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Keine Lust auf gar nichts mehr

Rosana
Hallo zusammen, ich bin neu hier in diesem Forum, weil ich nicht mehr weiter weiss.
Ich bin vor über vier Jahren mit knapp 18 durch meine damaligen Freund in eine Depression reingerutscht und habe das jetzt vier Jahre lang so hingezogen mit tieferen und weniger tiefen Lagen. Im Sommer ging immer ganz okay, im Winter seltener.
Seit mein Freund jetzt aber im Militär ist und ich zudem noch allein wohne, geht es nur noch bergab.
Ich arbeite 100% es macht mir aber keine Spass mehr und ich bin zum Teil sehr unkonzentriert. Ich gehe selten noch raus und mag nicht mal mehr was unternehmen, bin eigentlich nur noch zuhause vor dem Fernseher. Am Wochenende wenn mein Freund da ist, ist es immer besser, aber ich will ihn auch nicht zu fest damit belasten.
Ich nehme ein natürliches Antidepressiva, das früher super geholfen hat, jetzt fast keine Wirkung mehr zeigt.
Ich weiss nicht was tun, ich will das so nicht mehr weiter machen, aber weiss nicht wie oder wer mir helfen kann.
Bin sehr froh über Anregungen Danke.

13.09.2018 20:58 • #1


JuliaW
Hallo Rosana,

bei dem, was Du über Deine Situation schreibst, ist es so verständlich, dass Du so nicht weitermachen willst. Auf mich wirkt es so, als ob Du Dich tiefer und tiefer in eine Spirale reinbewegst und jetzt nach Unterstützung suchst, um dort wieder rauszukommen. Mit Deiner Anmeldung hier im Forum hast Du einen ersten Schritt gemacht. Wo stehst Du: Bist Du schon in Behandlung, warst Du schon in Behandlung? Vielleicht könntest Du noch etwas mehr erzählen, dann ist es leichter Anregungen zu geben.

Liebe Grüße
Julia

14.09.2018 12:11 • x 1 #2


A


Hallo Rosana,

Keine Lust auf gar nichts mehr

x 3#3


Rosana
Hallo Julia, vielen Dank für deine Antwort.
Ja, das mit der Spirale hast du toll umschrieben. So fühlt es sich tatsächlich an.
Nein, ich bin und war noch nie in Behandlung. Weiss nicht so recht wie ich den Weg dahin finden soll. Meine Familie versteht das Ganze gar nicht und sie finden nur ich solle nicht so übertreiben. Mein Freund sieht zwar die Lage, weiss aber nicht wie helfen.
Mein Problem ist glaube ich wirklich, dass ich Hilfe brauche, aber nicht weiss wo ich diese bekommen kann.
Und es fällt mir auch sehr schwer darüber zu reden, weil das für viele noch ein Tabu Thema ist und dieses als Humbuck abwerten.

14.09.2018 13:15 • #3


JuliaW
Hallo Rosana,

umso besser, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Hier kannst Du frei darüber reden und wirst Verständnis erleben.

Leider ist dieser Anspruch Du solltest es nicht übertreiben nicht sonderlich hilfreich, um erforderliche Schritte zu unternehmen. Ich hätte einen Vorschlag, der möglicherweise einen Kompromiss darstellen könnte. Es gibt inzwischen Online-Therapien, die hilfreich zu sein scheinen. Ein Mitglied hatte beispielsweise positiv über Selfapy geschrieben:

Zitat von MrsSofa:
Ich habe vor ein paar Wochen mit Selfapy angefangen und mir geht es langsam aber sicher etwas besser, Antriebslosigkeit nimmt ab, ich habe wieder mehr Kraft im Alltag, habe seit dem Start des Kurses weniger Einschlafprobleme (Ich leide seit 4 Jahren an depressiven Episoden und Angstzuständen). Mich begeistert es was heute schon alles online möglich ist und dass solche online Therapien anscheinend wirklich helfen. Bevor ich mich dazu entschlossen habe Selfapy zu machen hab ich mich natürlich über solche Programme informiert und nur gutes gehört und gelesen (zb Artikel im Abendblatt und Talkshow Markus Lanz).

(aus dem Beitrag: erfahrungen-mit-online-therapie-selbsthilfe-t24002.html)

Falls das für Dich interessant ist, gibt es dort auch die Möglichkeit zu einem kostenlosen Erstgespräch: https://www.selfapy.de/l/depression. Wahrscheinlich könnte auch eine kurze Recherche zu Online-Therapie-Anbietern sinnvoll sein, um festzustellen, ob ein anderer Anbieter vielleicht noch besser passt. Alternativ (oder vielleicht auch parallel) wäre der Gang zu Deinem Hausarzt sinnvoll. Vielleicht hat er eine Idee oder kennt einen guten Therapeuten vor Ort. All das bedeutet ja noch nicht, dass Du Deiner Familie sofort davon erzählst. Schaue erstmal, was Du für Dich als nützlich erachtest und wenn Du für Dich Sicherheit hast über den nächsten Schritt, dann ist es auch einfacher, mit Deiner Familie zu sprechen. Und Du hast Deinen Freund an Deiner Seite, beziehe auch ihn mit ein und bitte ihn um Unterstützung. Wenn er weiß, worum es geht und wie er helfen kann, ist das sehr nützlich. Und auch hier im Forum kannst Du Unterstützung bekommen. Und wichtig: Lass Dich nicht von einer Diagnose erschrecken, sondern konzentriere Dich auf den Weg da raus.

Ansonsten gibt es natürlich auch eine ganze Reihe an Selbsthilfe-Büchern. Wenn Dich das interessiert, sag gern Bescheid. Was ein guter Startpunkt sein könnte, ist das Buch Depression ist keine Krankheit: Neue Wege, sich selbst zu befreien von Josef Giger-Bütler (https://www.amazon.de/Depression-ist-ke..._1?ie=UTF8).

Wichtig ist, dass Du diese Spirale so früh wie möglich unterbrichst und Dich wieder in die andere Richtung zurück ins Leben bewegst. Das ist vielleicht alles gewöhnungsbedürftig und auch nicht immer einfach, doch jeder Schritt bringt Dich voran und aus der Spirale heraus.

Liebe Grüße
Julia

14.09.2018 13:46 • x 1 #4

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