Non-Purging Bulimie - die Ursachen und Folgen

C
Hey ihr Lieben,

ich bin jetzt 22 und habe schon seit Jahren große Probleme mit dem Essen und meinem Körper. Schon, seit ich mich entsinnen kann, habe ich zu wenig gegessen, das war schon vor ein paar Jahren in der Ausbildung so, und mich täglich gewogen, wollte zwanghaft mein Gewicht halten.
Unter der Woche hungere ich, am WE darf ich dann normal essen, z.B. Naschen oder ein Menü bei Burger King o.Ä.
Ich habe heute auch immer noch mein Gewicht wie damals mit 14, 15, worauf ich natürlich unglaublich stolz bin.
Habe übrigens eher unteres Normalgewicht, BMI von 20, fast 21.

In den letzten Monaten klappt das Hungern immer seltener, ich habe richtig starke FAs und Fresstage, oftmals esse ich an den Wochenenden täglich um die 6000 kcal, manchmal ist montags noch so ein Fresstag, oder unter der Woche irgendwann.
Oft esse ich, bis ich kaum mehr atmen kann und mir speiübel ist. Letztens kam ich von der Arbeit heim an einem Wochenende, bin dann noch mit einer Freundin unterwegs gewesen. Bevor sie mich abholte, habe ich mehrere Becher Milchreis und mehrere Babygläser in mich reingestopft. Ich war total voll, es war schon schlimm genug, sie aß dann bei BK etwas und ließ mir einen riesen Burger übrig, den ich dann natürlich trotzdem noch gegessen habe aus Lust.
Als ich mit ihm fertig war, saßen wir noch eine Weile dort und unterhielten uns. Ich war so voll, dass alles wie vernebelt war, ich konnte ihr kaum noch zuhören, geschweige denn reden oder lächeln, habe mich aber zusammengerissen.
Als wir aufgestanden sind, konnte ich kaum laufen, meine Beine fühlten sich so schwach und wie watte an, so viel hatte ich gegessen. Es war grauenhaft.

Erbrechen tue ich mich übrigens nicht, nehme auch keine Mittel ein oder sonstiges, aber ich jogge 2x die Woche je eine Stunde, und das muss ich tun, egal, wie es mir geht.
Am Samstag habe ich schon morgens 8 Schokoriegel gegessen und bin danach joggen gewesen. Ich musste fast brechen, weil mein Mageninhalt dabei so geschaukelt hat, habe mich aber trotzdem gezwungen, die Stunde durchzulaufen.

Ich versuche, die FAs auszugleichen, indem ich so wenig wie möglich esse unter der Woche, was oft, aber nicht immer klappt.
Was kann ich denn gegen die FAs tun? Welche Medikamente helfen?
Ich habe vor 1 1/2 Jahren mal Fluoxetin eingenommen, etwa 7, 8 Monate, das waren Kapseln. Dadurch habe ich etwa 1 oder 2 kg abgenommen, weil ich wenig Appetit und nicht mehr diese Essattacken hatte.
Irgendwann habe ich mir dann das Fluoxetin in Tablettenform verschreiben lassen, da ich dachte, das sei das Gleiche, und 5 kg zugenommen, die ich nur sehr langsam wieder abgenommen habe.
Ich würde mir morgen eigentlich gern wieder Fluoxetin verschreiben lassen in Kapselform, habe aber trotzdem wieder Angst, zuzunehmen...

Vor 2 Jahren war ich wegen mittelschweren Depressionen 6 Wochen in einer Tagesklinik und 6 Wochen stationär auf der Psychosomatik, es war totaler Mist dort, und mein Essproblem wurde nicht behandelt, weil ich ja normalgewichtig bin.

Was ist das eigentlich, was ich da habe? Ist das keine ES? Ist das Non-purging-Bulimie? Oder Binge Eating (hoffentlich nicht)?

Ich weiß jetzt einfach nur nicht, was ich tun soll...
Konnte heute wieder nicht arbeiten gehen und habe mich jetzt für den Rest der Woche krank schreiben lassen.
Jetzt sitze ich hier und versuche, den ganzen Tag nur 1 Banane, 1 Apfel und 1 Nektarine zu essen.
Und ich würde so gerne wieder alles Mögliche in mich reinstopfen...

Was soll ich nur machen?
Will unbedingt wieder mindestens 1 kg abnehmen. Und am Wochenende geht es dann spätestens wieder los, dass ich mich nicht bremsen kann.

Soll ich mir wieder Fluoxetin holen? Ich weiß nicht weiter
Ich denke nur noch an Essen, meine Gedanken kreisen den ganzen Tag darum, schon, wenn ich aufwache, ist es mein erster Gedanke.
Ich will eigentlich kaum mehr existieren.
Was ist das für ein Leben, das ich da führen muss?


Seit einigen Monaten kommt meine Periode auch kaum mehr, also ich habe sie nur noch etwa alle 2 Monate, wobei sie früher immer regelmäßig kam.

Ich habe mir jetzt erstmal wieder Fluctin verschrieben lassen, damals hatte ich darunter nur wenig Appetit und hoffe, dass sichd ie FAs so in Grenzen halten...

07.06.2011 16:56 • #1


S
Hallo,

So wie du den Fall schilderst, hört sich das schon sehr nach einer Bulimia Nervosa Nicht-Purging Typus an.
Bing Eating würde eventuell vorliegen, wenn du nicht fasten würdest. Da du aber in der Woche fastest, um der Gewichtszunahme entgegenzuwirken (ist ja richtig so, oder?), würde es sich hier eher um eine Bulimie handeln.

Allerdings müsste man eigentlich differenzialdiagnostisch an die Sache rangehen. Einige körperliche Umstände können das Essverhalten beeinflussen. So, wie du aber schreibst, scheint es trotzdem eher psychisch bedingt zu sein, da die ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Essen bei einer organischen Erkrankung normalerweise nicht vorhanden ist.

Was kannst du tun? Du kannst z.b. eine kognitive Verhaltenstherapie machen. Alleine jedenfalls wird es ziemlich schwierig sein, da wiede raus zu kommen.

Ich rate dir jedenfalls baldmöglichst einen Therapeuten aufzusuchen.

07.06.2011 22:51 • #2


A


Hallo Colombianita,

Non-Purging Bulimie - die Ursachen und Folgen

x 3#3


S
Hallo zusammen,

bei Bulimie würde sie aber erbrechen, und das tut sie ja nicht, wie sie schreibt.
Es wird sich wohl eher um eine andere Forum der ES handeln.

Am besten ist es immer mit einem Arzt darüber zu sprechen, der eine entsprechende Diagnose stellen kann.

Sternchen

22.06.2011 21:15 • #3


S
Hallo Sternchen,

Das ist nicht richtig. Es gibt zwei verschiedene Typen von Bulimie. Bulimie beinhaltet nicht zwangsweise, dass man sich übergeben muss. Bulimie wird unterteilt in den purging und den non-purging-typus. Der Purging-typus erbricht, missbraucht Laxantien, Diuretika oder Klistiere. Der Non-Purging-Typus macht das alles nicht. Der Non-Purging-Typus fastet z.B. oder macht übermäßig Sport.

23.06.2011 11:14 • #4


S
Hej!

also, was immer die Diagnose ist - anscheinend gehts dir schlecht und du denkst extrem viel über essen nach, ißt unregelmässig und leidest darunter; versuchst zu hungern (was ja, wenn man es genau betrachtet, total schrecklich und grausam ist), bist unglücklich weil es nicht mehr klappt....

.... ich kenne das sehr gut; hatte es jahrelang, niemand nahm es ernst - inklusive mir - , weil es ja keine RICHTIGE Esstörung war: Kein Untergewicht, kein Erbrechen... bis es sich dann in eine richtige, einwandfrei diagnostizierbare Essstörung mit Untergewicht ausgewachsen hat. Super Das hat mich fast 4 Jahre gekostet, da wieder rauszukommen. Totale Zeitverschendung.

Also, ich wünsche dir sehr, dass du einen Arzt oder Therapeuten doer beides findest, der es ernst nimmt, BEVOR es so weit ist!

Wegen dem Fluoxetin: Ich hab das auch lang gegen Depressionene genommen, und dafür war es prima!! Aber dein Antidepressiva ist ja nicht dazu da, dafür zu sorgen, dass du zu- oder abnimmst - oder gar: Mit dir, deinem Gewicht, deinem Aussehen zufrieden bist und dich leiden kannst. Vielleicht solltest du es eher so sehen: Das Antidepressiva kann, wenn es wirkt, dir helfen, wieder ein bisschen geerdet und besser drauf zu werdn und Arbeitsunfähigkeit der Grundlage könntest du dann mal daran gehen, an deinem problembeladenene Verhältnis zu Aussehen, Körpergewicht, Essen... zu arbeiten...

Wegen dem Plan mit Apfel, Nektarine und Banane: Das ist ganz großer Unfug, und du weisst es sicher auch. Das ist absout zu wenig und wird dazu führen, dass dein ausgehungerter Körper sich bei nächster Gelegeneheit wirder überbedient. Am besten wäre es, wenn du über den Tag verteilt drei bis fünf Mahlzeiten mit ausreichend Nähsrtoffen zu dir nimmst und ein bisschehn versuchst, darüber nachzudenken, was gerade in deinem Leben los ist,was dich belastert... und wie du gut für dich sorgen kannst, wie du deine Bedürfnisse ernst nehmen und erfüllen kannst.

Kann man auch alles hier schreiben...

Alles Gute bei deinem Kampf gegen deinen eigenen Kopf und die ess-gestörten Gedanken darin!!!
S.

10.08.2011 12:40 • #5

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