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Ist meine Mutter vielleicht depressiv ?

K
Hallo, ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Sie meinte nämlich neulich, dass ich nicht traurig sein müsste, wenn sie nicht mehr da ist, sie habe ihr Leben gelebt… ich möchte ihr keine Empfindungen über das Leben absprechen, aber ich frage mich, ob es nicht eine Spätfolge einer Traumatisierung sein kann. Sie war während des Bosnienkriesges in einem Lager, wo sie monatelang misshandelt wurden ist… könnten diese Gedanken damit zu tun haben oder ist es nach 30 Jahren eher unwahrscheinlich? Oder sind es erste Anzeichen einer Depression ? Es kann natürlich auch sein, dass ich die Aussage überinterpretiere….
( Sie ist 48

26.07.2023 15:19 • #1


Dys
Also am besten wäre natürlich, Du fragst Sie aus welchem Grund Sie das gesagt hat, denke ich. Ohne einen konkreten Kontext ist es kaum möglich, etwas schlüssig zu interpretieren.

26.07.2023 15:47 • x 1 #2


A


Hallo Kebjd,

Ist meine Mutter vielleicht depressiv ?

x 3#3


maya60
Zitat von Kebjd:
ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Sie meinte nämlich neulich, dass ich nicht traurig sein müsste, wenn sie nicht mehr da ist, sie habe ihr Leben gelebt…


Hallo Kebjd, Willkommen im Forum! Ich wünsche dir einen guten Austausch hier!

Wenn meine Mutter sowas plötzlich einfach so gesagt hätte, 48 Jahre alt, wäre ich auch hellhörig geworden.

Stand es denn in einem Gesprächskontext? Also, ging es um das Sterben von irgendwem oder ähnliches? Oder um das Thema Sterben der Eltern? Auch wenn sie natürlich noch viel zu jung ist, weiß das ja niemand, wie plötzlich es kommt, besonders nach Kriegserfahrungen, und im Zusammenhang eines Gespräches fragt mich mein Sohn, der so alt ist wie du, auch heute schon Mama, wenn du mal stirbst. . . oder sage ich Wenn ich mal sterbe . . . Zum Beispiel, weil meine Eltern, die Großeltern meines Sohnes, im hohen Alter beide kurz hintereinander verstarben und ich auch eine ältere Mutter bin, (wenn auch noch nicht uralt) war das in letzter Zeit häufiger Thema bei uns.
Oder weil es darum geht, was Mütter ihren Kindern mitgeben wollen rund um dieses Thema als Elternteil oder wenn es um das Thema Krieg oder gefährliche Krankheiten oder plötzliche schlimme Unfälle oder sowas geht.

War das in solch einem Zusammenhang?

Ansonsten, ob mit oder ohne Trauma, tragen Menschen, die einen Krieg miterlebt haben, diese Schrecken tief in ihrem Herzen und haben den Tod und das Sterben schon in einem Ausmaß erlebt, dass es für sie oft zum Leben gehört und öfter Thema ist. Das war bei meinen Eltern auch so. Krieg prägt für immer. Der frühe Verlust von Verwandten, Freunden, Bekannten.

Auch jetzt der Ukrainekrieg, der überall Thema ist und all die Ukraineflüchtinge auch hier bei uns in D mit ihren Themen, das kann auch alles wieder aufwühlen.

Und es kann natürlich auch sein, dass deine Mutter traumatisiert und depressiv ist. Muss es aber nicht.

Am besten fragst du sie, wie sie auf diese Aussage kam. Warum sie meint, mit 48 Jahren ihr Leben schon gelebt zu haben?

Beobachtest du denn noch anderes an deiner Mutter, das dich alarmiert?

26.07.2023 15:49 • x 1 #3


K
Nein, es war eine unvermittelte Bemerkung und sie wirkt auch „ anders“ als früher, nämlich lustloser. Sie behauptet, aber schon seit über 25 Jahren nicht mehr traumatisiert zu sein, und ich will sie damit auch in Ruhe lassen.

26.07.2023 15:58 • x 1 #4


maya60
Zitat von Kebjd:
Nein, es war eine unvermittelte Bemerkung und sie wirkt auch „ anders“ als früher, nämlich lustloser. Sie behauptet, aber schon seit über 25 Jahren nicht mehr traumatisiert zu sein, und ich will sie damit auch in Ruhe lassen.


Warum willst du sie in Ruhe lassen, wenn du ernsthaft besorgt bist? Ohne jeden Zusammenhang fände ich so eine Aussage auch fast suizidal und würde sie garantiert nicht so stehen lassen.

Du hast keine Verantwortung für deine Mutter und doch im ganz normalen nahestehenden Familien-Miteinander würde ich da schon nachfragen und sagen, dass es dir Angst macht und Sorgen.

26.07.2023 16:06 • x 1 #5


K
Die Thematik ist für sie sehr schambehaftet, da sie auch S. missbraucht wurden ist. Ich möchte sie zumindest mit dieser Thematik in Ruhe lassen und nicht fragen, ob das jetzt wieder hochkommt… gerade weil es auch lange her ist.

26.07.2023 16:25 • x 2 #6


maya60
Zitat von Kebjd:
Die Thematik ist für sie sehr schambehaftet, da sie auch S. missbraucht wurden ist. Ich möchte sie zumindest mit dieser Thematik in Ruhe lassen und nicht fragen, ob das jetzt wieder hochkommt… gerade weil es auch lange her ist.


Oh, die Thematik darf man aber trotzdem nicht in Ruhe lassen, gerade, wenn soviel Leid und Missbrauch zusammen kam. Schambesetzt ist ja leider entgegen allen Opferseins (weil die Täter sich ja schämen sollten) bei Missbrauchsopfern noch dazu eine schlimme seelische Belastung.

Wenn du das nicht kannst als Tochter, was ich respektiere, es ist nicht deine Verantwortung, wen könntest du dann als Hilfe dir vorstellen? Tante? Oma? Freundin der Mutter? Priester? Arzt?

So weiterlaufen lassen ist gefährlich bei solch einer Aussage, befürchte ich zumindest, ohne es zu wissen. Ich ließe das nicht so stehen und bei aller Scham und inneren Not, hilft das Reden mit einem behutsamen fachlichen ärztlichen/therapeutischen Gegenüber im geschützen sicheren Rahmen, das deine Mutter dann ganz bald bräuchte.


Nur braucht es ja jetzt zuallererst eine/n Vertrauten, der/die sie anspricht. Wer könnte das sein?

26.07.2023 16:30 • #7


Fritz
Hi
Ich denke, dass deine Mutter deshalb nicht depressiv sein muss. Menschen müssen nicht depressiv sein um mit dem Leben abzuschließen. Aber genaueres weißt du nur, wenn du sie danach fragen tust.
Fingerspitzengefühl muss aber sein!

26.07.2023 16:53 • x 1 #8


K
Ich denke auch, dass sie eher irgendwie wirkt, als wäre sie genervt vom Leben allgemein. Diese Bezeichnungen sind ja auch unwichtig. Vielleicht hat das auch nichts mehr mit dem Trauma zutun, da es ja auch schon 30 Jahre her ist. Ich habe nur die Befürchtung, dass es doch damit zu tun haben könnte… und sie sich jetzt denkt…meine Kinder sind erwachsen und jetzt kann ich ja „ gehen“ und muss nicht mehr für sie funktionieren.

26.07.2023 17:51 • x 1 #9


A


Hallo Kebjd,

x 4#10


Nuance
Mit 48 hat man sein Leben noch nicht ganz gelebt.
Mach doch was mit ihr - einen Auslfug, Urlaub...
Zeig ihr, dass Du sie magst/liebst - und sie brauchst.

27.07.2023 13:04 • #10

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