Mein Leben ist so sinnlos - warum existiere ich?

L
Hallo Ihr Lieben,

es ist schwer einen Einstieg zu finden, wenn man etwas los werden möchte, aber man nicht weiß, wo man anfangen soll.

Ich fühle mich zur Zeit so leer, so allein gelassen, vielleicht sogar einsam. Irgendwie bin ich (mal wieder) an einen Punkt gekommen, wo ich weder ein noch aus weiß.
Ich frage mich, wo liegt der Sinn des Lebens?
Ich grübele viele Minuten, Stunden und Tage und versinke dabei in einem riesen großes Loch. Ich habe das Gefühl, nicht mehr herauszukommen, gerade zu nicht mehr raus zu wollen...

Es ist keine bestimmte Situation, die mich so belastet, dass ich mir Gedanken darüber mache.

Klar, jeder hat seine Probleme und Sorgen, dennoch müsste es mir gut gehen und ich könnte glücklich sein.
Ich habe einen Job, ich habe meine Familie und meine Freunde, eine eigene kleine Existenz, in der eigentlich alles okay ist.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich es gar nicht will, nichts gutes am Leben finde und immer nur nach dem einen Grund, dem Sinn suche, den dieses Leben macht.

Und dann ist da noch die Unzufriedenheit, mit mir selber, meinem Vrehalten so wie mit meinem Aussehen. Manchmal sehe ich mich im Spiegel an und finde mich hässlich, nicht begehrens-oder liebenswert. Manchmal bin ich einfach wütend, ohne Grund, und alles um mich herum ist nur noch eine Grauzone, die mich stört, allein aus dem Grund, weil sie da ist, Sei es Arbeit, Freunde, oder Familie.
Zudem leide ich in besonders schlimmen Phasen an einer Essstörung, manchmal esse ich Wochenlang nichts, mal esse ich viel, um es hinterher wieder zu erbrechen.

Und dann gibt es Zeiten, in denen ich mich zu nichts motivieren kann. Ich kann morgens nicht aufstehen und verbringe den ganzen Tag nur im Bett.
Ich fange einfach an zu weinen, fange an zu trinken und fühle mich sehr sehr einsam.

Ich wollte diese Dinge einfach einmal zusammenfassen und niederschreiben, in der Hoffnung, dass mich jemand versteht, dass es jemandem genauso geht wie mir.
Es tut einfach mal gut, alles das los zuwerden unter Menschen, die es nachempfinden können.

Ich habe schon oft versucht, mit meinen Freunden darüber zu sprechen, nur leider kann es niemand nachvollziehen. Und alles, wie z. B. die Essstörung, kann ich auch nicht erzählen.

Würde mich über Erfahrungsberichte und Mailkontakt von Gleichgesinnten sehr freuen...

Liebe Grüße
Laura Stern

17.09.2011 22:13 • #1


soulmate88
Hallo LauraStern!

Zitat von LauraStern:
Klar, jeder hat seine Probleme und Sorgen, dennoch müsste es mir gut gehen und ich könnte glücklich sein.
Ich habe einen Job, ich habe meine Familie und meine Freunde, eine eigene kleine Existenz, in der eigentlich alles okay ist.
Das kommt mir total bekannt vor, glaube die selben Worte habe ich auch schon oft geschrieben! Das Wörtchen eigentlich kam in so vielen Sätzen vor, weil ich selbst auch nicht verstanden habe, warum es mir denn schlecht geht, wenn doch eigentlich soweit alles okay ist? Ja, nach dem Warum war ich auch oft auf der Suche und bin es manchmal teilweise immer noch. Oftmals dauert es, bis man dahinter kommt, aber es kann sich auch lohnen so einiges auszuprobieren und offen für Veränderung zu sein.

Darf ich fragen was du beruflich machst? Pflegst du Kontakte?
Bist du eigentlich in Therapie und hast schon mal mit einem Fachmenschen über diese Dinge geredet?

Liebe Grüße erstmal
soulmate

17.09.2011 22:23 • #2


A


Hallo LauraStern,

Mein Leben ist so sinnlos - warum existiere ich?

x 3#3


L
Hallo Soulmate,

erst einmal danke für die Rückmeldung.. Es tut schon mal gut zu wissen, dass es jemand liest und sich dafür interessiert :)

Ja, mein Leben besteht nur aus Veränderung, vielleicht ist das der Punkt, der mich nicht zur Ruhe kommen lässt und mich immer wieder die Frage einholt Was kommt dann oder Wann habe ich das eine, wahre, entgültige Ziel erreicht? Irgendwie Suche ich nach der einen Sache im Leben, die nicht mehr steigerungsfähig ist, die es aber nicht gibt... Keine Ahnung wie man das erklären soll...

Ich bin seit nun mehr 2 Jahren kaufmänische Fachkraft in einem kleinen Dienstleistungsunternehmen, habe jeden Tag einen Arbeitsweg von 140 km und mache nebenbei noch mein Abendstudium, da bleibt nicht mehr allzuviel Zeitfür die schönen Dinge des Lebens... Aber ich denke, dass das momentan nicht der ausschlaggebenede Punkt ist, da bin ich schon mit ganz anderen Sachen fertig geworden.

Seit 2008 bis einschließlich dieses Jahr hatte ich Psychologische bzw. zuletzt Psychatrische Betreuung, wo ich regelmäßig Termine wahrgenommen habe. Geholfen hat es mir nicht mehr wirklich in letzter Zeit und momentan bleibt dafür auch keine Zeit mehr... Hatte ganz zu Anfang auch eine Tagesklinik besucht, wo ich 4 Wochenlang betreut wurde. Das hat mir eigentlich sehr gut geholfen, aber vielleicht habe ich das durch den Zeitmangel sehr schleifen lassen...

Eine nebenbei unglücklich laufende *Nach-Beziehung* mit meinem Ex-Freund macht das ganze nicht besser... Durch die wenige Zeit, schaffe ich es nicht mehr so, meine Kontakte zu pflege, wobei ich jetzt auch merke, dass ich auch vieles gesteuert habe in den Freundschaften. Ich habe mich regelmäßig gemeldet, und jetzt, wo ich es nicht mehr tue, kommt auch sehr wenig von diesesn Freunden...

17.09.2011 22:57 • #3


soulmate88
Zitat von LauraStern:
Was kommt dann oder Wann habe ich das eine, wahre, entgültige Ziel erreicht? Irgendwie Suche ich nach der einen Sache im Leben, die nicht mehr steigerungsfähig ist, die es aber nicht gibt... Keine Ahnung wie man das erklären soll...
Gibt es denn überhaupt die eine Sache in diesem Leben? Das kann man doch wirklich nicht definieren und greifen. Gibt es nicht etwas Konkretes, was dich erfüllen kann? Ein realistisches Ziel, was du erreichen möchtest und wo du am Ende stolz und zufrieden damit sein kannst? Vielleicht erstmal mit wenig anfangen bevor mehr daraus wird bzw. man mehr daraus machen kann? Also eine Stufe nach der anderen auf der Leiter erklimmen, du weißt bestimmt was ich meine...

Die Belastung mit der Arbeit, dem langen Fahrtweg und dem Studium ist schon ziemlich hoch finde ich. Aber du meinst, das kann man hier jetzt erstmal außen vor lassen?

Zitat von LauraStern:
Eine nebenbei unglücklich laufende *Nach-Beziehung* mit meinem Ex-Freund macht das ganze nicht besser...
Wolltest du ihn denn wieder zurück oder er dich? Wer von euch kämpft um die Liebe?
Übrigens: du musst natürlich nicht alle Fragen beantworten, das steht dir frei. Aber manchmal sind das ja einfach kleine Denkansätze.

Ja das mit den Freunden ist so eine Sache. Ich habe teilweise Jahre gebraucht um zu kapieren, dass mir einige Kontakte überhaupt nicht gut tun und ich in einige Freundschaften so viel Kraft investiert habe, dass ich mich selbst damit kaputt gemacht habe. Manchmal tut Abstand auch gut und ganz und gar werden sich bestimmt nicht alle von dir abwenden

17.09.2011 23:33 • #4


S
Hallo Laura,

erst nochmal herzlich willkommen hier bei uns!

Ich habe Dich auch gelesen.

Zitat von soulmate88:
Die Belastung mit der Arbeit, dem langen Fahrtweg und dem Studium ist schon ziemlich hoch finde ich. Aber du meinst, das kann man hier jetzt erstmal außen vor lassen?

Da möchte ich mich soulmate anschließen. Ich finde, dass das kein unerwähnenswerter Pappenstiel ist.

Ich persönlich hatte zum Schluss auch so einen weiten Weg zur Arbeit und mich hat das zusätzlich zu allem anderen so sehr belastet, dass ich letztendlich krank wurde, weil nichts mehr ging!
Das muss natürlich bei Dir nicht so sein.

Es scheint mir aber, dass Dein Zeitaufwand, was Arbeit und Studium angeht, so groß ist, dass Du wohl kaum mehr Zeit für Dich zur Verfügung hast, kann das sein?

Zitat von LauraStern:
Ja, mein Leben besteht nur aus Veränderung, vielleicht ist das der Punkt, der mich nicht zur Ruhe kommen lässt

Welche Art von Veränderungen gab es denn schon bei Dir im Leben?

Zitat von LauraStern:
Aber ich denke, dass das momentan nicht der ausschlaggebenede Punkt ist, da bin ich schon mit ganz anderen Sachen fertig geworden.

Was denkst Du denn, was genau der ausschlaggebende Punkt ist?

18.09.2011 00:39 • #5


L
Naja, mit dem Nahziel ist so eine Sache, da habe ich sicherlich genügend, nur ist mein Leben insgesamt eine Einzige Baustelle und ich frag mich ernsthaft, wofür ich das alles mache, wo wir wieder bei dem Sinn des Lebens sind.
Klar ist das anstrengend und belastend mit der Zeit, aber es macht mich nicht unglücklich, und unerfüllt bin ich deshalb auch nicht.

Denke, dass das eher wie schon erwähnt an der fehlenden Sinnhaftigkeit und an der Selbstfindung liegt. Ich kann mich selber nicht ausstehen :) Manchmal von den Gedanken, vom Verhalten und Reaktionen und meinem Aussehen.
Ich fühle micht nicht wohl und im gleichen Zuge frage ich mich, warum eigentlich? Wofür und für welchen Zweck? Es ist nicht so, dass ich jemandem Gefallen will, einfach nur eine Stimme im Kopf die immer wieder sagt du bist einfach schei..

Mit der Beziehung ist das eine lange Geschichte. Habe jetzt in mehreren Ansätzen versucht, das irgendwie zusammen zu fassen, aber irgendwie ist das ganze zu detailreich. Wie dem auch sei, das Vertrauen hat er schon mehrmals gebrochen, von daher möchte ich behaupten, dass er nicht die Notwendigkeit darin sieht, um mich zu kämpfen. Dennoch schafft er es, in meinem Herzen zu sein. Und das belastet mich sehr, zumal wir nicht zusammen sind. Da ist dann immer dieses miese Gefühl, wenn er unterwegs ist...

Eifersucht ist auch ein großes Defiziet in meinem Leben, was viel zerstört. Ich denke, dass kommt auch von dieser Unzufriedenheit, dieses Werlosigkeitsgefühl und das permanente Gefühl, nicht geliebt zu werden. Wobei ich denke, dass die Uhrsache dafür in meiner Kindheit liegt.

Für mich habe ich im Moment sehr wenig Zeit, das ist wohl so. Dadurch, dass ich auch viele Überstunden mache, *funktioniert* alles nur.

Veränderungen hatte ich durch jeden Umzug. Ich bin in 4 Städten groß geworden und hatte in dem Sinne nie ein richtiges Zuhause. Dadurch, dass meine Eltern sich schon frühzeitig getrtennt haben, meine Mutter ins Ausland ausgewandert ist, mittlerweile wieder zurück in Hamburg ist aufgrund von schwerer Krankheit und mein Daddy in NRW wohnt, hatte ich auch nie eine richtige Familie, so wie ich es mir gewünscht hätte.
Bin auch sehr ffrüh ausgezogen, also irgendwie stand nie was still...

Also alles in allem, ich hab keinen Plan, an welcher Stelle ich überhaupt anfangen soll, was zu ändern...

Ich danke euch vielmals für eure Beiträge... Das tut echt gut, sich mal *auszuheulen*

18.09.2011 01:18 • #6


S
Ja, das tut in der Tat ganz gut! :)
Das Prob lem bei mir war, dass ich manchmal das Gefühl habe, auch nicht gemocht zu werden, ei nfach niemanden zu genügen usw... Das zieht mich schobn ein stück runter, aber naja, was solls!

10.10.2011 21:55 • #7


R
Ich habe dieses Gefühl auch oft. Meine Lösung ist, auf das zu achten, was dir das Gegenteil beweist. Also wenn dir jemand ein Kompliment macht, dann nimm es auch an. Oder überleg mal, wie viele Freunde du hast und wer alles für dich da sein würde wenn du hilfe bräuchtest. Mir hilft das immer.

12.10.2011 19:03 • #8

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