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Ich vernachlässige mich selbst - bin müde und kraftlos

L
Hallo,

ich weiß gerade gar nicht so recht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Also mein Problem ist, dass ich immer wieder so Zeiten habe, in denen ich mich unglaublich schwach und kraftlos fühle und deswegen nur im Bett rumliege und alle möglichen Aufgaben vernachlässige. So richtig schlecht oder traurig fühle ich mich gar nicht, es ist wirklich eher diese Antriebslosigkeit/ dieses Kraftlose. Das geht dann halt so weit bei mir, dass ich kaum was esse (was natürlich diese Schwäche nur noch verstärkt) und nicht mehr regelmäßig dusche und so. Auch sonst vernachlässige ich es dann, auf Nachrichten zu antworten, sodass ich in letzter Zeit eigentlich echt nur im 3-4 Wochentakt mal jemandem zurückschreib :/ Und rausgehen ist auch so ne Sache bei mir wegen meiner sozialen Angst, ich fühle mich dann direkt unwohl draußen und mich kostet es unglaublich viel Überwindung, überhaupt rauszugehen und mal ein paar Lebensmittel zu besorgen.

Ich weiß nicht genau, woher all das kommt. Ich vermute mal durch meine Kindheit und wie ich erzogen wurde usw. Ich war auch schon in Therapie wegen meiner Depression sozialen Angst und vieles hat sich auch gebessert, aber einiges ist eben auch geblieben. Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun kann, um mich aufzuraffen. Ich hab auch niemanden, mit dem ich darüber reden könnte oder der mal nach mir schaut.

Vielleicht hat ja einer von euch ein paar Tipps oder jemandem geht es ähnlich? Danke im Voraus

14.04.2019 18:34 • x 1 #1


Oljafrie32
Hallo
Bei mir ist es eher anders. Ich habe zwar durch meinen Burn-out auch keine Kraft aber mir fehlt nicht die Motivation. Ich habe Depressionen weil ich zu viel mache wenn ich anfange und dann kommt wieder die Panik
Hast du diesen zustand schon lange?
Und bist du in Therapie? Du sagst nämlich du hast niemanden zum sprechen.
Hast du sonst andere Interessen an die du anknüpfen kannst?
Lg

15.04.2019 10:47 • x 1 #2


A


Hallo Lion_xo,

Ich vernachlässige mich selbst - bin müde und kraftlos

x 3#3


L
Danke für deine Antwort!
Das tut mir leid, dass du auch mit Depressionen zu kämpfen hast. Vielleicht musst Du echt versuchen wegen der Panik, irgendwie einen Gang zurückzulegen (auch wenn das wahrscheinlich viel leichter gesagt als getan ist).

Zu dem, wie lange ich das schon hab: Also ich würde sagen schon ziemlich lange. Ich hab schon früher in der Schulzeit öfter Dinge vor mir hergeschoben. Aber da wars halt nicht so drastisch, weil man die Sachen eben auch noch kurz vor knapp erledigen konnte. Jetzt, wo ich meinen eigenen Haushalt hab und auch im Studium Dinge selbstgeregelt erledigen muss, sieht das Ganze schon anders aus. Ich bin da eigentlich um ehrlich zu sein von Anfang an nicht so wirklich reingekommen, hab schon ab dem ersten Semester Schwierigkeiten gehabt. Vielleicht bin ich ja auch nicht so selbstdiszipliniert wie andere? Keine Ahnung. Aber so richtig an der Motivation fehlt es mir nicht. Meine Motivation ist halt eher so, dass mir bewusst ist, dass ich es eben sowieso erledigen muss und es mich stresst, wenn ich es nicht mache. Also eher aus so einem Pflichtgefühl heraus. Aber ich bin jetzt nicht motiviert in dem Sinne, dass ich es wirklich tun will. Aber wem geht es denn auh schon so, wenn's um's Putzen oder so geht?

Zu meiner Therapie, momentan bin ich da nicht mehr. Ich war einige Jahre in Therapie, aber aus persönlichen Gründen bei meiner Therapeutin musste sie die Therapie dann beenden. Also mir gings auch zu dem Zeitpunkt damals noh richtig schlecht. Seitdem hatte ich mir auch überlegt, nochmal eine Therapie anzufangen, aber ich weiß nicht, ob das mein Problem lösen könnte. Ich bin einfach total verzweifelt um ehrlich zu sein :/

Sorry für meine lange Antwort und danke, falls das jemand bis hier hin gelesen hat

16.04.2019 16:23 • #3


Alexandra2
Liebe Lion,
es ist schön daß Du hier schreibst. Herzlich willkommen.
Das was Du erzählst, kenne ich auch. Die Erschöpfungsdepression liegt nahe, weil Du keine weitere Therapie gemacht hast?
Für mich fühlt sich das an, wie ein Leben mit angezogener Handbremse und einem Zentner Steine auf dem Rücken. Es ist unglaublich anstrengend, sich immer wieder selbst zu helfen. Und manchmal ist es besser, sich fachärztliche Hilfe und Psychotherapie zu holen. Es kann sein, daß vorübergehend Medikamente nötig sind.
Diese bleierne Müdigkeit kenne ich auch, neben der Antriebslosigkeit, dadurch wird jeder Tag ein Kampf, gegen die Müdigkeit, gegen die unnötigen Selbstvorwürfe und/ oder Vorwürfe.
Die Depression kann einen völlig ausbremsen, und manchmal ist das vielleicht gut. Aber dafür braucht es Experten, die Du Dir suchen solltest, um das durchzustehen.
Zusätzliche Probleme können das Ganze verstärken: Schilddrüsenunterfunktion, Eisenmangel, sehr niedriger Blutdruck etc. Das kannst Du ja schonmal mit dem Hausarzt besprechen, bis Du einen Psychiater gefunden hast.
Ich grüße Dich herzlich und schicke Dir eine Umarmung
Alexandra2

16.04.2019 18:31 • #4


Hoffnung21
Mir ging es vor ca 2 Jahren ähnlich, hatte eine schwere Erschöpfungsdepression. Ich wollte lange keine Medikamente nehmen, aber mein Arzt in der Reha hat mich Gott sei Dank davon überzeugt, dass ich sie wirklich brauche. Mit dem Versprechen, dass ich sie jederzeit wieder absetzen kann und einer Freundin aus der Reha, die mir sagen sollte, wenn ich komisch werde, hab ich es dann probiert. Die erste Wahl habe ich gleich nicht vertragen und hab sie nach nur 1 Tablette wieder abgesetzt. Der nächste Versuch hat mir dann innerhalb weniger Tage soviel gebracht, dass ich dem Arzt heute noch dankbar dafür bin. Vor allem meine Stimmung hat sich deutlich verbessert. Ich hab sie meine Glückspillen genannt. Vielleicht solltest du diesen Weg einschlagen, denn manchmal braucht es einfach Medikamente, die einem helfen, aus dem Loch in das man gefallen ist wieder rauszukrabbeln.
Liebe Grüße

16.04.2019 22:38 • x 1 #5


Forenleitung
Hallo,

bitte schau Dir auch diese beiden Themen sowie die ähnlichen Themen an:

liege-nur-im-bett-mir-ist-alles-egal-t24123.html
ich-fuehle-mich-nur-noch-kraftlos-und-leer-erschoepfung-t23738.html

Liebe Grüße

17.04.2019 08:06 • x 1 #6


L
Danke euch allen für eure Antworten!

@alexandra2:
Deine Beschreibung trifft eigentlich ganz gut auf das zu, wie ich mich fühle. Aber es ist halt nicht nur wie eine Art Angezogene Handbremse, sondern manchmal fühle es sich fast wie gelähmt sein an. Als würde mein Kopf mich anschreien und sagen Los, steh auf! Du musst das machen! Danach wirst du dich auch besser fühle., aber mein Körper bewegt sich igendwie nicht. Als würde mich irgendwas komplett zurückhalten oder lähmen. Ich hatte mir auch mal gedacht, ob es wegene irgendeiner Angst oder so ist. Weil Angst kann ja sehr lähmend sein. Vielleicht ist es so eine große Angst zu versagen oder etwas falsch zu machen, dass ich mich nicht dazu bewegen kann, anzufangen? Ich bin mir nicht sicher, kann mir sowas aber auch vorstellen, dass es an sowas liegt.
Wegen einer zweiten Therapie hatte ich wie gesagt mir auch schon mal Gedanken gemacht. Aber da ich bald meinen Wohnort wechsel, wusste ich, dass sich das sowieso nicht groß lohnen wird, bis man einen Platz bekommt und dann überhaupt anfängt.

@eis:
Das freut mich, dass dir die Medikation so gut geholfen hat! Ich bin so wie du damals auch um ehrlich zu sein eher zögerlich/negativ Medikamenten gegenüber eingestellt. Das liegt bei mir eben daran, dass ich zum einen nicht immer von Medikamenten abhängig sein will und es eben selbst schaffen will und zum anderen, dass ich weiß, dass ich mich besser fühle, wenn ich z.B. mehr unter Menschen bin. Dann ist dieses Problem mit der Schwäche nicht mehr so stark da. Aber ich hab hier halt nicht wirklich Freunde oder Leute, mit denen ich mich regelmäßig treffen könnte :/ Aber eben aus dem Grund, dass ich weiß, dass es erst vor Kurzem noch besser war, wenn ich mehr mit Menschen zu tun hab, will ich lieber den Grund für mein Problem suchen, als Medikamenten zu nehmen. Ich fühle mich einfach so, dass es noch geht und nicht an dem Punkt bin, wo ich so viele Probleme hab, dass ich mich nun für Medikamente entscheide.

@forenleitung
Danke schön! Den zweiten Beitrag hatte ich tatsächlich schon gelesen gehabt, den ersten habe ich mir gerade durchgelesen

18.04.2019 02:09 • x 3 #7


Alexandra2
Liebe Lion,
Diese körperliche Erstarrung habe ich auch erlebt, das kann bis zur völligen Bewegungslosigkeit gehen, dem Stupor. Mir fehlten soviele Neurotransmitter zwischen den Nervenzellen, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Nach Stolpern fiel ich ungebremst hin, ohne mich abzufangen. Das war unheimlich und gefährlich.
Ob der Zustand durch Angst ausgelöst werden kann, weiß ich nicht.
Beides ist sicher behandlungsbedürftig. Ich wäre allein nicht mehr da rausgekommen.
Liebe Grüße
Alexandra

18.04.2019 06:49 • #8

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