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Jugendliche und Depressionen

senpai
Hallo,

Ich habe nun diverse Selbsttests im Internet gemacht, alle kamen zur Annahme einer vorliegenden Depression, meist mittelgradig bis schwer, der Großteil der Symptome einer Depression treffen auf mich zu. Tatsächlich habe ich bis jetzt mit niemandem über meine Vermutung, eine Depression zu haben, geredet. Ich weiß auch nicht, wie ich etwas ändern könnte, ich weiß auch nicht wie ich mein Abitur dieses Jahr schaffen soll. Deshalb ist dieses Thema dafür da, von euren Erfahrungen zu hören, als ihr erkannt habt an einer Depression zu leiden und was eure ersten Schritte waren. Ich komme mir unglaublich hilflos und unverstanden vor, deshalb würden mir ein paar Erfahrungsberichte und Tipps ungeheuer helfen.

MfG Lilly

11.01.2021 03:02 • x 3 #1


M
Liebe Lilly,
in deinem Alter erlitt ich meine erste Depression, deshalb kann ich gut nachvollziehen was du gerade durchmachst. All diese selbsttest habe ich auch gemacht und kann dir nur davon abraten. Da steht meistens nur misst.
Meine tatsächliche Diagnose habe ich dann von meinem Therapeuten bekommen und alles ergab aufeinmal sinn, all diese Probleme.. diese Symptome.

Mich würde interessieren, was du für Probleme hast?

Mach dir über das Abi keine sorgen. Ich habe genau wie du auch in dem Jahr mein Abi absolviert. Versuche dich abzulenken und denk daran im schlimmsten Fall, ein Fehlsversuch heist nicht immer scheitern, du lernst vieeel mehr über dich selbst in der Zeit.

Alles Liebe
Mörf

11.01.2021 03:27 • x 4 #2


A


Hallo senpai,

Jugendliche und Depressionen

x 3#3


senpai
Liebe Mörf,

Danke für deine Antwort! Ich vertraue diesen Selbsttests auch nicht wirklich, glaubst du, ein Anruf bei einer Hotline könnte mir weiterhelfen? Tatsächlich bin ich gerade ziemlich verzweifelt, ich befinde mich wieder und wieder in denselben ermüdenden Gedankenspiralen, aber das schlimmste ist die Leere. Ich empfinde fast keine Gefühle und habe davor Angst eine Psychopathin zu sein, auch, wenn das bescheuert ist. Generell befinde ich mich in einer Art unendlichem Angstzustand, ich habe Angst vor meinem Cellounterricht, vor den Anforderungen in der Schule, Angst, das Gefühl von Glück nicht mehr wieder zu finden. Diese Angst steht ziemlich im Widerspruch mit der Leere, ich weiß nicht wie, aber beides ist gleichzeitig da, wechselt sich ab, mein Körper kann sich irgendwie nicht entscheiden. Dabei führt die Leere auch dazu, dass ich keine Motivation für irgendetwas habe, fast alle Termine sage ich in letzter Sekunde ab, geschweige denn, dass ich überhaupt welche machen würde. Seit ungefähr drei Wochen, also seit dem Beginn der Ferien habe ich auch starke Schlafrhythmusschwierigkeiten, ich möchte nicht einschlafen, weil ich nicht wieder aufwachen will, und, wenn ich aufwache, möchte ich weiterschlafen und nie wieder aufstehen. Zudem habe ich dieses Bedürfnis nach Nichts, ich möchte weder meine Eltern sehen oder meine Freunde, noch fühle ich mich in der Lage irgendwelchen Aufgaben nachzugehen. Manchmal, und das ist das schlimmste Gefühl, von allen, es ist das schlimmste, welches ich je gefühlt habe, kann ich meinen Körper nicht ausstehen, ich habe keine Probleme mit meinem Aussehen, aber das Gefühl in meinem Körper gefangen zu sein, so eine Art Druck, bei der ich mich am liebsten durch Schmerz befreien würde, ich würde am liebsten aus meinem Körper entfliehen, einmal war es sogar so schlimm, dass ich mir fast selbst etwas angetan hätte (bei diesem Mal litt ich stark unter Schlafentzug und Leistungsdruck, was zu ein unglaublich starkes Angst-Druck-Gefühlsgemisch ausgelöst/verstärkt hat). Ich hoffe ich konnte dir einen einigermaßen verständlichen Eindruck geben.

Alles Liebe,
Lilly

11.01.2021 03:56 • x 3 #3


buddl1
dass man im jugendlichen Alter von 17 über den Sinn oder Unsinn des Lebens nachdenkt, sich fragt wofür lebe ich, wo will ich hin und schaff ich das überhaupt,
ist so normal wie man nur sein kann.
dazu die Prüfungsangst und überhaupt,
nichts ist richtig, man merkt nur was man falsch macht
und schnell ist man eben genau dort wo du dich gerade selbst wieder findest....

ja, auch zu meiner Zeit, waren all das für und wieder existent und schau,
ich bin immer noch da und blicke nach vorn,
obwohl das Ziel nun bald endlich erscheint.

wichtig ist, nicht alles in sich hineinzufressen,
sich mit dem positiven zu beschäftigen,
mit jemanden Reden zu können.
zu meiner Zeit,
gab es kaum einen und wenn,
schnell wurde es zur Last oder Falle, was genug nutzten für ihre Zwecke....
du kannst hier deine Seele befreien, es ist der eine Weg, den hier triffst du auf gleichgesinnte
und bleibst vor allen anonym.
so mach ich es letztlich ja auch, weil es einem hilft, zu lesen, zu schreiben, einfach das jemand liest
und seine Gedanken teilt.
du wirst das abi schaffen, so wie meine Prüfungen bestand,
warum? weil du lernen wirst, das Wissen zur rechten Zeit abrufen kannst und ja,
dir es beweisen kannst, zu bestehen.
und eben so wirst du noch so manche Hürde im Leben meistern,
sicher an mancher kann man auch scheitern, aber auch das ist kein Grund von seinem Weg abzuweichen
oder daran zu verzweifeln.
zum einen, deine Eltern, sie sind immer für dich da,
gut so wie früher sich an sie drücken, nichts mehr hören, nichts mehr sehen, einfach nur weinen und alles wird wieder gut, wird nicht mehr so möglich sein, weil du größer geworden bist, aber sie sind da...
und lieben dich. und wenn du selbst einen richtigen Halt gefunden hast, einen Partner der mit dir alles teilen will und kann, du wirst selber kaum glauben können wie schnell die Welt, deine Welt wieder an Farbe, Lebensfreude und Hoffnung gewinnt.
die @Lilly hier, sie ist nicht weit von deinen Gedanken entfernt, aber ich lese bei ihr eine Stärke,
die sie dennoch kämpfen lässt und genau darum geht es,
nicht aufgeben, den Tag wenn es sein muss mit dem Weinen beenden aber den nächsten Morgen
neu erobern, du
wir alle
schaffen das,
ganz bestimmt!
buddl1,

11.01.2021 07:40 • x 2 #4


E
Guten Morgen liebe Lilly,

nach allem was du von dir, deinen Gefühlen, Ängsten, Wahrnehmungen und Gedanken beschreibst, brauchst du unbedingt Hilfe/Unterstützung.
Ich schreibe das als Mutter und ehemalige Depressive im Jugendalter.
Mache bitte einen Termin bei deinem Kinder- oder Hausarzt und sage es sei dringend. Es geht dir schlecht.
Rufe außerdem zusätzlich bei einer Hotline an, um dir erste Tipps und Hilfe geben zu lassen bis zum Arztbesuch.
Ich habe das schon mehrmals getan und wurde sehr einfühlsam so beraten, so dass ich sehr erleichtert war und
wusste was ich tun kann, damit es mir besser geht.
Hier sind auserdem Hotlinenummern, die auf diesem Portal unter erster Hilfe angeboten werden:
Krisentelefone :
Kinder- und Jugendnotdienst rund um die Uhr, 24h, Kostenlos
0800-47 86 111

Kinder- und Jugendtelefon: bundesweit wochentags von 15 bis 19 Uhr
0800-111 0 333

Nummer gegen Kummer rund um die Uhr, 24h, Kostenlos
0800-11 10 333

Auch als Jugendliche sollte man nicht alleine bleiben mit solchen Problemen.
Hast du eine Vertrauensperson, mit der du auch reden kannst?

Schreib ruhig hier über deine nächsten Schritte, ok?

Liebe Grüße, joline

11.01.2021 08:34 • x 2 #5


E
Was mir noch einfällt, wende dich am besten auch an den/die Schulpsychologin.
Liebe Grüße, joline

11.01.2021 08:44 • x 2 #6


M
ich glaube sehr, das ein Therapeut dir helfen kann. All die Symptome die du aufzählst, hatte ich auch. Eins kann ich dir vergewissern, es vergeht. Du wirst wieder lachen können, glück empfinden und dein Leben genießen!

Ich habe in der Zeit auch keine Medikamente eingenommen aber dafür etwas länger gekämpft. Der Wille zählt, verlier deine Hoffnung nicht!

Ich weiß, es scheint so Hoffnungslos zu sein, ist es aber nicht. Merk dir eins, wir Menschen sind Überlebungskünstler und unser Gehirn ist in der Lage, sich selbst zu Heilen.

Falls du dich austauschen möchtest, kannst du mir gerne schreiben.

Alles Liebe wünsche ich dir
Mörf

11.01.2021 14:25 • x 1 #7


senpai
Liebe Joline,

Vielen Dank für deine aufmunternden, verständnisvollen Worte! Tatsächlich sind meine Eltern heute eingeschritten und wollten mich dazu zwingen mit ihnen zu reden, aber ich fühle mich überhaupt nicht bereit dazu. Meine Mutter droht mir meine Freunde anzurufen und sagt Dinge wie hättest du uns lieber was zu essen holen sollen oder es kann nicht sein, dass ich sowas hier erleben muss (darauf angespielt, dass ich nur im Bett liege und den 1. Arbeitstag von meinem Vater ruiniere). Sie erwartet von mir ihr direkt alles zu erzählen und das ist ja auch verständlich, aber ich brauche noch Zeit. Ich würde mich am liebsten noch mehr zurückziehen. Tatsächlich geht es mir heute definitiv besser als gestern Nacht, ich bin gerade nur ziemlich gleichgültig. Meine Mutter weint und ich lache, ich liebe sie ja aber ich fühle nichts, das ist schon ziemlich *beep*. Ich möchte meinen Eltern ja das Leben nicht extra schwer machen, mir ist nur alles einfach egal. Die einzige Person mit der ich darüber reden würde, wäre vielleicht mein Freund, aber ich bin mir unsicher was ich ihm erzählen werde. Ich werde zuerst wahrscheinlich bei einer Hotline anrufen und melde mich dann. Zur Schulpsychologin möchte ich allerdings nicht gehen, ich möchte nicht, dass irgendjemand aus meiner Schule das mitbekommt.

Liebe Grüße,
Lilly

11.01.2021 15:17 • x 1 #8


senpai
Liebe Mörf,

Danke für dein Angebot mit dem schreiben, ich werde vermutlich erst bei einer Hotline anrufen, wenn ich mich das traue (auch, wenn ich nicht so recht weiss, was ich da sagen soll). Es freut mich sehr zu hören, dass du das Ganze geschafft hast, das ist ziemlich ermunternd!

LG Lilly

11.01.2021 15:24 • x 1 #9


DamianTheWolf
Erstmal herzlich Willkommen hier in unserem Forum!

Die Probleme, die du da beschreibst kommen mir sehr bekannt vor, und auch ich habe das mit den ganzen Selbsttests hinter mir, auch wenn sie totaler Unsinn sind. Andererseits hat mich das dazu gebracht mich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen, mehr darüber zu erfahren und das ganze besser zuordnen zu können. Auch habe ich mir damals Hilfe gesucht. Ich wollte mich nie meinen Eltern anvertrauen, erstens aus dem Grund dass ich noch nicht soweit war, zweitens weil es zu dem Zeitpunkt in unserer Familie große Schwierigkeiten gab. Aber als das besser wurde nach und nach habe ich es geschafft mich ihnen zu öffnen, was auch dazu beigetragen hatte dass es besser wurde. Ich habe mir dann auch einen Therapeuten gesucht. Ich hatte vorher schon ein paar Therapeuten hinter mir, mit denen ich aber einfach nicht klar kam. Ich war auch da noch nicht soweit. Aber bei dem Therapeuten bin ich nun seit fast 3 Jahren und er hat mir mehrmals das Leben gerettet. Klar, es ist ein langer und anstrengender Weg, und auch heute kann ich noch nicht von mir behaupten, dass ich das alles hinter mir gelassen habe und es mir gut geht, aber wenn ich mich heute mit vor 2,3 Jahren vergleiche, habe ich wahnsinnige Fortschritte gemacht. Und ja, dazu habe ich Hilfe gebraucht, aber das ist überhaupt nicht schlimm. Es gibt Leute, die genau dafür da sind, um dir zu helfen.

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du dich noch nicht bereit fühlst mit deinen Eltern darüber zu sprechen. Nimm dir da die Zeit die du brauchst und versuche das vielleicht auch deiner Mutter zu erklären und sag ihr dass du mit ihr reden wirst wenn du bereit dazu bist. Ich denke sie sollte das verstehen.
Alleine dass du dich hier angemeldet hast und bei der Hotline anrufen willst zeigt mir schon dass du auf jeden Fall gewillt bist was gegen deine Situation zu unternehmen und dir Hilfe zu suchen. Das ist stark! Und mach weiter so! Auch ein Therapeut kann dir da mit Sicherheit weiter helfen! Wenn du mit deinem Freund darüber reden möchtest, dann tu das, wenn du bereit dazu bist. Er kann dir sicherlich auch eine Stütze sein.
Mein Postfach ist auch immer offen, wenn du mal Gesprächsbedarf hast kannst du dich gerne bei mir melden. Sowohl was das betrifft als auch wenn du einfach so mal mit jemanden quatschen willst über was auch immer.

Wenn du bei der Hotline anrufen willst dann erzähle denen einfach genau das was du hier beschrieben hast. Der Rest ergibt sich dann von selbst. Du musst da auch keine Namen oder sonst was nennen, das ist komplett anonym und die sind dafür da Leuten wie dir zu helfen. Das ist ein erster wichtiger Schritt und wird dir mit Sicherheit bei deinen weiteren Schritten helfen.

Ich wünsche dir jedenfalls für deinen weiteren Weg alles gute und wie gesagt, kannst dich gerne mal melden wenn du magst.

Liebe Grüße,

Damian

11.01.2021 22:19 • x 3 #10


E
guten morgen liebe lilly,

ich freu mich sehr darüber, dass dich unsere helfenden worte aufgemuntert haben und dir zuversicht schenken.
auch darüber, dass du überlegst bei einer hotline anzurufen.

ich schließe mich in einigem vor allem mörf und damianthewolf an, hab nur gerade zu wenig zeit zum zitieren.
auch buddles zeilen über die generellen jugendthemen, nur bin ich der meinung, dass man vor allem als junger mensch dafür positive, ermutigende und lösungsorientierte unterstützung haben sollte.

bitte rufe tatsächlich erstmal die hotline an. es ist wichtig, dass du über die dinge sprichst.
manches wird sofort leichter durch das aussprechen, für anderes bekommst du sofort tipps und für größeres hilfestellung für deine nächsten schritte.

oft fühlt man sich allein durch solche entschlüssen (sich hilfe suchen zu wollen) schon besser (und redet sich die sorgen wieder klein,mtut es dann nicht).
nutze ggf. auch diese gute stimmung zum hilfe suchen.
deine sorgen sind berechtigt und wahr und werden sich wieder zeigen.

zum freund, vielleicht nimmst du erst mal eine kleine sorge, erzählst ihm diese, und schaust, ob er damit umgehen kann. und du dann mit seiner reaktion umgehen kannst. denn auch er könnte sonst überfordert sein. und das wäre schade für euch.

und jetzt, nur mut für die hotline
liebe grüße, joline

12.01.2021 08:42 • x 3 #11


R
Liebe Lilly,
ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut den Schritt zu tun der jetzt für dich wichtig ist, aber du wirst das schaffen. Hab mal gelesen, dass der längste Weg mit dem ersten Schritt begninnt, hat mir persönlich gut gefallen und auch geholfen.
Ich bete für dich.
Liebe Grüße, Robbe

12.01.2021 11:14 • x 1 #12


senpai
Hallo,

Ich weiß noch nicht so ganz, wie das mit dem Forum hier funktioniert, also so das Knigge und so, oder wie man individuell auf Nachrichten antwortet, aber hier vielleicht ein Update, vielleicht hilft das ja auch irgendjemandem, der in einer ähnlichen Situation wie ich ist. Also gestern war ziemlich turbulent, aber danach ging es mir um einiges besser, weil meine Eltern aktiv eingeschritten sind nachdem ich jetzt mehrere Tage nur im Bett lag und gefühlt verloren gegangen bin in so einem kalten negativen Watte-Nebel-Betongemisch. Zwar hatte ich eine ziemlich tränenreiche Auseinandersetzung mit meiner Mutter, aber irgendwie hat das Weinen sehr gut getan und vielleicht versteht sie mich jetzt ein bisschen besser. Ich war heute bei der Therapeutin von meinem Vater, er ist manisch-depressiv und meine Eltern machen sich Sorgen, dass ich dieses Gen von ihm geerbt habe. Allerdings habe ich mich noch nicht wirklich getraut mit der Therapeutin über alle meine Gefühle explizit zu reden, ich hab eher ein bisschen geweint und ja und nein gesagt, irgendwie bin ich jetzt traurig statt leer, was sich prinzipiell besser anfühlt und, obwohl es erstmal so ein Standardgespräch war fühlt sich mein Kopf auch irgendwie klarer an, vielleicht lag das auch daran, dass ich draußen war oder ausnahmsweise mal wieder ausreichend Schaf bekommen habe. Ich mache jetzt so ein Stimmungsbarometer oder so, wo ich jeden Tag eintrage wie es mir geht, ich konnte der Therapeutin zum Beispiel auch nicht sagen wie oft ich so schlimme Phasen habe oder, ob ich mal glücklich bin oder so, aber wenn ich in so einer Phase bin, dann ist alles irgendwie gleich und ich kann mich nicht an positive Sachen erinnern, es fühlt sich dann an, als ob das schon immer so leer war und auch immer leer sein wird. Außerdem hat sie mir auch zu einem regelmäßigen Aufstehen geraten, ich hoffe ich kann das auch einhalten, in zwei Wochen habe ich dann wieder ein Gespräch. Allerdings weiß ich nicht wie ich das mit der Schule machen soll, also ich habe schon paar Abgaben nicht eingehalten und weiß nicht wie ich das meinen Lehrern erklären soll, aber ich versuche morgen vielleicht was anzufangen. Mit meinem Freund habe ich auch darüber geredet, nur ganz kurz paar Minuten am Telefon, wo ich wieder irgendwie grundlos weinen musste, aber er hat sehr verständnisvoll reagiert, was ich schon ziemlich toll von ihm fand.
Übrigens Danke nochmal für den Mutzuspruch und das willkommen heißen, ich war schonmal so vor 2 Jahren oder so in so einem E-Mailkontakt mit jemanden von einer Depressionshilfestelle, aber das hat mir nicht so geholfen, ich finde hier sind so verdammt offene und nette und generell einfach liebenswerte Menschen, ich weiß gar nicht wie ich mich da angemessen bedanken kann.

LG Lilly

12.01.2021 22:57 • x 3 #13


M
Liebe Lilly,

ich finde es toll, das du dich deinen Eltern geöffnet hast und zur Therapie gehst. Es ist ein riesen Schritt zur Genesung. Mach weiter so.

Ich weis, es fühlt sich alles so endlos an, wenn die innere Leere und die gedanken da sind, aber das ist es nicht.

Das mit deinem Vater tut mir sehr leid, ich hoffe das es sich bei dir, nur um eine depressive Phase handelt.

Meine Mutter hatte auch sehr starke Depressionen, sodass es bei mir auch am Gen liegen könnte.

ich verstehe dich und fühle mit dir.

Alles Liebe
Mörf

12.01.2021 23:18 • x 2 #14


R
Liebe Lilly,
kann mich Mörf nur anschließen. Bist auf einem guten Weg. Weiter so.
Liebe Grüße, Robbe

13.01.2021 08:42 • x 2 #15


DamianTheWolf
Liebe Lilly,

Es freut mich wirklich sehr zu hören, dass das Gespräch mit deiner Therapeutin so gut verlief. Wie schon per PN gesagt, dass man sich am Anfang nicht komplett öffnet ist normal.
Ich finde es super, dass du Unterstützung von deinen Eltern bekommst und dass sie was tun, damit du aus diesem Loch raus kommst. Ich finde das echt klasse und das ist nicht selbstverständlich. Es ist auch sehr gut, dass du dich mit deiner Mutter aussprechen konntest. Sowas ist manchmal wirklich notwendig. Ich bin mir sicher dass sie deine Situation jetzt etwas besser nachvollziehen kann. Ich finde es auch super, dass dein Freund so reagiert hat, vielleicht könnt ihr ja mal in einem persönlichen Gespräch darüber reden, wenn du bereit dazu bist.

Für das Stimmungsbarometer kann ich dir die App Daylio sehr empfehlen. Da kannst du täglich deine Stimmung dokumentieren, was du gemacht hast oder was passiert ist und vieles mehr. Das erstellt dir dann eine Übersicht wo du alles auf einen Blick einsehen kannst. Ich finde diese App echt super vor allem ist sie sehr übersichtlich. Ich selbst benutze sie auch seit knapp 3 Jahren. Sie ist größtenteils kostenlos, es gibt nur so ein paar kleine Extras für die du zahlen KANNST wenn du magst aber diese Extras sind eigentlich unnötig. Du kannst dort alles sehr gut personalisieren und sogar eine Erinnerung einstellen damit du auch immer einträgst.

Und ja, ich denke hier bei uns bist du gut aufgehoben, ich habe hier bisher nur sehr tolle Menschen kennengelernt. Es hat eigentlich immer irgendwer ein offenes Ohr für dich und versucht dir zu helfen und zum Quatsch machen sind sie hier auch immer zu haben. XD

LG Damian

13.01.2021 21:54 • x 4 #16


E
guten morgen liebe lilly,
ich habe mich auch sehr gefreut, dass deine mutter aktiv geworden ist, sie sich sorgen um dich macht und sich kümmert. super! und toll, dass dein freund auch verständnisvoll ist!
mit der krankheit deines vaters gibt es dann auch ein verständnis schon dafür in deiner familie und anhaltspunkte für dich, was mit dir los sein könnte, woher es kommen könnte. dann hast du noch dieses forum. das ist doch alles sehr hilfreich, stimmt mich zuversichtlich und freut mich sehr für dich.
liebe grüße, joline

14.01.2021 07:20 • x 4 #17


buddl1
du kannst jeden hier offen anschreiben oder auch über eine private pn.
sei dir sicher,
wenn was zu melden ist, du kannst es hier, damit du nicht nur anonym bleibst,
sondern auch geschützt seelisch wie körperlich.
Respekt und Achtung, dass steht hier an erster Stelle,
wer dem nicht nachkommt, gehört nicht hier her.

der Weg zur Therapie,
für viele wichtig und richtig aber,
die eigenen Eltern,
sie waren da,
als du gefallen bist,
sie waren da,
als du laufen lerntest
und sie werden da sein,
wann immer du sie brauchst.
dass sie manchmal nicht alles gleich verstehen,
du wirst es verstehen, wenn du an ihrer bist.
doch bis dahin,
vertraue ihnen,
sie halten dich mehr als du jetzt
und ich auch-damals- zu glauben vermochte...
buddl1,

15.01.2021 20:36 • x 4 #18


Irgendeine
Hallo,
Zitat von senpai:
Meine Mutter droht mir meine Freunde anzurufen und sagt Dinge wie hättest du uns lieber was zu essen holen sollen oder es kann nicht sein, dass ich sowas hier erleben muss (darauf angespielt, dass ich nur im Bett liege und den 1. Arbeitstag von meinem Vater ruiniere). Sie erwartet von mir ihr direkt alles zu erzählen und das ist ja auch verständlich, aber ich brauche noch Zeit.

Weißt du, Eltern sind auch nur Menschen. Die meisten von ihnen machen sich einfach große Sorgen um ihre Kinder und wollen das Beste für sie. Die Methoden, um dieses Ziel zu erreichen sind nur nicht immer angemessen.
In deinem Alter habe ich das auch nicht gesehen. Ich konnte nicht sehen, wie sehr meine Eltern versucht haben, mir zu helfen und wie sehr ich mich gewehrt habe. Erst Jahre später wurde mir das so langsam bewusst. Es klingt blöd, aber mit dem älter und erfahrener werden, sieht man einige Dinge aus einem anderen Blickwinkel.
Gib deinen Eltern eine Chance. Du wirst es dir selbst danken.
Zitat von senpai:
Ich empfinde fast keine Gefühle und habe davor Angst eine Psychopathin zu sein, auch, wenn das bescheuert ist.

Psychopathie zeichnet sich nicht durch die generelle Abwesenheit von Gefühlen aus, sondern durch einen Mangel an Empathie.
Zitat von buddl1:
dass man im jugendlichen Alter von 17 über den Sinn oder Unsinn des Lebens nachdenkt, sich fragt wofür lebe ich, wo will ich hin und schaff ich das überhaupt,
ist so normal wie man nur sein kann.

DAS hat man mir eingetrichtert, seit ich 10 Jahre alt war. Das ist alles normal, So geht es jedem, Du musst dich halt einfach ein bisschen zusammenreißen usw.
Dieses Schönreden hat zu jahrelangem Leiden, Selbsthass, Suizidgedanken und schließlich zu vielen Monaten Psychiatrie geführt.
Ich finde, es gibt einen Unterschied, zwischen normalen pubertären Gefühlsachterbahnen und dem, was Sentai beschreibt.
Letzteres als normal darzustellen, ist für die betroffenen Kinder und Jugendlichen wie ein Schlag ins Gesicht.

16.01.2021 19:08 • x 5 #19


buddl1
@irgendeine, dass man es dir eingetrichtert hat... dass tut mir leid,
jedoch möchte ich mich nicht so verstanden zu wissen.
nebst meiner eigenen Person und meinen Kindern, habe ich sehr viele Jugendliche in dieser spannenden und aufregenden Phase begleiten müssen und ja, die meisten davon mussten da durch, lernten mit Gefühlsaubrüchen, egal in welche Richtung, sei es der Spagat von der ersten Liebe, der Leere, bis hin zur Selbst-Zerstörung-Verletzu-ng.
die wenigsten bedurften hierzu, nach Selbstdiagnostik in Internet in entsprechende ärztl.-oder therapeutische Behandlung. Richtig ist, diese darüber zu befinden zu lassen, um Hilfen gezielt geben zu können.
in meiner Arbeit jedoch und das ist nun mal ein Faktum, fanden letztlich viele ihr eigenes ich wieder,
wenn sie ihren Kopf und Körper wieder in Einklang durch Beibehaltung der täglichen Strukturen fanden.
Ja, man muss daran erinnert werden,
dass man nicht fallen gelassen wird,
ja, das Wort muss ist ein Bestandteil
und ja, es wird nicht alles und jeden immer passen, was man sagt, tut oder eben entscheidet.
es kann durchaus sein, dass es sich wie ein Schlag in das eigene Gesicht anfühlt,
was aber keiner tätigt.
zu meiner längst vergangenen Zeit, war das durchaus noch üblich und dennoch bin ich wie du hier,
leben damit, jeder hat seinen Erfahrungen dazu und sei dir sicher, ich weiß wovon ich schreibe.
meine Tochter zog mit 15 aus, weil sie glaubte nicht verstanden zu werden, mit 17 wieder ein, wieder aus und
erst mit 24, konnte sie ihren Weg (mit uns Eltern) wieder finden.
unbeschreiblich was dazwischen bei uns den Eltern, bei meiner Tochter dem Jugendamt, Schule und ja bei Gerichten, lag.

wenn man keinem Ziel mehr folgen kann,
wenn man sich nicht mehr findet,
nicht mehr weiß, wem man hierbei verfällt,
ja dann ist es ein Schlag in das eigene Gesicht,
aber davon so finde ich, ist Lilly -gottseidank- noch weit weg,
bei dir vermag und will ich dass nicht einschätzen,
als Elternteil jedoch hielt ich mehrfach mein Gesicht und nicht nur eine Seite, dafür hin!
buddl1,

17.01.2021 12:48 • #20


A


Hallo senpai,

x 4#21


Irgendeine
Ich meinte das nicht böse, buddle. Ich habe es nur schon so oft gehört, immer mit der Begründung, dass das ja alles ganz normal ist.
Ich kenne einige denen es so ergangen ist. Vielleicht kenne ich auch einfach zu viele kaputte Menschen.
Dein Satz hat mich aufgewühlt, deshalb die vielleicht etwas zu emotionale Reaktion. Es war nicht böse dir gegenüber gemeint.
Zitat von buddl1:
aber davon so finde ich, ist Lilly -gottseidank- noch weit weg,

Das hoffe ich sehr für sie.
Zitat von buddl1:
wenn man keinem Ziel mehr folgen kann,
wenn man sich nicht mehr findet,
nicht mehr weiß, wem man hierbei verfällt,
ja dann ist es ein Schlag in das eigene Gesicht,

Vielleicht fühlt es sich genau deshalb bei mir wie ein Schlag ins Gesichg an.


Sorry, ich will auch Lillys Thread nicht vollspammen.

17.01.2021 15:21 • x 1 #21

Pfeil rechts




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