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Partner hat Depressionen, will es aber nicht wahrhaben

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Hallo zusammen,

danke, dass ich hier sein darf und sorry für den langen Text., nur weiss ich sonst einfach nicht mehr weiter:

Es geht um mienen Ehemann, er ist Anfang 30, leider seit 2012 durch einen Schlaganfall Frührentner.
Er war nach dem Schicksalschalg Alk., war in Therapie und hat es soweit auch alles wieder hinbekommen.

In den letzten 5 Jahren sind wir 9 mal umgezogen (oft, weil er es dort nicht mehr ausgehalten hat, weil er nach Hause muss!)
Dort habe ich Anfang des Jahres unseren gewünschten Sohn verloren während der SS.

Vor 3 Monaten sind wir berufsbedingt aus seiner Heimat weg (in Baden Würtemberg) an die Nordsee gezogen (habe dort leider keinen Job gefunden).

Nun wird er immer weiter depressiver, so das ich echt an meine Grenzen komme.

Egal, was ich sage, was ich mache etc, es ist alles falsch. Ich darf mich nicht mehr mit anderen Treffen, allein wenn ich zur Arbeit gehe ist es für ihn der Horror. Er möchte gern wieder arbeiten gehen, aber das Kann er nicht an der Nordsee, sondern nur in seiner Heimat ( Er möchte bei Edeka oder Kaufland etc anfangen). Hier wäre alles unmöglich.

Ihm macht nichts mehr Spaß, alles ist Schei++e in seinen Augen.

Wir haben (nachdem er mich nahezu erpresst hat), einen Welpen geholt, den er aber nach 2 Wochen wieder abgegeben hat, damit er mit dem nicht klar gekommen ist. Dann musste es 2 Wochen später ein älterer Hund sein (nun ist er an dem Punkt, wo ihm auch das zuviel wird, er ja immer nur die gleichen Wege laufen kann etc, hat keine Lust dem Hund was beizubringen und nix, nun will er den wieder los werden)

Das erste was ich morgens höre ist ich will nach Hause.

Ich bin derzeit an dem Punkt so ich sage, dann solle er gehen, wer weiss, wie es dann mit uns weiter geht, denn ich kann es einfach nicht mehr ertragen.

Wenn ich ihn drauf anspreche, das er evtl Hilfe benötigen könnte, heißt es nur, dass er nach hause muss, dann wird alles wieder gut.
Nur kann und WILL ich meinen Job nicht wieder für ihn aufgeben, denn langsam muss ich auch an mich denken und nicht immer nur an ihn.

Wie kann man weiter so leben? Was kann ich machen, dass es anders wird?

Ich hoffe hier evtl ein paar Tipps oder Anregungen bekommen zu können

Danke fürs lesen

12.09.2022 11:58 • x 3 #1


Schlüsselkind
Liebe Tascha6287,

für mich liest es sich so, dass Dein Ehemann einen Sin in seinem Leben sucht und er sich momentan darin behindert fühlt. Sicherlich bestärkt die Trennung von seiner Heimat das Gefühl noch etwas mehr. Vielleicht war der Wunsch nach einem Hund da auch ein Anzeichen für. Ihr habt ja auch gemeinsam in den ganzen Jahren sehr viele Schicksalsschläge durchlebt, die müssen auch erst einmal verarbeitet werden, auch von Dir selbst.

Zitat von Tascha6287:
Was kann ich machen, dass es anders wird?


Es ist verständlich, dass sein Verhalten schwer für dich zu ertragen ist, Du kennst ihn anders und stößt immer wieder an Deine Grenzen.

Kannst Du ihn darin bestärken wieder eine Therapie aufzunehmen?
Es las sich nun so, dass er damit schon einmal gute Ergebnisse erzielt hat. Gab es einen Grund, warum er damit aufgehört hat? Ansonsten kannst Du für ihn da sein, ihm zuhören, aber letztendlich muss er die Verantwortung für sich wieder übernehmen und an sich arbeiten.

Dass jetzt der Ortswechsel allein die positive Veränderung bringen könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Sicherlich fehlen ihm Motivation und Sinnhaftigkeit, um überhaupt wieder im Leben richtig anzukommen und dafür braucht man kleine Erfolge, um auch wieder größere Veränderungen angehen. Aber das ist mit viel Selbstarbeit verbunden. Vielleicht wäre hier ein guter erster Schritt, wenn er durch die Therapie erstmal in die Akzeptanz kommt, dass er Unterstützung benötigt?

Bereits seit 2012 und in so jungen Jahren schon Frührenter zu sein, stelle ich mir extrem schwierig vor, wenn einem sinnhafte Aufgaben im Leben fehlen.

Liebe Grüße und einen guten Austausch hier!

12.09.2022 16:13 • x 1 #2

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