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Keine Richtung finden

B
Guten Abend ihr Lieben, ich wollte erst nichts schreiben, da ich meine Gedanken manchmal nicht so gut in Worte fassen kann, aber es geht mir einfach zu viel im Kopf herum, und ich möchte wenigstens versuchen meine Gedanken verständlich zu machen bzw. Sie zu erklären.

Erstmal ein bisschen zu meiner Person. Ich bin weiblich, 30 Jahre alt und arbeite als Verkäuferin seit meinem 16. Lebensjahr.

Und schon geht es los. Wie fasse ich es in Worte. Ich fange wohl erstmal ein bisschen mit ner Vorgeschichte an.

Meine Eltern waren jung als ich geboren wurde, meine Mutter war gerade einmal 17 Jahre alt
und hatte natürlich anderes im Sinn, als mit Kind zu Hause zu sein und ein Familienleben zu führen, ich war also nicht geplant und das ließ meine Mutter selber und auch die Familie mütterlicher seits mich unbewusst oder bewusst, ich weiß es nicht, spüren. Meine Eltern haben mich manchmal die ganze Nacht allein gelassen, sind feiern gegangen und ich bin Nachts oft aufgewacht und im Haus war es komplett still und dunkel, in einer Nacht bin ich sogar mal im Schlafanzug nach draußen gegangen durch den Schnee, um meine Eltern zu suchen.

Wenn meine Mutter mich irgendwo mit hingenommen hat, sei es zum Einkaufen oder nur zu Kumpels oder so, fühlte ich mich immer fremd und unwillkommen, in der Clique von meiner Mutter war sie natürlich immer die einzige, die schon ein Kind hatte und da sie mich ja nicht andauernd abgeben konnte, war ich oft mitten drin.

Meine Mutter hat sich immer mit anderen Männern getroffen, meinen Vater in fast jeder Nacht betrogen, manchmal ist sie weggefahren und kam tagelang nicht nach Hause, sodass mein Vater mich zu meinen Großeltern gebracht hat, damit er arbeiten gehen konnte. Meine Großeltern adoptierten mich schließlich im Alter von 7 Jahren. Jetzt heutzutage erst merke ich, das es etwas zu spät war.

Ich kann im Dunkeln nicht allein schlafen, brauche immer ein Licht in der Nähe, ich gehe nicht gerne unter Menschen, verstehe das Denken und Handeln anderer Menschen oft nicht und will mich dann auch nicht mit ihnen abgeben so wirklich, wenn ich es nicht verstehe, als Teenager war eine unglaubliche Wut in mir, ich habe meine Lehrer beleidigt, bin einfach aus dem Unterricht gegangen, in meinem alten Job beim Bäcker hat mich einmal der Chef zickig angemacht, da bin ich direkt sauer geworden und gegangen.

Ich habe so gut wie gar kein Vertrauen zu Frauen und bin Frauen gegenüber sehr misstrauisch. Wenn ich z. B. Höre oder sehe das eine Frau sich an einen verheirateten Mann ranmacht oder überhaupt aus Vergnügen durch die Welt f**** bekomme ich direkt Hass für diese Person und bin angeekelt.

Oder auch wenn Frauen sich so tussig/schlampig verhalten triggert mich, würde die dann am liebsten schütteln und fragen warum die sich so komisch benehmen.

Die andere Seite von mir schätzt aber die Liebe einer Frau. Ich freue mich z. B. Über Komplimente von Frauen übertrieben doll, habe auch schon Liebe für eine Frau empfunden, mit der war ich dann ein paar Monate in einer Partnerschaft, ich wusste nicht einmal das ich auf Frauen stehe, da kam sie bei uns in den Laden und mein Herz ging in Flammen auf, sie hatte kurze, mittellange hellblonde Haare und dunkelblaue Augen, ihr Lächeln war so niedlich und sie wirkte so schüchtern/unbeholfen das ich direkt den Gedanken hatte dich will ich beschützen, dir wird niemand etwas tun, für dich werde ich immer da sein. Sie kam immer öfter in den Laden und wir befreundeten uns. An meinem Geburtstag waren wir beide so besoffen unterwegs, meine Freundin hat auf der Tanzfläche ausversehen eine andere Frau angerempelt, diese hat sie daraufhin dann angezickt und ich bin daraufhin ausgerastet und habe versucht das Mädchen an den Haaren über die Tanzfläche zu ziehen, aber wir wurden sehr schnell rausgeworfen.

Bei mir zu Hause angekommen haben wir noch ein wenig getrunken und ich sagte ihr wie schön sie doch ist und das sie es bei mir immer gut hätte, das ich Gefühle für sie habe und das ich auch zu ihr stehen würde, wenn sie nicht auf Frauen steht, daraufhin schliefen wir miteinander und wurden ein Paar irgendwie. Sie stand nicht wirklich auf Frauen, aber es gibt Frauen die können ich sag mal ihren kopf kurz ausschalten und sich dann doch irgendwie drauf einlassen und das merkte ich recht schnell. Sie verließ mich und wollte auch keine Freundschaft mehr, diese Trennung war der größte Schmerz, den ich jemals empfunden habe.

Ich werde später noch etwas schreiben, mir fallen gleich die Augen zu.

Fortsetzung folgt.

15.02.2023 02:55 • #1


buddl1
wink,
du hast den Anfang hier gemacht und einen groben und einen sehr intimen Einblick in dein Leben gegeben.
man kann sich nicht aussuchen unter welchen Umständen man in seinen Leben bewusst beginnt, anfängt zu lieben und letztlich mit dem erlebten auch zu leben.
und dennoch stehst du bereits mitten im Leben und schau darauf zurück, nicht was andere haben sondern auf dein erreichtes. du hast dich nicht verbiegen lassen, kannst Liebe empfangen und auch geben und bist frei in deiner Entscheidung. Lebst sicher in deiner Wohnung, arbeitest für deinen Selbstbehalt, ein Grund auf sich selbst stolz zu sein und mit seinem Leben im Einklang stehen zu können.
da gehört nun auch die Enttäuschung in der Liebe dazu, die dann nicht mehr erwidert wurde.
Jeder hat seine Wünsche, seine Träume und manches bleibt unerfüllt, auch Dinge die für so viele selbstverständlich sind. Die Vergangenheit ist ein Teil von dir, du kannst sie nicht ablegen und unbewusst kommen dann auch Erinnerungen wieder mal vor.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang, ein Geschenk, weil man nicht weiß, was er einen so bringen kann.
Buddl1,

15.02.2023 06:40 • x 1 #2

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