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Meine Partnerin ist depressiv bitte um Hilfe / Ideen

H
Hallo zusammen,
meine Verlobte und ich hätten in gut 1,5 Monaten unsere Hochzeit gehabt. Leider ist jetzt seit 2 Wochen aber die Stimmung gekippt und sie ist erstmal zu ihrer Mutter 'gezogen'. Also hat das nötigste mitgenommen und wohnt da vorübergehend. Zum August hat sie sich nun eine eigene Wohnung gesucht und wird dort hinziehen. Ich hab u.a. hier öfter gelesen das so eine Zeit durchaus sinnvoll ist. Allerdings mache ich mir momentan deswegen leider sehr viel Gedanken um unsere Beziehung. Wir schreiben uns (fast) täglich per Whatsapp allerdings mehr oder weniger organisatorischen wie z.B. wer das Auto gerade braucht. Auch habe ich von ihr noch kein einiges Mal gehört, dass sie gerne an de Beziehung festhalten möchte. Wir haben zwar darüber gesprochen, allerdings kommt dann mehr sowas Ja wir werden es dann sehen. Auch eine alleinige oder partnerschaftliche Therapie lehnt sie momentan ab. Medikamente hat/nimmt sie in schwacher Dosis (soweit ich das weiß).
Ich weiß langsam einfach nicht mehr was ich tun soll. Ich versuche ihr den Rücken frei zu halten und sie so gut ich kann zu unterstützen. Allerdings lässt sie mich immer weniger an sich ran. Habt ihr schon ähnliches erlebt? Oder könnt ihr mir Tipps geben, was ich noch machen sollte bzw. nicht (mehr) machen sollte?
Vielen Dank schonmal

29.06.2020 13:27 • x 1 #1


F
hallo herrniffler,

oh das tut mir jetzt ganz arg leid für dich, da freust du dich auf eine schöne Hochzeit, Liebe, Freude, Glück, schöne Erwartungen, und dann so was.........

Leider kenne ich als depressiver Mensch ähnliches aus meinem Leben. Ganz arg wichtig finde ich, es geht in erster Linie nicht um dich, sondern um deine liebe Verlobte. Denn Menschen mit Depression, wir ziehen uns gerne einmal von Menschen zurück. Wenn wir den Mut verlieren, wenn wir Angst haben, es nicht zu schaffen, unser Selbstvertrauen zu verlieren, uns abgelehnt zu fühlen.

Als Mensch mit Depressionen fällt es uns oft schwer, uns in unserer Depression anzunehmen. Und daraus fällt es uns wiederum schwer, andere Menschen anzunehmen. Folgerichtig fühlen wir uns oft abgelehnt, ziehen uns zurück.......

Manchmal ist es leider wie ein Keis ohne Ende. Wenn sich deine Freundin nicht selbst annehmen kann, hat sie vermutlich übertriebene Erwartungen an deine Wertschätzung, die vermutlich kein Mensch erfüllen kann.

Oft haben wir eine große Gier nach Anerkennung, vertreiben damit Menschen, die uns das nicht geben können...

Als Freund kannst du da Angst bekommen, ausgesaugt oder vereinnahmt zu werden, deine ganze Kraft scheint dir genommen zu werden.7

Mit dem Rückzug zwinge ich als depressiver Mensch, das Menschen sich ganz arg um mich kümmern. Doch je mehr ein depressiver Mensch Annahme und Liebe erfährt, um so mehr zieht sich dieser Mensch wieder zurück...

Die Depression ist oft ein Schutzmechanismus. Weil man Angst hat vor anderen, muss ich mich hinter meinen Schutzmauern verkriechen. Und dann ist man ganz schwer wieder zu erreichen.

Gut ist es, wenn du verseuchst, deine liebe Verlobte in ihrer Depression zu verstehen. DU das ist aber nicht leicht, verlangt ganz arg viel Liebe von dir. Denn dein Mitleid darf auch nicht zur Überfürsorge von dir werden. Du darfst versuchen, so wie du es kannst, deine Verlobte zu verstehen, dich auf sie einzufühlen. Aber du brauchst auch für dich eine Grenze, damit du deine eigene Kraft bewahren und erhalten kannst.

Versuche deine Freundin immer wieder in Liebe zu erreichen, das braucht aber viel Geduld, wenn deine Freundin zu verschlossen ist. Doch wenn du dich nicht davon abschrecken lässt, kann das Eis der Gefühlskälte langsam auftauen, eine Beziehung entstehen. Und das wünsche ich dir ganz feste.


liebe Grüße an dich,

Frederick

29.06.2020 19:02 • x 1 #2

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