Noch in eine Klinik vor Reha?

S
Hallo,
mein erster Beitrag und direkt schon eine Frage. Leider konnte ich nichts genaues zu meinem Anliegen in den bereits vorhandenen Threads finden und muss wohl auch etwas weiter ausholen. Und zwar:

Habe zur Zeit einen Antrag auf eine berufliche Reha laufen bzw. befinde ich mich im Widerspruch (Erstantrag wurde wegen angeblicher Arbeitsfähigkeit von mind. 6 Stunden abgelehnt). Nun habe ich ein Angebot zu einer medizinisch-beruflichen-Reha (einschließlich Belastungserprobung/Arbeitstherapie) bekommen. Das Ganze soll in Saarbrücken für 6 Wochen stattfinden.

Nun zu meinem Problem: Eigentlich finde ich dieses Angebot gut, allerdings ist mir Saarbrücken doch zu weit entfernt (ich wohne im Ruhrgebiet) und es geht leider immer sehr auf meine Psyche wenn ich weit weg von zu Hause bin. Ich habe versucht mich zu erkundigen ob es für diese sogenannte med.-berufl.-Reha nicht auch eine andere mögliche Klinik in meiner Nähe gibt, allerding konnte ich selber im Internet nicht wirklich etwas finden und auch bei Nachfrage bei meiner Sachbearbeiterin der DRV hieß es das es nur wenige Kliniken gäbe, die diese Maßnahmen durchführen und ich höchstwahrscheinlich dort hin müsse. Wenn ich diese Reha nicht mache würde, würde mein Antrag zur beruflichen Reha höchstwahrscheinlich abgelehnt.

Nun merke ich, seitdem ich das Schreiben gelesen habe, das es mir psychisch wieder schlechter geht und habe die Sorge, das ich diese 6 Wochen dort nicht durchstehe. Zudem bin ich sauer auf mich selber, da ich mitte letzten Jahres erst meine Therapie beendet habe und es mir eigentlich gut ging, deswegen ja auch der Reha Antrag (davor hatte ich eine befristete volle EM-Rente). Und nun gehts mir nur wegen eines Reha Ortes mal wieder schlecht. Leide nun seit knapp 10 Jahren an meinen (rezidivierenden) Depressionen und habe es leider schon öfters erlebt das es mir nach einer Therapie zwar erstmal gut geht, nach einer Weile aber und verbunden mit Stress/Druck wieder schlechter...irgendwie mache ich immer einen Schritt vor und zwei Schritte zurück.

Meine Frage: Ist es mir nun erlaubt, vor dieser Reha noch in eine Klinik zu gehen um mich dort so stabilisieren zu lassen, das ich die Reha durchstehen kann?
Wenn ja, denke ich mal, sollte ich dies der DRV melden. Hat dies Auswirkungen auf die Reha bzw. meinen laufenden Antrag?

Ich würde diese Reha gerne machen, fühle mich aber im Moment nicht im stande dazu...dabei will ich doch endlich wieder etwas in Richtung Arbeit tun.
Entschuldigt bitte, das ich soweit ausgeholt habe, tue mich manchmal etwas schwer mein Anliegen kurz zu Formulieren bzw. bin im Moment etwas wirr mit meinen Gedanken. Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen und bedanke mich schon einmal bei euch.

Achja, noch zur Info: Der mitgesendete Antrag liegt soweit ausgefüllt noch bei mir und wird die Tage abgeschickt. Heißt es würde, denke ich, noch etwas dauern bis ich einen Termin für die Reha bekomme.

11.01.2011 19:44 • #1


S
Hallo Sivvi,

meines Wissens ist es so, dass Du nicht gezwungen werden kannst, eine Reha anzutreten, wenn Du nicht rehafähig bist.
Dazu brauchst Du aber eine Bescheinigung Deines Arztes, Der Dir das attestiert. Und dann hättest Du die Möglichkeit,
vorher in eine Klinik zu gehen, sofern es medizinisch notwendig ist und es Arzt und Krankenkasse befürworten.

Die Idee, eine medizinsche Reha mit Arbeitserprobung vor einer beruflichen Reha zu machen, ist doch eigentlich gut.
So könntest Du doch herausfinden (und das möchte die DRV sicherlich auch), ob du überhaupt so stabil bist, diese berufliche Reha durchzustehen, die ja auch kein Spaziergang sein wird.
Wenn sich mit der Aufnahme der medizinischen Reha die Chancen erhöhen, dass Du letztendlich die berufliche genehmigt bekommst, würde ich das auf jeden Fall machen.

Zitat von Sivvi:
Meine Frage: Ist es mir nun erlaubt, vor dieser Reha noch in eine Klinik zu gehen um mich dort so stabilisieren zu lassen, das ich die Reha durchstehen kann?
Wenn ja, denke ich mal, sollte ich dies der DRV melden. Hat dies Auswirkungen auf die Reha bzw. meinen laufenden Antrag?

Das solltest Du auf jeden Fall der DRV mitteilen und das Attest Deines Arztes mit bei fügen.
Wenn das so genehmigt wird, dann wird Dein Antrag bei der DRV erst mal ruhen. Allerdings ist mir auch bekannt, dass es bestimmte Frsiten gibt, wie lange ein Antrag bei der DRV ruht und ab wann ein Antrag neu gestellt werden muss.
Das kann Dir aber am besten die DRV mitteilen.

Was sagt denn Dein Arzt dazu? Sieht er Dich rehafähig?

11.01.2011 22:20 • #2


A


Hallo Sivvi,

Noch in eine Klinik vor Reha?

x 3#3


S
Das Angebot zu dieser Reha finde ich, wie gesagt, auch gut. Allerdings habe ich halt einfach die Angst diese nicht durch zu halten und abzubrechen, was ja auch wieder negativ für mich enden könnte. Leider habe ich nämlich schonmal eine medizinische Reha abgebrochen und mir wurde bei weiteren Anträgen jedesmal ein Strick daraus gedreht.
Im Grunde genommen möchte ich diese Reha ja auch antreten, nur halt voher lieber erstmal in eine Klinik um mich wieder soweit zu stabilisieren das ich diese Reha auch durchhalten könnte. Nun gibt es für die genannte Reha noch gar keinen Termin, muss noch den Antrag zurück schicken und dann erstmal auf weiteres warten. Heißt das ich muss dennoch ein Attest vom Arzt für die DRV einholen? Oder würde eine Benachrichtigung das ich in eine Klinik gehe ausreichen?

Zur Zeit habe ich nur noch meine Hausärztin, da meine Therapie ja beendet ist und ich längere Zeit nicht mehr zu meinem Psychiater gegangen bin und auch nicht mehr möchte/kann, da die Praxis umgezogen ist (bin eigentlich voher auch nur zum Psychiater um ihn auf dem Laufenden zu halten, da ich derzeit keine Antidepressiver mehr nehme, nur Nebenwirkungen bemerkt). Mit meiner Hausärztin habe ich noch nicht gesprochen, ist aber geplant.
Bis vor ein paar Tagen habe ich mich selbst auch noch als Rehafähig gesehen, aber im Moment fällt psychisch irgendwie alles wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Deswegen bin ich ja so unsicher, ich hatte das schonmal so. Bin aus einer stationären Therapie raus, hatte mich gut gefühlt, wollte mein Abi nachholen und musste nach zwei Wochen abbrechen, weil es mir wieder schlecht ging. Ich habe einfach Angst das dies nun wieder passiert und möchte dem irgendwie vorbeugen, zumal diese Reha für mich wichtig ist.

11.01.2011 22:50 • #3


S
Liebe Sivvi,

ich kann Deine Ängste und Unsicherheiten sehr gut verstehen.

Ich würde aber als allererstes , bevor Du den Antrag zur DRV schickst, mit der Hausärztin sprechen. Selbst wenn Du Dich nicht für rehafähig hältst, brauchst Du aber die ärztliche Unterstützung, die das bescheinigt, da kommst Du nicht drum herum. Vielleicht kannst du ja recht schnell einen Termin mit ihr vereinbaren.
Du kannst sie fragen, ob sie Dich für rehafähig hält. Wenn sie auch befürwortet, dass Du erst in eine Klinik gehen sollst, dann soll sie ein Attest ausstellen, dass Du Deinem Antrag für die Reha gleich beifügen kannst.
Dann sieht die DRV, dass Du die Reha machen möchtest, aber vorher erst noch ein Klinikaufenthalt vorgesehen ist.

Und dann wird sie Dir auch mitteilen, ob und wie lange Dein Antrag ruht.

Besser wäre natürlich, wenn Du einen Psychiater hättest, der das bestätigt. Facharzturteile gelten weitaus mehr, als Bescheinigungen von Hausärzten.

Eine Frage hätte ich aber noch: Eine berufliche Reha kann meiner Meinung nach auch in weiterer Entfernung stattfinden.
Wenn du so große Schwierigkeiten damit hast, von zu Hause weg zu sein, dann könnten die doch bei einer beruflichen Reha genausso wie bei einer medizinischen Reha auftreten.

Ich hatte Dich so verstanden, dass am Anfang ja erst nur die berufliche Reha geplant war. Wenn Du Dich für eine medizinische Reha nicht stabil fühlst, warum würdest Du Dich denn dann für eine berufliche Reha, so wie sie ja am Anfang berantragt wurde, stabiler fühlen.

Sorry für meine Neugier, das ist mir beim Lesen Deiner Beiträge nur aufgefallen.

11.01.2011 23:46 • #4


S
Nochmals Danke Sonnenblume20!

Erstmal zu deiner Frage:
Ich muss ehrlich gestehen, das ich bisher eigentlich davon ausgegangen bin das eine berufliche Reha doch eher in der Stadt des Rehabilitanten statt findet bzw. in den jeweiligen Berufsbildungswerken etc., hatte allerdings auch schon leicht geahnt das dies nicht unbedingt der Fall sein muss, wobei ich davon ausging, das man wenigstens im gleichen Bundesland bleibt. Hatte eigentlich auch gedacht oder vllt. auch mehr gehofft, das sich das Problem mit dem länger weit von zu Hause sein mitlerweile erledigt hätte, muss mir wohl nun allerdings eingestehen das dies nicht der Fall ist. Hatte ja auch gedacht mir ich wäre endlich übern Berg...Pustekuchen. .

Ich habe bis vor kurzem auch gar nicht gewusst das es auch eine med.-berufl.-Reha gibt, dachte es gibt nur medizinisch oder berufliche Rehas. Hatte dann im Internet nach Infos geschaut, allerdings auch nicht viel dazu finden können. Das Problem bei der med.-berufl.-Reha scheint aber auch zu sein, das diese nur sehr wenige Kliniken durchführen. Meine Sachbearbeiterin bei der DRV, konnte mir auch nicht wirklich weiterhelfen, hatte mir nur gesagt das soweit sie weiß alle aus NRW in diese Klinik in Saarbrücken geschickt werden. Das Problem bei Saarbrücken ist, das es 3,5 Stunden von meinem Wohnort entfernt ist, wenns wenigstens eine Klinik in NRW wäre.

Bei Antragsstellung gings mir gut, ich war mir halt nur unsicher wie viele Stunden ich wieder schaffen könnte und wollte dies in einer beruflichen Reha austesten, da ich dort ja auch die nötige Betreuung bei Problemen hätte.
Problem ist, denke ich, ich war zu der Zeit gerade erst mit meiner Therapie fertig, vllt. hätte ich da erst noch etwas abwarten sollen. Bin halt schon eine ganze Weile ohne Arbeit und will endlich wieder, mache mir einfach auch um die Zukunft sorgen. Bin erst 26 und hatte schon einmal die befristet volle EM und meine Lücke im Lebenslauf wird immer größer.

Naja, nun sind ein paar Monate vergangen, ich bin ohne Therapie und hab die miesere, das ich gerne würde aber ahne das ich doch noch nicht kann.
Bin mitlerweile sogar soweit, das ich es wieder mit Antidepressivern versuchen würde, in der Hoffnung das sie diesmal wirken und ich endlich das machen kann was ich will.

Werde mich morgen direkt ran setzen und einen Termin bei meiner Ärztin machen um das Ganze mit ihr zu besprechen.
Je länger ich über meinen Antrag zu beruflichen Reha nachdenke, desto mehr merke ich leider auch, das ich wohl dafür noch nicht stabil genug bin bzw. nicht mehr bin, aber ich muss doch irgend etwas machen...nun hab ich schon Jahrelang Therapie hinter mir, da muss doch was bei rumgekommen sein.

Sorry das mein Text schon wieder so lang geworden ist, bei mir schwirren im Moment soviele Gedanken durch den Kopf.

12.01.2011 00:47 • #5


S
Zitat von Sivvi:
Sorry das mein Text schon wieder so lang geworden ist, bei mir schwirren im Moment soviele Gedanken durch den Kopf.

Das ist doch kein Problem, im Gegenteil, dadurch bekommt man am anderen Ende einen viel besseren Einblick.

Ich weiß übrigens auch sehr gut, wie es ist, wenn die Gedanken ständig kreisen.

Ich habe übrigigens auch noch keine berufliche Reha gemacht, deswegen kenne ich mich damit auch nicht gut aus.
Bisher habe ich auch nur eine medizinische Reha absolviert und beziehe gerade auch eine befristete EU-Rente.

Eines fällt mir aber noch ein. Es gibt in größeren Städten auch Rehaberatungsstellen. Dort sitzen meist sehr nette und auch kompetente Ansprechpartner. Wenn du zu verwirrt bist, dann kannst Du Dich auch dorthin wenden, damit sie Dir nähere Auskünfte geben können.

Ansonsten wünsche ich Dir viel Glück und vor allen Dingen, dass alles so kommt, wie Du es Dir wünschst bzw. wie es Dir gut tut!

Du kannst gerne hier berichten, wie es gelaufen ist.

12.01.2011 00:57 • #6


S
Danke dir Sonnenblume20, deine Worte bauen mich etwas auf.

Werde nun erstmal schlafen gehen und mich morgen dann weiter drum kümmern und hier dann auch über alles Weitere auch noch berichten.
Dieses Gedankenkreisen, sagt mir im übrigen leider auch das ich im Moment nicht gerade stabil bin.

Liebe Grüße und eine Gute Nacht wünsche ich!
Sivvi

12.01.2011 01:09 • #7


S
So, ich war nun bei meiner Hausärztin und steh auf der Warteliste einer Klinik.
Meine Ärztin unterstützt mich voll und ganz und ist auch der Meinung voher zur stabilisation in eine Klinik wäre ganz gut.
Ein Attest für die DRV brauchte ich wohl noch nicht, anscheinend erst wenn sich das mit der Reha überschneiden sollte. Da für die Reha noch kein Termin feststeht, kann man das nun noch nicht absehen.
Hoffe nun das es mit einem Platz in der Klinik schnell geht und sich da somit auch nichts mit der Reha überschneidet.

17.01.2011 15:16 • #8


A


Hallo Sivvi,

x 4#9


S
Hallo,
ich wollte mal berichten wie es nun in den letzten Monaten bei mir gelaufen ist.

1. Bin dann doch nicht in eine Klinik gegangen, da die Wartezeit bis dahin doch recht lang war und ich mich darum gekümmert habe für die Reha in eine andere Klinik zu kommen. Nachem ich genauer wusste um welche Rehaeinrichtungen es sich handelte, die eine med.-berufl. Reha durchführen, begab ich mich nochmal auf die Suche und fand eine Klinik in Warstein, angerufen und nachgefragt bekam ich sehr hilfreiche Infos. So konnte ich einen Hausänderungswunsch an die DRV schicken, der auch genehmigt wurde und konnte nach Warstein um meine Reha zu machen.
Das war schonmal eine große Erleichterung.

2. Bin ich nun seit gestern aus der med.-berufl. Reha zurück.
Ich bin stolz auf mich, das ich die 6 Wochen durchgehalten habe und froh nun endlich wieder ganz zu Hause zu sein (durfte an den Wochenenden nach Hause).
Musste leider in der Reha feststellen das ich max. 3 Stunden arbeiten kann, allerdings sieht die Klinik Erfolgschancen auf Besserung durch eine Maßnahme die langsam an mehr Stunden heranführt. Die Betonung lag dabei auf langsam, da ich wohl dazu neige mich selbst unter Druck zu setzen und mehr zu wollen als eigentlich geht. Außerdem empfahl mir die Psychologin dort noch eine Therapie gegen meine Ängste zu machen. Da werde ich mich wohl nächste Woche mal um einen Termin kümmern bzw. darum kümmern auf eine Warteliste zu kommen. Dauert ja leider immer etwas bis man einen Platz bekommt.
Auf meinem Kurzentlassbrief ist ein Kreuzchen bei arbeitsunfähig. Der Arztbrief war leider noch nicht fertig, wird mir aber im Laufe der nächsten Woche noch zugeschickt.

Nun muss ich wohl abwarten was die DRV entscheidet. Sitze da nun etwas auf heißen Kohlen, da ich ja eine berufliche Reha beantragt hatte. Ob ich diese nun bekomme?

07.10.2011 09:47 • #9

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