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Lebensmut verloren

S
Hallo zusammen, ich befinde mich seit ein paar Monaten in einer schweren Phase meines Lebens und finde aktuell keinen Ausweg mehr daraus.
Kurz zu meiner Person ich bin 28 Jahre alt, alleinstehend seit kurzem und wohne mit meinem Hund (welcher mich wahrscheinlich schon vor so einigen Dummheiten bewahrt hat) im Herzen des Ruhrpotts.

Ich bin bereits mein ganzes Leben eher introvertiert und bin im Umgang mit Menschen eher schwierig, da ich über wenig bis gar keine Empathie verfüge. Ich gelte im familiären Umfeld und auch im Bekanntenkreis als kalt und gefühlslos. Das trifft auch zu, ich empfinde keinerlei Emotionen selbst bei schwerwiegenden Ereignissen, es interessiert mich nicht weiter, auch wenn ich mir wünschen würde es wäre so.
Beruflich läuft es eigentlich ganz gut bei mir ich habe Aussichten auf einen Chefposten in einem gut angesehenen Familienunternehmen, jedoch erst nach Abschluss einiger Lehrgänge, da meine Gefühlskälte und Empathielosigkeit dementsprechend bekannt sind.

Mein Freundeskreis ist sehr begrenzt, da ich erst vor zwei Jahren wieder zurück in meine Heimatstadt gezogen bin nach 8 Jahren und sich dementsprechend einiges geändert hat.

Mein Problem ist einfach, dass ich eigentlich trotz positiver beruflicher Zukunftsprognose und auch einem einigermaßen guten Privatleben immer mehr die Motivation verliere an diesem Leben teilzunehmen.
Es gibt eigentlich mittlerweile keinen Tag an dem ich mir nicht wünsche einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen.
Es fällt mir auch zunehmend schwerer meinen Arbeitsalltag zu bewältigen, da er geprägt ist von Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Der einzige Rückhalt aktuell für mich ist mein Hund, ohne ihn gäbe es keinen Anker mehr für mich und auch keinen weiteren Sinn.

Psychologische Hilfe habe ich noch keine aufgesucht, auch wenn ich weiß, dass es notwendig wäre, aber dafür fehlt mir einfach der Antrieb und der Wille.

Ich würde mich über Antworten von Personen mit ähnlichen Erfahrungen oder einen einfachen Austausch freuen.

28.04.2023 23:45 • #1


Lost111
Hallo @Sam15 ,

erstmal willkommen im Forum.

Wenn du es gerade nicht schaffst, dir direkt therapeutische Hilfe zu suchen, würde ich dir raten, dich deinem HA anzuvertrauen.
Er (oder sie) kann ggfs. weitere notwendige Schritte einleiten und erklären. Nur Mut!

LG Lost111

29.04.2023 00:05 • x 1 #2


A


Hallo Sam15,

Lebensmut verloren

x 3#3


S
@Lost111 Guten Abend, ich habe leider gar keinen festen Hausarzt dem ich mich anvertrauen könnte, vorher war ich bei einer Behörde beschäftigt und hatte da eigene Ärzte. Seither war ich aber auch die letzten drei Jahre nicht auf einen angewiesen.

Problem ist aber auch, dass mir nicht der Mut fehlt, der Antrieb ist einfach nicht da.

29.04.2023 00:10 • #3


Lost111
Zitat von Sam15:
Problem ist aber auch, dass mir nicht der Mut fehlt, der Antrieb ist einfach nicht da.

Was heißt, keinen festen HA? Manchmal braucht man den doch schon, würde ich meinen.
In einer Behörde gibt es eigenen Ärzte? OK. Ich arbeite auch in einer Behörde. Aber da gibt es das nicht. Aber vielleicht ist das von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Zitat von Sam15:
Problem ist aber auch, dass mir nicht der Mut fehlt, der Antrieb ist einfach nicht da.

Vielleicht hast du Familie, Freunde, Bekannte, die dir helfen könnten?

29.04.2023 00:15 • #4


S
@Lost111 ich war vorher Soldat da ist man auf Bundeswehrärzte angewiesen.

Tatsächlich war ich seit meinem Ausscheiden aus der Bundeswehr vor drei Jahren nicht einmal krank, Ausnahme eine Handoperation, welche aber direkt über den Chirurgen lief.

Da gibt es nicht wirklich Personen denen ich mich anvertrauen könnte oder ich betrachte deren Horizont als nicht weit genug um ein Verständnis für so ein komplexes Thema zu haben.

29.04.2023 00:19 • x 1 #5


Lost111
Zitat von Sam15:
ich war vorher Soldat da ist man auf Bundeswehrärzte angewiesen.

Danke für die Info.

Zitat von Sam15:
Da gibt es nicht wirklich Personen denen ich mich anvertrauen könnte oder ich betrachte deren Horizont als nicht weit genug um ein Verständnis für so ein komplexes Thema zu haben.

So wie sich das anhört, hast du es nie versucht. Vielleicht wärst du positiv erfreut, wenn du es wirklich versuchen würdest.

29.04.2023 00:22 • #6


S
@Lost111 gerne

Damit hast du tatsächlich recht, weil es in meinem Umfeld aber auch keine Person gibt, der ich ein solches Thema anvertrauen würde. Hat aber wahrscheinlich auch den Grund, weil ich relativ autark war und viel auf mich selbst angewiesen war. Irgendwann fällt es einem zunehmend schwerer sich anderen, selbst vertrauten Menschen zu öffnen.

Eigentlich möchte ich nur aus diesem Loch raus, ohne Aufsehen zu erregen. Es fällt in meinem Umfeld aber auch nicht auf, weil ich mich verhalte wie immer. Mir wäre jede Minute danach einfach mal zu weinen, aber selbst das geht einfach nicht.

29.04.2023 00:28 • x 1 #7


Lost111
Zitat von Sam15:
Hat aber wahrscheinlich auch den Grund, weil ich relativ autark war und viel auf mich selbst angewiesen war. Irgendwann fällt es einem zunehmend schwerer sich anderen, selbst vertrauten Menschen zu öffnen.

Ich musste als Kind/Jugendliche auch das meiste mit mir selbst ausmachen. Denn da war keiner, dem ich mich hätte anvertrauen können. Da fällt es natürlich umso schwerer, sich auf Menschen einzulassen. Ich verstehe das.

Zitat von Sam15:
Eigentlich möchte ich nur aus diesem Loch raus, ohne Aufsehen zu erregen. Es fällt in meinem Umfeld aber auch nicht auf, weil ich mich verhalte wie immer. Mir wäre jede Minute danach einfach mal zu weinen, aber selbst das geht einfach nicht.

Was heißt, ohne Aufsehen zu erregen? Du fühlst dich schlecht. Und dazu solltest du stehen.
Und vor allem: du solltest dir Hilfe besorgen.

29.04.2023 00:34 • #8


S
@Lost111 Ja ich denke das betrifft viele Menschen, zu viele Enttäuschungen, zu viel Egoismus führt irgendwann bei einigen dazu, dass sie sich sozial zurückziehen bzw. nicht gerne Ihre eigenen Problem thematisieren.

Es soll am Besten niemand was davon mitbekommen aus meinem Umfeld, dass ich Hilfe brauche sehe ich ein, alleine werde ich da definitiv nicht mehr raus kommen.

29.04.2023 00:38 • x 1 #9


Lost111
Zitat von Sam15:
Es soll am Besten niemand was davon mitbekommen aus meinem Umfeld, dass ich Hilfe brauche sehe ich ein, alleine werde ich da definitiv nicht mehr raus kommen.

Mehr als das, was ich dir nahegelegt habe, kann ich dir leider nicht raten.
Es gibt noch ambulante Hilfen, sozialpsychiatrischer Dienst, Diakonie. Aber auch darum müsste man sich kümmern.
Du könntest da auch ggfs. E-Mails hinschicken.

29.04.2023 00:41 • #10


S
@Lost111 Ich werde mich da mal belesen, danke

29.04.2023 00:44 • #11


Lost111
Zitat von Sam15:
Ich werde mich da mal belesen, danke

Ok, mach dich schlau. Und: du tust es für dich.

29.04.2023 00:49 • #12


A
Guten Morgen, Sam15.
Introvertiert.
Ja.
Keinem zur Last fallen.
Keiner soll etwas mitbekommen.
Ist es Scham?
Schamgefühle?
Einen Hausarzt zu haben, ist eine gute Sache.
Du erkennst, du brauchst Hilfe.
Ein Hausarzt, kann dir behilflich sein, weitere Schritte in Angriff zu nehmen.
Du willst aus dem Loch raus, könnte das schon Antrieb genug sein?
Ich wünsche dir alles Gute.

29.04.2023 08:03 • #13


A


Hallo Sam15,

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Flo9647
Ich kann dich gerade voll und ganz verstehen, auch wenn ich von der Person her evtl etwas anders bin eigentlich war ich mal ein Luster Typ der andere zum lachen gebracht hat, nach aussen hin wirke ich wahrscheinlich kalt und unbeeindruckt zuhause verarbeite ich das dann alles und muss oft einfach weinen, ich habe es irgendwie geschaft mir zumindest in der Arbeit etwas aufzubauen mit einer Kollegin zusammen was wirklich ein blick in die Zukunft war man hatte seine Pläne das werden wir als nächstes angehen so wird es weiter laufen jetzt hat diese Kollegin gekündigt und ich steh wieder alleine da und seh da absolut keinen Sinn mehr, ich kann nicht mehr wach sein und auch nicht schlafen eine Situation die ich leider zu gut kenne und weiß das ich wieder an einem Punkt bin an dem ich nicht weiß wie ich da wieder durch komme.

29.04.2023 08:50 • #14

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