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Ich fühle mich überfordert und bin selbst schuld

F
Hallo ihr alle,

ich hatte etwa vor einem Jahr in diesem Forum schonmal geschrieben. Damals hat mich mein Hausarzt wegen Erschöpfung/Burnout krankgeschrieben und mir geraten, mir einen neuen Job zu suchen. Das tat ich dann auch. Die Entscheidung, meinen alten Job zu kündigen und in meine alte Heimat zurückzuziehen, war die beste, die ich diese Jahr treffen konnte.

Ich habe dann recht schnell einen neuen (sogar besser bezahlten) Job gefunden, mit dem ich eigentlich immer noch recht zufrieden bin. Er fordert mich zwar sehr, aber das liegt auch an der Branche, in der ich arbeite. Hier herrscht viel Leistungsdruck. Nun ja. Im Frühjahr wurden einige Symptome besser: der Tinitus wurde leiser, die Verspanungen lockerten sich auch, meine Stimmung wurde besser und ich konnte wieder besser atmen. So weit, so gut.

Im Sommer habe ich die ziemlich affektgesteuerte Entscheidung getroffen, mich gemeinsam mit einer engen Freundin um einen Welpen zu kümmern. Die Freundin wollte unbedingt einen Hund, traute sich das allein aber nicht zu aufgrund eigener psychischer struggles und ich habe nach ein paar Mal drüber reden, einfach Ja gesagt. Mittlerweile sehe ich das als große Fehlentscheidung an. Der Hund (recht anspruchsvolle Rasse) und die Arbeit treiben mich völlig in die Erschöpfung. Seit Wochen bin ich gefühlt nur noch mit Arbeiten beschäftigt: ich arbeite Vollzeit, habe aktuell viele Dienstreisen und den Rest der Zeit hole ich den Hund ab, erziehe ihn, spiele mit ihm, schaue, dass er keinen Blödsinn macht, er kann halt auch noch nicht alleine sein, deswegen muss ich alle weiteren Termine (Ärzte, Friseur, Behörden) auf die vollen Arbeitstage packen, was kaum möglich ist.

Für manche mag das alles banal klingen, aber ich kann nicht mehr. Gefühlt habe ich seit Monaten gar keine Zeit mehr für mich, ich kann gar nicht mehr runterfahren. Und wenn ich dann doch mal Zeitfenster habe, z.B. weil der Hund schläft oder döst, habe ich an nichts mehr Freude. Selbst am Hund habe ich keine Freude. Alle finden ihn süß, ich finde ihn ja auch süß, aber eigentlich habe ich keine Kraft mehr, für ihn Verantwortung zu übernehmen. Es ist mir alles zu viel. Mein Tinitus ist wieder lauter, ich kann meinen Kopf vor lauter Verspannung kaum noch drehen und gut atmen kann ich auch nicht mehr (mein Hausarzt vor einem Jahr meinte, dass sei ein Stress-/Angstsymptom). Hinzu kommt, dass ich mir zusätzlich gedanklichen Stress mache. Ich merke aufgrund des Hundes so krass meinen eigenen Perfektionismus. Es ist jetzt ein Junghund, der eben noch nicht alles kann. Ich ärgere mich über alles, was er noch nicht gut hinkriegt. Ich bin dann nicht sauer auf ihn (ich liebe ihn!), sondern AUF MICH: weil ich mich noch mehr anstrengen muss, weil ich nicht gut genug bin, weil weil weil. Dann schaue ich zig Tutorials, lese Bücher zur Hundeerziehung, mache mir solchen Druck. Hinzu kommen die ständigen Sorgen um ihn: schläft/trinkt/frisst er genug, etc. Es macht mich alles wahnsinnig. Ich sehe rational, dass es Käse ist, dass ich mir so Druck mache, ich sehe, dass die Sorgen meist unbegründet sind. Dennoch komme ich aus den Gedanken nicht mehr raus.

Am liebsten würde ich die Sache mit dem Hund wieder hinschmeißen, mich endlos bei der Freundin entschuldigen, dass ich die falsche Entscheidung getroffen habe, mit ihr gemeinsam nach einer guten Lösung suchen. Ich kann nicht. Ich trau mich nicht (was soll sie dann nur von mir denken?). Ich fühle mich so schlecht und schuldig deswegen. Ich liebe meinen Hund ja auch. Ich fühle mich so gefangen und auch das schlägt mir so derbe aufs Gemüt. Ich habe echt Sorgen um mich und habe ganz stark den Eindruck, ich muss die Reißleine ziehen, sonst lande ich (wieder) in einer manifesten Depression (hatte ich früher schon). Ich merke, dass ich mich sozial zurückziehe, obwohl ich sonst ein sehr sozialer Mensch bin. Ich will einfach meine Ruhe, aber da ist keine Ruhe in mir.

Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre das:
- Die Verantwortung für den Hund an eine geeignete Person übergeben
- eine Psychotherapie beginnen
- Urlaub machen
- viel mehr quality me time einplanen (am besten als fixe Termine im Kalender)

Hat jemand einen Rat für mich?

27.12.2021 00:23 • x 2 #1


X
Hallo Flipp,

einfach machen!
Zitat von Flipp:
- Die Verantwortung für den Hund an eine geeignete Person übergeben
- eine Psychotherapie beginnen
- Urlaub machen
- viel mehr quality me time einplanen (am besten als fixe Termine im Kalender)

Du bist so klar, in dem was du schreibst. So als gäbe es ohnehin keine Alternative. Du bist für dich der wichtigste Mensch! Vergiss das nicht! Es ist so wertvoll, dass du die Signale deines Körpers erkennst und dich vor einem möglichen Rezidiv zu schützen suchst. Und wenn es hart ist, dich deiner Freundin anzuvertrauen und ihr das zu sagen; ich bin mir sicher, es findet sich eine Lösung. Oh man... jeder macht doch mal nen Fehler oder schätzt sich falsch ein. Die Wünsche, die du äußerst, sind vollkommen nachvollziehbar, legitim und auch umsetzbar. Ich denke, eigentlich weißt du ganz genau, was zu tun ist. Es geht um deine Gesundheit! Viel Glück und alles Gute wünsche ich dir!

27.12.2021 00:54 • x 3 #2


A


Hallo Flipp,

Ich fühle mich überfordert und bin selbst schuld

x 3#3


X
Was hält dich zurück? (Versagensangst? Angst, wie du vor der Freundin dastehst?) Bzw. was bräuchtest du, um deine Wünsche Realität werden zu lassen?

27.12.2021 01:16 • #3


Laurien
Hallo @Flipp

Es klingt irgendwie so, wie wenn der Hund 24/7 bei dir ist. Eigentlich müsstest du ja bei einer hälftigen Verteilung der Betreuung 3,5 Tagen für dich in der Woche haben. Was macht denn deine Freundin mit dem Hund und wann? Gehört der Hund euch beiden oder gehört er deiner Freundin und du unterstützt. Gemeinsame Tierprojekte in dieser Form finde ich immer etwas schwierig. Meist ist es sehr schnell sehr ungleich verteilt. Daher habe ich mich nie auf sowas eingelassen. Ganz oder gar nicht. Du solltest mit deiner Freundin so bald wie möglich ein Gespräch suchen und eine Lösung in einer angemessenen Frist suchen.

LG

27.12.2021 08:26 • x 2 #4


Jana7
Hallo,

mein erster Gedanke war: Was macht Deine Freundin denn mit dem Hund?
Sie wünschte sich den Hund und müsste vor Freude doch gar nicht von ihm lassen können?
Arbeitet sie auch Vollzeit? Schicht? Zunächst einmal könnte man sie auffordern, sich mehr zu kümmern.

Warum hast Du Dich überreden lassen? Happy wife happy life? Angst, sie zu verlieren?
Was genau war es?
Magst Du Tiere? Hattest Du Tiere?

Jeder Hund hat verdient, geliebt zu werden.
Du traust Dich nicht, die Rasse zu nennen? Ein Kampfhund, Jagdhund?
Man sollte sich die zum Lebensstil passende Rasse aussuchen.

Das Alleinsein sollte sehr früh geübt werden. Erst mal nur wenige Minuten innerhalb der Wohnung. Bei ruhigem Verhalten loben. Sowieso: Nie strafen.

Ein Hund ist wirklich schon eine Aufgabe - jedenfalls ohne Garten. Er bleibt lange Zeit jung, verspielt.

Ich denke, Du hast gut analysiert, was das mit Dir macht. Das solltest Du Deiner Freundin besprechen.
Sollte die Freundin Dich nicht entlasten bleibt nur noch die Option der Abgabe.

Als Rassehund und in jungem Alter ist er problemlos vermittelbar.
Ich würde für einen sehr sanften Übergang sorgen. Erst Besuche, Spaziergänge. Dann mal über Nacht.
Man könnte ihn weniger mit Futter verwöhnen und im angedachten neuen Zuhause großzügiger mit Leckerlis sein.
So wird er das neue Zuhause vllt. cooler finden.

Ein wirklich gutes Zuhause zu finden, kann auch noch einmal stressig werden. Das sollte man sehr ernst nehmen. Das ist man dem Hund schuldig. Alle möglichen Infos erfragen... Wegen des idealen sanften Übergangs vielleicht erst einmal ein Zuhause in der Nähe suchen...

Den neuen Job scheinst Du zu mögen - trotz Stress...
Musst Du damit rechnen, dass die Freundin sich trennen wird?

Tiere können sich nicht wehren. Hinter verschlossenen Türen dürfte es viel Leid geben.
Ein Grund von vielen ist sicherlich häufig: Eigene Kinder. Der Hund gerät in den Hintergrund. Und es ist unsicher, ob er den Nachwuchs akzeptiert.

Es ist eine riesige Verantwortung. Und es ist grundsätzlich gut und richtig, dass Du das so intensiv fühlst.

Ich verstehe nicht, warum Du die Freundin nicht erwähnst...

27.12.2021 09:34 • #5


aurora333
Liebe @Flipp, ich fühle Dein Schreiben wie ein einziger grosser Aufschrei : dieser Hund ist mir zu viel ! Dass Du Dich auf das Experiment Hund einliessest darfst Du Dir selbst auf gar keinen Fall übel nehmen. Ein lebendiges Leben besteht aus riskieren. Du konntest echt keine Ahnung haben, was da ALLES grad bei dieser Rasse, in diesem Alter, bei dieser Noch-Unselbstständigkeit des Tieres auf Dich zukommt !

Vor allem , dass Du praktisch Dein ganzes Leben weitgehend nach dem Hund richten musst. Das würde bei aller Tierliebe nur jemand aushalten, der Tag und Tag eine Aufgabe braucht, bzw. eigene Bedürfnisse total zurückstellen will, und nicht auch noch wie Du arbeitet. Deine Seele schreit Nein, Dein Körper (Tinnitus) spricht ebenso eine deutliche Sprache.

Deshalb würde ich der Freundin vorschlagen, entweder den Hund ganz zu sich zu nehmen ( auch wenn es anders ausgemacht war) oder Dir dabei behilflich zu sein, für das Tier einen geeigneteren Platz zu
finden. Das ist sicherlich für alle die beste Lösung. Denn wenn Du zusammenklappst, ist niemandem geholfen und auch die jetzt noch vorhandene Liebe zum Tier könnte leiden.

Bitte nehme Deine schreiende innere Stimme ernst ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ein Projekt von Dir durch die Erfahrung ( die Du ja erst machen konntest mit Hund) scheiterte. Manchmal ist es weise im richtigen Zeitpunkt los zu lassen. Du hast Entspannung bitter nötig !

27.12.2021 11:35 • x 2 #6


F
Ich danke euch für eure lieben Worte und euren Zuspruch. Ihr habt mit so vielem Recht.

Zitat von aurora333:
Liebe , ich fühle Dein Schreiben wie ein einziger grosser Aufschrei : dieser Hund ist mir zu viel ! Dass Du Dich auf das Experiment Hund einliessest darfst Du Dir selbst auf gar keinen Fall übel nehmen. Ein lebendiges Leben besteht aus riskieren. Du konntest echt keine Ahnung haben, was da ALLES grad bei dieser Rasse, in diesem Alter, bei dieser Noch-Unselbstständigkeit des Tieres auf Dich zukommt !


Ja, es ist ein Hilfeschrei. Ich fühle mich am Ende. Und ja natürlich nehme ich mir das übel! Einen Hund aufzunehmen, muss man gut durchdenken. Das ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte. Das nehme ich mir sehr übel. Ich hätte es besser wissen müssen. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis ich mir diesen Fehler verzeihen kann. Und es soll mir eine Lehre sein, dass solch ein unschuldiges Lebewesen ja nichts dafür kann. Er ist abhängig von seinen Besitzern. Wenn es denen zu viel wird, ist er der Leidtragende, wie eben jetzt in meinem Falle. Ich finde das sehr schlimm von mir. Ich denke, deswegen haderte ich die letzten Wochen auch so. Mir einzugestehen, dass ich mich nicht mehr kümmern kann, weil ich einfach keine Kraft mehr habe, ist sehr, sehr hart für mich.

Ich bin auch ein Mensch, dem es sehr schwer fällt, anderen Personen etwas abzuschlagen. Ich kann schwer Nein sagen und Grenzen setzen. Ich helfe eigentlich meistens, wenn jemand Hilfe braucht. Das ist etwas, woran ich unbedingt in einer Therapie arbeiten möchte.

Zitat von Jana7:
Hallo,

mein erster Gedanke war: Was macht Deine Freundin denn mit dem Hund?
Sie wünschte sich den Hund und müsste vor Freude doch gar nicht von ihm lassen können?
Arbeitet sie auch Vollzeit? Schicht? Zunächst einmal könnte man sie auffordern, sich mehr zu kümmern.


Die Freundin arbeitet aktuell gar nicht, ist zuhause, aber eben auch ziemlich überfordert mit dem Tier.

Zitat von Jana7:
Warum hast Du Dich überreden lassen? Happy wife happy life? Angst, sie zu verlieren?
Was genau war es?
Magst Du Tiere? Hattest Du Tiere?

Jeder Hund hat verdient, geliebt zu werden.
Du traust Dich nicht, die Rasse zu nennen? Ein Kampfhund, Jagdhund?
Man sollte sich die zum Lebensstil passende Rasse aussuchen.


Es ist eine gute Frage, warum ich mich hab überreden lassen. Es war wohl eine Mischung aus Ich will der Freundin helfen und ich fühle wieder mehr Kraft und habe Lust mich diesem 'Projekt Hund' zu widmen.
Die Rasse habe ich nicht erwähnt, weil ich der Meinung war, es tue nichts zur Sache. Es ist ein Jack Russel. Also ein quirliges kleines Wesen. Eigentlich völlig ungeeignet für Ersthundehalter.

Zitat von Lischen:
Was hält dich zurück? (Versagensangst? Angst, wie du vor der Freundin dastehst?) Bzw. was bräuchtest du, um deine Wünsche Realität werden zu lassen?


Mich hält der Gedanke zurück, dass ich nunmal einmal Ja gesagt habe und Verantwortung übernommen habe. Ein Lebewesen kann man nicht einfach wieder 'weggeben', wenn es einem zu viel wird. Und ich habe natürlich große Angst, dass diese Freundin sich von mir abwenden wird, wenn ich die Wahrheit sage, und dass mich mein Freundeskreis verurteilt (ich verurteile mich ja auch selbst dafür).

Zitat von Lischen:
Hallo Flipp, img loading=lazy title=Emoji class=emojioneemoji alt=Emoji src=https://cdn.jsdelivr.net/emojione/assets/3.1/png/32/1f60a.png width=20

einfach machen!

Du bist so klar, in dem was du schreibst. So als gäbe es ohnehin keine Alternative. Du bist für dich der wichtigste Mensch! Vergiss das nicht! Es ist so wertvoll, dass du die Signale deines Körpers erkennst und dich vor einem möglichen Rezidiv zu schützen suchst. Und wenn es hart ist, dich deiner Freundin anzuvertrauen und ihr das zu sagen; ich bin mir sicher, es findet sich eine Lösung. Oh man... jeder macht doch mal nen Fehler oder schätzt sich falsch ein. Die Wünsche, die du äußerst, sind vollkommen nachvollziehbar, legitim und auch umsetzbar. Ich denke, eigentlich weißt du ganz genau, was zu tun ist. Es geht um deine Gesundheit! Viel Glück und alles Gute wünsche ich dir! img loading=lazy title=Emoji class=emojioneemoji alt=Emoji src=https://cdn.jsdelivr.net/emojione/assets/3.1/png/32/1f60a.png width=20


Danke für dein Feedback. Ja, ich sehe keine Alternative mehr. Danke für den Satz, dass jeder mal Fehler machen darf. Das tut mir gerade wirklich gut und tröstet mich. Ich bin immer so hart zu mir. Ich erlaube mir eigentlich keine Fehler. Deshalb ist es ja gerade so schwer.

Danke für eure Ermutigungen. Ich habe der Freundin jetzt eine lange Nachricht geschrieben und ihr die Wahrheit gesagt und dann um ein Gespräch gebeten. Sie hat es auch gelesen, aber noch nicht geantwortet. Ich hab solche Angst, was jetzt passiert. Ich wünsche mir so sehr, dass der Wuffi ein dauerhaftes, geeignetes Zuhause findet mit Menschen, die sich ganz auf ihn einlassen können und ihm zur Seite stehen.

27.12.2021 13:44 • #7


Krizzly
Zitat von Flipp:
Und ich habe natürlich große Angst, dass diese Freundin sich von mir abwenden wird, wenn ich die Wahrheit sage, und dass mich mein Freundeskreis verurteilt (ich verurteile mich ja auch selbst dafür).

Würdest du dich denn wegen sowas von einem Freund abwenden? Ich glaube, man ist da mit sich selbst oft viel kritischer und strenger und hat weniger Verständnis für sich.
Schön, dass du dich getraut hast, ihr zu schreiben. Bestimmt findet ihr zusammen eine gute Lösung. Deine Freundin scheint ja selbst genau zu wissen, wie es ist, sich mal überfordert zu fühlen.

27.12.2021 14:25 • #8


W
Vielleicht könntest du auch wen finden der sich zeitweise um den Hund kümmert und dir dabei hilft ggf. gegen Bezahlung.

27.12.2021 15:01 • #9


S
Nutze den Hund und sei viel in Bewegung ,hol dir Kraft in der Natur
Hunde sind die besseren Menschen ,siehe ihn anders ,nicht als Last
Sondern als besten Freund
Schenk ihm deine Liebe ,und du wirst sehr viel zurückbekommen
Siehe ihn nicht als negativ ,denn das Gegenteil ist der Fall
Er kann deinen Stress senken ,glaub mir, es ist auch die Sichtweise

27.12.2021 20:12 • #10


X
Hallo @Flipp

Zitat von Flipp:
Danke für den Satz, dass jeder mal Fehler machen darf. Das tut mir gerade wirklich gut und tröstet mich.

Dann sage ich es gerne nochmal: Menschen sind Menschen, und Menschen machen Fehler. Du, ich, jeder! Wir sind keine Engel. Es ist ungut gelaufen, aber dass du diesen Fehler erkennst, dir eingestehst und nach einer konstruktiven Lösung suchst, zeichnet dich aus. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet - für euch und das Hündchen.

Weißt du, warum du so streng mit dir selbst bist?

27.12.2021 20:36 • x 2 #11


Marylu
Hallo Flipp, ich an deiner Stelle würde mich ein paar Wochen krank schreiben lassen, du kannst dich ausruhen und den Hund in Ruhe erziehen. Wenn die Grundlagen geschafft sind, ist es auch nicht mehr so viel Arbeit. LG.

27.12.2021 20:46 • #12


X
Oh man; ich glaube, wir sollten den lieben Flipp hier nicht ganz durcheinander bringen? Flipp, versuche in dich zu gehen, und zu erspüren, was du hier und jetzt eigentlich möchtest. In den Worten Hermann Hesses: In dir drin ist einer, der alles weiß! Viel gute Kraft!

27.12.2021 20:48 • x 1 #13


aurora333
Liebe @Flipp, ich glaube dass für viele von uns das Allerschwerste ist, GRENZEN zu ziehen, unsere eigenen Grenzen erst mal selbst wahrzunehmen und dann zu akzeptieren und dann der Welt gegenüber zu vertreten.

27.12.2021 20:51 • x 1 #14


F
Danke, Leute. So viel Zuspruch von euch. Das tut gut.

Also die Freundin hat sich gemeldet. Sie ist in einer Partnerschaft und lebt seit 2 Monaten mit ihrer Partnerin zusammen. Die beiden meinten, ich solle mir überhaupt keine Sorgen um den Hund machen und dass sich da eine Lösung finden wird. Die beiden übernehmen ihn jetzt erstmal komplett. Puh, das hat mich so erleichtert. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Verantwortung für den Hund nicht zurück haben möchte. Ich weiß, dass viele Hunde als Bereicherung, besten Freund und all das ansehen. So habe ich es lange Zeit versucht auch zu sehen. Ich kriege es aber nicht hin. Ich mache mir Sorgen ohne Ende. Die Verantwortung für das Wesen überfordert mich.

Den Nachmittag habe ich erstmal mit Heulen (und dann schlafen) verbracht. Ich merke, dass da ganz viel in mir drin rumort und jetzt mit ein wenig Ruhe kommt es ein bisschen an die Oberfläche. Ich fühl mich wie eine psychische Großbaustelle, um ehrlich zu sein. Über die Kassenärztliche Vereinigung konnte ich auch für Ende Januar einen Termin bei einem Psychotherapeuten bekommen.

Zitat von Lischen:
Dann sage ich es gerne nochmal: Menschen sind Menschen, und Menschen machen Fehler. Du, ich, jeder! Wir sind keine Engel. Es ist ungut gelaufen, aber dass du diesen Fehler erkennst, dir eingestehst und nach einer konstruktiven Lösung suchst, zeichnet dich aus. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet - für euch und das Hündchen.

Weißt du, warum du so streng mit dir selbst bist?


DANKE! Ich denke, ich bin so streng mit mir, weil ich erzogen wurde, dass man für gute Leistung (ein bisschen) Anerkennung und Zuneigung erhält. Ich habe nicht so viel Liebe erfahren in meiner Kindheit, vor allem vonseiten meiner Mutter. Sie ist selbst psychisch krank und hatte große Schwierigkeiten, überhaupt eine emotionale Verbindung zu mir aufzubauen. Da wurde sicher der Grundstein gelegt für ungesunde Glaubenssätze, wie ich muss mich anstrengen, ich muss es allen recht machen, ich darf keine Fehler machen etc.

27.12.2021 21:30 • x 4 #15


X
Wow, Flipp, das freut mich ungemein für dich! Sieh, schlussendlich war es gar nicht so schlimm? Oder? Und sogar einen Termin für ein Erstgespräch zur Therapie hast du schon organisiert! Wie toll, dass du die Dinge so anpackst!

27.12.2021 21:33 • x 1 #16


aurora333
Liebe @Flipp ich schliesse mich ganz Lieschens Freude und Deinem Initiativenergreifen in eigener Sache an, super !

28.12.2021 12:26 • #17


F
Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal ein kurzes Lebenszeichen von mir geben. Die ganze Hundegeschichte und all meine Befürchtungen diesbezüglich haben sich mittlerweile gelöst. Wir haben für den Hund eine gute Lösung gefunden. Ich konnte die Hauptverantwortung abgeben, aber sehe ihn natürlich noch ab und an. In den letzten zwei Wochen habe ich einen Tag pro Woche länger Zeit mit ihm verbracht, was er, glaube ich, echt super fand Er fehlt mir natürlich oftmals echt doll, aber das Wissen, dass ich ihn jederzeit sehen darf, beruhigt mich total. Und alle Beteiligten sind vollkommen d'accord mit dem jetzigen Arrangement. Diese Freundin, die den Hund nun gemeinsam mit ihrer Partnerin besitzt und betreut, blühte in letzter Zeit sogar richtig auf. Irgendwie scheint es, dass sie beim Welpenalter Unterstützung mit dem Hund benötigte, aber jetzt gut klar kommt. ich werde also gar nicht mehr gebraucht. Das fühlt sich großartig an.

Davon ab allerdings geht es meiner mentalen Gesundheit nicht wirklich gut. Ich fühle mich chronisch überlastet, gestresst, komme nicht zur Ruhe. Ich weiß nicht, was es ist und irgendwie wird das langsam chronisch. Ich hab totale Angst, in einen handfesten Burnout zu rasseln.

26.01.2022 23:14 • x 4 #18


Tealight
Zitat von Flipp:
Hallo ihr alle, ich hatte etwa vor einem Jahr in diesem Forum schonmal geschrieben. Damals hat mich mein Hausarzt wegen Erschöpfung/Burnout ...


Suche dir doch jemanden, der mit dem Hund Gassi gehen kann so ist er für eine Weile aus dem Haus.
Oder gib ihn Stdweise ab und an zur Freundin

26.01.2022 23:45 • #19


A


Hallo Flipp,

x 4#20


aurora333
Liebe @Flipp,

obwohl ich ja praktisch nichts über Deine Person und Stresssituation weiss ( und mich deshalb auch nicht dazu äussere), möchte ich Dich jedoch wissen lassen, dass es nicht unüblich ist, dass wenn eine grosse Belastung - so wie Du sie mit dem Hund hattest bis Du jetzt erlösend entspannen kannst, dass sich alles so gut für alle Beteiligten mit dem Tier ergab - vorbei ist , erst die ganze Anspannung vieler Monate zutage tritt. So lange man akut aus- und durchhalten muss, ist man zwangsläufig noch viel zu stark. Doch wenn die Belastung vorbei ist, kommen die Gefühle, findet man sozusagen wie zu sich selbst. Der Prozess ist so betrachtet gesund, aber hart. Versuche Dir möglichst viel Gutes in dieser Zeit zu tun und habe Geduld mit Dir. Viel Kraft !

27.01.2022 09:23 • x 1 #20

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