immer mehr, du kommst nicht so einfach wieder davon weg, es zerstört deinen Körper, macht dich abhängig.

Ich würde dir raten, die Finger davon zu lassen. Besser eine Runde Sport, laufen, joggen, wandern.

das setzt auch Glücksgefühle in deinem Gehirn frei. Außerdem trainierst du noch deinen Körper. Und dein Körper

und dein Innerstes gehört zusammen, kannst manches damit ausgleichen.

Ja, die ersten Schritte sind schwer, und am Anfang war ich auch körperlich schwer, aber mit der Zeit wird es immer

besser.


Und das wünsche ich dir, das es in deiner Depri immer besser wird.

liebe Grüße,

Frederick






ein Depriläufer.los geht`s

19.07.2019 18:15 • x 1 #6


S
Ich merke sehr stark den Zusammenhang zwischen Depression und NichtRauchen.

Ich habe meine Emotionen mit Rauchen irgendwie in Griffbekommen.
Es ist nicht das erste Mal das ich nach Monaten als Nichtraucherin in die Depression rutsche.

Da sind wohl viele andere Zusatzstoffe, die die Sucht herstellen.
Aber ich habe zu große Angst vor den gesundheitlichen Folgen!

In der Psychiatrie wird ja immens geraucht und kein Patient angehalten aufzuhören.

22.07.2019 18:36 • x 2 #7

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