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Partner depressiv - wie verhalte ich mich?

Alexandra2
Liebe Tarot, dann kann die Frau mit Depression nicht helfen. Es nützt wenig, es sich 'nur' gut gehen zu lassen in der Depression.
Dein Mann verwechselt die Krankheit mit Schnupfen, der dann wieder weg geht. Ihm ist der Ernst der Lage nicht klar.
Es fehlen die Neurotransmitter im Nervensystem, die bei Depressiven aus der Balance geraten sind. Und diese Transmitter sind nicht einfach so wieder in Ordnung.
Jeder Depressive wechselt im Laufe der Krankheit die Medikamente, weil sie zu wenig oder gar nicht wirken. Und abruptes Absetzen kann einen krank machen. Deswegen muss das mit Arztunterstützung ganz langsam gehen. Jeder Körper reagiert anders. Und dann muss das richtige Medikament in richtiger Dosis gefunden werden. Parallel dazu wird ab der mittelschweren Depression Psychotherapie empfohlen. Sie ermöglicht, daß sich neue Hirnstrukturen ausbilden und die Krankheit ausheilen kann. Beides zusammen ist sehr wirksam.
Aber wenn man nichts gegen die Depression unternimmt, wird sie sich verfestigen. Da die (vllt zu wenig wirksame?) Tabletten fehlen, ändert sich im Hirnstoffwechsel nichts zum Positiven. Es wäre wichtig zu erfahren, was Dein Mann über diese Krankheit weiß und warum er sich gegen eine Behandlung sperrt.
Vllt hilft der Vergleich mit Diabetes, weil der Diabetiker auch nicht auf sein Insulin verzichten kann. Er rutscht dann in die Überzuckerung mit u.U. tödlichen Folgen.
Bin gespannt, was er über die Krankheit weiß.
Ich umarme Dich mal, das ist alles viel für Dich
Liebe Grüße

08.03.2019 19:55 • x 2 #91


A
Hallo,
wie viel er sich wirklich damit beschäftigt, kann ich nicht sagen. Aktuell habe ich das Gefühl, er nimmt es Alles nicht mehr ernst.
Nach der Therapie in der Tagesklinik, War er voller Tatendrang und hat viel über die Depression gesprochen, viel über seine Kindheit und alles was damit verbunden ist. Er hatte sich um Adresse von Ärzten gekümmert , jedoch hat er bis jetzt keinen Arzt angerufen oder ist dort vorbei.
Er sagt mittlerweile, er braucht keinen Arzt, die stopfen ihn nur mit Medikamenten voll und lösen seine Probleme nicht. Er sagt auch das reden bringt nichts, weil die ihm eh nicht helfen. Das einzige was er immer sagt, er muss was finden was ihn glücklich macht. ( das redet ihm die nette Person ständig ein.)
Auf der anderen Seite , erzählt er mir das die Zeit mit den Kindern ihn glücklich macht. Er fängt auch sehr viel an und bringt es nicht zu Ende.
Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen kann und vor allem wie lange man so was durchhält.
Ich beschäftige mich sehr viel mit dem Thema und alles was ich ihm dann in einem Gespräch sage , schmettert er ab mit den Worten ich sei kein Arzt. Natürlich bin ich das nicht und ich sag auch so Sätze wie steh auf und mach oder du musst deinen Hintern hoch bekommen nicht da es ja auch kontra produktiv ist nicht.

08.03.2019 21:16 • x 2 #92


A


Hallo Ani86,

Partner depressiv - wie verhalte ich mich?

x 3#3


A
Na und was er momentan einfach nicht sieht, dass es für mich viel wird. Der Job , Haushalt und die 3 Kinder. Mein Tag beginnt um 05:30 Uhr und endet nie vor 22:00 Uhr. Er denkt ich mache mir alles zu schwer und wäre unorganisiert. Aber leider ist es mir nicht möglich mit dem ganz kleinen immer alles pünktlich fertig zu haben. Und da ich mich auf ihn nicht verlassen kann, stehen ja auch noch die Termine drumherum an.

08.03.2019 21:40 • x 2 #93


Alexandra2
Liebe Ani,
Dieses Verhalten nötig Dich, eine Entscheidung zu fällen. Unter welchen Voraussetzungen kannst Du bleiben? Was ist das max. Erträglichste? Wo kannst Du mit Kind/ern vorübergehend leben?
Ihr geht vor die Hunde, wenn solange abgewartet werden muss, bis er ganz am Boden ist. Das ist elend anzusehen. Ob er dann zur Einsicht kommt ist zweitrangig. Du und die Kinder sind jetzt wichtig.
Das ist hart.

08.03.2019 21:50 • x 4 #94


Alexandra2
Hier wird noch eine pro/kontra Liste angeregt.
http://m.spiegel.de/gesundheit/psycholo.26099.html
Was ist in einem Jahr bei uns los, wenn alles so weiter läuft. Das klingt gut.
Liebe Grüße

08.03.2019 22:05 • x 2 #95


A
Vielen dank das werde ich mir durchlesen in ruhe. Ja leider ist es schwer mit den Kindern ein paar Tage weg zu gehen und ohne die Kinder, würde ich niemals gehen. Ich werde jedoch mal mit meinen Eltern sprechen, ob ich zumindest dort mal ein oder zwei Nächte bleiben kann.
Ich weiß er liebt mich aber ich bin überzeugt ohne Therapie wird das alles nichts

08.03.2019 22:58 • x 2 #96


Alexandra2
Liebe Ani, es tut mir sehr leid, daß Du in die Enge getrieben wirst.
Ich sehe es als Mutter und Kranke genauso wie Du. Und ich wünsche Dir viel Kraft! Liebe Grüße Alexandra

09.03.2019 08:39 • x 3 #97


Pilsum
Hallo Ani,

mir tut es leid, weil Dein Partner sich scheinbar immer mehr zurückzieht.
Für eure Ehe sehe ich das als Gefahr an.
Zitat:
Habe ich als Ehefrau überhaupt eine Möglichkeit mit der Tagesklinik oder einen Arzt zu reden? Würde es
etwas bringen, wenn ich versuche mit den Ärzten aus der Klinik zu sprechen?


Wenn Dir etwas an Deinem Mann und eurer Ehe liegt, solltest Du unbedingt versuchen, mit seinem Hausarzt und
eventuell mit seiner Tagesklinik reden.
Er sollte es meiner Meinung nach jedoch zunächst nicht wissen, weil er es als großen Vertrauensbruch ansehen würde.
Ansonsten suche Dir Hilfe bei Beratungsstellen für Angehörige von psychisch erkrankten Personen.
Zitat:
er sagt ich soll in Vollzeit wechseln, was ich aber wirklich nicht schaffe.


Dann wechsele auch nicht in Vollzeit. Wenn er etwas dazu sagt, dann sage ihm, er macht
auch nicht, was Du willst. Noch nicht einmal für seine Gesundheit macht er Entscheidendes.
Zitat:
Wir reden auch sehr viel eigentlich und er weiß von der Angst wegen der Nebenwirkungen aber er sagt er weiß
was er tue und ich solle ihm vertrauen.


Ich kann mir nicht vorstellen, das es annähernd weiß, was er tut.
Reden allein hat noch nie jemandem geholfen, eine psychische Krise zu überwinden.
Ich finde, Du solltest ihm nur sehr begrenzt vertrauen, weil er sich selbst nicht
richtig und objektiv sehen kann.
Das können selbst sogenannte Gesunde häufig schlecht.

Alles Gute für euch.

Bernhard

09.03.2019 13:45 • x 2 #98


A
Vielen dank für eure antworten.

Mit unserer Hausärztin habe ich schon gesprochen, sie kennt uns beide sehr gut und hat auch schon mehrfach mit ihm gesprochen, dass er seine Therapie weiter machen solle. Mehr kann sie momentan nicht für uns machen, außer ihn immer wieder darauf hinweisen. Sie sagte mir, dass sie das Gefühl habe, er sieht es aktuell nur bedingt ein, was wirklich bei ihm los ist.

Gestern zum Beispiel, fragte er ob mir das hier alles zuviel wird und er auf keinen Fall möchte das ich leide, er viel im Kopf hat, was er machen möchte ihm aber der Abtrieb dazu fehle. Er sagte mir immer wieder, dass er mich liebt und es ihm weh tue, dass ich alles machen müsse. Ich habe ihm dann versucht wieder klar zu machen, dass ich mir wünsche er suche sich endlich dauerhafte Hilfe und ich auch gemeinsam mit ihm und auch den Kindern eine Therapie machen würde.

Für unsere große Tochter, habe ich mir nun auch Hilfe gesucht, bei einem Kinder Psychologen, der darauf spezialisiert ist, wenn ein Elternteil krank ist. (Leider musste ich dort auch länger warten) Ich hoffe, dass auch die Kinder dann Papa besser verstehen können und verstehen was los ist.

09.03.2019 18:45 • x 2 #99


A
Was mich gestern nur so gewundert hat, erst machte er mir tagsüber immer wieder Vorwürfe, dass ich mich nicht so anstellen solle, nachdem ich ihn dann einfach nur noch ignoriert habe, kann er und wollte reden und kann dann mit einer Entschuldigung.

09.03.2019 18:58 • #100


Alexandra2
Liebe Ani,
Du hast ja schon viel geschafft, das ist toll!
Ich vermute, Dein Mann befindet sich mitten in der Auseinandersetzung mit seiner Krankheit. Nach dem Motto 'geht schon, schaffe ich alleine' und 'ogottohgott was stimmt denn nicht, ich schaffe es nicht'. Diese Auf und Ab spürst Du dann.
Wenn er Tablet nutzt, rufe ihm die Seiten der Deutschen Depressionshilfe auf, schaut die Symptome an. Vielleicht kann er sich selbst gegenüber die Krankheit etwas eingestehen.
Liebe Grüße

09.03.2019 19:11 • #101


Pilsum
Zitat von Ani86:
Was mich gestern nur so gewundert hat, erst machte er mir tagsüber immer wieder Vorwürfe, dass ich mich nicht so anstellen solle, nachdem ich ihn dann einfach nur noch ignoriert habe, kam er und wollte reden und kann dann mit einer Entschuldigung.


Ich denke es war gut, dass Du Dich so verhalten hast. Reden allein nützt selten etwas.
Zeige ihm häufiger, wenn er Dich ärgert oder sogar verletzt.
Auch wenn er depressiv ist, sollte er die Verantwortung für sein Verhalten weitgehend haben.
Weil er Dir ja sagt, er hat alles im Griff. Dann soll er sich auch so verhalten, wie jemand der weiß,
was er tut.

10.03.2019 11:09 • x 3 #102


A
Hallo ihr lieben,
Ich habe noch mal eine frage, leider werde ich im Internet nicht wirklich schlauer.

Wie ja bekannt braucht mein Mann dringend einen Therapeuten und ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass es ohne Therapie ( bei der ich ihn gerne unterstützen möchte ) nicht weiter geht. Allein die Kinder bekommen irgendwann einfach zuviel mit.

Er hat jetzt bei einem Termin bei einem Facharzt für Nervenheilkunde. Habe ich es richtig verstanden, dass ein solcher Arzt eigentlich nur für die Medikamenten zuständig ist? Oder handelt es sich auch um einen Therapeuten?

Danke für eure Antworten.

27.03.2019 15:28 • #103


A


Hallo Ani86,

x 4#14


Alexandra2
Liebe Ani86, manche Ärzte haben Zusatzqualifikation erworben. Man müsste schauen, was diesen Arzt betrifft.
Liebe Grüße
Alexandra2

27.03.2019 15:45 • #104

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