Mein Mann trinkt zuviel und sieht es nicht ein

F
Hallo erstmal.
Ist nicht leicht darüber zu reden. Weiss nur keinen Ausweg mehr.
Wir waren bis vor 9 Jahren beide Alk..
Im Jahre 2000 bekam ich 2 Herzinfarkte und 3 Bypässe und noch einiges mehr. Da hat es dann angefangen das ich weniger und weniger getrunken habe. Natürlich fiel mein Mann dann öfter unangenahm auf. Ca.2003 habe ich dann ganz aufgehört.
Habe immerhin noch Rheuma und Diabetes.
Mein Mann verringerte den Konsum auf auf ein beachtliches Minimum.
Seid ca 8 Monaten hat er aber wieder angefangen mehr und mehr zu trinken.
Ich habe zu ihm gesagt das wir uns geschworen haben auf zu hören. Brachte nix. Er wird immer ausfallend, bekommt Depressionen weil ja alles so Sch.... ist und dann fängt er an mir die Schuld dafür zu geben.
Am nächsten Tag dann das Entschuldigen und nach ein Paar Tagen wieder das selbe.
Er hat auch schon gesagt ja ich weiss ich habe ein Problem. Aber er alleine schafft es nicht.
Na ja nun trinkt er heimlich und glaubt das es mir nicht auffällt an seinem Benehmen.
Ich habe schon öfter gesagt das ich ihm beistehe, aber er fällt immer wieder auf das alte Schema zurück.
Meine Gesundheit macht das nicht mehr lange mit also habe ich ihm gesagt das es so nicht weiter gehen kann. Hilft nix. Ich drohte mit Trennung (nach 12Jahren jetzt). Hilft auch nix.
Nun sagte ich ihm das er es selbst wissen muss wie weit er geht.
Nun ja das hat er auf der Weihnachtsfeier heute Abend, oder war das gestern Abend (ist ja schon fast 5 Uhr)
bewiesen. Ruft mich gegen3,30 an ich musste ihn abholen. Ich stand mit dem Auto auf der Strasse und er kam auf mich zu getorkelt. Gefallen kann man auch sagen.
Nun weiss ich das ich ihm nix bedeute, denn er denkt ich bleibe trotzdem bei ihm.
Nur wie geht weiter ?
Wenn das noch mal vorkommt, keine Ahnung habe immer Herzprobleme, der Zucker steigt.
Möchte mich halt nicht kaputt machen.
Ist denn Trennung die einzige Lösung???????
Wäre froh wenn mir jemand ein bisschen Zuspruch für mich hätte.
Bin halt müde und ausgelaugt. Ich meine, wenn ich tot bin dann ist wenigstens keiner da der es ihm madig macht.Soll keine Drohung sein das übernehmen meine Krankheiten und der Stress.
Nun ist es doch recht lange geworden, hoffe das jemand gerne liest.
Ich Danke euch jetzt schon viel mals.
Traurige Grüsse, Feechen 13

12.12.2009 06:16 • #1


F
Ach und Entschuldigt, so kurz vor den Feiertagen.
LG, Feechen13

12.12.2009 06:36 • #2


A


Hallo Feechen13,

Mein Mann trinkt zuviel und sieht es nicht ein

x 3#3


G
Hallo Feechen,

eine schwere Entscheidung, die da Treffen musst, aber eigentlich hast du nur eine Chance, wenn du dich trennst. Er ist abhängig und Abhängige Lügen bis sich die Balken biegen. Meiner Erfahrung nach müssen Abhängige erstmal ganz tief fallen, damit sie kapieren, dass es so nicht weiter geht. Es ist leider ein schmaler Grad zwischen Leben und Tod. Aber den darfst du nicht mitgehen.

Dir bleibt nur die Möglichkeit jetzt auszusteigen und zu gehen. Leider die einzige Möglichkeit. Wenn du bei ihm bleibst, unterstütz du damit noch seinen Konsum und bist nicht konsequent. Aber Konsequenz braucht er jetzt. Du wirst unglaubwürdig, wenn du da bleibst und das weiter mitträgst.

Hast du ne Möglichkeit erstmal irgendwo unterzukommen, bis du etwas eigenes gefunden hast?

12.12.2009 12:20 • #3


S
Hallo Feechen,

ich stimme zu. Das ist eine schwierige Situation, aber du kannst wirklich nur durch konsequentes Handeln ihn zu einer Umkehr bewegen.

Ich will nur noch mal was nachschieben: Du kannst hier jederzeit schreiben - egal ob vor - nach oder mitten in den Feiertagen. Probleme suchen sich die Zeiten nicht aus.

Viel Kraft für dich.

Serafina

12.12.2009 12:56 • #4


A
Hallo Feechen!

Erstmal möchte ich mich Serafina ausdrücklich anschließen - HIER kannst Du immer schreiben, wenn Dir danach ist!

Nach langem Nachdenken über Deinen Beitrag möchte ich Dir folgendes schreiben:
Zitat:
Nun sagte ich ihm das er es selbst wissen muss wie weit er geht.

Genau, SO ist es - ABER: Du musst auch für DICH eine Entscheidung treffen und Dich nicht in
seinem Auf und Ab gefangen sein lassen ...

Ihr habt euch geschworen aufzuhören - Du hast es durchgezogen. HUT AB, denn ich weiß wie schwer das ist!
Er ist scheinbar noch nicht so stark und so weit wie Du es bist. Und ich glaube, wenn Du Dich nicht trennst
sieht er auch weiterhin keine Veranlassung es ernsthaft anzugehen. Wozu denn auch?

An Deiner Stelle würde ich mich räumlich trennen und auch von ihm, wobei die Option ja lauten kann, dass
ihr wieder zusammenkommt, wenn er geschafft hat trocken zu werden und an sich arbeitet.

Bleibst Du, machst Du Dich weiterhin zur Zielscheibe und Dich kaputt - für SEINE Alk.,
die aber NUR er angehen kann.

Vielleicht bringt eine Trennung ihn endlich zum Aufwachen ???

Du hattest 2 Herzinfarkte, hast sie überlebt, was auch bedeutet - Dir wurde Dein Leben neu geschenkt.
Du solltest versuchen Deinen Weg zu gehen und wenn eure Beziehung Deinem Mann so viel bedeutet
wie sie Dir bedeutet, wird er Dir nachfolgen.
Und wenn nicht, dann wird er weitertrinken - mit Dir oder ohne Dich!!!

Ich glaube, Du hast lange genug ausgeharrt, lange genug gelitten, ihm genug Chancen eingeräumt ...
und Du hast ihm auch gezeigt, dass man es schaffen KANN!

Manchmal ist es leider Zeit zu gehen - auch wenn es weh tut.
ich dachte damals auch, ich schaff das nie .... konnte mir ein Leben allein nicht vorstellen, hab gelitten wie ein Tier.
Aber jetzt, 2 Jahre nach der Trennung, geht es mir erheblich besser als vorher - auch wenn es nicht immer leicht ist.
Man gewinnt damit auch eine neue Freiheit zurück.

Die Verantwortung für SEIN Leben liegt bei ihm - die Verantwortung für DEIN Leben bei Dir ...

... und wenn man da bleibt wo man ist wird sich niemals etwas verändern.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Feechen!

Alles Liebe, Alannis

12.12.2009 13:21 • #5


F
Hallo,
ich Danke euch für eure Antworten und vor allem so schnell.
Man hofft ja immer bis man es nicht mehr aushält.
Meint ihr die Idee ist gut wenn ich ihn mal meinen Beitrag lesen lasse?
Vieleicht klickt es ja dann bei ihm und er sieht ein das man nicht Terminiert oder nur mal trinken kann wenn mann mal abhängig war?
Ein kleiner Hoffnungsschimmer wäre es.
LG, Feechen13

12.12.2009 19:18 • #6


A
Hallo Feechen!

Also ich habe nichts dagegen.

Und es ist tatsächlich so: Bei Alk. kann man nicht
kontrolliert trinken - das macht ja eben einen Teil der Erkrankung aus!

Ich möchte ein Gedicht an Dich und vielleicht Deinen Mann weitergeben -
es hat mir eine Freundin von mir für meine Homepage gegeben ...
und ich denke sie hätte nichts dagegen.
Es heißt:

Zitat:
Heute das erste Glas stehen lassen ...

Heute

das ist für mich:
jeder Tag,
jede Stunde,
jede Minute,
jeder Augenblick.
Heute ist immer.

Das erste Glas stehen lassen ist für mich -
keine Angst mehr haben,
nicht mehr lügen müssen,
keinem mehr aus dem Weg gehen müssen,
ruhig schlafen können,
morgens nicht mehr kotzen müssen ...
nicht mehr zittern und
keine Schweißausbrüche mehr.

*
Das erste Glas stehen lassen ist für mich -
versuchen, ehrlich zu mir zu sein,
damit ich auch zu anderen
ehrlich sein kann.

*

Das erste Glas stehen lassen ist für mich -
versuchen, mich so anzunehmen wie ich bin
und nicht so, wie ich gerne
sein möchte ...
versuchen andere so anzunehmen,
wie ich gerne angenommen
werden möchte.

*

Das erste Glas stehen lassen ist für mich -
andere ihre Meinung haben lassen,
andere verstehen ...
so, wie ich verstanden
werden möchte.

*

Das erste Glas stehen lassen ist für mich -
auch einen Beitrag im Meeting zu geben ...
versuchen, nicht so verdammt gut zu sein,
sondern so zu reden,
wie mir der Schnabel
gewachsen ist.

*

Das erste Glas stehen zu lassen ist für mich -
ein Mensch zu werden unter Menschen,
trocken zu bleiben und
nüchtern zu
werden.

*

Das erste Glas NICHT stehenlassen ...
den ersten Schluck
wieder trinken zu müssen -
das bedeutet für mich:

ANGST - KUMMER - SORGEN -
SCHULDEN - AUSGESCHLOSSENHEIT -
VERLASSENHEIT - EINSAMKEIT - VERLORENHEIT -
GOSSE - ANSTALT - FRIEDHOF -
ENDE - AUS -
VORBEI !


Und ich möchte Deinem Mann sagen:
Man kann es schaffen, wenn man es wirklich will.
Manchmal braucht es mehrere Anläufe - aber wenn man am Ball bleibt
und es ernst mit sich meint, dann schafft man es!

Viel Kraft,
Alannis

12.12.2009 20:50 • #7


F
Hallo Alanis,
sag deiner Freundin Danke für dieses schöne Gedicht.
Ich denke mal, ich werde es ihm zeigen. Vieleicht nicht gleich, aber ich werde es tun.
Er war für mich auch da, und wenn er es wirklich ehrlich meint, dann und nur dann werde ich auch für ihn da sein.
Er muss es nur noch durchziehen. Denn wenn die Trennung die letzte Option ist dann werde ich es noch einmal durchstehen.Einmal.
Danke auch dir Alana.

Viele Grüsse, Feechen13

13.12.2009 15:53 • #8


F
Hallo,
wollte nur mal berichten, für die die auch unschlüssig sind oder wie ich einfach nicht mehr weiter wissen.
Dieses Forum, ich bin so froh das es das gibt.

Ich habe meinem Mann das Gedicht gezeigt. Na ja gelesen hat er es.
Wir haben lange geredet und selber (sagt er) merkt er auch das es zu viel wieder ist.
Nun will er seine 2 B. selbst entscheiden. Aber mehr oder auf ner Feier nix mehr. Nun ja wolln wer ma sehen was daraus wird.
Vieleicht ist es die letzte gelegenheit ihm zu helfen.
Nun weiss es das ich das nur nicht mehr mit diesem Stress mit trinkerei und Streit auch Gesundheitlich nicht mehr schaffe.
Letzte Chance, hoffe er nimmt es an. Denn ansonsten bin ich nicht mehr fähig ihm bei zu stehen.
Ich werde auf jeden fall ab und zu hier mal berichten.
Ich Danke euch für euer zu hören und euren zuspruch.

Ich wünsche schöne Feiertage.
Viele Grüsse, Feechen13

16.12.2009 20:05 • #9


S
Hallo Feechen,

danke für dein Feedback.

Bleib hart und sieh es wirklich als allerletzte Chance deinerseits. Wenn du wieder zweifelst, lies dir hier deine Beiträge durch - das wird dir helfen standhaft zu bleiben.

Alles Liebe und Gute für dich.

Serafina

16.12.2009 20:16 • #10


F
Liebe Serafina,
Ich Danke dir für den Tipp.
Das werde ich auf jeden fall tun und zwar nicht alleine.
Selbst lesen muss er es. Das denke ich mal.
Danke
Feechen13

16.12.2009 20:46 • #11


A
Hallo Feechen!

hm ... las gerade, er arbeitet als Altenpfleger - bin ja auch ex AP und weiß wie belastend der Beruf sein kann.

Dein Mann soll mal bitte in sich gehen und schauen ob er irgendwas aus dem Job mit dem trinken
wegzudrücken versucht ...

Bei uns zB gabs nie Supervision, alle waren extremst überlastet - und auch einige meiner Kollegen
tranken täglich ihre Feierabend- Drinks, um überhaupt abschalten zu können.

Sterben, immerzu Leid und diese kurzen Wechsel bei meist üblen Arbeitsbedingungen ...

Vielleicht liegt ein Haken, etwas verändern zu können in eurem Beruf?

War nur so n Gedanke!

Alles Gute für euch!

Angie

16.12.2009 21:23 • #12


A


Hallo Feechen13,

x 4#13


F
Hallo Alannis,
nun ja die trinkerei hatte bei uns scho vor unserem kennenlernen angefangen
Dann haben wir beide zusammen weiter gemacht .
Grosser Fehler. Immer im Dellierium und danach harte Realität.
Mein Herz machte schlapp.
Na ja Klinik, Infarkte, Bypässe.
Mich hats geheilt.
Mein Mann war sehr lange Arbeitslos. Die Arbeit hat es denke ich mal besser gemacht. Es ist schön und wichtig gebraucht zu werden.
Ich kenne auch das Gefühl der Leere
Nun bin ich Begleiterin für Senioren- mit Demenz.
Das stimmt schon, Tod und Abschied ist hier sehr nahe, aber die Dankbarkeit die diese Menschen geben ist einfach unbezahlbar.
Das stimmt schon als Pflegerin ist es Stress pur. Da hast du recht.
Die sparen ja überall. Das macht es schwierig .
Viele Grüsse,Feechen13

17.12.2009 20:02 • #13

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