Große Sorge um Freund mit Panikstörung

L
Hallo zusammen,

obwohl ich selbst lange Jahre unter Panik mit allen was dazugehört gelitten habe, bin ich bei meinem guten Freund mittlerweile ratlos.

Er wohnt mit seinem pflegebedürftigen Vater in einer Wohnung und hatte im letzten Jahr die Doppelbelastung Vollzeit Arbeitsplatz und Vater pflegen. Er wollte keine Hilfe annehmen, weder vom Freundes- oder Familienkreis, Pflegestation usw und wir sahen zu, wie es ihm immer schlechter ging.

Seltene Verabredungen mit mir/uns sagte er immer öfter kurz vorher ab, ans Telefon geht er so gut wie nie. Die Ausfälle bei seiner Arbeit wurden häufiger. Nun ist er schon seit Monaten krankgeschrieben. Zur Psychiaterin durfte ich ihn begleiten, da er extrem panisch war. Er konnte nicht still sitzen und wollte, dass ich mit ins Sprechzimmer gehe, damit er den Faden beim Sprechen nicht verliert.

Er nimmt zwar seit Jahren ein Antidepressiva, macht jedoch sonst therapeutisch gar nichts gegen die Panikstörung/Depression. Die Psychiaterin sprach in auf eine Psychotherapie an, was er sofort ablehnte. Immerhin ließ er sich auf den Vorschlag für eine Tagesklinik ein, bis jetzt liegt der Antrag noch ausgefüllt zu Hause. Einen Antrag auf einen GdB hat er ebenfalls ausgefüllt zu Hause liegen, beides will er demnächst bei der Psychiaterin abgeben. Die Psychiaterin hat noch zu einer Umstellung bzw einen Wechsel des Antidepressivas geraten, doch er hat Angst davor und nimmt sie nicht.

Der Kreis wird also- ganz logisch- immer enger und mittlerweile kann er kaum mehr die Wohnung verlassen. Meine Idee war, den Vater ein bis zweimal die Woche in eine Tagespflege zu bringen, findet er zwar nicht ganz verkehrt, aber außer mal die Tagespflegestation angucken, ist nichts passiert. Letztens hatte er einen so starken Panikanfall, dass eine Verwandte ihn nachts ins KH gebracht hat. Was wir im Fall, wenn er stationär mal bleiben muss (er kann ja auch mal einen simplen Blinddarm haben, der rausmuss), mit seinem Vater machen sollen, dafür hat er keine Erklärung.

Jetzt war der Hausarzt bei ihm (und beim Vater) zu Hause und hat ihm ganz schön zugesetzt. Der Hausarzt meinte, wie er sich das weiter vorstellt. Er würde seinen Arbeitsplatz aufs Spiel setzen und mit seiner Konstitution würde er wohl nirgends anders mehr was finden. Er soll seinen Vater ins Heim geben, dann könne er wieder am Montag arbeiten gehen....

Mein Freund reagiert darauf trotzig und ist nun (wieder mal) eher auf dem Trip, das seine Symptome wohl doch eher psysischer Natur sind und nur zum kleinen Teil psychisch, deshalb ist er auch der Meinung, dass eine psychosomatische Tagesklinik oder gar eine Psychotherapie sowieso nichts bringt, geschweigedenn ein anderes Antidepressiva.

Ich höre es mir mittlerweile an, mehr tue ich nicht. Fühlt er sich mal einen Tag etwas besser, sodass er einkaufen gehen kann, fahre ich mit ihm- vorausgesetzt, ich habe Zeit. Bei Verabredungen mit ihm habe ich stets einen Plan B, weil er meist sowieso absagt. Der restliche Freundeskreis hat sich leider so ziemlich zurückgezogen, weil keiner mehr weiß, wie er sich verhalten soll.

Ich mache mir so meine Gedanken wie es finanziell, bzw beruflich, für ihn weitergehen könnte. Was kann passieren, wenn er Therapien ablehnt? Kann der Arzt weitere Krankschreibungen verweigern?

24.08.2013 16:25 • #1


achtsamkeit
Liebe Leni.
dass du dir Sorgen um deinen Freund machst, das ist ganz klar. Die Situation ist aber auch derart schwierig wenn sich dein Freund letztendlich allen Vorschlägen verweigert. Ohne seine Einwilligung bezw. ohne seinen eigenen Wunsch und dem Mitarbeiten sind allen die Hände gebunden.
Die Krankschreibung wird sicher nicht ewig weiter laufen. Dann wird sich ja auch das Arbeitsamt melden.
Hat dein Freund die Betreuungsvollmacht für seinen Vater? Wenn keine vorliegt wird evtl. ein Betreuer vom Amt gestellt.
Auf alle Fälle ist dein Freund völlig überfordert mit der Situation und braucht selber dringendst Hilfe, die er ja nicht will!!!
Wie steht denn überhaupt sein Vater dazu ins Heim zu gehen. Ist ja auch alles eine Geldfrage.
Du kannst da leider nichts machen, als weiterhin zu deinem Freund zu halten. Gibt es noch andere Angehörige die man einschalten könnte?

LG Achtsamkeit

24.08.2013 16:35 • #2


A


Hallo Leni66,

Große Sorge um Freund mit Panikstörung

x 3#3


L
Hallo Achtsamkeit,

vielen Dank für deine Antwort.

Es gibt leider sonst keine engeren Angehörigen mehr, deshalb meint mein Freund ja auch, dass er alles alleine machen muss. Es gibt Bekannte oder auch Kollegen von ihm, die alle auf ihn einreden und jeder hat andere Tipps. Mir scheint, dass er dadurch nur immer mehr verweigert und einen großen Berg vor sich sieht, deshalb halte ich mich mit Vorschlägen zurück, außer, er fragt mich ganz konkrekt danach.

Vom Geld her wäre zumindest ein bis zweimal die Woche Tagespflege drin, außerdem sehe ich es auch für den Vater sehr positiv wenn er mal rauskommt und wieder etwas mobilisiert wird. Er sitzt oder liegt nämlich den ganzen Tag in der Wohnung, manchmal bleibt er den ganzen Tag im Bett. Mit Übung bin ich mir sicher, könnte er zumindest wieder in der Wohnung umhergehen, aber diese Kraft und Energie, mit dem Vater das Gehen zu Üben, fehlt eben meinem Freund momentan, sodass beide in dieser Apathie leben.

Das mit der Betreuungsvollmacht muss ich mal fragen, stimmt.

25.08.2013 10:43 • #3


achtsamkeit
Je nach Pflegestufe zahlt ja auch die Krankenkasse einen Anteil. zudem stehen dem Pfleger 21 Jahre Urlaub zu in denen der Angehörige in die Kurzzeitpflege kommt.

LG Achtsamkeit

25.08.2013 12:45 • #4


L
Hallochen,

habe mal nachgefragt. Mein Freund hat die Pflegevollmacht für seinen Vater. Ob das momentan so gut ist? Fast habe ich den Eindruck, er braucht selbst ebenfalls einen Betreuer. Er würde - zumindest im Moment- niemals Urlaub machen und seinen Vater in Kurzzeitpflege geben. Er lässt ihn nichtmal für die Tagespflege abholen.

Es ist schwer, noch einen Gesprächsfaden zu finden, weil er halt ständig nur noch mit seinem Schicksal hadert. Warum er nun so einen Rückfall hat, weshalb das nicht besser wird usw. Klar wüsste ich die Antworten darauf, doch letztlich muss er es selbst herausfinden.

Er irrt praktisch zwischen seinen Symtomen umher und findet nicht mehr heraus.

Den Antrag auf einen GdB sowie einen Antrag auf eine psychosomatische Reha in einer Tagesklinik hat er wohl abgegeben. Ob das allerdings wirklich stimmt, weiß ich nicht. Die Psychiaterin hätte zu ihm gesagt, es kann mindestens 12 Wochen dauern, bis eine Antwort kommt und meist würde sowieso abgelehnt.

12.09.2013 16:16 • #5


achtsamkeit
Liebe Leni66,

hast du eine Erklärung , warum er sich dagegen wehrt seinen Vater in die Tages oder Kurzzeitpflege zu geben? Vielleicht könntest du ihn überreden mit ihm zusammen sich das mal selber anzuschauen.

Lg Achtsamkeit

12.09.2013 16:33 • #6


L
Hallo Achtsamkeit,

ich war schon mit ihm dort. Ich kenne sogar die Dame, die die Tagespflege leitet und wüsste 100 %ig, dass der Vater dort gut aufgehoben wäre. Er zweifelt, meint, dass sein Vater nicht fit genug dafür wäre. Gleichtzeitig übt er mit seinem Vater aber auch nicht das Gehen oder das Treppensteigen, obwohl er den ganzen Tag dafür Zeit hätte. KG lehnt der Vater ab.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass er halt niemand anderes mehr hat, als seinen Vater. Noch ein Punkt ist, dass sein Vater das sowieso nicht will- wobei sich erstmal fast alle älteren Menschen dagegen wehren. Dafür sind ist das Pflegepersonal geschult, dem entgegenzuwirken, aber das kommt bei meinem Freund nicht wirklich an.

Den Vorschlag, dass eine ambulante Pflege zu seinem Vater kommt, lehnt er natürlich auch ab. Er meint, die würde ja viel mehr Geld bekommen, als er, aber er würde seinen Vater viel besser pflegen.....

Mein Freund hat immer mal wieder Ideen, von denen er jedoch keine umsetzt. Dann hadert er wieder mit seinem Schicksal und lässt sowieso niemand mehr so richtig an sich ran. Ich war schon Wochen nicht mehr bei ihm zu Hause. Immer wieder fragt er, warum er das hat und was ich gemacht hätte, dass ich das Ganze quasi los bin. Erzähle ich ihm dann, was ich alles so gemacht habe und dass es auch seine Zeit gedauert hat, bis eine Veränderung bemerkbar war, dann ist ihm das schon wieder zuviel. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht die Geduld verliere und mir fällt nichts mehr ein, was ich zu ihm sagen könnte, weil es eher immer schlimmer wird.

Er harrt momentan aus und scheint sogar recht froh zu sein, dass es Wochen dauern kann bis er von der Tagesklinik, für die er für sich selbst einen Antrag gestellt hat, Bescheid bekommt. Mir kommt es vor er hofft, dass er eine Absage bekommt.

15.09.2013 19:54 • #7


achtsamkeit
Liebe Leni66,

dso wie du die Einstellungen deines Freundes schilderst, musst du hier wohl wirklich loslassen. Du hast mehr als genug getan um zu helfen und Alternativen aufzuzeigen. Mehr geht nicht. Hört sich hart an, aber wahrscheinlich muss dein Freund erst unter seine Schmerzgrenze geraten um endlich aufzuwachen.
Ich stimme dir zu, dass er anscheinend wirklich eine Absage erhofft. Traurig, aber es ist nicht mehr deine Sache. Sei weiter für ihn da wenn er dich bracuht, aber nun ist es an der Zeit, dass er die Initiative ergreift!
Du musst jetzt für deine Seele da sein!

LG Achtsamkeit

16.09.2013 11:49 • #8


L
Da hast du Recht, Achtsamkeit.

Erst jetzt am Wochenende habe ich mich mit jemand, der schon länger in dieser Angelegenheit das Handtuch geworfen hat, unterhalten. Da wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich loslassen muss. Meist bin ich immer die mit dem dicksten Fell und die Letzte, die sagt: Schluss jetzt. Und so insgeheim denke ich, dass es unserem Freund wohl jetzt wirklich am ehesten hilft, wenn wir abwarten und gar nichts mehr tun.

16.09.2013 19:55 • #9


achtsamkeit
Liebe Leni66.

dasist die richtige Einstellung!
Zu deinem Freund fällt mir eine Tibetische Weisheit ein:

Wenn du in einem Loch bist, musst duzuerst mit dem Graben aufhören!


LG ACHTSAMKEIT

17.09.2013 16:09 • #10


L
Hallochen,

wollte mich mal wieder zum Thema melden.

Der Kontakt zum Freund ist weiterhin lose und fast ausschließlich telefonisch, wobei ich eher warte, bis er anruft. Wir, die ihn gut kennen, tauschen uns gelegentlich über den Stand der Dinge aus und so erfahren wir immer wieder, wie er versucht, uns gegeneinander auszuspielen. Den einen erzählt er dies, den anderen das, er versucht einen in Situationen zu bringen so ähnlich wie: sage dies oder das aber bloß nicht dem oder der. Er ist misstrauisch und unterstellt irgendwelche Dinge.

Jeder im Freundeskreis kennt irgendeine andere Story oder Variante und wir wissen nicht mehr so recht, was wir glauben sollen. Ich sage mir immer wieder, dass dies wohl zum Krankheitsbild gehört und vllt wieder besser wird. Natürlich hat er dazu noch seine guten Momente, er nimmt teil und fragt nach, wenn man selbst mal krank ist oder viel Stress hat z. B. Doch im Lauf des Gesprächs dreht sich doch wieder alles um ihn und seine Symptome und wenn er nun auch noch anfängt, Dinge zu unterstellen, versuche ich das Gespräch zu beenden, denn das tut mir nicht gut und führt zu nichts. Es ist wie eine fixe Idee in seinem Kopf.

Immerhin geht er seit Ende Dezember in die Tagesklinik. Nicht gerne, jedoch haben Hausarzt und Krankenkasse Druck gemacht und das Verfahren beschleunigt, weil quasi überhaupt nichts mehr ging. Wenn er erzählt, dann fast ausschließlich Negatives. Er wüsste nicht, was er da soll usw. Es scheint ihm sehr gegen den Strich zu gehen, dass es keine komfortable Lösung aus der Situation gibt, sondern er selbst zur Besserung beitragen muss- und schimpft demnach über alle, die das scheinbar ganz und gar nicht verstehen (ich war selbst in dieser Tagesklinik und es war ein Meilenstein zu meiner Heilung).

Sein pflegebedürftiger Vater hockt/liegt nach wie vor den Tag über vollkommen allein zu Hause. Er kann nicht aufstehen und starrt Löcher in die Luft. Den medizinischen Dienst, der regelmäßig die Pflegesituation kontrolliert hat er wohl sehr geschickt in dem Glauben gehalten, dass die Anmeldung in eine Tagespflege für seinen Vater läuft. Wie lange die das so glauben, wer weiß.

Es hat leider noch immer nicht Klick gemacht, bei ihm.

28.01.2014 13:55 • #11


achtsamkeit
Hallo Leni, danke dass du berichtet hast wie der Zustand momentan ist.
Dein Freund wird wohl noch recht lange brauchen bis er bereit ist seinen Beitrag zu leisten und an sich zu arbeiten.
Die Situation des Vaters ist unvorstellbar.
Ich wünsche dir, dass du weiterhin für dich sorgst um so auch stark zu werden.

LG Achtsamkeit

28.01.2014 16:09 • #12


L
Lieben Dank, Achtsamkeit.

Manchmal erkenne ich in unserem Freund das Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte. Es ist wie im Lehrbuch. Und letztlich zeigt es mir, das mein Weg aus der Angst nicht verkehrt war. Mir geht es gut

28.01.2014 20:12 • #13


achtsamkeit
Prima, das freut mich wirklich sehr. Du hast deinen Weg gefunden! Das macht dich stark!

LG Achtsamkeit

29.01.2014 14:37 • #14


L
Hallo,

ich wollte mal wieder ein Update zum Thema schreiben.

Der Stand der Dinge ist so:

Das letzte Telefonat mit ihm im Januar war ein seltsames. Es war seinerseits gespickt mit indirekten Vorwürfen an mich, gegen die ich mich nicht wehren wollte, weil ich mich nicht gerne für etwas rechtfertige, was an den Haaren herbeigezogen ist. Außerdem drückte es sich beim Reden immer wieder um den heißen Brei, sodass ich nicht wusste, ob ich dazu jetzt was sagen soll, oder nicht.

Dazu muss ich noch sagen, dass ich am Tag dieses Telefonates morgens eine ambulante OP unter Vollnarkose hatte und ich irgendwie erst in den nächsten Tagen gepeilt habe, was er da eigentlich von sich gegeben hatte. Er hatte mich angerufen, zunächst um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, doch nach zwei, drei Sätzen klagte er wieder sein Leid und am Ende kamen eben diese seltsamen Vorwürfe an mich.

Nach ein paar Tagen rief ich ihn an. Natürlich war- wie immer- nur der AB geschaltet, das war klar. Ich sprach darauf, dass ich, falls er tatsächlich sowas von mir denkt usw. dies nicht auf mir sitzen lassen werde, dass ich aufjeden Fall Klartext reden möchte usw. Gegen diese indirekte Unterstellungen wehre ich mich.

Keine Antwort von ihm.

Nach ein paar Wochen fragte ich bei zwei anderen Personen aus seinem Bekanntenkreis nach, ob sie wissen, was mit ihm los sei. Ich wusste nur noch, dass er aus der Tagesklinik, die er zähneknirschend und ohne Elan besucht hat, entlassen wurde. Mehr nicht. Man muss sich vorstellen: ich war am Ende die einzige Person, die ihm stundenlang zuhörte, Mut machte, die ihn mit seinen Symptomen ernst nahm. Die anderen, die ihn kennen, sagten oft zu mir, wo ich meine Geduld hernehme. Naja, vllt liegt es daran, dass ich diese Krankheit selbst kenne. Die anderen nicht.

Ich erfuhr also, dass er zu allen anderen Kontakt hat (wenn auch meist nur schriftlich) und dort ebenso immer wieder diese Unterstellungen gegenüber mir - ganz fein und indirekt- losgelassen hat. Die geben da zwar nichts drauf, weil sie mich kennen, doch es begann sich mehr und mehr in meinem Kopf und in meinem Herzen festzusetzen. Verständnisvoll wie ich (trotzdem) bin....schiebe ich viel auf sein Krankheitsbild. Den Titel Sündenbock für das Leid von jemand zu sein, habe ich mal eine zeitlang von meiner Mutter bekommen. Sie hatte (und hat noch immer) eine fixe Idee im Kopf und dies im Dorf erzählt. Etwas, was eben absolut nicht stimmte und für sie selbst immer wahrer wurde. Keine Chance, etwas dagegen zu setzen. Wenn mich mal jemand darauf angesprochen hat, konnte ich jedoch meinen Teil dazu sagen und ausnahmslos jeder hat die Sache danach verstanden und bemerkt, welch fixe und krankhafte Idee meine Mutter hat. Doch den Stempel Sündenbock zu tragen ist ziemlich schwer.

Wie gesagt, ein Psychiater könnte es wohl gut erklären und bestimmt gehört es zum Krankheitsbild.

Mit den Wochen ging es mir selbst wieder besser damit. Es fühlt sich sogar befreiend an, nichts mehr von dem ganzen Seelenleid zu hören, an dem sich, wie mir erzählt wurde, nach dem Tagesklinikaufenthalt nichts geändert hat. Die Zeit, die ich mir für ihn genommen habe, habe ich nun wieder für mich.

Jetzt kommt das Feintuning.

Was habe ich daraus gelernt? Woran liegt es, dass mir so etwas nicht das erste Mal passiert? Wie gehe ich damit um, dass manche Menschen den direkten Konflikt scheuen, kurz, wie lebe ich mit ungeklärten, unausgesprochenen Situtationen?

18.04.2014 15:00 • #15


achtsamkeit
Hallo Leni, im Grunde handelst du doch richtig. Hast deine Sichtweise dargelegt. Du bist stärker als die Personen, die anderen ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Lasse also gar nicht erst unheilsame Gedanken zu. Sorge weiter für dich!

LG Achtsamkeit

18.04.2014 18:28 • #16


L
Vielen lieben Dank, Achtsamkeit- und- ich wünsche dir entspannte Feiertage.

18.04.2014 19:27 • #17


A


Hallo Leni66,

x 4#18


L
Hallochen,

melde mich mal wieder zum Thema.

Den Freund habe ich nun seit einem Jahr nicht wiedergesehen (er wohnt im Nachbarort). Telefoniert haben wir seit Januar ebenfalls nicht. Er hat mir zum Geburtstag eine Email geschrieben (zwei Sätze) und ich habe in zwei Sätzen geantwortet.

Es kam wieder eine Email von ihm, die zwar auch kurz war, aber wieder die Tendenz des Jammerns hatte und diesen negativen Touch. Da fragte ich mich: will ich das überhaupt noch, nachdem ich von ihm so behandelt wurde?

Nein, möchte ich nicht. Es fehlt mir nicht und ich habe viel mehr Zeit seitdem. Ich bin drüber weg.

Natürlich habe ich ein gewisses Verständnis für seine eventuellen krankhaften Verhaltensweisen und Reaktionen, doch ich möchte mich auch schützen.

Wenn wir manchmal im Freundeskreis darüber reden kommen wir jedes Mal zu dem Ergebnis, dass zuviel Verständnis und zu wenig Druck genauso wenig bringt, wie zu viel Druck und zu wenig Verständnis. Am Ende geht es ohne seine eigene Initiative eben nicht. Er sitzt also nun seit über einem Jahr krankgeschrieben zu Hause, inkl. seinem pflegebedürftigen Vater. Es soll sogar alles noch schlimmer geworden sein.

Was mich halt immer wieder mal stutzig und auch ärgerlich macht ist, dass Menschen, die länger an Störungen oder Krankheiten leiden, oft all die Schuld auf den nicht mehr vorhandenen Freundeskreis schieben. Wenn sich die Freunde nicht mehr melden. Dabei waren es die Kranken selbst, die den Kontakt so aufgeweicht haben, bis der Freundeskreis halt irgendwann mutlos aufgegeben hat oder einfach nicht mehr an den Kranken rangekommen ist.

17.08.2014 10:21 • #18

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