Ich trinke eine Flasche täglich

C
Hallo ihr lieben,
Bin eben erst durch Zufall zu euch gestossen und konnte nicht alles lesen weil ich nicht mehr alles sehe bzw verstehe
Bin seit fast 4 Jahren Alk.. Ist mir aber erst in der letzten Woche durch einen schweren Schiksalsschlag bewusst geworden. Bin seit 4 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Ich liebe sie über alles. Habe viele Fehler gemacht und auch gelogen. Aber ich habe einfach Angst das sie mein Geheimnis rausbekommt. Mittlerweile brauch ich ca ne Flasche Whisk. täglich. Noch kann ich es einigermassen verbergen. Habe aber einfach Angst vor der Zukunft weil es mir im Herzen wehtut sie zu belügen. Ich liebe sie wirklich sehr. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Sie gibt mir Halt und Kraft weiterzuleben...

Wir mussten am WE ein Pferd einschläfern das ihr 13 Jahre gehört hat und mit dem sie ihre größten Erfolge gefeiert hat. Dieser Moment, wo dieses treue und überaus stolze Tier einfach umgefallen ist durch die Spritzen und tod war, die bewegen mich zutiefst !!! Mir ist einiges klar geworden, aber ich kann meine Trauer nicht verarbeiten...

Ich weiß das ich wirr daher rede, kann es aber nicht ändern. Meine Eltern haben mich damals ins Heim gegeben, das ist jetzt 20 Jahre her. Trotzdem habe ich es nie verarbeiten können und es prägt meine Psyche bis heute. Dieser Moment wo das Pferd wie ein nasser Sack umgefallen ist hat mir die Augen geöffnet. Ich möchte was verändern. UNBEDINGT !!!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen sammeln müssen ?
Bitte sagt mir nicht geh zum Psychiater... Da war ich schon damals, den wollt ich einfach nur verkloppen den Idioten...
Weiß ehrlich gesagt gar nicht genau was ich will... Aber private Gespräche wären mir lieber als so ein Drecks Seelenklemptner....

Hoffe ich nerve euch nicht und freue mich auf Kommentare, welcher Art auch immer...
Ich weiß das ich ein Härtefall bin, sonst wär ich nicht hier
Weiß weder ein noch aus und erhoffe mir hier halt irgendwas.... Weiß nicht mal genau was...
Hat mir auf jeden Fall schonmal gut getan es niederzuschreiben....

Entschuldigt bitte

Gruß Stefan

24.08.2009 21:00 • #1


A
Hallo Stefan!

Erstmal herzlich willkommen hier bei uns und ein großes KLASSE, dass Du über Deinen Schatten gesprungen bist, um
hier zu schreiben und Dir Hilfe zu suchen.

Kleines MERKE: Wichtig für uns ist, dass Du vernünftig schreibst, auch wenn Du angetrunken
bist - aber das hast Du ja hier getan. Wir haben hier auch leider nicht so schöne Erfahrungen machen müssen mit Menschen, die
unter Einfluss von Alk. ausfallend wurden etc. Mein Hinweis nur, damit Dir das NICHT passiert -
denn dann ist es auch für uns sehr schwer Dir behilflich zu sein. (Ist natürlich auch gültig für alle anderen hier)

So, nun zu Deinem Hilferuf:
Zitat:
Bitte sagt mir nicht geh zum Psychiater... Da war ich schon damals, den wollt ich einfach nur verkloppen den Idioten...

Warum wolltest Du das tun? Hat er Dir vielleicht etwas gesagt, was Du noch nicht zu hören bereit warst?
Wer könnte Dir sonst helfen, wenn Du zu keinem Psychologen oder Psychiater möchtest?
Liegt Deine Problematik nicht in der Psyche begründet?
Zitat:
Weiß ehrlich gesagt gar nicht genau was ich will...
Okay-vielleicht finden wir es hier gemeinsam raus?
Zitat:
Aber private Gespräche wären mir lieber als so ein x. Seelenklemptner....

Hab das olle Wort davor mal weggeschubst, denn ich kann Dich vielleicht verstehen - finde es aber nicht so schön,
wenn durch ein solches Wort eine gesamte Berufsgruppe negativ behaftet wird.

Es kann gut sein, dass Dein damaliger Therapeut nicht der richtige für Dich war - hier wechseln einige öfter, bis sie
den für sie richtigen gefunden haben. Denk bitte mal darüber nach, dass diese Menschen diesen Beruf aus einem bestimmten
Grund wählen und lernen - der Grund ist : anderen wie Dir und mir zu helfen!

Auch sonst nutzt es nichts, irgendwas schönzureden.
Bei einem solchen Konsum solltest Du UNBEDINGT zur Entgiftung in eine Klinik gehen,
denn es ist richtig dass so ein Alleingang sehr gefährlich bis lebensgefährlich werden kann!

Wie lange bist Du mit Deiner Freundin denn schon zusammen?
Und inwiefern belügst Du sie - wegen des Themas Alk.?

Soweit erstmal.

Alles Liebe, Alannis

24.08.2009 23:24 • #2


A


Hallo cheeeech,

Ich trinke eine Flasche täglich

x 3#3


C
Hallo,
Woow, hab nicht so schnell mit Antworten gerechnet !

@ Moonlightwomen : Hab damals nach 10 jähriger Dro. ( Dro.,Dro.,Pillen,Dro. ) auch allein den Absprung geschafft. War ein heftiges Stück Arbeit ; Hat aber geklappt. Rühre absolut keine Dro. mehr an. Naja, jedenfalls keine Illegalen...

@ Alannis : Zuerst möchte ich sagen das der Alk. mich noch depressiver statt agressiver macht. Klar, in manchen Situation schaukelt es sich auch hoch, aber das ist mehr als selten... Werde hier bestimmt nicht ausfallend bzw werde keine anderen Member beleidigen oder angreifen, VERSPROCHEN !!!
Wollte auch nicht die gesamte Berufsgruppe über einen Kamm scheren. Nur habe ich arge Probleme damit fremden Menschen zu schildern wie es in mir aussieht. Durch meinen Rausschmiß vor 20 Jahren von zuhause und meiner Zeit im Heim hab ich eigentlich nur eines mitgenommen. Nach aussen immer den Unnahbaren spielen und nichts von sich verraten. Dann kann dich auch niemand verletzen !!! Aber diese Einstellung ruiniert quasi mein komplettes Leben. Ich lasse es nicht zu das jemand eine Bindung zu mir aufbaut. Selbst meine Freundin zweifelt an mir weil ich ihr fast nichts aus meiner Vergangenheit erzähle. Und mit ihr bin ich schon 4 Jahre zusammen. Und ja, ich belüge sie mit dem Thema Alk.. Es belastet mich sehr sehr schwer. An dieser Lüge zerbrech ich irgendwann, das weiß ich genau. Ich liebe sie über alles. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Wenn ich sie verlieren sollte.... Ich wüßte nicht was ich dann tun sollte. Mein Lebensinhalt wäre verschwunden....
Sie hat Probleme mit ihrer Nase nach einer OP. Dadurch riecht sie weniger und merkt nicht das ich ständig ne Fahne habe. Einerseits zum Glück ; Andererseits.... Ich weiß nicht
Mich plagen halt heftige Existenzängste, ich geh freiwillig nicht vor die Tür. Verkriech mich nur zuhause und versinke in Selbstmitleid. Freunde hab ich hier keine. Und die menschen die mir was bedeuten möchte ich mit meinen Probs nicht belästigen weil sie selber genug haben... Ich steh also quasi am Ende einer Sackgasse und weiß nicht wie es weitergehen soll !

25.08.2009 10:59 • #3


A
... zumal ich es auch noch als aufrichtiger empfinde, wenn Du Deine Freundin einweihst ...
für mich an ihrer Stelle wäre das jedenfalls ein Vertrauensbeweis und ich würde in dem Fall
auch Dir mein Vertrauen beweisen, indem ich das alles dann gemeinsam mit Dir durchziehen würde -
aber richtig, also stationär.
Denn das ist doch ne Situation, in der sich eine wirkliche Liebe beweist!?

25.08.2009 19:01 • #4


M
Hey cheeeech!

Du schreibst doch toll, völlig unauffällig. Auch wenn es bedenklich ist, wenn du das nach einer Flasche noch drauf hast ;-)
Naja, du hast schon mal einen Anfang zur Problemlösung gefunden. Nämlich in dem du dich dessen bewußt geworden bist. Du hast wohl ein generelles Suchtproblem, wenn du früher auch andere Sachen konsumiert hast. Was dich damals zum Absprung gebracht?

Hast du einen Zeitpunkt in Planung, wann du dich vom Alk. entziehen willst? Trinkst du schon lange in der Dosierung (ca. eine Flasche/Tag)? Stimmt schon, dass es da zu nicht zu unterschätzenden Entzugssymptomen kommen kann.

Ich bin ein Leidensgenosse. Seit 3 Jahren trinke ich regelmäßig, davor habe ich auch andere Dro. ziemlich häufig konsumiert. Seit 2 Jahren bin ich primär wegen Depression in Behandlung, wo durch ich auch an meinem Suchtverhalten arbeite.

Schreib mal wieder!

Gruß Mind.

02.09.2009 16:44 • #5


S
Hallo cheeeech

Habe mir heute Deinen Thread durchgelesen. War gestern zum ersten Mal in einer SHG und Montag habe ich einen Termin in einem Therapiezentrum. Habe jetzt 10 Jahre getrunken, ca. 1 Flasche Rotwein tgl. und einmal die Woche 1 Flasche Likör, damits ned fad wird.
Wüsste also gerne, wie es mit Dir weitergegangen ist. Freue mich auf eine Antwort Soschi

13.12.2009 00:07 • #6


G
Zitat von cheeeech:
Wollte auch nicht die gesamte Berufsgruppe über einen Kamm scheren. Nur habe ich arge Probleme damit fremden Menschen zu schildern wie es in mir aussieht. Durch meinen Rausschmiß vor 20 Jahren von zuhause und meiner Zeit im Heim hab ich eigentlich nur eines mitgenommen. Nach aussen immer den Unnahbaren spielen und nichts von sich verraten. Dann kann dich auch niemand verletzen !!! Aber diese Einstellung ruiniert quasi mein komplettes Leben.

und genau deswegen denke ich, dass du bei den Anonymen Alk. erstmal am Besten aufgehoben ist. Der Grundtenor ist nämlich zunächst, zur Sucht zu stehen und diese vor fremden Menschen zuzugeben. Denn du siehst ja schon ein, dass dieser Weg dir bisher nichts gutes gebracht hat.

13.12.2009 11:30 • #7

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