Panikattacke, Depression oder Psychose?

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Hallo,

ich bin gegenwärtig 28, habe vor 2 Monaten bei Bachelorstudium beendet.

Als Kind bin ich in einer Familie voller Ups and Downs aufgewachsen. Meine Eltern hatten eine mehr oder weniger zerrüttete Ehe, bis meine Mutter 2009 nach vielen Problemen den Schlussstrich gezogen hat. Es gab seit meiner Kindheit viel häusliche Gewalt, aber weniger mir gegenüber, sondern von meinem Vater gegenüber meiner Mutter. Nicht, dass er aus Jux und Tollerei meine Mutter geschlagen hat, ich bin davon überzeugt, dass er sie liebt und immer noch Gefühle für sie hat. Allerdings konnte er nie sein Temperament kontrollieren und musste dann irgendwie zuschlagen. Ich war der Leidtragende von alldem. Als Kind fand ich die Streiterein immer sehr lästig, vor allem, weil es auch für jeden in der Umgebung hörbar war. Es wurde viel rumgeschrien etc. Ich weiß nicht, inwiefern ich davon negativ beeinflusst wurde, aber selbst wurde ich nie zum Schläger. Ich würde mich eher sogar als ein Sensibelchen bezeichnen.

2009 machte ich Abitur und das sogar ziemlich gut (1,8). Doch Zuhause ging es drunter und drüber zu der Zeit. Hatte die 12. Klasse allerdings auch wiederholt gehabt, weil ich zu der Zeit irgendwie auch kein Bock mehr auf Schule etc. hatte. Durch die ganzen Umstände verbrachte ich viel Zeit draußen, find dann an, zu kif. Mit Leuten, von denen ich heute weiß, dass sie nicht meine Freunde sind. Die Leute, mit denen ich abhing, unterschieden sich sehr von mir, sei es in ihrer kriminellen Energie oder vom Intellekt. Das Kif. war am Anfang lustig, wobei ich damals schon leichte Panikattacken davon bekam, aber es war aushaltbar und war natürlich nicht immer so.

Im November bin ich dann mit 3 Freunden nach Enschede gefahren und da hab ich als Kif.anfänger wirklich starkes Gras geraucht. Unmittelbar nach Verlassen des Shops liefen wir zur Bahnstation zurück, um nach Berlin zurückzufahren. In der Bahn kann ich mich erinnern, dass ich auf einmal leise nach Hilfe schrie, mir wurde sehr warm, ich fing an zu halluzinieren, dachte, dass mir mein Auge aus dem Sockel fällt, dachte, dass ich sterben wurde, bekam schlecht Luft, fing an zu weinen und musste mich schlussendlich übergeben.

Ich hab ein Youtube-Video gefunden, was meinem Vorfall ziemlich ähnelte () In Berlin zurück lief alles auch die ersten 3 Tage gut. Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Wohnzimmer saß abends und Goodfellas auf arte geguckt hatte. Plötzlich aber hatte ich Suizidgedanken. Irgendwie kam mir der Gedanke vom Balkon zu springen, lauter komische Sachen. Ich riß mich aber am Riemen und dachte, das vergeht schon. Aber auch der nächste Tag wurde nicht besser. Zu der Zeit hatte ich noch einen kleinen Minijob im Supermarkt. Ich dachte, dass vielleicht die Ablenkung mich wieder auf den richtigen Pfad bringen würde.

Trotzdem hatte ich aber sehr viele Negativgedanken. Ich hatte während dieser Zeit auch Angst in die Küche zu gehen, weil mir die ganzen Messer etc Angst machten. Nach Ablauf der 3 Tage ließ ich mich ins Theodor-Wenzel-Werk einweisen, freiwillig. Dort schilderte ich dem Oberarzt meine Symptome. Die Erstdiagnose war Dro.induzierte Psychose. Ich blieb insgesamt 6 Wochen im Krankenhaus. Die ersten 2 Wochen bekam ich Diazepam und etwas Zyprexa. Danach wurde das Diazepam und Zyprexa abgesetzt und ich bekam Seroquel 100 und Doxepin 100 verschrieben. Die Zeit im Krankenhaus war nicht gerade schön, obwohl die Krankenschwestern etc. supernett waren.

Nachdem ich entlassen wurde, ging ich anderthalb Monate später mit 3 Freunden nach London. Ich hatte den Aufenthalt dort schon im Oktober 09 bezahlt gehabt und hatte mir auch schon etwas Geld zusammengespart, um dort über die Runden zu kommen. Das wollte ich auf keinen Fall sausen lassen. Von meiner Psychiaterin bekam ich eine Vorratspackung Seroquel, das ich noch ein halbes Jahr nehmen sollte. Das Doxepin konnte ich mir dort von der Apotheke kaufen. Als mein Seroquel zu Ende ging, habe ich mir aber kein neues mehr gekauft, sondern nahm nur noch das Doxepin weiter. Das Kif. ließ ich natürlich sein.

Als ich dann in Berlin zurück war, schrieb ich mich an der Uni ein, allerdings ließ ich das Studium gleich wieder sein, da ich in Frankfurt keine WG gefunden hatte, außerdem wollte ich Berlin auch nicht verlassen. Danach fing ich wieder zu kif. an, allerdings viel, viel weniger, als damals. Das müsste zeitlich so um Oktober 2010 gewesen sein. Danach arbeitete ich zwei Jahre, mal hier, mal dort. Eine Zeit lang sogar als Barkeeper. Im Oktober 2012 fing ich an, BWL im dualen Verbund zu studieren. Seit 2012 habe ich weder einen *beep* noch ein Schlückchen Alk. gefunden. Mein Studium war kein Wunschstudium, aber ich gehöre zu den Sorten Menschen, die nie wirklich wussten, was sie machen wollten. Mein Studium schloß ich auch mit gut ab. Während des Studium gab es immer wieder mal Phasen, wo ich zum Psychiater ging, um mir Antidepressiva verschreiben zu lassen. Bekam dann Citalopram 20 mg verschrieben. Nahm das dann auch eine Weile, manchmal auch über einen Zeitraum von einem halben Jahr. Wenn es mir besser ging, ließ ich es wieder sein. Die Tabletten haben eine große Auswirkung auf die Libibo, speziell in der Anfangszeit war es wirklich die Hölle.

Nun ist es so, dass es mir seit geraumer Zeit nicht gut geht. Ich habe so ganz komische Sachen. Schlafstörungen. Schlafe immer zu ganz komischen Zeiten. Wenn ich mich hinlege, brauch ich manchmal 2-3 Stunden ehe ich richtig penne. Dann einen Kopfdruck, speziell auf der linken Seite. Dieses Gefühl kann man gar nicht genau beschreiben. Es drückt einfach an einer bestimmten Stelle. Zudem überkommt mich manchmal eine unerklärliche Angst. Mein Körper wird dann einfach kalt und ich komm mir dann total neben der Spur vor. Das geht dann aber wieder nach einer Zeit weg. Auch ist mir aufgefallen, dass ich in den letzten zwei Jahren abends, aber auch manchmal tagsüber, Selbstgespräche mit mir führe. Das Themenspektrum ist ganz verschieden

Ich wohne ja allein, hab auch nie eine feste Beziehung gehabt. Letztes Jahr wäre es fast dazu gekommen, aber das Mädchen ist jetzt in den USA, um ihren LLM zu machen an der Columbia. Kommt zwar Ende Juli wieder und schrieb mich auch schon an, aber wirklich Interesse an ihr habe ich (zurzeit) auch nicht. Die Selbstgespräche Zuhause machen mir ja nichts aus, obwohl ich das manchmal ziemlich befremdlich finde mit sich selbst zu reden, aber unangenehm wird es halt auf der Straße. Ich merke, dass ich manchmal auf der Straße gerne mit mir alleine rede, achte dann aber auch genau darauf, das mich keiner beim Selbstreden sieht. Will halt nicht, dass die Leute denken, ich wäre ein Psycho oder so ähnlich. Zurzeit habe ich auch keine feste Struktur im Leben, da ich nach meinem Studium kein Job gefunde hatte. Bin immer noch in der Bewerbungsphase. Mir geht es psychisch auch nicht besonders gut. Irgendwie denke ich ziemlich pessmistisch. Hatte heute ein Bewerbungsgespräch, wo man mir 1300 Euro netto angeboten hatte, das gab mir irgendwie den Rest.

Was glaubt ihr, was ich genau haben könnte? Sind das Depressionen oder leide ich an Schizophrenie und weiß es nur selbst nicht?

13.07.2017 01:44 • #1


Anima
Hier kann - so denke ich - nur ein Fachmann oder eine Fachfrau weiter helfen.

25.08.2017 16:13 • #2

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