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Mein Sohn ist depressiv, wie verhalte ich mich richg

C
Hallo in die Runde
Mein Sohn, 20 Jahre leidet seit 2 Jahren an Depressionen. Das erste Jahr hab ich es gar nicht mitbekommen, da er in einer WG lebte. Im Dezember letzten Jahres ist er wieder nach hause gezogen, Dann kam alles raus. Er war dann im März 8 Wochen in einer Klinik, die leider nicht viel brachte. Nach und nach verfiel er wieder in seine alten Muster und zog sich zurück.
Jetzt haben wir einen neuen Termin in einer anderen Klinik bekommen. Gott sei dank!
Ich weiß nur nicht wie ich mich verhalten soll. Ich versuche ihn zu unterstützen, aber er lässt mich nicht an sich ran.
Mein Mann ist keine große Hilfe. Er gibt mir die Schuld an dem Zustand / Krankheit unseres Sohnes. Er akzeptiert die Krankheit auch nicht.

Grüße
ClaSchra71

27.07.2022 21:08 • #1


aurora333
@ClaSchra71 erstmal tut es mir leid und macht mich auch ärgerlich, dass Dir Dein Mann die Schuld am Zustand Eures Sohnes gibt. Auf gar keinen Fall darfst Du diese Schuldzuweisung übernehmen !

Ich glaube ich kann Dir nachfühlen, wie schwer es ist zuzusehen wie es einer nahestehenden Person, zumal dem eigenen Kind, schlecht geht, ohne dass man es heilen kann. Besonders wenn das Kind sich - krankheitsbedingt - zurückzieht. Das darfst Du auf gar keinen Fall persönlich nehmen.

Wenn ich Deine Zeilen voller Mitleid und Mitgefühl lese, habe ich den Eindruck, dass Du alles Dir mögliche tust um zu helfen. Und dass Dein Sohn bereit ist es nochmals in einer anderen Klinik zu versuchen ( das war möglicherweise sogar Deine Idee ?) betrachte ich als einen Erfolg. Ich drücke ihm alle Daumen, dass ihm geholfen werden kann, und es ist wichtig, nie auf zu geben. Alles Gute !

27.07.2022 21:31 • x 2 #2


A


Hallo ClaSchra71,

Mein Sohn ist depressiv, wie verhalte ich mich richg

x 3#3


C
Hallo Aurora
Ich bin noch nicht so vertraut mit dem System und in Foren zu schreiben deshalb brauch ich so lang zu antworten.
Danke für deine lieben Worte und dein Zuspruch. Hat gut getan.
Ja ich hoffe es wird alles gut. Ich tu alles was nötig ist.

27.07.2022 22:36 • x 1 #3


Lost111
Hallo @ClaSchra71 ,

erstmal willkommen hier im Forum.

Ich finde es ganz wichtig, dass du deinem Sohn versicherst, immer für ihn da zu sein, sollte er dich brauchen.
Auch ich würde sagen, dass du den Rückzug nicht allzu persönlich nehmen solltest. Und: du hast keine schuld an seiner Krankheit! Man sollte jetzt zusammen entscheiden, was das Beste für euren Sohn ist und an einem Strang ziehen.
Die Aussicht auf eine andere Klinik ist da der richtige Weg! Haltet zusammen, um eurem Sohn bestmöglichst zu helfen!
Ich wünsche dafür alles Gute!

LG Lost111

27.07.2022 23:16 • x 3 #4


Tealight
Zitat von ClaSchra71:
Ich weiß nur nicht wie ich mich verhalten soll. Ich versuche ihn zu unterstützen, aber er lässt mich nicht an sich ran.

Vermutlich ist es das beste, du lässt den jungen Mann machen, bis er selbst so weit ist
Wird er gedrängt , weil man meint, ihm was gutes zu geben.... Wenn er es nicht mag, sollte man es nicht machen.

28.07.2022 00:07 • x 2 #5


C
Ich dränge ihn auch nicht. Wir entscheiden gemeinsam. Er muss es selber wollen sonst hilft die beste Klinik nicht.
Es ist einfach nur schwer wenn man nicht so helfen kann wie man möchte.

28.07.2022 00:26 • #6


Tealight
Zitat von ClaSchra71:
Ich dränge ihn auch nicht. Wir entscheiden gemeinsam. Er muss es selber wollen sonst hilft die beste Klinik nicht. Es ist einfach nur schwer wenn ...

Das kann ich verstehen.....

Aber tief in seinem inneren wird er wissen, was ihm gut tut.
Auch wenn er sich heute noch unsicher ist, es wird kommen.
Jeder braucht Zeit, sich zu sortieren.
Dieses sortieren braucht manchmal einfach Zeit...

28.07.2022 00:42 • x 1 #7


Depressed
Zitat:
Mein Sohn, 20 Jahre leidet seit 2 Jahren an Depressionen. Das erste Jahr hab ich es gar nicht mitbekommen, da er in einer WG lebte. Im Dezember letzten Jahres ist er wieder nach hause gezogen, Dann kam alles raus. Er war dann im März 8 Wochen in einer Klinik, die leider nicht viel brachte. Nach und nach verfiel er wieder in seine alten Muster und zog sich zurück.


Was genau bedeutet alte Muster, wenn er erst seit zwei Jahren depressiv ist und eines dieser Jahre in einer WG verbracht hat? Sind diese alten Muster älter als zwei Jahre? Gab es diese Muster bereits bevor er in einer WG gelebt hat?

28.07.2022 01:42 • x 2 #8


maya60
Zitat von ClaSchra71:
Hallo in die Runde
Mein Sohn, 20 Jahre leidet seit 2 Jahren an Depressionen.

Hallo ClaSchra71,

unser Sohn, 22 Jahre alt, hat wie so viele junge Leute auch in den Coronajahren depressive Störungen und Angststörungen entwickelt.

Seine Situation ist zwar dergestalt eine andere als er ein Autist mit leichter geistiger Behinderung ist und daher auch in einer Behinderteneinrichtung bereits berufstätig ist, da er aber recht selbständig ist, auch wenn er daheim wohnt, möchte ich einen Tipp geben:

Unserem Sohn geht es mittlerweile wieder deutlich stabiler, wenn auch noch nicht ganz wieder gesund.

Geholfen haben ihm, nachdem eine wöchentliche Psychotherapie (bei einer Fachfrau für Autismus) nicht genug helfen konnte, eine psychiatrische Fachärztin und ein Antidepressivum, das er seit Anfang dieses Jahres einnimmt, und eine probeweise Arbeitszeitverkürzung auf Teilzeit/30 Arbeitsstunden!

Was ich damit sagen möchte, ist: Dass das Alltagsleben für junge Menschen, das Corona so durcheinander brachte und mit allen Änderungen und Lockdowns so ausbremste, ist ganz wichtig zur Heilung!

Also, ob Schule, Studium oder Berufstätigkeit oder WG, ich denke, all das ist wichtig! Bloß nicht daheim verkriechen!
Auch besonders die alten Freizeitaktionen, Freunde treffen oder Hobbys und Hobbygruppen, Disco etc. helfen einfach, dass es wieder aufwärts geht!
Auch die eigene Wäsche waschen daheim, selber Einkaufen und mal kochen etc.

Auch wenn die Depression Teilzeitbelastung zeitweise besser macht wie bei unserem Sohn, sollte dein Sohn nicht aus dem Alltag fallen! Es sei denn, ärztlicherseits wird gesagt, es geht momentan nicht anders, weil die Depression zu stark ist?

Liebe Grüße und gute Besserung für deinen Sohn!

Die Ansicht deines Mannes ist nicht nur inkompetent, sondern auch schädlich! Er sollte mal mit den Fachärzten deines Sohnes dringend reden! Auch Schuldzuweisungen sind eine Unverschämtheit und schädlich!


maya60

28.07.2022 05:45 • x 3 #9


C
Hallo ihr Lieben
Zur Erklärung . Mit alte Muster meine ich das verkriechen daheim, niemanden sehen wollen, totale Antriebslosigkeit.
Das schlimme ist , das er mitten in der Ausbildung steckt. Er macht eine Vollzeitschule in der IT Branche. Er kann das Jahr wiederholen, das hab ich mit dem Rektor geregelt . Der ist eine Seele von Menschen.
Ich möchte nicht das er sich diese Chance verbaut. Die Ausbildung macht ihm Spaß und der Job ist auch genau richtig für ihn. Er schafft nur derzeit nicht den Schulalltag.
Ich denke er hat auch eine Angststörung entwickelt.
In den letzten 2 Jahren sind viele schlimme Sachen passiert die er nicht mehr verarbeiten konnte. Und dazu kam dann noch Corona.
Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater ist nicht gut.
Ich sag mal so, mein Mann ist enttäuscht über seinen Sohn und mein Sohn ist enttäuscht über seinen Vater. Mein Mann kennt nur arbeiten arbeiten arbeiten. Einfühlungsvermögen und Verständnis kennt er nicht.
Ein Lichtblick hat sich gestern aufgetan. Wenn er von der Klinik wieder daheim ist, hat er einen Platz bei einer ganz lieben Therapeutin. Seit Januar warten wir auf einen Platz. Am Montag ist so ein Kennenlernen. Dann hebt sie den Platz für ihn auf bis er wieder da ist. Wir waren beide sehr froh darüber.
Ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, es tut soooo gut sich mit jemanden über dieses Thema auszutauschen.
Ich hoffe das mit der schnellantwort passt wenn ich da schreibe?

28.07.2022 15:27 • x 2 #10


Depressed
Es freut mich das er einen Therapieplatz gefunden hat.

Zitat:
Mit alte Muster meine ich das verkriechen daheim, niemanden sehen wollen, totale Antriebslosigkeit


Und wie alt ist denn nun dieses Muster? War er vor den 2 Jahren ein vor energie sprudelnder, fleißiger Workaholic wie sein Vater? Oder gab es bereits früher Anzeichen für Antriebslosigkeit und ein sich zurückziehen?

28.07.2022 15:58 • x 1 #11


C
Ich glaube er hatte schon lange nicht erkannte depressive Stimmungen. Das ging los nach den Mobbing in der Schule. Da war er so 12 Jahre. Er wurde von Schülern und Lehrern gemobbt. Er hat lange nicht darüber gesprochen.
Hab die Schlafstörungen auf die Pubertät geschoben.
Es wurde dann besser nach dem Schulwechsel. Gute Noten, viele Freunde und er war ausgeglichen. So wie sein Vater war er nie. Er sagte immer er will mal Zeit haben für seine Familie.
In der Zeit als er 16 Jahre war, war er viel aktiver.
Nach der Coronazeit kam dann irgendwie ein tief.

28.07.2022 16:42 • #12


Beleg62
Selbstverständlich ist es wichtig, dass du deinem Sohn gegenüber verständnisvoll bleibst und ihn zu nichts drängst.
Was aber zusätzlich ENORM wichtig ist, ist dass du dabei nicht vergisst, dich um dich selbst zu kümmern.
Psychische Erkrankungen können auch für Angehörige sehr belastend sein und du kannst immerhin nicht voraussehen, wie lange die Depression deines Sohnes andauern wird.
Egal wie es sich entwickelt, achte darauf adäquat deinen Bedürfnissen nachzugehen, regelmäßig zu entspannen und dir eine Auszeit von den Sorgen zu nehmen.

Ich wünsche dir und deinem Sohn viel Kraft und alles Gute

31.07.2022 18:56 • x 3 #13


C
Hallo Beleg62
Ja ich merke auch wie es mich runterzieht. Ich hab mit Yoga angefangen und bin in einer sehr netten Gruppe was mir sehr gut tut.
Mein Sohn allein wäre es ja nicht. Da bin ich einfach ein Optimist. Ich denke es wird schon wieder werden.
Mit meinem Mann ist es sehr schwierig.
Er trinkt jeden Abend und nach den vielen Jahren verändert sich jetzt seine Persönlichkeit.
Ich denke die gemeinsame Zeit ist vorbei. Es ist nur nicht so einfach mit Scheidung , wir haben ein Geschäft zusammen.
Und Ich weiß nicht ob mein Sohn das jetzt auch noch verkraftet.
Momentan ist alles kacke.

01.08.2022 17:24 • #14


Tealight
Zitat von ClaSchra71:
Hallo Beleg62 Ja ich merke auch wie es mich runterzieht. Ich hab mit Yoga angefangen und bin in einer sehr netten Gruppe was mir sehr gut tut. Mein ...

Du erwähnst den Alk. Konsum von deinem Mann.
Da dein Sohn sich nicht so wohl fühlt, ... Er ist noch sehr jung, eigentlich gerade den Kinder Schuhen entflohen .... Kann es da möglich sein, das es mit dem Papa zu tun hat
( Nur eine Vermutung )

01.08.2022 17:51 • #15


Beleg62
@ClaSchra71
Es muss nicht umbedingt sein, dass eine Scheidung für deinen Sohn zusätzlich belastend wäre.
Als meine Eltern sich geschieden haben, war das nach dem es bereits Jahre lang schlecht zwischen den beiden lief. Deshalb war es für mich eher eine Erleichterung. Ich habe mich –ohne die ständige Spannung– wieder deutlich wohler zu Hause gefühlt und das Verhältnis zwischen meinen Eltern und zwischen mir und meinem Vater, ist dadurch auch besser geworden.
Meine Erfahrung kann man selbstverständlich nicht auf deine Situation projizieren, aber vielleicht hilft es dir oder ist zumindest interessant.

01.08.2022 18:22 • x 1 #16


C
Mein Mann ist kein gutes Vorbild. Er säuft sich seine Probleme weg. Mein Sohn hat auch so eine Tendenz, aber ich spreche viel mit ihm über dieses Thema.
Schlimmer ist die negative Haltung von meinem Mann gegenüber meinem Sohn. Er (mein Mann) ist enttäuscht von ihm.
Er hat nicht verstanden das er der Erwachsene ist und für seinen Sohn da sein müsste. Er verlangt nur. Geben tut er nichts. Bis Mein Sohn so 12 Jahre war, war es ok. Dann ging bergab zwischen den beiden. Eine richtige Vaterperson hat er leider nicht . Mein Vater also der Opa war da schon eher für ihn da. Leider ist er vor 3 Jahren plötzlich verstorben. Das traf meinen Sohn sehr hart. Ich glaub auch das war ein Auslöser der Depression.

01.08.2022 20:52 • #17


A


Hallo ClaSchra71,

x 4#18


C
@Beleg62
Ja das hab ich mir auch schon gedacht. Vielleicht ist es für uns beide eine Erlösung. Wenn mein Sohn jetzt weg ist, dann werd ich die Sache in Angriff nehmen.
Aber danke tut gut zu hören wie es andere sehen.

01.08.2022 21:00 • x 1 #18

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