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Ich sehe keinen Sinn mehr in dem was ich tue

T
Hallo liebe Community,

ich schreibe das hier, weil ich einfach keine Ahnung mehr habe warum ich überhaupt noch etwas tun sollte, beziehungsweise nicht mehr wirklich einen Sinn darin sehe.
Kurz zu mir, ich bin nun 36 Jahre alt, wohne im gleichen Haus wie meine Familie, bin seit 3 Monaten wieder fest angestellt und seit Januar wieder Single, nach knapp 3 jähriger Beziehung.

Ich denke, um meinen aktuellen zustand zu verstehen macht es am meisten Sinnetwas weiter auszuholen, daher bitte ich um Verständnis wenn der Text hier etwas länger wird. Ich denke ich teile meine Lebensgeschichte am besten in Kapitel auf.

Kindheit und Jugend:

Aufgewachsen bin ich als ältestes Kind von insgesamt 4 Geschwistern (Alle Männlich) in einem 700 Einwohner Dorf. Meine Eltern sind als ich 1 Jahr alt war dort hingezogen und waren von anfang an nicht wirklich willkommen, da sie nur zugezogene und keine Einheimischen waren, dazu kam ein Ausländischer Nachname (Osteuropäisch). Bereits im Kindergarten bin ich hier auf Ablehung gestossen, weswegen ich nach einiger Zeit hier nicht mehr hingehen wollte.
In der Grundschule des Dorfes ging es dann los mit Ausgrenzung und leichten Formen des Mobbings, anfangs bezüglich des Nachnamens, dann wegen so ziemlich jedem Grund den man sich ausdenken konnte, ich habe dort auch nie Anschluss gefunden und war ohne Freunde der Außenseiter.

Zu der Zeit war mein Vater häufig auf Montage, und mein Großvater war mehr oder weniger mein Ersatzvater, meine meiste Zeit verbrachte ich bei oder mit ihm, er wohnte auch anfangs bei uns, bis mein erster Bruder auf die Welt kam und er sich im Nachbarort eine eigene Wohnung nahm. Leider verstarb er im Jahr 2000 plötzlich, nur wenige Tage vor meiner Einschulung auf die Realschule. Ich stand eine ganze Weile unter Schock und habe wohl wochenlang wie apathisch gewirkt, laut den Aussagen meiner Eltern. Ich habe das ganze bis heute nicht wirklich verarbeiten können.

Auf der Realschule dann ging das Mobbing erst richtig los: Beleidigungen, Spott und Hänseleien waren an der Tagesordnung, ab der 8. Klasse gehörte auch körperliche Gewalt dazu. Ich bin teils nur noch unter Todesangst in die Schule gegangen, mein einziger Lichtblich waren Wochenenden, Ferien, Feiertage. Ich hatte zu der Zeit ein paar Freunde gefunden, allerdings generell 1-2 Klassen unter mir. Besser wurde es erst auf der Berufsbildenen Schule auf der ich mein Fachabi gemacht habe, komplett neuer Ort, komplett neue Leute. Dort hatte ich im großen und ganzen meine Ruhe.


Erste Beziehungen und Ausbildung:

Während dem Fachabi hatte ich in der Oberstufe meine erste depressive Phase, wie ich heute weiß. Ich hatte zu der Zeit jegliches Interesse an allem verloren, hatte mich sehr stark zurückgezogen und auch die Schule vernachlässigt, weswegen ich die Oberstufe dann wiederholen musste. In der Zeit hatte ich auch meine erste beziehung mit jemanden aus der gleichen Schule, wir hatten uns immer in der Mittagspause unterhalten und sie gestand mir eines Tages dass sie sich in mich verliebt hätte. Nach ein paar Wochen hat sie mich aber einfach nicht mehr angeschaut und war kurz darauf auch von der Schule verschwunden. Danach habe ich aus Frust extrem zugenommen, von ca 85 auf über 100kg.

Als ich 2009 mit meinem Fachabi fertig war, musste ich für die Fachhochschulreife noch ein halbjähriges Praktikum absolvieren, was ich in einem Fensterbaubetrieb in unserem dorf erledigen wollte. Da ich ein Fachabi in Betriebswirtschaft gemacht habe, hätte ich eigentlich in der Verwaltung und den Büros dort eingesetzt werden sollen, stattdessen wurde ich in die Produktion gesteckt. Dort habe ich mit meinem nicht vorhandenen Geschick geglänzt, und wurde öfter mit dem Dienstwagen auf Baustellen geschickt um dort benötigte Teile abzuliefern. Im Dezember des Jahres hatte ich einen Unfall auf der autobahn der fast tödlich ausgegangen wäre für mich (ich hatte zu der zeit 6 Monate den Führerschein) und wurde daraufhin vom Betrieb rausgeworfen, mit dem Versprechen allerdings meine Bescheinigung auszufüllen, was sie auch getan haben. Ende 2009 sind wir dann auch aus dem Dorf weggezogen in die nahegelegende Stadt.

Danach wollte ich dann eine Ausbildung als Fachinformatiker machen und habe auch ein Jahr intensiv nach einer Stelle gesucht, aber leider bin ich nie genommen worden. Nach einem Jahr meinten meine Eltern ich müsse jetzt eine Ausbildung machen, egal welche ich habe eine, und ich habe darauf im Handwerksbetrieb in dem zu der Zeit mein Vater arbeitete, angefangen, nach 2 Jahren aber aufgegeben weil ich einfach kein Talent dafür hatte und auch kein Interesse. Ich habe dann 2014 ein Studium an einer Fachhochschule im Bereich Informatik angefangen. 2014 sind wir dann auch letztlich umgezogen, von dem Mietshaus in dem wir gewohnt hatten in ein Zweifamilienhaus wieder auf dem Land, in dem wir aktuell in 3 Generationen wohnen: Meine Oma, meine Eltern und Brüder und ich.

2011 lernte ich dann auch meine erste langfristige Freundin kennen. Wir wohnten fast 300km auseinander, und konnten uns daher nicht allzu oft sehen, was relativ schnell dazu führte das ich eine gewisse Eifersucht entwickelte, die teils nicht gesund, aber teils auch berechtigt war. Sie war sehr viel mit anderen Männern unterwegs und hat sich auch hinter meinem Rücken mit anderen getroffen. 2014 hat sie sich dann von mir getrennt, nachdem wir knapp 3 Jahre zusammen waren und sie mich unter anderem mit meinem damals besten Freund betrogen hatte. Danach war ich sehr lange Single, weil ich keinen mehr an mich ranlassen wollte, und ohnehin durch das ganze Mobbing und erlebte unter starken Minderwertigkeitskomplexen und magelndem Selbstbewusstsein litt und bis heute tue.

2020 lernte ich dann meine nächste Partnerin kennen, mit der ich allerdings nicht lange zusammen war da sie extrem misstrauisch und eifersüchtig war und mir jeglichen Umgang mit andersgeschlechtlichen Freunden verbieten wollte und bereits nach 2 Monaten schon wollte das ich zu ihr ziehe (sie wohnte 350km weg von mir). Habe es daraufhin beendet, was mir für sie zwar leid tat aber ich hatte gefühlt keine Luft zum atmen mehr. Das hat mir auch in gewisser Weise den Spiegel vorgehalten und mir gezeigt das ich nicht mehr eifersüchtig sein will und das auch gut in den Griff bekommen habe.

Die letzten Jahre:
Nachdem ich mein Studium unvollendeter Dinge beendet habe da ich Mathematik einfach nicht geschafft habe, hat es mich in den Einzelhandel verschlagen. 2019 habe ich in einem kleinen Kiosk angefangen, und 2020 in ein Fachgeschäft für Airsoftwaffen gewechselt, was auch ein Hobby von mir war. Ende 2021 wurde ich gekündiht, nachdem ich nach einer Impfnebenwirkung der Coronaimpfung mehere wochen ausgefallen war. Das brachte meine ganze finanzielle Situation durcheinander, und leider musste ich dann Privatinsolvenz anmelden. 2022 habe ich dann bei einem unabhängigen Nerd-Laden für Sammelkarten und Tabletop angefangen, und zur gleichen Zeit auch meine bislang letzte Freundin kennengelernt. Wir haben uns auf der Hochzeit einer gemeinsamen Hochzeit kennengelernt, uns auf anhieb super verstanden, uns ein paar mal getroffen und waren bald auch offiziell zusammen. Wir führten anfänglich wieder eine Fernbeziehung, sie wohnte ca 75 minuten weg von mir.
Alles lief super, ich habe ihr von meinen Problemen und Erfahrungen von Beziehungen und Mobbing erzählt, und grade was das Thema Betrug und Heimlichkeiten angeht, versicherte sie mir das würde sie ja niemals tun, den ndas wäre ja das allerletzte.

2023 hat sie dann aus für mich unerfindlichen Gründen den Job gewechselt, diesen dann kurz darauf verloren und hätte sich nur von Arbeitslosengeld ihre Wohnung nicht mehr leisten können. Sie hat mir dann erzählt dass sie mit einer Transfreundin von ihr (MzF) zusammen ziehen wollen würde, da sie dann nicht zu arbeiten bräuchte und mnur den Haushalt machen müsste um sich auf ihre Streamingkarriere zu fokussieren (sie hatte kurz zuvor mit dem Streamen angefangen und hatte 40 Abos, hauptsächlich Freunde und Familie). Da das für mich nicht in Frage kam, habe ich zu ihr gesagt warum denn nicht wir beide zusammen ziehen? Sie meinte darauf mit ihrem letzten Freund (der auch ihr erster war, sie hatten eine On off beziehung, waren also mehrmals getrennt und dann wieder zusammen) alles bergab gegangen wäre. Dazu sei gesagt, sie hat generell wie sie erzählte schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht: er hat nicht gearbeitet, zuhause nichts geholfen, wollte nie was unternehmen und hätte ihr wohl keine Luft zum atmen gelassen.

Da ich das alles nicht wahr, und sie selbst immer gesagt hatte das ich nicht so bin wie er, hab ich dann mit ihr geredet und gesagt sie könne vorübergehend zu uns ziehen, und wir könnten uns dann von dort aus was eigenes suchen, dann wäre das ganze Problem ja gelöst. So haben wir das dann auch gemacht. Allerdings, einen Monat nachdem sie bei uns eingezogen war, kam mein Arbeitgeber in Zahlungsschwierigkeiten. Mal kam das Geld unpünktlich, mal gestückelt, mal garnicht. Damit war eine eigene Wohnung erstmal vom Tisch, da sie zu der Zeit nur Teilzeit arbeitete und das Geld einfach nicht gereicht hätte. Wir wollten dann warten bis sich die Situation sich wieder beruhigt hatte, gerade weil mein Insolvenzverfahren zu dem Punkt gerade angelaufen war.

Es wurde nicht besser. Im Jahr 2024, im April, hat mein Arbeitgeber selbst insolvenz angemeldet, den Betrieb geschlossen und alle Mitarbeiter entlassen. Nun stand ich da, Ohne Job, in Insolvenz. Dazu kam noch das meien Freundin mir die Psitole mehr oder weniger auf die Brust setzte da sie unbedingt ausziehen wollte da sie sich nicht wirklich mit meiner Familie verstand, was hauptsächlich darin begründet war dass sie extrem unordentlich ist und nie auch nur einen Strich im Haushalt gemacht hat. Das habe ich bereits teils in ihrer alten Wohnung schon übernommen.
Dies ging soweit, dass sie hinter meinem Rücken Wohnungen für sich alleine suchte, und bei unseren Freunden herumfragte ob sie dort irgendwo unterkommen könnte.

Meien Familie war aus den oben genannten Gründen auch nicht begeistert, und ich saß ständig zwischen den Stühlen. Ich verfiel immer mehr in Depressionen, ich nahm extrem an Gewicht zu (auf 145kg) und sah keine Perspektive mehr für mich. Ich war am absoluten Tiefpunkt meines Lebens angekommen. Mein Arzt beantragte dann eine Reha für mich, die ich ende November antrat und aus der ich am 31.12. entlassen wurde. Ich hatte zuerst keine große Hoffnung, aber es hat mir extrem geholfen und ich ging mit dem Gefühl nach Hause, das alles wieder gut wird. Ich hatte die Perspektive auf eine Umschlung in den Job den ich immer machen wollte, wir wollten wenn das unter Dach und Fach ist endlich eine eigene Wohnung nehmen und das Leben häte schön sein können.

Es wurde nicht schön. Als ich nach Hause kam musste ich erfahren, dass sie über die Feiertage als sie bei ihren Eltern war wieder Kontakt zu ihrem Ex aufgenommen hatte, anscheinend wieder Gefühle für ihn entwickelt hat und nicht mehr wusste was sie noch für mich empfindet. Am 06.01.2025 erfolgte dann die Trennung von ihrer Seite. Ich war am Erdboden zerstört. Alle Hoffnung die ich in der Reha gesammelt hatte, waren wie weggewischt. Sie wohnte dann noch bis zum 25. bei uns, dann zog sie aus, ich habe ihr dann noch beim Auszug geholfen, bei dem sie mich mehr wie einmal mehr als Respektlos behandelt hatte.

Ich habe danach versucht mein Leben umzukrempeln. Meine Umschulung wurde zwar abgelehnt, aber ich habe eine Fortbildung auf meine Kosten in einen anderen Bereich gemacht in dem ich nun auch arbeite und gutes Geld verdiene, ich habe angefangen zu trainieren und Diät zu machen und habe stand heute 16 kilo abgenommen.

Und dennoch sehe ich absolut keinen Sinn darin. Ich weiß, ich müsste mich eigentlich freuen. Ich habe mich selbst aus diesem Loch herausgeschaff. Habe einen neuen Job, verdiene gut, arbeite an meinem Körper und an mir selbst, aber ich weiß nicht warum eigentlich. Es kommt mir alles bedeutungslos, sinnlos vor. Ich mache diese Dinge, damit ich sie getan habe, aber ich sehe absolut keinen Sinn darin und würde mich am liebsten wieder in dem Loch verkriechen, aus dem ich herausgekrochen bin. Gerade auch das Thema Beziehung, wer würde mich schon wollen? Ich lebe Im Haus meiner Eltern, zwar in einer mittlerweile selbst ausgebauten eigenen Wohnung, mache alles selbstständig, und dennoch würde es ja ohnhin nur heissen ja Muttersöhnchen der wohnt noch bei Mama. Ich möchte aber auch nicht alleine irgendwo hinziehen nur um vielleicht irgendjemand zu gefallen, denn meine Familie ist das was mich aktuell noch etwas oben hält und dazu antreibt weiter zu machen.
Diät und Abnehmen? Trainieren, wozu, ich hasse meinen Körper sowieso und sehe ja sowieso sch. aus.
Ich versinke einfach komplett im Selbstmitleid und Selbsthass, obwohl ich ja eigentlich stolz sein könnte und auf das was ich jetzt erreicht habe. Aber ich bin es nicht. Es ist mir egal. Und ich verstehe nicht warum.

Ich danke jedem der sich diesen ganzen Text hier angetan hat, und bedanke mich auch für diejenigen, die vielleicht tatsächlich etwas dazu kommentieren.

LG T.

04.10.2025 22:09 • x 5 #1


A
Hallo Throwaway2508.
Guten Morgen.
Es ist für mich alles nachvollziehbar, waß du schreibst.
Es gibt die Möglichkeit, sich Hilfen zu holen.
Therapeutisch.
Über deinen Hausartz, der dir diesbezüglich weiterhelfen kann.
Anschließend eventuell medikamentös, um gegen die Depression anzugehen.
Ich wünsche dir alles Gute.

05.10.2025 07:24 • x 2 #2


A


Hallo Throwaway2508,

Ich sehe keinen Sinn mehr in dem was ich tue

x 3#3


Dys
Hi T,
zu deinen Beziehungen möchte ich mich nicht äußern, weil ich dass generell vermeide.
Aber Du hast ja einen Grund, weshalb Du Dich in einem Forum für Depression angemeldet hast und vermutlich würdest Du gerne einen Umgang mit dieser Erkrankung finden, der einer Genesung dienlich ist.

Die „Wozu“ Frage stellt sich glaube ich jeder depressive Mensch irgendwann und sicher sogar sehr oft. Leider kann Dir da nur eine Antwort helfen, die Du selbst gibst, wenn Dir das Wozu klar wird. Eine mögliche wäre dann vielleicht, Du tust was Du tust, damit es Dir besser geht und Du zufriedener wirst. Aber jede andere Antwort wäre genauso denkbar.

Du hast eine Reha gemacht, ich nehme an es war eine Psychosomatische. Das Problem ist, eine Reha bringt nicht unbedingt eine erfolgreiche Behandlung zustande, weil die Zeit doch recht kurz ist. Deshalb wäre sie angebrachter, wenn sie nach einer Behandlung in einer Klinik stattfindet um einem den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, wenn man länger Krankgeschrieben war.

Hast Du denn mal über eine ambulante Therapie nachgedacht? Denn da könnte vielleicht mehr behandelt werden, als in der Reha. Mit Unterstützung eines Therapeuten kannst Du vielleicht für Dich herausfinden was Deine Bedürfnisse sind und wie Du erreichen kannst, dass sie befriedigt werden. Wobei es da auch eher nicht so sehr darum geht, ob Andere sie befriedigen können, sondern wie Du das aus Dir heraus schaffen kannst und Dir nicht länger die Frage nach dem Wozu stellst.

Mir halfen Aufenthalte in Kliniken und Tageskliniken und auch ambulante Therapien über all die Jahre, aber dass muss natürlich nicht bei jedem was bringen. Jedenfalls habe ich einen weitestgehend guten Umgang mit mir und der Depression dadurch erreichen können um leben zu können. Was natürlich nicht davor schützt, dass sich auch wieder neue „Baustellen“ auftun können, aber davor ist man ja eh nicht gefeit.

05.10.2025 07:51 • x 3 #3


LittleWing
Zitat von Throwaway2508:
Ich versinke einfach komplett im Selbstmitleid und Selbsthass, obwohl ich ja eigentlich stolz sein könnte und auf das was ich jetzt erreicht habe. Aber ich bin es nicht. Es ist mir egal. Und ich verstehe nicht warum.

Du hast sehr viel erreicht und ich glaube,es dauert einfach,bis das auch in Deiner Gefühlswelt angekommen ist.
Einfach,weil es Dir davor sehr lange schlecht gegangen ist.

Vielleicht traust Du Dich auch einfach nicht,gute Gefühle zuzulassen aus Angst,sie könnten Dir wieder kaputt gemacht werden von aussen (das ist jetzt nur mal eine Spekulation).
Falls dem so sein sollte,hilft es vielleicht,Dir klar zu machen,dass das Erreichte ja von Dir heraus (also von innen) kam.
Und was man sich von Innen heraus erarbeitet hat,kann keiner von aussen zerstören,ausser man erlaubt es ihm (bewusst oder unbewusst dadurch,dass man sich respektlos behandeln lässt).

Deswegen arbeite weiter an Deinem Selbstwertgefühl und lass die,die daran kratzen wollen einfach links liegen.

Und vergiss nicht,dass andere Menschen auch selten aussehen wir Models oder ein perfektes Leben haben.
Das verlangt auch gar keiner (ausser man selbst) aber ist doch viel wichtiger zu einer Art Zufriedenheit zu kommen.

Du hast eine Familie,in der Du Dich geborgen fühlst,hast einen guten Job und Du hast Dich aus eigener Kraft stabilisiert.
Das Gefühl der Zufriedenheit zieht bestimmt noch nach!

05.10.2025 08:17 • x 3 #4


Nuance
Also ich finde, Du befindest Dich auf einem guten Weg.
Könnte es sein, dass Du noch nie so lange (ca. 10 Monate?) Single warst?
Du hast schon viele harte Zeiten durchgemacht und vor allem: Durchgestanden.

Auch dieses Tal der Gefühle hat wieder ein Ende - auch wenn Du Dir das zZt nicht vorstellen kannst.
Es wird wieder bergauf gehen.
Du scheinst Mitte 30 zu sein. In dem Alter hast Du noch viele partnerschaftliche Optionen - auch noch die auf eine eigene Familie.

Du spürst, dass es vor allem Deine Familie ist, die Dir trotz allem noch Halt gibt. Das erleichtert mich!
Dieses Gefühl würde ich ernst nehmen.
Beziehungen - das hast Du erfahren - sie kommen und gehen.
Mal hat der eine mehr Gefühle, mal der andere. Ist der Wunsch nach einer Beziehung riesig geworden, ist man geneigt, nachzugeben (Verlustängste). Es sind uU massive Gefühle. Dennoch bieten sie nicht den Rückhalt, die Stabilität, die einem eine - intakte - Familie gibt.

Ein Mensch, der Dich für ein Muttersöhnchen hält, kann nicht der richtige Partner sein. Und Freunde wäre keine echten.
Man muss dankbar für jeden, aber auch wirklich jeden Menschen sein, der einen mag, unterstützt, zuhört, hilft: Egal, wer das ist.

In Beziehungen geht es natürlich auch um Macht, Manipulation. Zwei Egoismen, die aufeinandertreffen. Einer ist immer der Schwächere. Diese Mechanismen in Beziehungen solltest Du immer im Hinterkopf haben. Dich und Deine Gefühle analysieren. Tut mir jemand wirklich überwiegend gut? Tut mir jemand immer noch gut?

Ich würde (noch) nicht zu Antidepressiva greifen. Vorher solltest Du unbedingt zu PSSD (zB Wiki) recherchieren.
Es besteht das Risiko für irreversible erektile Dysfunktion. Und das schon nach einmaliger Einnahme. Oft erst direkt nach dem Absetzen.
Sie flachen Gefühle ab: Man freut sich nicht mehr richtig - dafür stürzen die Gefühle nicht so stark in die Tiefe.
Und leider: Bei manchen ist es irreversibel.
Man wird geboren und freut sich das erste Mal und unzählige Male: Man ist sich dessen meist gar nicht bewusst. Bewusst wird es einem, wenn das nicht mehr geschieh: Es fehlt jede Motivation. Das Leben wird zur Qual.
Diese Beschreibung mag auf Deine derzeitige Gefühlslage genau zutreffen. Doch ist das normal.

Deine Seele warnt Dich. Und Du hast hier geschrieben - Du hast die Warnung wahrgenommen.

Ich finde es toll, wie Du Dich hier geöffnet hast! Du bist ein toller Mann! Bei der richtigen Partnerin wirst Du Dich so öffnen dürfen/können - und genau dafür wirst Du geliebt werden.
Es wäre ideal, wenn Du auch Single-Zeiten seelisch stabiler überstehen könntest und die Rettung nicht ausschließlich im Zusammensein mit jemandem suchen würdest.
Wenn es Dir nicht so gut gelingt, so ist auch das nicht anderes, als ein Zeichen Deiner Seele, dass Du Dich auf die Suche begeben solltest.
Es gibt unendliche Möglichkeit im Internet. Ich würde keine Zeit verlieren. Denn noch hast Du jedenfalls ideale Optionen für eine eigene Familie.

Falls Du spürst, dass Dir Gespräche fehlen: Psychologen. Es könnte neue Erkenntnisse bringen. Du könntest Dich restlos öffnen (Schweigepflicht). Du bekämst eine Einschätzung durch einen unbeteiligten Dritten...

Du hast einen guten Job, eine gute Familie, bist gesund: Warum kein Tapetenwechsel. Der Monotonie des Alltags entfliehen: Urlaub. Was wäre Dein Traumurlaub? Glaube mir, ich bin mehrfach tief deprimiert abgereist... Die Stimmungsaufhellung kam immer.

05.10.2025 09:33 • x 3 #5


T
@Nuance Also erstmal danke für deine Antwort, und natürlich auch andie anderen. Ich möchte stellvertretend auf deinen Post antworten, weil er meiner Meinung nach der ausführlichste ist und die meisten Gelegenheiten zum antworten bietet.

Zitat:
Könnte es sein, dass Du noch nie so lange (ca. 10 Monate?) Single warst?


Definitiv nein. Ich war nach meiner ersten langjährigen Beziehung knapp 6 Jahre single,nach der darauffolgenden Kurzen Beziehung auch wieder knapp 2 Jahre, also das Single sein ist mir defintiv kein Fremdwort

Zitat:
Ist der Wunsch nach einer Beziehung riesig geworden, ist man geneigt, nachzugeben (Verlustängste)


Da triffst du bei mir den Nagel auf den Kopf. Ich habe sehr starke Verlustängste, was ich auf den Verlust meiner Vaterfigur im Kindesalter zurückführen würde. Mir ist das auch durchaus selbst bewusst und ich habe auch daan gearbeitet, aber ic hdenke ganz los werde ich das wohl nicht mehr. Der Wunsch nach einer Beziehung ist zwar nach wie vor da, aber bei weitem nicht mehr so stark wie früher, allein durch die ganzen Rückschläge.

Zitat:
Ich würde (noch) nicht zu Antidepressiva greifen.

Dazu muss ich sagen, ich habe noch nie und werde auch nie Antidepressiva nehmen. Ich nehme generell keine Medikamente wenn es nicht wirklich anders geht, aber gerade bei Antidepressiva bin ich der Meinung dasdiese ja eh nur die symptome unterdrücken, aber nicht dabei helfen die tieferliegenden Probleme zu lösen. Würde das aber natürlich auch nie jemandem absprechen der welche nimmt.

Zitat:
Es gibt unendliche Möglichkeit im Internet. Ich würde keine Zeit verlieren.

Ich bin mir nicht sicher ob das aktuell eine gute Idee für mich wäre. Ich bin mit mir selbst einfach viel zu unzufrieden aktuell - ob das den Körper angeht, die Psyche oder das finanzielle, auch wenn sich in allen Bereichen natürlich etwas verbessert hat. Ich möchte erstmal wirklich zufrieden werden, um aus der Schleife rauszukommen in der ich mich bisher immer befand. Nicht danach zu schauen, passt die Person wirklich zu mir, sondern wie kann ich der Person zeigen dass sie mich lieben soll.

Zitat:
Falls Du spürst, dass Dir Gespräche fehlen: Psychologen. Es könnte neue Erkenntnisse bringen.

Auch ein anderer hatte ja in seinem Post bereits gefragt wegen einer ambulanten Therapie. Dazu muss ich sagen, ich habe bereits 2020 eine ambulante Psychotherapie gemacht, die mir garnichts gebracht hat. Nach der Trennung im Januar habe ich etliche Therapeuten angefragt, aber überall Wartelisten von mehr als einem Jahr. Das einzige was ich gefunden habe war eine Selbsthilfegruppe, zu der ich aber seit ein paar Monaten aus zeitlichen Gründen nicht mehr gegangen bin, da ich mich auch erstmal auf die neue Arbeit konzentrieren wollte. Habe mir aber vorgenommen ab diesem Monat so oft es geht auch wieder hinzuegehen, da mir dass doch sehr gut getan hatte.

Zitat:
Also ich finde, Du befindest Dich auf einem guten Weg.


Das ist ja das grundlegende Problem aktuell, ich seh das ja eigentlich nüchtern betrachtet genauso. Aber ich kann mich einfach nicht darüber freuen. Ich bin wie gesagt sehr froh dass ich Menschen habe die mich dazu antreiben weiter zu machen (wenn auch manchmal recht widerwillig, zugegeben) und mich nicht wieder komplett hängen lasse.

05.10.2025 23:45 • x 2 #6


LittleWing
Zitat von Throwaway2508:
Dazu muss ich sagen, ich habe noch nie und werde auch nie Antidepressiva nehmen. Ich nehme generell keine Medikamente wenn es nicht wirklich anders geht, aber gerade bei Antidepressiva bin ich der Meinung dasdiese ja eh nur die symptome unterdrücken, aber nicht dabei helfen die tieferliegenden Probleme zu lösen

Dass Antidepressiva Probleme unterdrücken ist ein weit verbreiteter Irrtum.

Antidepressiva bringen die Gehirnchemie zurück in´s Gleichgewicht.
Eine in´s Ungleichgewicht geratene Gehirnchemie ist ein rein körperliches Symptom einer Depression (KEINE Verdrängung oder Leugnung),dass durch ein Antidepressiva behoben werden kann.

Und wenn Du schon so lange unter Niedergeschlagenheit leidest und sie trotz diverser Veränderungen und persönlicher Erfolge doch nicht verschwinden will,würd ich das doch nochmal überdenken mit der Einnahme eines Antidepressiva´s bzw. das mal mit dem behandelnden Arzt besprechen,ob das Sinn machen könnte.

Ein Medikament einzunehmen,ist keine Schwäche,kein Zeichen für mangelnden Willen zur Arbeit an sich selbst und auch keine Kapitulation oder gar Resignation.

Im Gegenteil : sich ein Medikament zur Hilfe zu nehmen ist eine Stärke weil es bedeutet,dass man Selbstfürsorge praktiziert,indem man Hilfen annimmt,die dazu dienen,das eigene Wohlbefinden und die Lebensfreude wieder herzustellen.

Natürlich reicht es nicht,Medikamente einzunehmen,auch Therapie ist wichtig bzw. die intensive Beschäftigung mit sich selbst/dem eigenen Innenleben (Bewusstseinsarbeit) inkl. dem Erlernen von Entspannungsverfahren etc.

In jedem Falle wünsch ich Dir,dass Du die Erfolge,die Du für Dich erzielen konntest auch in naher Zukunft wirst geniessen können!

Gestern 15:39 • x 1 #7


A
Little Wing.
Vielen Dank für deine Gedanken.
Sie decken sich mit meinen.

Vor 7 Minuten • #8

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