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Noch einmal in die Klinik gehen bei Depression?

Alexandra2
Ich möchte gern Eure Erfahrungen kennenlernen zum Thema Klinik.
Anfangs der schweren Depression war ich fast 3 Monate in einer Klinik. Der Aufenthalt tat gut.
Dann kamen Reha, Tagesklinik spezielle Klinik in schwerer Depression. Jetzt geht es bergauf und ich überlege noch einmal in die erste Klinik zu gehen. Dort möchte ich versuchen, die Reizüberflutung zu steuern und mentale Schwierigkeiten angehen. Eine Nachfrage vor einem Jahr ergab, ich war zu krank für die Wiederaufnahme. Stattdessen könnte ich die Krankheiten quasi rückblickend dort aufarbeiten wenn ich soweit wäre. Bin ich nun soweit? Es ging mir immer schlecht, wegen der chronischen Depression, was erst kürzlich festgestellt wurde. .
Ist ein neuer Aufenthalt nützlich oder schädlich? Ich kann das überhaupt nicht einschätzen
Wie sind Eure Erfahrungen?
Liebe Grüße Alexandra

13.10.2019 15:26 • x 2 #1


T
Das lässt sich pauschal nicht sagen.
Generell bleiben Erfahrungen subjektiv und nicht übertragbar, daher kommt es auf probieren an.

Was heißt zu krank für eine Wiederaufnahme? Das sind Dinge, die mich verwundern, wenn es um Kliniken geht. Ich dachte es gehe um akut oder auch des öfteren um Krise, oder aber um eine gezielte Therapie in stabilerem Zustand oder Auffrischung.

Wenn deine Depression chronisch ist, wann wäre nach deren Ansicht denn ein nicht zu krank-Status erreicht?

Ganz ehrlich aber, wenn dir eine Meinung wichtig ist: ich nutze Aufenthalte mittlerweile nicht mehr wegen Therapien, da Krankenhäuser überfüllt sind und das Personal zu unterbesetzt, sondern nur noch wegen den Patienten, die einen Austausch und Gesellschaft unter Gleichgesinnten ermöglichen. Ein Aufenthalt wegen Therapie bringt mir gar nichts, also ist es eher kontraproduktiv.

Aber wie gesagt: subjektiv.

14.10.2019 01:19 • x 1 #2


A


Hallo Alexandra2,

Noch einmal in die Klinik gehen bei Depression?

x 3#3


Pimbolina71
Liebe @Alexandra2 .

Verstehe ich das richtig, dass Dich die erste Klinik nicht genommen hat, weil Du zu krank warst? Ist es denn eine Privatklinik, die niemand nimmt, die suizidal sind oder gab es einfach so ein NEIN? Mich hat auch mal eine Klinik (Privatklinik) nicht genommen, aber da war ich sehr suizidal und gehörte auf eine geschlossene Abteilung.

Aber alle anderen normalen Kliniken sollten einen doch aufnehmen, wenn ein Bett frei ist.

Wie geht es Dir denn heute? Würde eine Aufnahme in diese erste Klinik denn nun stattfinden?

Liebe Grüsse
Pimbolina

14.10.2019 01:38 • x 1 #3


Hoffnung21
Hallo Alexandra,

Ich bin jetzt auch etwas irritiert. Kann man zu krank für eine Klinik sein? An welchen Punkten machen die das denn fest? Ich habe nur Erfahrung mit einer Rehaklinik. Ich möchte die TMS probieren. Meine Depression ist mittlerweile als therapieresistent eingestuft. Am Freitag habe ich ein Vorgespräch, ich werde euch dann berichten. Geht es dir akut schlechter oder möchtest du einfach einen Schritt weiterkommen?

LG Eis

14.10.2019 02:30 • x 1 #4


Alexandra2
Liebe @pimbolina, liebe @eis,
Die Wiederaufnahme wäre 2 Jahre nach dem 1. Aufenthalt gewesen. Die Erkrankungen waren zu komplex, dafür ist die Therapie nicht ausgelegt. In einer herkömmlichen Klinik wäre es mir noch schlechter gegangen, weil die Behandlung dort bei weitem nicht ausreicht. Man ist nicht eingestellt auf schwere Depression, chronisch, Entwicklungstrauma und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Diese Klinik bietet mehr, als herkömmliche und man darf nicht suizidal sein. Ich war wohl knapp davor. Wenn das Leben immer wieder zuschlägt, ist das Maß irgendwann übervoll.
Ich möchte einen Schritt weiterkommen und bin nicht zufrieden mit dem Erreichten, in dem Sinne, daß ich mich nicht fügen kann und will. Ich kämpfe jetzt 5 Jahre (!) und möchte an meine vergrabenen Gefühle ran und mein Gedächtnis verbessern. Nach 3 Jahren konnte ich wieder lesen, habe am Ende jeder Zeile den Anfang vergessen und konnte den Inhalt gedanklich nicht aufnehmen. Meine Aufmerksamkeit ist bei Null, ich vergesse alles sofort und erinnere mich selten an etwas, also alle Gedächtnisleistungen sind betroffen, Ultrakurz-, Kurz- und Langzeitgedächtnis. Das verwirrt mich und erschwert soziale Situationen erheblich.
Liebe Grüße Alexandra

14.10.2019 07:58 • x 3 #5


Alexandra2
Liebe @traumaland,
Zu dem 2. Gespräch war die Chronifizierung und Entwicklungstrauma noch nicht bekannt. Ich denke, die Depression war zu schwer, als daß eine Konfrontation tragbar wäre.
Leider leider kann ich sehr wenig vom Austausch mit Mitpatienten profitieren, weil die Reizüberflutung sehr schnell einsetzt und alle Sinne betrifft. Mehr als 3 Menschen im engen Austausch stressen mich erheblich, so daß Rückzug nötig ist, ansonsten droht ein Tief. Aber ich muss auch lernen, die Reizüberflutung einzudämmen, wenn das überhaupt möglich ist.
Liebe Grüße Alexandra

14.10.2019 08:07 • x 3 #6


T
@Alexandra2
Das mit dem nicht fügen wollen kommt mir bekannt vor, in der Klinik kommt man sich so manches Mal ja vor wie im Kindergarten, wo ich mich sehr dagegen sträube.

Ich kann zwar verstehen, dass eine Therapie nicht dafür asugelegt ist, aber gibt es denn keine Alternativen? Man kann Menschen in solchen Engpässen doch nicht überall ablehnen.

Ob man die Reizüberflutung eindämmen kann? Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall nicht, wenn man nicht behandelt wird.

Das muss mal einer verstehen.

14.10.2019 11:14 • #7


Alexandra2
Liebe Traumaland,
Auf jeden Fall ist die aus der Kindheit übernommene Angst da, und die Angewohnheit, sich zu schützen, indem ich unbewusst Situationen scanne. Dadurch ist der Filter aufgebraucht, noch bevor Neues geschehen kann.
Nach meiner Erfahrung in Kliniken geht nur eine Diagnose, Komorbidität ist nicht vorgesehen. Und Fachwissen?
Ich habe noch keine Traumatherapie gemacht, bei der aber bestimmt das Aufmerksamkeitdefizitsyndrom und die chronische Depression unter den Tisch fällt. Es nervt.
Liebe Grüße Alexandra

14.10.2019 17:23 • #8


T
@Alexandra2
Danke, dass du mich für eine Frau hälst, aber ich bin keine.

Das kann ich verstehen. Generell halte ich das Gesundheitssystem eh für überfordert, denn die Realität sieht ja so aus, dass man eine gewisse Stabilität mitbringen muss, weil es sonst nichts bringt, aber die Überraschung ist ja die, dass gerade depressive Betroffene durch die Krankheit keine Stabilität besitzen.
Viele Kliniken haben Regeln, die mit so einigen Symptomen der psychischen Krankheiten nicht vereinbar sind und die Pfleger so wie Ärzte Anforderungen, die Betroffene aus Krankheitsgründen nicht erfüllen können.

Sag mal beispielsweise einem mit ner Schlafstörung, er soll morgens pünktlich am Tisch sitzen.
Gerade deswegen halte ich Fachwissen für schwierig, auch natürlich, dass nicht nur Krankheiten einen Betroffenen ausmachen, sondern auch noch eigene Persönlichkeitsstrukturen.

Vielleicht wäre eine Privatklinik das Beste, aber wie kommt man da rein?

14.10.2019 19:10 • x 1 #9


Alexandra2
Lieber Traumaland,
Entschuldige, ich habe nicht hingeguckt.
Du sagst es, man ist nicht darauf eingestellt, wirklich flexibel zu reagieren und wird damit manchen Erfordernissen nicht gerecht. Die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen kollidieren mit den Behandlungserfordernissen der Patienten.
Ich glaube, eine Privatklinik ist unbezahlbar, und fraglich ist der Erfolg. Meine Erfahrungen zeigen, wie undenkbar diese Komplexität ist; es wurde, bis auf diese eine Klinik, anderorts angezweifelt, daß ich schwer krank bin und die Symptome sich gegenseitiv stark beeinflussen. Und das waren Fachkliniken. Schlimm. Symptome des Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom wurden z.B. nicht erkannt, wie aufbrausendes Verhalten, null Aufmerksamkeit, Erschöpfung und Ruhebedürfnis, das auch eindeutig zu den Depressionen zählt, Dissoziationen usw usf. und hat einen immensen Stress verursacht, der mich deutlich zurückwarf.
Aber vielleicht hat ja jemand einenTipp für eine Klinik, in der alles zugleich beachtet und behandelt wird.
Liebe Grüße Alexandra

14.10.2019 20:03 • x 2 #10


Mas83
Liebe @alexandra2,

Ich war vor 2 Monate 4 Woche in einer psychosomatische Klinik und bekam keine Verlängerung, weil ich auch zu krank war. Sie waren die Meinung, dass meine Reizüberflutung mir im Weg stand, ich verstehe also genau wovon du sprichst.

Eine Krankenschwester, mit wem ich sehr lange geredet habe und mir in eine Situation der komplette Reizüberflutung zur Seite stand, meinte es wäre vielleicht eine gute Idee mir im Zukunft eine Klinik Aufenthalt überlegen, wo sie spezialisiert sind in hochsensibilität. Sie hatte mir eine Klinik aufgeschrieben und ich bin gerade für dich meine ganze Unterlagen durch gegangen, konnte den Zettel aber nicht mehr finden. (ich vergesse alles, mein Kopf ist ein Sieb, sorry.)

Aber vielleicht hast du trotzdem was davon, wenn du wirklich nach Kliniken suchst wo Hochsensibilität ein Hauptthema ist.

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg!

15.10.2019 12:40 • x 2 #11


Alexandra2
Liebe Mas,
Vielen lieben Dank für Deine Mühe. Daran habe nicht gedacht, hochsensibel (hochbegabt) bin ich ja auch noch. Welch. besch . Mischung. Jetzt weiß ich, wo ich suchen kann.
Liebe Grüße Alexandra

15.10.2019 13:12 • x 2 #12


Mas83
Liebe Alexandra, gerne doch.

Und weißt du was.? Ich habe gerade den Zettel gefunden! Ich erinnerte mich plötzlich, dass ich doch bestimmte Sachen in einen Heft geschrieben habe. Dann habe ich das Heft gesucht und gefunden. Dann war da aber nichts drin. Danach war ich so genervt durch mich selber, wieso ich mich nichts merken kann. Und dann fiel mein Augen auf ein anderes Heft, was ich auch dabei hatte und da war der Zettel drin! Also, ich hoffe natürlich dass es dir hilft, mir hat das Finden des Zettel schon geholfen haha!

Also:
Heiligenfeld-Kliniken in Bad Kissingen.
Da ist eine Abteilung für hochsensibilität. Die Ärztin mit wem die Krankenschwester gesprochen hat, hatte eine rumänischen Nachnamen (sie wusste den Namen nicht mehr).

Die Krankenschwester war voll beeindruckt von der Einrichtung und die Kenntnisse von und Umgang mit Hochsensibilität.

Ich hoffe, dir bringt das was.

Eine Frage off-topic habe ich noch: wann wusstest du dass du hoch sensibel und hochbegabt bist? Meine Tochter ist vielleicht auch hochbegabt und über Austausch würde ich mich freuen (kann sonst auch gerne über persönliche Nachricht)

LG

15.10.2019 13:36 • #13


Alexandra2
Liebe Mas,
Super, hartnäckig muss man sein, hast den Namen gefunden.
Vor vielen Jahren testete mich ein ambulanter Psychologe auf Hochbegabung als Voraussetzung für eine Therapie. Nach 2 Sitzungen hatte ich festgestellt, daß das Vertrauen sich nicht einstellt, aber das Ergebnis wurde mir mitgeteilt.
Und letztes Jahr, als ich über Monate schrecklich reizoffen war, und dadurch völlig erledigt, meinte meine
Therapeutin, das läge an der Hochsensibilität, aber aber meinte ich, und sie: beides hängt eng miteinander zusammen: Hochbegabung und Hypersensibilität kommt oft gemeinsam vor. Dann testete ich mich online, und ja, Treffer.
Jetzt habe ich mehrere Ausreden für Vergesslichkeit, Depression, Reizüberflutung durch Hypersensibilität und oder Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.
Liebe Grüße Alexandra

15.10.2019 15:08 • x 2 #14


Alexandra2
Hallo Mas,
Hier ist ein Selbsttest von der Klinik, ich habe 19 von 2- ja, das ist sehr viel.

https://www.heiligenfeld.de/behandlung/.rankungen/

Liebe Grüße Alexandra

15.10.2019 15:24 • x 2 #15


Mas83
Es ist ja immer gut, eine gute Ausrede parat zu haben

Danke für das Teilen von deiner Geschichte. In der Klinik meinte die auch, ich sei hochsensibel, ich habe mich aber weiter noch nicht so mit beschäftigt, aber erkenne das von der Reizüberflutung.

Ich hatte mir die Webseite selbst noch nicht angeschaut, sehe jetzt erst das es ein Privatklinik ist.
Wenn du aber deine Psychologe / psychiater eine Bericht schreiben lässt, warum du genau in die Klinik aufgenommen werden solltest, hast du glaube ich als Krankenkasse Patient auch eine Chance.

Ich hoffe, du findest was passendes für dich.

Lg

15.10.2019 19:16 • x 1 #16


Alexandra2
Liebe Mas,
Ich habe heute mit der Klinik telefoniert. Sie nehmen keine gesetzlich Versicherten und auch das Kostenerstattungsverfahren würde meine Krankenkasse ablehnen.
Liebe Grüße Alexandra

16.10.2019 22:37 • #17


Mas83
Ach nein. Wie blöd. Wie fühlst du dich? Das zwei Klassen system hier ist echt unverständlich. Tut mir so leid für dich. Vielleicht findest du eine andere Klinik die darin spezialisiert ist für gezetslich versicherten? Echt doof.

LG

17.10.2019 14:04 • #18


Alexandra2
Liebe Mas
Ich bin sowieso unentschlossen, ob ein Aufenthalt wirklich mehr bringt. Die Reizüberflutung würde mich auf jeden Fall viel Kraft kosten. Kraft, die ich nicht habe. Jedenfalls konnte ich testen, wie hoch die Hypersensibilität ist. Irre.
Ich frage meine Therapeutin nach einer Klinik.
Aber Danke für Deine Mühe
Liebe Grüße Alexandra

17.10.2019 16:13 • x 2 #19


A


Hallo Alexandra2,

x 4#20


Mas83
Fühle dich gedrückt!

17.10.2019 20:27 • x 1 #20

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