Infos zu den Kliniken Heiligenfeld oder Bad Herrenalb - Erfahrung

H
Wer war schonmal in den Kliniken Heiligenfeld oder Bad Herrenalb?
Beide wurden mir nahe gelegt.

Zur Info über mich: Ich bin seit zwei Jahren in therapeutischer Behandlung und befinde mich gerade an einem Punkt an dem ich meine Therapie als das beste in meinem Alltag sehe weil ich alles andere nicht mehr auf Reihe kriege. Nichts geht mehr, ich versinke im Eigenschlamm und brauch Hilfe und wünsch mir die in Form einer mehrwöchigen Kur. Also, für handfeste Depressionen, begleitet von diversen Süchten und einer unschönen Hautkrankheit, welche Klinik-Tipps habt ihr für mich?

07.11.2007 13:03 • #1


A
Hallo Hasenfuss,

zu den Kliniken selbst kann ich dir nichts sagen, da ich nicht dort war. Ich kann dir aber etwas zu dem Konzept der Klinik sagen, da ich in Bad Zwischenahn in einer ähnlichen Klinik war, die von eihemaligen Bad Herrenalber Ärzten geleitet wird.

Es handelt sich um Kliniken, die nach dem sogenannten Bad Herrenalber Modell arbeiten, das auf Walter Lechler zurückgeht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Herrenalber_Modell

Während des Aufenthaltes gehst du einen Fastenvertrag ein, der den Verzicht auf Alk., Nikotin, S. Kontakte und Coffein beinhaltet. Das soll dazu dienen, Emotionen, die durch Suchtmittel unterdrückt werden, nach außen gelangen.
Einen Schwerpunkt der Behandlung bildet die sogenannte Therapeutische Gemeinschaft, also der Kontakt zu Mitpatienten in Gruppentherapien und im Privaten. Man geht davon aus, dass die Heilung zu mehr als 50% von dieser Gemeinschaft ausgeht.
Dann sind die sogenannten 12-Schritte-Gruppen ein Anteil der Behandlung. Sie basieren auf der Grundlage der Anonymen Alk.. (Siehe auch den Thread 12-Schritte-Programm bei Depressionen in der Rubrik Depressionen). Während der Therapie dort werden solche Meetings abends besucht und es besteht der Wunsch, dass die Patienten solche Gruppen auch nach dem Aufenthalt aufsuchen.


Meine persönliche Erfahrung mit dem Konzept ist gemischt. Während des Aufenthaltes habe ich mich schon stabilisiert, es war aber für meiner akute Erkrankung nicht ausreichend.
Schau nochmal auf der Hompage der Klinik Bad Herrenalb, da ist alles nochmal sehr gut aufgeführt.

http://www.klinik-bad-herrenalb.de/

Wenn du noch weitere Fragen hast, die ich dir beantworten kann, melde dich gern!

Alle Gute
Anna

07.11.2007 14:57 • #2


A


Hallo hasenfuss,

Infos zu den Kliniken Heiligenfeld oder Bad Herrenalb - Erfahrung

x 3#3


H
Hallo Anna,
vielen Dank für deine Antwort.

Ich hab mich bereits über die Behandlungsmethoden der Herrenalber Klinik erkundigt. Da bin ich hin- und hergerissen zwischen Riesenangst vor dieser Nähe mit anderen Patienten und dem Gefühl, gerade wegen meiner Angst, vielleicht genau dahin zu gehören.

Was mir fehlt sind Erfahrungsberichte. Also der Austausch mit Leuten wie dir.

Fragen:
- Kommt man mit seiner individuellen Geschichte nicht zu kurz, wenn die Hauptbehandlungen immer in Gruppen stattfindet?

- Wird man bei seinem Entzug irgendwie betreut? (In meinem Fall: Nikotin, Alk., Coffein)

- Wird man überhaupt irgendwie individuell betreut?

- Wie hast du denn die Behandlung für dich empfunden?

- Wie kann ich mir eine Bonding-Sitzung vorstellen, ohne dabei in Angst zu baden? Ist das nicht ein bisschen radikal?

Danke,
Jeany

07.11.2007 15:21 • #3


A
Hallo Jeany,

die Gedanken, die du dir machst, kann ich gut nachvollziehen. Ich war vor meinem Aufenthalt in einer solchen Notlage, dass ich mich nicht ausreichend informieren konnte. Erst in der Klinik habe ich einiges über das Konzept erfahren und auch im Nachhinein viel darüber gelesen.

Die Angst vor der Nähe zu den Mitpatienten kann ich gut verstehen. Und auch den Gedankengang: Vielleicht ist es gerade deshalb gut.
In de Klinik, in der ich war, sah es noch anders aus, da ich ein Einzelzimmer hatte. Das wäre meine größte Angst gewesen. Ich hatte zu der Zeit noch massive Essstörungen mit Fressanfällen und wäre schon deshalb nicht zurecht gekommen.
Insgesamt ist die Gemeinschaft hilfreich. Man tauscht sich aus und gibt sich Halt. Allerdings bin ich heute der Meinung, dass ein gewissen Maß an Stabiliät nowendig ist, um damit zurechtzukommen. Ich fühlte mich die ganze Zeit über an der Schwelle zur Psychose, alles war verschwommen und ich konnte kaum Nähe ertragen. Das habe ich allerdings scheinbar die ganze Zeit gut überspielt.

In meinen Augen ist genau das eingetreten, was du als Befürchtung äußerst: Die individuelle Therapie kam zu kurz. Im Nachhinein sehe ich kaum Gespräche, die sich wirklich nur mit mir beschäftigt haben. Und da ich ein Mensch bin, der sein Leiden in Gruppen nicht gut in den Mittelpunkt stellen kann, bin ich ziemlich untergegangen. Keiner hat gemerkt, dass ich am Limit war, weil ich mein Leben lang trainiert habe, meinen Kummer zu verstecken. Also war es in der Hinsicht für mich unzulänglich.

Wie es mit der Fastenvereinbarung gehandhabt wird, kann ich dir nicht genau sagen, weil es diese Regel in meiner Klinik nicht gab. Sie wurde als Empfehlung ausgesprochen, aber nicht als Voraussetzung: Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass solche schwerwiegenden Prozesse ohne Betreuung durchgeführt werden. Erkundige dich am besten bei der Klinik.

Das Bonding...ja. Krass, gut, aber gefährlich. Sp würde ich es beschreiben. Ich bin zweimal in ganz tiefe Emotionsausbrüche geraten. Das war sicher heilsam, mir fehlte allerdings die Nachbearbeitung durch einen Therapeuten. Ich habe Menschen erlebt, denen es danach richtig gut ging und andere, die lange daran zu knabbern hatten. Ich finde es insgesamt positiv, würde aber heute mehr Nachbesprechungen einfordern.

Ich kann nur mal ein Gesamtfazit geben: Das Konzept ist in meinen Augen geeignet für Menschen, die eine Krise erleben und sich neu orientieren möchten. Es bietet Lebenshilfe und unterstützt bei der Wiederentdeckung eigener Ressourcen.
Für mich war es eher kontraproduktiv. Die Schwere meiner Krankheit wurde nicht erkannt und einige Symptome eher noch gefördert. Zum Beispiel wurde mir immer das Gefühl vermittelt: Medikamente sind schei. und gefährlich, man muss es auch ohne schaffen, nu musst nur deine Gefühle wahrnehmen, mach mal keine Therapie nach dem Aufenthalt, das schaffst du auch so, da brauchst du nur etwas Disziplin... Viele traumatische Ereignisse in meiner Familie wurden aufgerissen (z.B. durch Familienaufstellungen) und nicht nach behandelt. Mein Vater wurde zu einem Interview eingeladen, bei dem ich anwesend war, aber es hat keiner aufgefangen, was da an Verletzungen bei mir entstanden ist.
Ich habe nichts an die Hand bekommen, um wieder allein zurecht zu kommen. Und zwei Monate nach meiner Entlassung war ich selbstmordreif, habe aber immer noch im Ohr gehabt, dass Medikamente schei. sind und dass ich es auch ohne neue Therapie schaffen muss. Wenn nicht, gebe ich mir scheinbar zu wenig Mühe.
Was ich noch ungeeignet fand, war die Tatsache, dass ich mich selbst um Termine mit den Ärzten kümmern mußte. Das ist mir in der akuten Phase der Depression sehr, sehr schwer gefallen. Ich hätte mehr Entlastung gebraucht.

Liebe Jeany, ich wünsche dir viel Erfolg. Frag ruhig weiter. Ich nehme inzwischen übrigens Antidepressiva und bin endlich wieder in der Lage, überhaupt stundenweise allein zu sein und regelmäßig in ambulante Therapie zu gehen. Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn ich woanders gelandet wäre, vielleicht mußte es genau so sein.

Alles Liebe
Anna

07.11.2007 16:25 • #4


H
Herrjeh.. deine Erfahrung mit der Bad Zwischenahner Klinik klingen ganz schön gruselig. Ich hoffe, was dir passiert ist, lässt sich nicht allgemein für Kliniken mit dem Bad Herrenalber Modell sagen. Gerade wenn sich soviel bei dir aufgetan hat, dann keine persönliche Betreuung zu bekommen stell ich mir wirklich schlimm vor.

Ich werd mich mal weiter umhören und nach Leuten suchen, die in Bad-Herrenalb waren und hoffe noch gegenteiliges zu hören.

Ach ja, was meintest du bei dem Bonding-Thema mit Sp würde ich es beschreiben?

Vielen Dank für deine Ausgiebige Antwort und deine angenehme Art dabei. Und auch dir alles Beste.

Liebe Grüße, Jeany

07.11.2007 18:20 • #5


A
Hallo Jeany,

nein, ich denke nicht, dass sich meine Erfahrung auf alle Patienten übertragen lässt. Ich habe von vielen gehört und gelesen, denen es sehr gut ergangen ist. Es gibt im Internet einige Erfahrungsberichte und auch Foren, in denen sich Ehemalige austauschen, z.B.

http://forum.zwoelf-schritte.de/index.php?topic=680.new

so in dieser Art.

Das Bonding wollte ich als krass, gut und gefährlich beschreiben. Es hängt von dir und deiner Stabilität, deinem Zugang zu Emotionen und auch deinem Bonding-Partner und dem Anleiter ab, wie es sich entwickelt. Manche haben einfach eine Stunde lang gekuschlt und waren danach sehr glücklich und gestärkt. Andere haben geweint und haben sich dabei in dieser engen körperlichen Nähe sehr geborgen gefühlt. Andere sind auch in Angstzustände geraten und haben Wut erlebt. Alles halte ich für gut, aber manchmal eben auch sehr heftig, wenn man sich in so einer Zwischenwelt befindet, in der man seine Gefühle nicht wirklich wahrnehmen kann und manchmal an der Realität zweifelt.
Hör auf dein Gefühl und geh nicht über deine persönlichen Grenzen, das ist der Rat, den ich dir diesbezüglich geben kann.

... und wenn dir noch mehr Fragen kommen- ich bin dann hier
Mir tut es auch gut, darüber zu schreiben, also ist es keine Last, okay?

Alles Liebe
Anna

07.11.2007 18:28 • #6


A
Hallo Hasenfuss,

ich war vor 2 Jahren in Heiligenfeld.
Das hat mir damals sehr gut getan.
Falls du immer noch interessiert bist, erzähle ich dir gerne mehr.

Gruß
Avriel

27.12.2007 23:52 • #7


L
Muss mal was dazu fragen:

Ihr redet über Bad Herrenalb? Im Thema steht Heiligenfeld oder Herrenalb ......

Heiligenfeld hatte ich im Visier (ich soll mal wieder auf Reha) - auf der Homepage der Klinik liest sich alles sehr gut u.a. die Geschichte mit der Ernährung. Aber wenn die wirklich nach diesem Herrenalb-Modell arbeiten - ähem, also, dann nein, danke. Ich möchte ungern auch noch eine Raucherentwöhnung durchmachen während der Zeit in der Reha. Und Nähe wollte ich gerade auch nicht; bin froh, langsam zu merken, dass ich ich bin.

18.04.2008 16:21 • #8


B
Ich war vom 27.5.2008 bis zum 19.6.2008 in Bad Herrenalb. Die Klinik liegt gut, Essen gut, Therapeuten unterbesetzt, Chefarzt Oppl steht vor der Berentung, Chaos pur, das Herrenalber Modell basiert auf drei Säulen 1. Therapeutische Gemeinschaft der Patienten (Problematisch), 2. 12 Schritte Programm wie AA,
3. Bonding-bis zu 50 Patienten liegen 11/2 Stunden weinend, schreiend, kuschelnd auf Matten im Bonding Raum, bis die Scheiben der Fenster beschlagen, nicht Jedermanns Sache. Kritik an dem Modell ist nicht erwünscht, nach drei Wochen wurde ich als nicht Therapierbar arbeitsfähig entlassen, obwohl die BFA 6 Wochen bewilligte.

26.06.2008 07:03 • #9


L
Ich möchte nur mal eben anmerken, das die Fachklinik Heiligenfeld NICHT nach dem Herrenalber Modell arbeitet. Ich weiß gar nicht warum sie hier überhaupt damit in Verbindung gebracht wird. Heiligenfeld (zumindest was die Reha angeht) hat einen hervorragenden Ruf und ich kenne schon einige Leute, die dort sehr sehr zufrieden mit ihrer Behandlung waren und immer wieder dorthin zurückkehren wollen.

Gruß, Lisbeth

26.06.2008 18:15 • #10


Hans-Jürgen
Hallo bobcreativ,

sich auf das Herrenalber Model einzulassen, ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer es allerdings dennoch tut und die Zeit für sich nutzt, dem wird etwas geschenkt, was er zuvor niemals hatte, Liebe, Leben und Selbstverantwortung. Das ist etwas gänzlich anderes als die altbekannten Anwendungen und Verordnungen. Das Herrenalber Modell wird daher auch als Lebensschule bezeichnet. Ich habe es bis heute keinesfalls bereut, mich vor inzwischen schon 10 Jahren auf dieses Modell in Bad Grönenbach eingelassen zu haben, es geht mir seitdem spürbar besser, meine Lebensfreude ist zurück gekehrt, damals war ich stark suizidgefährdet, meine Gedanken kreisten wochen- und monatelang nur noch um genau dieses Thema.
Außer Johanniskraut (das bekanntlich nicht abhängig macht) nehme ich heute keinerlei Medikamente und es geht mir gut.

Wenn es mir wieder einmal schlecht gehen sollte, so weiß ich schon heute, wohin ich wieder gehen würde, durch die 12 Schritte Gruppen ist ein Netzwerk an Betroffenen und Gleichgesinnten entstanden. Übrigens, nächste Woche fahre ich wieder zum 1 x jährlich stattfindenden Ehemaligentreffen nach Bad Grönenbach. Ich freue mich schon jetzt auf die Zeit dort, die sicherlich wieder sehr schön werden wird. In den vergangenen Jahren jedenfalls habe ich die schönen Begegnungen, die Nähe, die Wärme sehr genossen. Mein Leben hat sich seit damals in jeglicher Hinsicht sehr verändert. Zwei dicke Magengeschwüre gaben mir damals unmißverständich zu verstehen, das ich so (wie damals) nicht weiter leben konnte,
ich bin heute sehr froh, das ich meinen Schmerz nicht einfach durch Psychopharmaka habe betäuben lassen sondern das durch das Herrenalber Modell meine Selbstheilungskräfte wieder aktiviert wurden.

In diesem Jahr habe ich übrigens erstmalig am Pfingsttreffen in Bad Herrenalb teilgenommen. Es war für mich eine sehr schöne Zeit, die ich niemals mehr vergessen werde. Wenn ich es eben einrichten kann, werde ich auch im nächsten Jahr dorthin fahren, es hat mir einfach gut getan !

Liebe Grüße
Hans-Jürgen

02.07.2008 00:30 • #11


M
Eine liebe Freundin von mir war grad in der klinik Bad Herrenalb. Wir waren ziemlich froh, hier Erfahrungsberichte darüber zu finden, deshalb ergänze ich das Thema jetzt. Vielleicht enthält er brauchbare Infos - auch wenn es sich um einen SEHR kurzen Bericht handelt.
Sie ist nämlich nach einem Tag wieder abgereist. Obwohl sie - wie ich finde - stets bereit ist für ihre Heilung viel auf sich zu nehmen.
Leider war schon am ersten Tag ziemlich der Wurm drin. Sie wurde dafür ausgeschimpft, dass sie Antidepressivas nimmt. Ob SIE GLAUBE; DASS DAS GUT IST FÜR SIE ...?!?!? Das Antidepressiva hat man ihr dann noch gelassen, Schlafmittel gibt's gar keine. Die Zimmer sind im gewöhnungsbedürftigen 70-Style. Sie bekam eine Patin, die war nett und meinte, es hätte ihr auf jeden Fall was gebracht dort. Bei der Führung konnte man einige Bonding-Sitzungen betrachten, die meiner Freundin - als junge Frau - sagen wir mal, nicht gerade Vorfreude bereiteten . Aufgestanden wird um halb 6 - dann geht's im Gänsemarsch händchenhaltend und schweigend durch den Park. (Kaffee is nich!!) DAnach Meditation. Der Alltag hält für alle ein sehr sportliches Timing bereit. Wer gerne Nickerchen macht, hat ein Problem. Beim Essen wurde sie dann von einer miesgelaunten Patientin angeblökt und beschloss abzubrechen.
Es stand sowieso ein Gespräch mit einer Psychologin an - der teilte sie die Entscheidung mit. Die war absolut nett und kompetent - redete über eine Stunde mit ihr, trotz Abbruch der REha.
Fazit: Die Psychologin war toll, die Mitpatienten im Schnitt lieb, auch der Alles-Entzug wäre noch ok gewesen. Aber mit dem Bonding kam SIE PERSÖNLICH nicht klar. Man kann das ablehnen ber wer da nicht mitmachen möchte, steht schon etwas im Abseits.
Ach so: Hat hier vielleicht jemand einen Rat bezüglich REha-Abbruch, den ich an sie weitergeben kann? Würde ihr gern helfen

05.09.2008 15:50 • #12


A


Hallo hasenfuss,

x 4#13


Hans-Jürgen
Hallo Kreative,

wenn Du mich fragst, Deine Freundin hat völlig voreilig gehandelt !Nach einem einzigen Tag und einer einzigen Mitpatientin abzureisen und abzubrechen, ich fürchte mal, da hat sie eine riesengroße Chance vertan !
Aus Erfahrung weiß ich, das nicht wenige Patienten (ich gehörte auch dazu) am liebsten kehrt machen würden, wenn sie in der Klinik ankommen. Ich war in Grönenbach, das Prinzip aber ist dort das Gleiche.

Vieles wirkt erst nach einigen Tagen, manches sogar erst nach Wochen. Außer Johanniskraut nehme ich keine weiteren Antidepressiva´s, habe auch die Quarzerei aufgegeben. Wer eine solche Klinik mit dem Gedanken betritt: So, hier bin ich, jetzt mach mich mal wieder gesund, der hat allerdings schon verloren !. Die Therapie bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe, ist aber dafür sehr wirkungsvoll mit nachhaltigem Effekt. Mein Leben hat sich seit der Zeit völlig verändert, aus meiner heutigen Sichtweise bin ich dort als erwachsenes Kind mit teilweise großen Defiziten angekommen. Mir hat diese Art der Therapie besonders gut getan, wurde ich doch auf Dinge und Gegebenheiten aufmerksam, die zuvor völlig verschüttet waren. Die Rituale Frühsport, Morgenspaziergang oder dynamische Meditation habe ich z.T. beibehalten, die Dynamische hilft mir oftmals, Frust und Ärger abzubauen.

Ich habe jedenfalls die Entscheidung noch niemals bereut, ich würde heute nie in eine Klinik gehen, in der ich Anwendungen und Verordnungen bekomme. Ich lege Wert darauf, als ganzer Mensch gesehen und betrachtet zu werden. Dazu gehört nicht nur, das man dort meine Wehwehchen behandelt sondern mit und an mir arbeitet.

Das Herrenalber Modell gehört für mich so ziemlich zum Besten, was die Therapie bieten kann. Da sind mir Unterkünfte der 70er Jahre eigentlich weniger wichtig, mir kommt es dagegen mehr auf die Hauptsache an !
Und die kam keinesfalls zu kurz!

Liebe Grüße
Hans-Jürgen

09.09.2008 15:12 • #13

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