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Partner trennt sich nach Offenbarung seines Traumas

K
Hallo zusammen, ich kann nicht mehr und bin sehr dankbar wenn mir irgendjemand helfen könnte. Folgendes: Mein Partner und ich waren über 10 Jahre zusammen, eine sehr starke und feste Verbindung. Er tat sich schon immer schwerGefühle zuzulassen, aber wir hatten eine wunderschöne Zeit mit Höhen und Tiefen, wir konnten uns immer aufeinander verlassen, wie richtige Partner. Nach dem Tod meiner Mama viel ich eine Depression, er hat mich dazu ermutigt und gedrängt eine Therapie inkl. stationärem Aufenthalt zu machen und es war das Beste was mir passieren konnte. Mir ging es so gut wie noch nie, ich war glücklich und habe unsere Verbindung immer sehr wertgeschätzt. Je besser es mir aber ging, desto schlechter ging es ihm. Er wurde immer distanzierter und verlor seine Lebensfreude. Er sprach mehrmals davon in die Schweiz zu gehen um sich das Leben zu nehmen und ob ich ihn dabei begleiten würde… für mich brach eine Welt zusammen da er immer ein Strahlemann war. Ich weinte viel und plötzlich erklärte er mir was ihm bewusst wurde und all die Jahre verdrängte: er wurde über Jahre hinweg von seinem Opa S. missbraucht und hat daher ein Problem mit Nähe, dass er extra Streit provozierte um mich wegzustoßen. Er könne mir das was ich mir von einem Partner wünsche und verdient habe nicht geben. Ich sei sein größtes Glück und eine Frau die sich jeder Mann wünscht. Seine Gefühle seien unverändert. Ich war geschockt und ermutigte ihn sich ernsthaft Hilfe zu holen. Er sprach auch mit seinem Peiniger und seiner Mutter die es wusste und duldete was er ihm antat, da sie das Gleiche erlebte. Seine Familie stellte ihn so dar als hätte er sich das nur eingebildet was damals geschah. Als er immer öfter Streit mit mir suchte, rannte er mir oft weinend hinterher und entschuldigte sich. Er bereue es, dass er mir von seinem Trauma erzählt hat und sieht mich als Feind. Kurz vor Weihnachten waren wir spazieren und aus heiterem Himmel machte er mit mir Schluss. Einfach so. Es war die Hölle weil er immer sagte er liebt mich und ich es auch fühlte. Kurz danach ging er stationär und wollte keinen Kontakt was für mich die Hölle war. Nach ca. 3 Wochen kontaktierte er mich und erzählte dass er auf der Reha unsere Probleme reflektierte und Kommunikation wichtig ist, damit wir einander nicht verlieren. Er braucht Zeit… ich habe sie ihm gegeben und alles getan was ich konnte.Wir gingen spazieren, Essen, er redete offen über seine Gefühle, weinte, dass er mich nicht verlieren wolle aber nicht beziehungsfähig sei. Wir telefonierten jeden Tag, es war als wären wir wieder zusammen. Doch dann kam es dazu dass er unsere Wohnung, die ihm gehört verkaufen wollte, er hatte sich dort nie wohl gefühlt. Er hatte schon eine andere vor der Depression gekauft wo wir die meiste Einrichtung gemeinsam aussuchten. Er wollte dann aber nicht mehr dass ich mit einziehe weil er seinen Freiraum brauche. Ich war am Boden zerstört und hab geweint, dann brach er den Kontakt endgültig ab, obwohl alles so aussah als ob wir wieder zusammen seien. Er meinte aktuell sehe er keine Beziehungszukunft, er hat keine Kraft, muss sich auf sich selbst konzentrieren, er wolle mit niemand eine Beziehung. Ich hab mir dann eine Wohnung gesucht und gedacht dass es dann wieder wird… als wir uns mal zufällig sahen strahlte er mich an und schrieb er mir abends er habe sich gefreut mich zu sehen. Dann haben wir von ihm aus einmal 40 Minuten freundschaftlich miteinander telefoniert. Er hat mir am Morgen nach meiner ersten Nacht in der neuen Wohnung geschrieben wie ich geschlafen habe. Ich habe ihm immer noch keinen Druck gemacht und gesagt dass er das Schönste in meinem Leben war. Auch jetzt sah es aus als würde es bergauf mit uns gehen, doch jetzt habe ich herausgefunden dass er durch ein neues Hobby eine andere kennen gelernt hat mit der er schläft… ich habe ihm liebevoll geschrieben dass ich es alles nicht verstehe, ohne Vorwürfe. Er meinte er will sich für seine Entscheidungen nicht rechtfertigen. Er vergisst unsere schöne Zeit nicht, aber sein Leben geht weiter und wir gehen getrennte Wege. Er hofft dass wir irgendwann als Freunde wieder aufeinander zugehen können. Jedes Mal in all den Monaten hab ich ihn gefragt ob er mich noch liebt, hat dazu geschwiegen. Ich liebe ihn so sehr und weiss nicht was ich tun soll. Mein Gefühl sagt mir er liebt mich noch, aber alles spricht dagegen. Was würdet ihr tun? Denken? Ich kann nicht mehr. Mir geht es sehr sehr schlecht und bin um jede Unterstützung dankbar! Danke

Gestern 16:14 • x 1 #1


Stromboli
Liebe Kaktuseis
Erstmal willkommen hier!
Das ist eine schlimme Geschichte, die du schilderst, und deine Verzweiflung ist für mich sehr verständlich.
Was ich tun würde in der Situation, weiss ich nicht. Mein Bauchgefühl spontan dazu ist jedoch, halte Abstand, so schmerzhaft das gerade ist, versuche auf dich und dein Leben zu fokussieren und es, soweit es dir möglich ist, von seinem zu trennen. Ich weiss, das schreibt sich leicht von aussen, du wirst es als fast unmöglich empfinden. Aber in der Beziehung zu bleiben, wird sich mit einiger Wahrscheinlichkeit als immer neues Leiden erweisen, unterbrochen vielleicht von Hoffnungsmomenten, ein Hin und Her.
Ich glaube zudem, dass du dir akut Hilfe für dich selbst holen solltest, so wie damals, als du depressiv geworden warst. Das brauchst du vermutlich, um einen Ausweg zu finden und wieder zu dir selbst zu finden.
Das sind die Gedanken und Gefühle, die mir zu deiner Geschichte kommen. Wenn sie sich ganz falsch anfühlen, dann vergiss sie wieder. Du selbst weisst letztlich am besten, was du brauchst.
Alles Gute dir!

Gestern 22:21 • x 1 #2


A


Hallo Kaktuseis,

Partner trennt sich nach Offenbarung seines Traumas

x 3#3


K
Lieber Stromboli,

Vielen lieben Dank für deine Anteilnahme! Ja, ich habe mich für eine Gruppe angemeldet und bei unserer ehemaligen Paartherapeutin, alleine schaffe ich es nicht. Ich probiere neue Dinge aus, stelle neue soziale Kontakte her und versuche bei mir zu bleiben und raus zu gehen. Es kommen aber immer wieder die Gedanken…Gerade nach dem Aufstehen und wenn ich nicht abgelenkt bin. letztlich werde ich auf mein Herz hören und trotzdem weiter gehen, in der Hoffnung, dass die Liebe stark genug ist… ich danke dir von Herzen! Darüber Reden/ Schreiben hilft mir. Danke!

Gestern 22:31 • x 1 #3


Nuance
Zitat von Kaktuseis:
Er meinte er will sich für seine Entscheidungen nicht rechtfertigen. Er vergisst unsere schöne Zeit nicht, aber sein Leben geht weiter und wir gehen getrennte Wege. Er hofft dass wir irgendwann als Freunde wieder aufeinander zugehen können. Jedes Mal in all den Monaten hab ich ihn gefragt ob er mich noch liebt, hat dazu geschwiegen.


Zitat von Kaktuseis:
Er hatte schon eine andere vor der Depression gekauft wo wir die meiste Einrichtung gemeinsam aussuchten. Er wollte dann aber nicht mehr dass ich mit einziehe weil er seinen Freiraum brauche.


Du hast viel durchgemacht. Mit ihm - jedoch nicht zuletzt auch wegen ihm.
Ich befürchte, dass er Deine Gefühle nicht (mehr?) verdient.
Er hat sich in der Klinik sicherlich Gedanken über Euch gemacht, vieles mit Therapeuten besprochen. Die sind dort ausschließlich für ihn da gewesen. Dennoch hat er versucht, die Trennung einigermaßen anständig durchzuführen.
Es war vlt. seine Art, es sanft zu tun, in dem er Dir stets etwas Grund zur Hoffnung ließ. So dass Du es schrittweise und allmählich realisierst.
Ich sehe da keine Chancen. Selbst im - sehr unwahrscheinlichen Fall - dass er seine Meinung ändert. Wie will man solche Verletzungen/Enttäuschungen verzeihen können? Und sollte man das überhaupt tun? Wäre das ratsam?

Heute 07:11 • x 1 #4


Fritz
Hi Kaktuseis
Erstmal willkommen.
Durch deine Therapie mit stationärer Klinikaufenthalt.
Das war für dich die schönste Zeit in deinem Leben.
Du hast erfahren, was für dich gut oder schlecht ist.
Dadurch bist du deinem Partner weit voraus.
Für ihn wäre das Gleiche ebenfalls sinnvoll.
Er könnte so seinen sezuellen Mißbrauch verarbeiten und einen respektvollen und friedlichen Umgang mit dir lernen.
Natürlich ist das nicht einfach.
Mir fällt da ein Spruch ein: Veränderungen sind zu Beginn schwer, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderschön.
Und, Nicht das Wissen, das Tun führt zum Erfolg.
Aber, wie schon gesagt, alles leichter geschrieben als getan.
Servus

Heute 08:09 • x 1 #5


K
@Nuance ich danke dir für deine Antwort. Er hat sich aber obwohl ich ihn in Ruhe gelassen habe nachdem er auszog nach 3 Monaten wieder von alleine gemeldet, hätte er ja nicht müssen. Danke dir, ich bin einfach nur verzweifelt.

Heute 08:16 • x 1 #6


K
@Fritz ich danke dir lieber Fritz

Heute 08:17 • #7

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