Gewalttätiger Vater - Kontakt beenden?

S
Hall, Ihr Lieben,

hier scheint ja schon ewig niemand mehr geschrieben zu haben...

Probiere es dennoch mal, vielleicht kommt ja doch ein Austausch zustande.

Mein Vater war(ist noch) ein sehr cholerischer, unzufriedener, böser Mann mit grossem Misstrauen und ausschliesslich negativer Energie.
Er prügelte die ganze Familie, ohne dass es einen Grund dafür geben musste- er liess seine eigene Unzufriedenheit an uns aus.

Wie oft bekam ich mitten im Essen am Tisch plötzlich ein paar ins Gesicht geschlagen, dass mir Hören und Sehen vergangen sind, ohne dass ich einen Anlass ersehen konnte.
Wie schrecklich war es für mich, als er meiner Mama mit dem hoch erhobenen Küchenstuhl hinterher rannte, um ihn ihr überzuziehen, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre.
Wie heute sehe ich noch meine Schwester an der Wand hinunter rutschen, als mein Vater sie k.o. geschlagen hatte und sie für einige Momente das Bewustsein verloren hat.
Wie höre ich immer noch seine üble, zynische, hämische, irre Stimme mich anbrüllen: Du Drecks., Du verfluchte, Du H.! usw. (ich war ein Kind!).

Bis zum heutigen Tage lastet meine Kindheit wie ein Kreuz auf mir, und ganz viele meiner Baustellen führe ich auf die traumatischen Erfahrungen zurück.
Was mich aber besonders ärgert und umtreibt- mein Vater terrorisiert uns heute noch, mittlerweile ist er 80, frisch ins betreute Wohnen gezogen, und nach wie vor ist man schlecht, unfähig, böse, dumm, nach wie vor putz er einen nur herunter, macht einem Vorwürfe, gibt einem das Gefühl, an seinem verkorksten Leben Schuld zu sein.

Ich habe immer wieder Mitleid mit ihm aufgrund seines Alters, aber immer, wenn ich wieder Kontakt aufnehme, geht es mir hinterher wieder sehr schlecht und ich brauche Wochen, um mich von seinen negativen Anwürfen zu erholen und ein bisschen Selbstwert zurückzuerlangen.

Hat jemand auch so ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern/ zu einem Elternteil, wie schützt er sich, hat er ein schlechtes Gewissen, wenn er den Kontakt abbricht?

Würde mich über einen Austausch freuen!

Liebe Grüsse!

19.05.2014 23:34 • #1


achtsamkeit
Schlimm was du da als Kind aushalten und erleben musstest.
Dein Vater hat leider immer noch starke Macht über dich. Das wird sich wohl auch nicht ändern und du wirst immer wieder diese negativen Gefühle durchleben.

Wie kommt denn dein Vater in dem btereuten Wohnen klar? Ist er da umgänglich mit Mitbewohnern und Personal.

Meiner Meinung nach musst du dich klar von ihm abgrenzen. Lebe dein Leben!!!!
Wer hat denn die Betreungsvollmachten für deinen Vater wenn was ist?

LG Achtsamkeit

20.05.2014 12:43 • #2


A


Hallo Scorpiona,

Gewalttätiger Vater - Kontakt beenden?

x 3#3


S
Hallo, Achtsamkeit!

Danke für Deine Antwort!

Ich hoffe allerdings sehr, dass sich diese Macht durch negativen Einfluss meines Vaters schon noch ändert...!!

Keine Ahnung, wie es ihm dort in dem betreuten Wohnen geht, er hat mir ja weder seine Anschrift noch seine Telefon- Nr. mitgeteilt.
Auch die Tatsache, dass er dort hinziehen wollte, habe ich aus dem Internet erfahren...
Und als ich ihm am Umzugstag helfen wollte, hat er mich einen Tag vorher so fertig gemacht am Telefon, dass ich einen Nervenzusammenbruch bekommen habe und ihm gesagt habe, dass ich nicht kommen kann, dass ich Angst vor seiner negativen Art habe, vor seinen Schuldzuweisungen usw., und dass ich damit nicht umgehen kann.
Daraufhin warf er den Hörer auf die Gabel, und das war`s.
Vielleicht ganz gut so...

Vollmachten haben mein Schwager für Gelddinge und seine Haausärztin für Gesundheitsfragen.

Schade, dass hier gar keine Leute schreiben (bis auf die Moderatoren), und gar kein Gespräch in Gang kommt...
Es müsste doch wahrhaftig mehr Leute geben, die Depressionen und/ oder psychosomatische Beschwerden auch aufgrund einer schwierigen Kindheit und Problemen mit den Eltern haben?!

22.05.2014 22:50 • #3


B
Also ich würde ihn aus meinem Leben komplett streichen. Ich hatte schon wegen weniger Stress mit meinen Eltern, oder meiner Mutter und dann war Monate lang Sendepause. Aber bei einem Vater wie deinem ist doch Hopfen und Malz verloren. Ich würde das Thema abhaken und sein lassen. Er tut dir nicht gut und er wird sich nie ändern. Aus Eigenschutz solltest du dich einfach nicht mehr um ihn kümmern und dann auch ohne schlechtes Gewissen. Dankbarkeit oder Liebe kannst du von ihm nicht mehr erwarten. Er wird dich immer enttäuschen und fertig machen. Laß ihn. Geh und lebe dein Leben so wie du möchtest. Du bist ihm doch nix schuldig.

23.05.2014 07:36 • #4


Nogua
Also da kann ich mich nur anschließen. Das ist ja reiner Masochismus sich da emotional noch länger reinzuhängen. Wieso läufst du ihm hinterher? Er wollte deine Hilfe beim Umzug doch gar nicht. Auf mich wirkt es so als ob er nicht mal mehr Kontakt zu dir will. Was versprichst du dir davon diesen immer wieder zu suchen? Tut mir leid, wenn ich das so unbeschönigt sage aber da kommt bei mir echt Wut hoch. Lass ihn los, lebe dein Leben.

23.05.2014 11:27 • #5


achtsamkeit
Was dich weiter dazu drängt in Kontakt mit deinem Vater zu sein, das kann hier niemand klären und acuh nicht werten.
Hast du die Problematik schon einmal in einer Therapie besprochen?
Vielleicht hilft es dir auch, wenn du dich mit deinem Inneren Kind befasst. Mit hat dies sehr geholfen.
Ich nenne dir einfach mal zwei Taschenbücher, die ich recht gut fand:
A. Samuels
Im Einklang mit dem inneren Kind
Ein meditativer Weg zu sich selbst
Herder Verlag 8.95 Euro

Ulrike Dahm
Mit der Kindheit Frieden schließen
Wie alte Wunden heilen
Stb Verlag 8.95 Euro

Es wäre aber sicherlich wichtig für dich hier mit Begleitung einer Therapeutin zu arbeiten.

LG Achtsamkeit

23.05.2014 14:06 • #6


S
Danke für Eure Antworten!

Therapien habe ich schon mehrere gemacht, auch psychosomatische Reha, auch zahllose Bücher gelesen zu diesen Themen (Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem Inneren Kind, Willst du normal sein oder glücklich, Ab heute kränkt mich niemand mehr, Die vier Stufen der Heilung, die Hälfte der verfügbarebn Osho- Bücher ... usw. usw.
Alles sehr richtig und schön und gut, dennoch vermögen Bücher letztendlich nicht zu heilen- sie können Hilfestellungen sein, aber einen lebendigen Austausch von Erfahrungen und gegenseitige Unterstützung ersetzen sie nun mal leider nicht...

23.05.2014 15:56 • #7


F
Genau, Bücher sind eine ausschließlich intellektuelle und theoretische Information, die persönlichen Handlungsweisen für den Alltag kann man dann daraus selber ableiten und üben.
Eine Veränderung der seelischen Verfassung kommt nicht durchs Denken allein sondern braucht das praktische Verhalten.
Die alten, quälenden und schmerzenden Muster gilt es mit neuen und positiveren Erfahrungen zu überschreiben, dazu gehört manchmal auch Mut zum Risiko denn ohne
Ausprobieren von Neuem kann sich nichts verändern.
Man kann die Veränderung sich von A nach B zu verrücken tun, man ist dabei verrückt aber ohne dem geht es als Betroffener nicht, es ist ein sozusagen zurückrücken in die
gesunde Position. So kann man auch den unausweichlichen Schwebezustand zwischen A und B der sich bei diesem Prozess ergibt aushalten bis man wieder festen Boden
unter den Füßen bekommt, dieser ist dann neu, anders und birgt die Chance in sich etwas besseres und gesünderes als das Alte zu erleben.
Ich lese viele Bücher, habe gelernt und Ausbildungen gemacht, habe geübt und geprobt, habe Rückfälle und Scheitern erlebt und alles hat geholfen um die Fähigkeit zu bekommen
mit der Erkrankung von affektiven Störungen so umgehen zu können, dass ein gesundes Leben in der Selbstständigkeit möglich ist.
Die Theorie in Büchern ist gut für Menschen die es zunächst genau erklärt haben wollen bis sie Vertrauen fassen um es dann für sich zu tun, Andere interessiert das weniger,
sie lassen es sich zeigen und machen es dann nach damit es weniger weh tut.
Aus dem systemischen Denken ist bekannt, dass der Prozess des Problemlösens als Solcher jedoch die effektivste Art ist für das Lösen verschiedener Konflikte und nicht nur
einer bestimmten Krise. Sich Problemen stellen und nicht ausweichen oder verdrängen ist eine praktische Übung im Alltag um auf dem Weg der Gesundung voran zu kommen.
Dabei spielt die Schwere der Vorgeschichte nicht die entscheidende Rolle, jeder kann das für sich steuern und nur so viel Problematik angehen wie zu bewältigen möglich ist.

25.05.2014 11:46 • #8


E
Hallo, erstmal tut es mir sehr leid was Du alles durchgemacht hast ich schicke Dir ganz viel Kraft. An Deiner stelle würd ich dem mal so richtig die Meinung geigen. Nimm einfach deine ganze Kraft zusammen und sag ihm klar aber deutlich was Dich stört. Rede in ich-Botschaften. Danach wird es Dir auf jeden Fall besser gehen glaub mir. Und wenn ihm das das dann wieder nicht passt, dann denk Dir einfach nichts. Du hast es verdient das man respektvoll mit Dir umgeht!LG und ganz viel Kraft nochmal! Anja

10.09.2014 17:01 • #9


A


Hallo Scorpiona,

x 4#10


Steffi
Scorpiona kann deinen post nicht mehr lesen, Energieball. Sie ist aus dem Forum gelöscht worden.
Deshalb schließe ich hier mal

11.09.2014 12:36 • #10

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