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Partner depressiv - wie verhalte ich mich?

A
Ja das glaube ich momentan leider auch. Das er sich ein wenig ausruht und nicht sieht oder sehen will, was alles auf mir lastet.

29.12.2018 21:35 • #61


E
Ich würde auf jeden Fall auf ein weiteres Gespräch mit der Ärztin drängen.
Du kannst ihm ja sagen, dir geht es auch nicht gut und du bräuchtest auch Hilfe damit klar zu kommen

29.12.2018 21:37 • x 1 #62


A


Hallo Ani86,

Partner depressiv - wie verhalte ich mich?

x 3#3


A
Danke das denke werde ich nachdem Jahreswechsel ansprechen, da die Ärztin dann auch wieder im Hause is.

Da ich wirklich nicht mehr weiß , was ist durch die Depression und was vielleicht einfach nur das Bedürfnis das sich jemand kümmert.

29.12.2018 21:58 • #63


Pilsum
Am 15.12. hatte ich geschrieben.
Zitat:
Dein Mann hat mit seiner Depression Stopp gesagt. So will ich nicht mehr!
Allerdings, was genau will er nicht mehr.
Wie würde sich die Lage für Dich verändern, wenn er sagt, dass er mit
einigen Deiner Verhaltensweisen nur schlecht zurechtkommt.
Bist Du sehr dominant?
Falls ja, wärst Du bereit auch über Dein Verhalten in dieser Richtung einmal nachzudenken?
Partner ziehen sich manchmal in eine Depression zurück, weil sie gegen den scheinbar starken Partner kaum ankommen.
Damit will ich aber nicht eine Schuld auf Dich schieben.


Dafür habe ich sehr viel Kritik bekommen.

Warum ist kein Ansatzpunkt zu sehen, warum Dein Mann nicht mehr am Leben teilnimmt.
Zitat:
Ich habe das Gefühl, dass seitdem er weiß, dass er krank ist, die ganze Situation schlimmer wird,


Das mag durchaus sein. Depressive Menschen geraten häufig durch eigenes Denken
in ihre Depression. Der Begriff Krankheit kann einen entscheidenden Nachteil haben.

Wenn Dein Mann auch davon ausgeht, dass er krank ist, macht es für ihn keinen Sinn, sein Denken zu ändern und
auch nicht über sein Verhalten nachzudenken. Weil er glaubt das ergibt wenig Sinn. Er ist danach immer noch krank.
Möglicherweise wartet er, dass Die Lebensfreude von allein wiederkommt.
So funktioniert es aber nie.
Nur durch eigenes Zutun kann man eine Depression abschwächen.

Bernhard

30.12.2018 01:58 • #64


A
Hallo Bernhard,

Natürlich rede ich auch sehr viel mit meinem Mann und wärend der Gespräche reden wir auch über uns und unsere Beziehung. Das sogenannte stop von ihm, kam durch die Arbeit, dort gab es einige Situation, die er nicht verarbeitet bekommt. Jedes Gespräch was wir führen, endet damit das er die Situation auf der Arbeit beschreibt.

Er sagt mir auch oft das es ihn leid tut, dass er sieht wieviel ich aus eigener Kraft schaffe und er einfach nur da liegt. Aber jegliche Aufgaben, schiebt er mit einer Ausrede von sich.

30.12.2018 10:26 • #65


issabella
Ani,
lass Dir keine Schuldgefühle einreden.
Du machst, was Du kannst - mehr kannst Du nicht.
Du musst auch an Dich denken.
LG

30.12.2018 10:39 • x 1 #66


A
Vielen dank issabella,

Ja oft fange ich an ,darüber nachzudenken was ich vielleicht falsch mache, dass er hier zu Hause nichts macht. Ich habe mit vielen Leuten in unserm Umfeld gesprochen und gefragt ob ich vielleicht egoistisch bin oder sonst was aber jeder sagt mir Nein. Viele sagen mir sogar ich sollte mal egoistischer werden und ihm die Pistole auf die Brust setzen.

30.12.2018 11:00 • x 1 #67


Pilsum
Hallo Ani,

mir geht es nicht darum, Dir Schuldgefühle einzureden. Es geht um etwas völlig anders.

Weil ich als Mann einige Dinge möglicherweise anders sehe, kann ich mir eventuell ein wenig vorstellen, wie und
warum Dein Mann in diese depressive Phase reingerutscht sein kann.
Manchmal gibt es sachliche Zusammenhänge, die Auslöser sein können.
Ich versuche mich dem Punkt mal etwas zu nähern.

Zitat:
Mein Mann ist eigentlich schon seitdem ich ich ihn kenne, depressiv,

Zitat:
Er hat im März in einem neuen Unternehmen als Meister angefangen zu arbeiten und hatte es dort alles andere
als leicht, als junger Mann zwischen den älteren und wurde regelrecht gemobbt,

Zitat:
Er hat sich bei Streitigkeiten immer hinter seinem Pc versteckt, einen Job hat er nie länger als 2 Jahre durchgehalten,

Zitat:
ich habe versucht ihm zu sagen, dass ich das ganze Geld was er verdient nicht brauche ,

Zitat:
Laut seiner Aussage mir gegenüber und auch andern, hat er die Depression auf Grund Existenzangst



Nun, wenn er tatsächlich wegen existentiellen Ängsten depressiv geworden ist,
wie kann er sich da selbst heraushelfen?

Was passiert mit der Familie, was passiert mit ihm, wenn er seinen Job nicht mehr macht
und wenn er monatlich nicht mehr das Geld auf sein Konto bekommt, was jetzt immer fließt?

Wie wird seine Frau damit umgehen, wenn er nicht mehr stark ist?

Ich meine nicht theoretisch, ich meine, wie wirst Du dann praktisch reagieren?

Gruß

Bernhard

30.12.2018 15:46 • x 3 #68


E
Zitat von Ani86:
Vielen dank issabella,

Ja oft fange ich an ,darüber nachzudenken was ich vielleicht falsch mache, dass er hier zu Hause nichts macht. Ich habe mit vielen Leuten in unserm Umfeld gesprochen und gefragt ob ich vielleicht egoistisch bin oder sonst was aber jeder sagt mir Nein. Viele sagen mir sogar ich sollte mal egoistischer werden und ihm die Pistole auf die Brust setzen.


Vielleicht machst du doch etwas falsch zu Hause.
Bei mir war es so, ich habe oft einfach Sachen gemacht, weil ich es schneller konnte, oder der Meinung war ich konnte es besser, oder weil ich dachte ich mache ihm eine Freude damit.
Und das Ende vom Lied war: ich habe ihm dadurch abgewöhnt etwas zu machen.
Anfangs hatten wir alles zusammen gemacht, Wäsche zusammen legen, Abwaschen usw
Aber auf einmal habe ich alles gemacht :-O
Es war schwer das wieder umzudrehen

30.12.2018 16:50 • x 1 #69


A
Hallo Bernhard,
Danke jetzt verstehe ich Wie du es meinst. Ich sage meinem Mann immer wieder, dass er sich einen Job suchen soll wo er sich wohl fühlt, ich brauche nicht Unmengen an Geld. Zudem gehe ich selbst auch arbeiten, ich arbeite zwar nicht Vollzeit aber verdiene somit auch noch was dazu. Ich brauche auch kein dickes Auto oder teure Klamotten, damit es mir gut geht. Wir haben in den Jahren in denen wir zusammen Leben, einige gute und auch schlechte Jahre was das finanzielle betrifft geschafft. Das wichtige für mich, ist das die Kinder ordentlich und gepflegt sind und wir immer was zu essen auf dem Tisch haben. Alles andere kann man sich zusammen sparen. Das versuche ich meinem Mann auch immer wieder klar zu machen , Geld alleine macht unser Leben nicht besser oder schlechter.

Zu deiner Antwort Florica, dass ist womöglich wirklich mein großes Problem, bevor ich betteln muss oder wochenlang warte, mache ich es selbst. Er hat noch nie so wirklich gerne was getan. Wenn ich dann zweimal Frage, ob er mir den Müll raus bringen würde und dieser 3 Tage später immer noch dasteht, bringe ich ihn selbst raus. Er ist es von zu hause her aber auch nicht wirklich gewohnt Ordnung zu halten, sein zimmer früher War schon immer Chaos pur.

30.12.2018 17:15 • x 1 #70


E
Zitat von Ani86:
Zu deiner Antwort Florica, dass ist womöglich wirklich mein großes Problem, bevor ich betteln muss oder wochenlang warte, mache ich es selbst.


Genau DAS meine ich Und es kostet echt Überwindung davon weg zu kommen :-O

30.12.2018 17:25 • x 2 #71


Pilsum
Hallo Ani
Zitat:

Das versuche ich meinem Mann auch immer wieder klar zu machen , Geld alleine macht unser Leben nicht
besser oder schlechter.


Eventuell ist das etwas zu wenig, was Du da an Gefühlen rüberbringst.
Zitat:
Er ist es von zu hause her aber auch nicht wirklich gewohnt Ordnung zu halten, sein zimmer früher
War schon immer Chaos pur.


Und nun lebt er in einem Umfeld, in dem Dein Ordnungsbegriff als Regel herrscht.

Wie schaffst Du es, ihm verständlich zu machen, dass Du ihn magst, so wie er nun mal ist,
mit zwar nicht allen seinen Fehlern und Macken, aber zumindest mit den meisten seiner Eigenheiten?

Frauen können ganz schön fordernd werden.
Ob Du das auch so machst, weiß ich natürlich nicht.

Bernhard

30.12.2018 18:09 • #72


A
Ich fordere so nicht viel wirklich. Wie gesagt ich mache eigentlich das meiste selbst. Ich sage ihm immer wieder, ich brauche keinen Mann der putzt, nur seine Wäsche in den Korb oder seinen Teller in die Spülmasche das sollte machbar sein. Ich frage ihn meistens ob er mir die Kinder abnehmen kann, bzw zu mindestens den ganz kleinen.

Und was das Geld betrifft, da bekommt er nur immer wieder Druck von seinen Eltern, diese meckern ständig weil ich selbst arbeiten gehe, obwohl ich auch denen immer wieder sage, dass ich gerne arbeiten gehe und wir genug haben. Wir brauchen uns finanzielle wirklich keine Sorgen machen und das sage ich ihm immer wieder. Vor allem arbeite ich bereits 10 Jahre in meinen Unternehmen und habe tolle Kollegen.

30.12.2018 22:06 • x 1 #73


Pilsum
Zitat:
Ich fordere so nicht viel wirklich.


Das mag ja sein. Nur, was macht Dich da sicher?
Sagt er das auch, dass Du im Grunde nicht viel von ihm forderst?


Nur ein Beispiel, natürlich krass und deutlich überzeichnet.
Du schreibst.
Zitat:
Er ist es von zu hause her aber auch nicht wirklich gewohnt Ordnung zu halten, sein Zimmer früher War
schon immer Chaos pur.


Durch Dich lebt er also in einer anderen häuslichen Welt, überwiegend nach Deinen Ordnungsvorstellungen.

Was würde passieren, wenn ihr mal 6 Monate nach den Ordnungsvorstellungen Deines Mannes leben würdet?

Könnten wir dann eventuell bei Dir beobachten, wie eine Depression entsteht?

Und was ist mit meiner, für einen Partner so bedeutenden Frage?
Zitat:
Wie schaffst Du es, ihm verständlich zu machen, dass Du ihn magst, so wie er nun mal ist,
mit zwar nicht allen seinen Fehlern und Macken, aber zumindest mit den meisten seiner Eigenheiten?


Hast Du darauf keine Antwort?

Bernhard

30.12.2018 22:41 • #74


A
Nicht böse gemeint aber ich sage es ihm und ich meine es auch so. Ich liebe meinen Mann so wie er ist! Er sagt es auch an Guten Tagen immer wieder, dass ich die Person bin, bei er sich geborgen fühlt und ich die jenige bin , die immer hinter ihm gestanden hat, egal welche Entscheidung er in den letzten Jahren getroffen hat. Ich denke mehr kann ich ihm nicht beweisen und zeigen, dass ich ihn Liebe wie er ist.

Ob ich nach seinem Ordnungssystem leben könnte, kann ich nicht sagen, da wir anfangs alles gemeinsam gemacht haben und wir gegenseitig Dinge von einander übernommen haben.

Und nicht böse gemeint aber auch er wollte diese Familie gründen und da kann ich als Ehefrau ja wohl ein bisschen Unterstützung erwarten? Und muss mir nicht anhören ich sei mit allem überfordert und solle mich besser organisieren.

Selbst unsere Kinder haben nur die Aufgabe ihr Zimmer aufzuräumen und ihre Sachen mit denen gespielt wurde, wieder zurück zu räumen , ich denke nicht das ich ein Hausdrache bin.

30.12.2018 22:59 • x 1 #75


E
Zitat von Ani86:
Ob ich nach seinem Ordnungssystem leben könnte, kann ich nicht sagen, da wir anfangs alles gemeinsam gemacht haben und wir gegenseitig Dinge von einander übernommen haben.



Ach ich denke wenn man sich liebt geht das eh.
Bei uns bin ich der Vollchaot und mein Männe ein Erbsenzähler
Da passt man sich an - ich versuche etwas ordentlicher bei einigen Sachen zu sein (klappt aber nicht immer)
und mein Männe macht die Sachen die ihn sehr stören halt dann anders - und ich versuche das zu übernehmen.

Und Depressionen bekommt man davon sicher nicht und letztendlich sind wir Chaoten ja auch froh das wir einen normalen Partner haben auch wenn der uns manchmal schubsen muss.

Versuch doch mal einen Plan zu machen.
Schreib auf welche Aufgaben anstehen
und dahinter eine Spalte für ihn - eine für dich

Und jeder nimmt sich von der Spalte die Sachen die er macht und schreibt den Namen hin.
Und dann mal am ende des Monats zusammen drauf gucken - das könnte schon einen Lerneffekt haben

30.12.2018 23:06 • x 1 #76


Pilsum
Zitat:
auch er wollte diese Familie gründen und da kann ich als Ehefrau ja wohl ein bisschen Unterstützung erwarten?


Das kannst Du nicht nur, Du musst von ihm auch eine Unterstützung erwarten.

Zitat:
Ob ich nach seinem Ordnungssystem leben könnte, kann ich nicht sagen,


Das musst Du auch nicht beantworten. Es sollte nur ein Beispiel sein.
Zitat:
Und muss mir nicht anhören ich sei mit allem überfordert und solle mich besser organisieren.


Mir fällt auf, dass Du hier in unseren Versuchen Ergebnisse zu erhalten immer sehr schnell
in eine Verteidigungshaltung gehst.
Sprichst Du so auch mit Deinem Mann? Gehst Du da auch immer sofort in die Verteidigungshaltung, wenn er
eine andere Meinung vertritt?
Zitat:
und da kann ich als Ehefrau ja wohl ein bisschen Unterstützung erwarten?

Zitat:
Und muss mir nicht anhören ich sei mit allem überfordert



Eigentlich wollten wir doch über Deinen Mann sprechen. Letztendlich sprechen wir aber auffallend viel
über Dich und Deine Erwartungen.
Oder sehe ich das falsch?

Bernhard

30.12.2018 23:23 • #77


A
Danke florica,
Ich denke im Grunde passt man sich gut an und jeder lernt mit der Zeit mit allem Ecken und Kanten des Partners zu leben. Mein Mann ist im Normalfall hier der Handwerker, dafür habe ich leider 2 linke Hände und ich kümmere mich ums kochen, da mein Mann kochen gar nicht leiden kann. So hat es sich mir vielen Dingen mit der Zeit eingestellt.

Wir hatten auch noch nie so eine schlimme Zeit, wie seitdem er die Diagnose Depression bekommen hat. Seitdem zieht er sich aus allem raus und übernimmt keinerlei Aufgaben mehr. Diesen Plan, hat uns die Ärztin ja vorgeschlagen, aber er ist weiterhin der Meinung es sei dafür zu früh und er müsse mehr an sich denken und lernen auszuruhen.

Natürlich soll er dies, ich kann mir auch wirklich vorstellen, dass so eine Therapie sehr anstrengend für ihn ist. Daher gebe ich ihm natürlich immer erst die Möglichkeit sich zurück zu ziehen, damit er alles verarbeiten kann, wenn er einen ganz schlechten Tag hatte, schnappe ich mir auch die Kids und gehe erstmal ein wenig raus mit denen, damit er wirklich Ruhe hat. Aber ich weiß halt oft nicht, ob es Alles an der depressiven Phase liegt?!

Ich denke mir manchmal die Ärztin wird uns diesen Plan ja nicht einfach so vorgeschlagen haben oder auch ihm in meinem Beisein mehrfach gesagt haben, dass er nicht bei Aufgaben immer in der wir Form sondern in der ich Form sprechen und denken soll.

30.12.2018 23:39 • #78


A
Hallo Bernhard,
Verstehe mich nicht falsch oder nimm es böse auf aber von jeden andern Mitglied erhalte ich Tips und deren eigenen Erfahrungen, die mir wirklich weiterhelfen und bei denen ich selbst auch viel drüber nachdenke. Wie z. B. Von Florica, mit dem Haushalt und das es sich eingeschlichen hat. Für solche Dinge ich sehe dankbar, aber bei dem einzigen wo ich das Gefühl habe, dass er einfach nicht verstanden hat um was es mit geht bist du. Ich habe das Gefühl du suchst jegliche Art von Grund der Depression bei mir und das finde ich persönlich unfair. Falls du genau gelesen haben solltest, kenne ich meinen Mann gar nicht anders als depressiv nur ist es mir nie bewusst gewesen und ich hätte auch nie im Leben damit gerechnet. Ich bin weder in irgendeiner Art und Weise darauf aus, meinen Mann oder mich ins schlechte Licht zu stellen oder sonst was. Ich bin einzig auf der Suche danach, wie wirkt sich eine Depression aus, was von seinem Verhalten ist normal und was nicht. Wie Leben andere mit ihrem Partner und der Depression und wie kann ich ihm helfen oder wann muss ich mich zurückziehen. Aber von dir kommen nur Dinge, die ich falsch machen könnte oder an denen ich arbeiten solle, dass auch ich Ecken und Kanten habe, mit denen mein Mann lebt, ist mir mehr als bewusst. Jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten aber wenn ich in den Augen meines Mannes ihm nicht gut tun würde, dann denke ich wäre mein Mann nicht mehr hier zu Hause sondern würde Abstand von mir suchen.

31.12.2018 01:01 • x 4 #79


E
Zitat von Pilsum:
Mir fällt auf, dass Du hier in unseren Versuchen Ergebnisse zu erhalten immer sehr schnell
in eine Verteidigungshaltung gehst.
Sprichst Du so auch mit Deinem Mann? Gehst Du da auch immer sofort in die Verteidigungshaltung, wenn er
eine andere Meinung vertritt?

Das war eine volle Breitseite.
Noch hat Ani keine Depressionen und dabei sollten wir es auch belassen

Zitat von Pilsum:
Eigentlich wollten wir doch über Deinen Mann sprechen. Letztendlich sprechen wir aber auffallend viel
über Dich und Deine Erwartungen.
Oder sehe ich das falsch?

Ja ich denke schon das du es falsch siehst, du lenkst es immer in die Richtung


Zitat von Ani86:
Falls du genau gelesen haben solltest, kenne ich meinen Mann gar nicht anders als depressiv nur ist es mir nie bewusst gewesen und ich hätte auch nie im Leben damit gerechnet


Da hast du genau so in den Glückpott gegriffen wie mein Mann
Bei mir steht die Diagnose auch erst seit ca 2 Jahren (grumpf genau deswegen mache ich ein BuJO weil ich mir Zeiten so gar nicht mehr merken kann) aber es werden so um die 2 Jahre sein, als die Diagnose kam - und dann kam die gleich so richtig dicke mit F33

Aber wir sehen das irgendwie noch relativ locker, andere Leute bekommen andere Krankheiten die auch nicht so prickelnd sind.

Von deinen Erzählungen kommt es mir etwas so vor, also ob sich deine bessere Hälfte etwas ausruht auf der Diagnose.
Klar jeder Mensch ist da anders, aber das er spielt - gibt mir zu denken - als ich total platt war - ging bei mir gar nichts - ich habe stundenlang eine Seite im Buch beguckt und nichts gemerkt.
Grinst.. und wie man hier beim lesen vermutlich merkt, bin ich jemand der nicht so still ist - und mein Männe ist der große Schweiger.
Aber in der Zeit hat er ganz viel geredet, weil es ihm unheimlich war.

Aber nachdem ich nicht mehr ganz so platt war, habe ich trotzdem ein bischen wieder angefangen zu machen. Weil es sonst unfair wäre.
Und daher denke ich so einen Plan zu machen, gibt ihm ja die Auswahl WAS er machen möchte und WIEVIEL - das wäre mir auch eine Hilfe gewesen, aber ich hatte mich auch nicht komplett verweigert.

Welche Buch ich interessant fand, aus der Sicht eine Mannes mit Familie ist
Depression abzugeben: Erfahrungen aus der Klapse Uwe Hauck

Denn auch die Kinder müssen lernen das ihr Vater krank ist, denn ansonsten leuchtet ihnen ja auch nicht ein warum -sie- aufräumen müssen und er nicht.

31.12.2018 02:23 • x 2 #80


Pilsum
Zitat:
Verstehe mich nicht falsch oder nimm es böse auf.


Liebe Ani, ich denke ich verstehe es nicht falsch. Und böse kann ich schon gar nicht sein.
Warum sollte ich das?
Ich suche nicht die Schuld für die Depression Deines Mannes bei Dir.

Einen tollen Jahreswechsel wünsche ich euch,
Guten Rutsch

Bernhard

31.12.2018 05:49 • x 1 #81


W
Hallo, sorry für die Einmischung

Zitat von florica:
Welche Buch ich interessant fand, aus der Sicht eine Mannes mit Familie ist
Depression abzugeben: Erfahrungen aus der Klapse Uwe Hauck


Ein wirklich gutes Buch. Der Autor hat mit einer ganz großen Portion Humor und Selbstironie, seine Geschichte darin aufgearbeitet. Sehr lesenswert

31.12.2018 05:53 • x 2 #82


A
Vielen dank dieses Buch werde ich mir direkt in die Einkaufsliste packen und es gemeinsam mit unsere großen Tochter lesen.

Dann werde ich ein erneutes Gespräch mit der Ärztin fordern und auf ihre Meinung zu allem noch einmal zu erfragen.

Ich wünsche euch allen einen guten Start ins neue Jahr 2019

Gruß Ani

31.12.2018 10:39 • x 1 #83


Y
Hallo Ani, ich habe Verhaltenstherapie als Weg gewählt und jetzt, bei meiner dritten Therapeutin, habe ich das Gefühl das es für mich in die richtige Richtung geht. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, für mich war es total wichtig den richtigen Therapeuten zu finden und nicht den bequemsten. Man muss aktiv mitmachen, ggf. auch mit dem bekannten Tritt in den A..... . Da bin ich ganz bei florica. Es ist super bequem, sich hinter ich muss mich entspannen usw. zu verstecken. Habe ich auch .... weitergebracht hat mich das null.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Gespräch mit der Ärztin .

31.12.2018 13:15 • x 3 #84


A
Hallo zusammen,
Ich weiß nicht ob ihr mir noch einmal helfen mit euren Erfahrungen weiterhelfen könnt, aber ich frag einfach mal:
Aktuell läuft es bei uns glaube ich recht gut, mein Mann wird immer offener und fängt auch so langsam an, mir und auch unseren Kindern zu sagen was er fühlt. Was ich wirklich als sehr positiv empfinde und vor allem merkt man an den Kindern, dass ein hab dich lieb oder ein ich bin stolz auf dich von Papa Balsam für die Seelen sind. Die Kinder suchen wieder viel mehr Papas Nähe und auch er ruft die Kinder viel zum kuscheln auf, was mich sehr glücklich macht. So entlastet er mich auch enorm wodurch ich dann viel mehr andere Dinge erledigen kann oder mich sogar mal ein paar Minuten setzen kann , was ich ihm auch immer direkt sage und ihm mitteile. Anfang des neuen Jahres ist dann zu meinem Glück unser Auto kaputt gegangen und ich hatte wirklich befürchtet, dass ich wieder sehr lange darauf warten müsse, bis er es repariert, ( er ist beruflich Kfz-Meister ) aber gar nicht, er bat mich die Ersatzteile zu besorgen und baute diese 2 Tage später am Wochenende direkt ein, ich habe mich so sehr gefreut, dass ich mich gefühlt 100 mal bei ihm dafür bedankt habe. Das sind in kurzer Zeit sehr viele Dinge, die uns als Familie wirklich stärken und man allen anmerkt, dass es aktuell bergauf geht.
Ich persönlich habe auch das Gefühl, dass ihm die Therapie in der Tagesklinik sehr sehr hilft, leider wird er Anfang der nächsten Woche dort entlassen , da er dann 8 Wochen dort War und er hat sich bisher keinen Arzt für die weitere Behandlung gesucht und sagt auch, dass er denkt die können ihm nicht mehr weiterhelfen! Ich habe ihm gesagt, dass ich mich freuen würde , wenn er sich weiterhin Hilfe sucht und diese auch annimmt, worauf er immer nur sagt, ja aber die haben ja Wartezeiten und aktuell würde er eh keinen Arzt finden.
Ich habe dadurch das er ja wieder sehr viel Zeit an seinem PC verbringt, ein wenig Angst davor, dass er wieder zurück fällt , er sagt er habe jetzt Medikamente die ihm helfen und das würde für den Anfang reichen, stimmt dies so?
Ein bisschen unsicher macht mich die Aussage einer Freundin, die sagt er nehme das ganze nicht ernst genug aber ich weiß nun mal nicht wie man als Betroffener über so etwas denkt.
Na vielleicht kann mir der ein oder andere noch einmal mit eigenen Erfahrungen ein bisschen helfen.
Liebe grüße Ani

08.01.2019 22:57 • #85


E
mmmhhh nicht ernst genug... ne so ist es irgendwie nicht - aber zwischendurch denkt man einfach - irgendwann muss doch mal wieder gut sein.
Ich hatte zum Glück vor der Klinik eine Therapeutin die ich auch weiter nach der Klinik habe.

Und ich finde es wichtig - vielleicht hilft ihm mein Argument bzw Argumente :

Sie ist eine meiner Säulen, sie ist objektiv und kennt mich mittlerweile - darum dient sie mir auch als Gradmesser für meinen Zustand.
Sie bemerkt wenn ich abrutsche und sagt es mir und das ist teilweise echt gut.
Man kann dort auch richtig jammern - das ist nicht zu verachten, sich auszujammern ohne damit jemanden zu belasten.

Und wenn er es jetzt nicht so eilig findet, kann er doch trotzdem schon mal einen Termin machen, das dauert zwar lange bis er ihn hat, aber DANN hat er ihn schon mal und absagen könnte er denn dann ja auch noch. Man wird ja nicht gezwungen.
Besser man hat was, was man nicht braucht. Als man braucht was, was man nicht hat



Achja und die Medikamenten verlieren auch manchmal ihre Wirkung und müssen umgestellt werden. Und wenn er dann erst sucht - ist es quälkram

08.01.2019 23:21 • x 2 #86


A
Vielen lieben Dank Florica,
Allein die Tatsache mit den Medikamenten habe ich gar nicht bedacht, da werde ich auf jeden Fall noch einmal drüber sprechen.
Und das mit dem Termin beim Arzt sehen wir hier als Familie genauso, absagen kann man immer noch.

Gruß ani

09.01.2019 08:32 • #87


A
Hallo zusammen,
Ich weiß ich habe länger nichts mehr geschrieben aber ich brauch noch mal einen Rat.

Ich weiß momentan nicht weiter. Nachdem mein Mann aus der Tagesklinik entlassen wurde, hat er zwar immer wieder davon gesprochen sich einen Arzt zu suchen, bisher aber nichts dafür getan. Nachdem er jetzt der Meinung ist, die haben ihn in der Klinik nur mit Medikamenten voll gestopft, fängt er sogar an selbstständig die Medikamente abzusetzen und ist von 30mg am Tag ohne ärztliche Behandlung auf 10mg am Tag. Es geht wirklich wieder bergab, er liegt nur noch im Bett und lässt alles laufen.
Habe ich als Ehefrau überhaupt eine Möglichkeit mit der Tagesklinik oder einen Arzt zu reden? Würde es etwas bringen , wenn ich versuche mit den Ärzten aus der Klinik zu sprechen?

Momentan sieht es auch so aus, dass er die Elternzeit bei unserem kleinste hat und ich in Teilzeit arbeite, er sagt ich soll in Vollzeit wechseln, was ich aber wirklich nicht schaffe. Wie es bei ihm beruflich aussieht, weiß er selbst nicht. Er möchte nicht in die alte Firma zurück (was ich verstehen kann ) , aber will auch erst mal nicht schauen was er nach der Elternzeit machen möchte. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie lange ich das alles bewerkstelligen kann ohne Hilfe.

08.03.2019 18:20 • #88


Alexandra2
Liebe Ani,
Ich vermute, Deinem Mann fehlt die Krankheitseinsicht und wer ihm das annehmbar vermitteln kann, hätte einen Schritt geschafft. Gibt es einen Mann in Eurer Familie bzw Freundeskreis, zum dem Dein Mann vertrauen hat? Mit dem würde ich alles besprechen.
Du solltest sehr gut für Dich sorgen und Dir für Dich Hilfe holen. Die Problematik besprechen mit Fachleuten in Beratungsstellen.
Es scheint, Dein Mann profitiert vom Krankheitsgewinn. D.h. er rechnet damit (unbewusst), daß er durch die Krankheit Vorteile hat:
Sich nicht anstrengen müssen, liegen bleiben, passiv sein etc.
Dagegen anzugehen ist sehr anstrengend und Du bleibst auf der Strecke.
Du könntest mit Deinem Hausarzt darüber sprechen und eine Mutter-Kind-Kur beantragen. Dort kannst Du für Dich sortieren in Einzelgesprächen, welche Lösung es für Dich geben könnte.
Es gibt eine Angehörigen -Telefonnummer bei der Deutschen Depressionshilfe, die können Dir bestimmt dazu etwas sagen.
Achte auf Dich, unternimm etwas auch gegen Widerstand.
Liebe Grüße
Alexandra

08.03.2019 18:54 • x 2 #89


A


Hallo Ani86,

x 4#30


A
Vielen Dank für deine Antwort.
Leider zieht er sich total zurück egal ob Familie oder Freunden.
Wir haben eine gemeinsame Person (seine Cousine ) die selbst im Krankenhaus arbeitet und die Viel mit ihm spricht, aber auch ihr redet er es momentan alles schön. Es gibt nur eine Person , mit der er zurzeit den Kontakt hält und diese leidet selbst unter Depressionen und sagt ihm immer nur, er müsse mehr an sich denken, nur machen worauf er Spaß hat und weniger Rücksicht nehmen. Sie hat ihm auch gesagt, dass sie ihre Tabletten auch ohne Arzt abgesetzt habe.

Na klar muss er an sich denken und auch Dinge machen die ihm Spaß machen, aber ich denke als Vater und Ehemann , darf man nicht nur noch an sich denken. Wir haben die gemeinsame Verantwortung für die Kinder. Allein die Medikamente herunter setzen und die damit verbundenen Nebenwirkungen, machen mir persönlich Angst.
Wir reden auch sehr viel eigentlich und er weiß von der Angst wegen der Nebenwirkungen aber er sagt er weiß was er tue und ich solle ihm vertrauen.

08.03.2019 19:15 • #90

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