14299

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

M
Alles Gute nachträglich zum Geburtstag

02.04.2022 16:47 • x 1 #5491


Jedi


Zitat von Just_me:
wenn 2 zusammen laufen geht es immer nur so schnell, wie der langsamere der beiden es schafft. Der schnellere kein sein Tempo drosseln… aber der andere wird auf Dauer nicht das Tempo des schnelleren mithalten können

Noch einmal etwas dazu u. zu meinem schon verfassten Beitrag ist mir noch gekommen, dass ich es schwierig finden würde,
immer auf der Bremse stehen zu müssen, damit der/die andere dann folgen u. immer wieder aufschließen kann.

Manche Partner/Partnerinnen bringen auch ihre alten Muster mit in die Beziehung, dies gilt für den Normalo,
aber insbesondere für den depressiven Menschen.
So gibt es nicht wenige, die aus ihren frühen gemachten Erfahrungen zu dem Muster der Vermeidung greifen.
Sie sehen durch Vermeidung sich geschützt, vor möglicher Verletzung u. das sie möglichst verhindern,
nicht auf die Schnauze zufallen.
Das führt meiner Meinung nach dazu, dass solche Menschen, ob Normalos oder Depressive, eher ein Leben in der
Defensive anstreben u. leben. Drei wichtige Motive können sein, Verletzung - Ablehnung u. Scheitern zu verhindern.

Menschen dagegen, die eher nicht die Vermeidung wählen, sondern eher die Annährung, sind bereit zu schauen,
was kann ich bekommen u. ein mögliches Scheitern, haben sie mit eingepreist.
Dabei spielt auch der eigene Selbstwert eine Rolle, die Möglichkeit durch Selbstbehauptungsfähigkeiten auch Kontrolle
über mein Leben zu haben. Doch sehr viele Menschen, dazu gehören nicht nur der Depressive, sondern auch der
Normalo, die nicht daran glauben, auch Schöpfer ihres Lebens zu sein, sondern fühlen sich häufig dem Leben
ausgeliefert zu sein.

Bestimmte Muster, ob bei Normalo od. dem depressiven Menschen können dadurch gestört sein,
sich in der Beziehung erdrückt u. eingeengt zu fühlen.
Bei Depressiven führt dies dann als mögliche Option zum Rückzug.

Wird dieses Verhalten in einer Therapie offensichtlich, kann der Depressive lernen u. befähigt werden,
aus dem Sandkasten auszusteigen u. auf sein Erwachsenen Ich zu kommen, denn dadurch wird er wieder fähig
erkennen zu können, die Situation nun mit meiner Partnerin ist ncht die, die ich mit Mama u. Papa hatte,
sondern heute bin ich Erwachsen u. frei in meinen Entscheidungen.
Somit kann ich klar sagen, was ich möchte - was ich nicht möchte, brauche auch dies alte Muster der Vermeidung
u. Rückzug nicht mehr, sondern kann mich darauf einlassen, was für meine Beziehung nun wichtig oder richtig
sein kann.

Ich habe über die Jahre, in Kontakt mit anderen Betroffenen für mich festgestellt, warum einige den Rückzug
aus der Beziehung wählen, weil es ihrem alten Muster entspricht, weil dieses Muster der Vermeidung der
einfachere u. leichtere Weg ist u. war u. sie sich noch durch ihr inneres Kind geführt sehen u. noch nicht
auf der Ebene des Erwachsenen Ich angekommen sind.
Erst wenn sie erkennen, dass dies alte Muster zu ihrem heutigen Leben, als der Erwachsene nicht mehr passt,
werden sie sich dem Tempo des Partners/in wieder anpassen können u. daraus kann wieder eine zufriedene
Beziehung sich entwickeln.

Jedi

02.04.2022 17:20 • x 4 #5492


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Y
Zitat von Möwe:
Alles Gute nachträglich zum Geburtstag

Danke Möwe :*

02.04.2022 17:34 • #5493


selly
Zitat von Jedi:
warum einige den Rückzug
aus der Beziehung wählen, weil es ihrem alten Muster entspricht, weil dieses Muster der Vermeidung der
einfachere u. leichtere Weg ist u. war u. sie sich noch durch ihr inneres Kind geführt sehen u. noch nicht
auf der Ebene des Erwachsenen Ich angekommen sind.

Ja @Jedi , das passt gut in das Verhalten/ Muster meines Expartners. Deshalb sehe ich bei ihm auch eine Therapie für unerlässlich.

02.04.2022 17:37 • x 3 #5494


Y
So , ich date euch mal ab. Bei mir ist auch viel passiert. Ich glaub ich hatte erwähnt, dass wir seit ein paar Monaten Kontakt haben. Er war sporadisch , respektvoll und sehr informativ. Wir haben uns quasi geupdated.

Sie hatte mehrfach erwähnt , dass ihre Tochter mich oft erwähnt und mich vermisst. Diesen Ball hab ich dann beim zweiten mal aufgenommen und gesagt , dass wir uns mal treffen können mit den Kindern. Sie sagte sofort sehr gern , aber es gab noch keinen zeitlichen Rahmen. Nach dann mehreren Wochen, als das Wetter für ein paar Wochen Frühlingsgefühle war , sprach ich es nochmal an und wir verabredeten uns dann für Mitte April. Diese Woche allerdings , sagte sie , sie sein Freitag (gestern an meinem Geburtstag) in meiner Nähe und wenn ich Zeit und Lust hätte könnten wir mit den Kindern spazieren gehen. Das fand ich spontan und ungezwungen und sagte zu , wir hatten beide frei. Sie fragte dann ob sie bei mir vorbeikommen darf mit den Kindern und auch das war mir recht. Ich hab versucht mit wenig Erwartungen in das Treffen reinzugehen.
Sie kam dann also zu mir und wir verbrachten 4 Std. Zusammen mit den Kindern. Es war so entspannt und schön, dass sie mir das auch im Nachhinein schrieb , wie seht es ihr Herz erwärmt hat , wie ich mit den Kindern umgegangen bin. Sie schrieb mir auch noch, dass sie das Gefühl hatte nie weg gewesen zu sein und es fühlte sich heimisch an.
Naja nun sind wir im April nochmal verabredet. Sie freut sich schon aufs nächste Treffen und wir haben regeren Kontakt. Ich bin ein wenig durcheinander , weil es ja dann doch sehr schnell zu einem sehr schönen Treffen kam und sie auch schöne Dinge schreibt.

So ist gerade der Stand der Dinge und es fühlt sich gut an, aber natürlich schwingt da auch noch etwas nach. Man ist halt vorsichtig geworden. Sie ist so gewesen , wie ich sie kennengelernt habe warmherzig, lustig und lieb. Wir haben seht viel gelacht und Späße gemacht , manchmal auch auf eine vorsichtig flirtdende Art und Weise:)

02.04.2022 17:45 • x 6 #5495


J
Zitat von Jedi:
:gruppenkuscheln: Noch einmal etwas dazu u. zu meinem schon verfassten Beitrag ist mir noch gekommen, dass ich es schwierig finden würde, immer auf ...

Lieber Yeti,

danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich verstehe was du meinst und du hast auch sicher recht.
jedoch sehe ich mein gelegentliches Ausbremsen in unserem Fall gar nicht kritisch oder belastend, ich glaube ich bin mitunter sehr spontan und hibbelig, so das mir dieses Ausbremsen persönlich auch gar nicht schlecht bekommt.
Ich bin natürlich zu sehr involviert um da objektiv zu sein, aber ich würde es so beschreiben das wir inzwischen ein gutes Mittelweg-Tempo miteinander gefunden haben. Ebenso wie in einer Beziehung in der beide Partner unbelastet sind, sind auch hier mitunter Kompromisse nötig - von beiden Seiten. Aber die sind nicht so groß das einer von beiden sich total verbiegen müsste dafür, sonst wäre es auch nicht so stimmig.
Was die Therapie angeht, da bekomme ich hinterher von ihm immer ein kurzes Update wie es war und das finde ich einerseits auch sehr schön, andererseits auch ausreichend.
Ich würde einfach mal behaupten das die Basis bei uns stimmt, immer gestimmt hat und ich ebenso wie er erst lernen musste wie wir gemeinsam damit umgehen, glücklicherweise ist das gut gelungen und auch wenn es sich fast kitschig anhört. Nachdem wir nun bald 1 Jahr ohne einen Rückzug/Kontaktabbruch haben - der Weg dahin war mühsam, zeitweilig auch belastend und anstrengend und doch hat es sich gelohnt.

lg
just_me

02.04.2022 23:46 • x 2 #5496


J
Schwarmwissen gefragt

Hallo ihr Lieben,

Wie ich ja schon berichtet hab startet mein Freund ja nun mit der Ergotherapie.
Habt ihr da zufällig einen Buchtip oder so, vielleicht was mit irgendwelchen Übungen für zuhause/zwischendurch?

Lg
Just_me

04.04.2022 20:23 • x 1 #5497


Jedi
Hi @Just_me

Zitat von Just_me:
startet mein Freund ja nun mit der Ergotherapie.

Zitat von Just_me:
Habt ihr da zufällig einen Buchtip oder so, vielleicht was mit irgendwelchen Übungen für zuhause/zwischendurch?

Meine Meinung dazu wäre, dass er mit der Ergotherapie erstmal starten soll u. schauen, was ihm Spaß macht
u. zu liegen scheint.
Ich habe für mich in der Ergo das Malen entdeckt. Habe vorher nir gemalt, aber habe dann festgestellt,
dass ich mich damit am besten ausdrücken konnte. Habe später einen VHS Malkurs belegt.
Anderes, was in der Ergo auch möglich war, hatte mir keinen Spaß gemacht u. viel mir schwer, mich darauf einzulassen.

Ich denke, dass es erst noch kein Buchtipp braucht u. etwas, was er zu Hause weiterführen könnte, wird sich in
der Ergo dann schon ergeben !
Am besten er geht da entspannt ran u. schaut erstmal !

LG Jedi

04.04.2022 20:33 • x 2 #5498


Y
Da schließe ich mich jedis Meinung an.
Ich hab in der ergo auch gemalt, in dem Rahmen hat es mir Spaß gemacht , aber danach hab ich es zu Hause nochmal probiert und alleine ohne meine mitpatienten war es dann wiederum nichts mehr für mich.

Ich bin eher der Sportler Typ und brauche sowas für mich und mir haben die sportlichen Aktivitäten dort auch mehr Spaß gemacht.
Also erstmal abwarten was ihm Spaß macht und ob er es über die Therapie hinaus überhaupt zu Hause auch machen möchte.

LG

04.04.2022 21:34 • x 2 #5499


Jedi
Hallo

Wir hatten ja hier vor kurzem uns über das Thema, Erwartungen ausgetauscht.
Mir kam jetzt der Gedanke dazu, ob es unterschiede zwischen Frau u. Mann gibt, was das Thema Erwartung
betreffen könnte. ?
Haben Frauen in u. an eine Beziehung überhaupt oder gar andere Erwartungen, wie es Männer villt. haben ?

Wie wäre dazu eure Meinung ? - (Nur wenn ihr euch dazu äußern möchtet)

LG Jedi

05.04.2022 13:28 • x 1 #5500


Schlüsselkind
Ich finde eine Partnerschaft erst einmal vorweg gar nicht notwendig, zum glücklich im Leben zu sein. Wenn man auf jemanden trifft, von dem man angezogen ist, sehe ich das als Bonus und ist natürlich schön, wenn es klappt. Wenn ich mich aber zwischen alleine oder einer halbherzigen Situation entscheiden müsste, dann bin ich lieber nur mit mir.

Als ich jünger war, habe ich schon davon geträumt, mal eine Familie zu haben, bis ich mich irgendwann ehrlich gefragt habe, ob das wirklich mein Wunsch ist oder mehr ein Rollenbild, in das man als Frau gepresst wird. Nun bin ich selbst zwar nicht Mutter geworden, habe aber viele tolle Kinder in meinem Umfeld und der Wunsch nach einem eigenem ist auch aktuell nicht vorhanden. Habe aber auch Freund*innen, die tatsächlich vorwiegend Partnerschaften eingegangen sind, die suboptimal waren, weil gerade dieser Wunsch aber sehr groß in ihrem Leben wurde.

Als ich Mitte/Ende 20 war bin ich auf mehrere Männer gestoßen, die damals schon eine Familie gründen wollten und das hat nicht gepasst. Mit einem davon bin ich immer noch befreundet, und ich bin froh, dass wir schnell festgestellt haben nicht kompatibel zu sein. Er hat dann später mit seiner Freundin ziemlich rasch eine Familie gegründet, sie harmonieren wunderbar und wir sind wie gesagt heute noch befreundet.

Tue oder versuche es zumindest, das was mir gut tut, anzuwenden und mich da auch von äußeren Meinungen oder Rollenerwartungen an mich freizumachen, weil ich das belastend finde. In meinem Umfeld erkenne ich auch nicht das - wie man es wohl nennt - geschlechterspezifische Verhalten. Das hängt ja wieder doch mehr von vielen individuellen Faktoren ab und ich hab auch einen ziemlich diversen Freundeskreis, der größtenteils nicht konservativ ist.

05.04.2022 15:09 • x 2 #5501


M
Die Frage ob Erwartungen vom Geschlecht abhängen. Führt denke ich in eine Klischee/Rollenbilder Diskussion.

Das Klischee Frau erwartet Bindung - Mann will Freiheit kenne ich so nicht. Eher umgekehrt.

05.04.2022 15:18 • x 1 #5502


Jedi
Hi @Milla

Zitat von Milla:
Die Frage ob Erwartungen vom Geschlecht abhängen. Führt denke ich in eine Klischee/Rollenbilder Diskussion.

Inwieweit denkst Du, könnte es in eine Klischee u. Rollenbilder Diskussion führen ?
Bist Du villt. der Meinung, dass Erwartungen doch etwas mit dem Geschlecht zutun haben könnte ?
Erwarten möglicherweise heute Frauen mehr von einem Partner, wenn es um Beziehung geht ?
--------
Zitat von Milla:
Das Klischee Frau erwartet Bindung - Mann will Freiheit kenne ich so nicht. Eher umgekehrt.

Interessante Feststellung von Dir. Habe ich so selbst noch gar nicht betrachtet

05.04.2022 16:45 • #5503


M
Die Gesellschaft hat (noch immer) andere Erwartungen an Männer und Frauen. Und das spiegelt sich sicher auch in Beziehungen wieder.

Und ich denke das sprengt das thema hier. Zumal es (meine Meinung) irrelevant ist, ob ein Mann oder eine Frau eine Erwartung hat.

Aber das ist nur meine Meinung.

05.04.2022 16:59 • x 3 #5504


Jedi
Hi @Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
Ich finde eine Partnerschaft erst einmal vorweg gar nicht notwendig, zum glücklich im Leben zu sein.

Das Stimmt !
Sich glücklich u. zufrieden im Leben zu fühlen, hat nicht mit einem Partner/Partnerin zutun !
Die die das glauben, begeben sich oft dabei in Abhängigkeit u. wünschen sich, dass der/die auch Verantwortlich sind,
für ihr Glück !
------------------
Zitat von Schlüsselkind:
mich da auch von äußeren Meinungen oder Rollenerwartungen an mich freizumachen, weil ich das belastend finde.

Das kann ich gut verstehen, denn was für einem selbst gut ist, kann man nur selbst wissen u. kann nicht von Außen
verordnet werden.
----
Zitat von Schlüsselkind:
Habe aber auch Freund*innen, die tatsächlich vorwiegend Partnerschaften eingegangen sind, die suboptimal waren, weil gerade dieser Wunsch aber sehr groß in ihrem Leben wurde.

Ja, kenne ich auch aus meinem Umfeld, dass man in Beziehungen bleibt, die mehr als nur suboptimal sind.
Das Gefühl des Alleinseins, sich ohne einen Partner nicht ganz zu fühlen, ist oft die treibende Kraft, in einer
solchen Beziehung weiter auszuhalten.
Ist sicher nicht Erstrebenswert !

05.04.2022 17:03 • x 1 #5505


Jedi
Zitat von Milla:
Die Gesellschaft hat (noch immer) andere Erwartungen an Männer und Frauen.

Ja, dass denke ich auch u. doch stellt sich die Frage, inwieweit man den gesellschaftlichen folgt, bzw. nicht folgt ?
Zitat von Milla:
Und das spiegelt sich sicher auch in Beziehungen wieder.

Da hast Du sicher recht !

05.04.2022 17:24 • #5506


Marylu
Für mich ist Ehrlichkeit das wichtigste in einer Beziehung.

05.04.2022 20:00 • x 3 #5507


Y
Ich denke , dass es wirklich eine Charakterfrage ist und nicht eine des Geschlechts. Mit welchen Werten ist man aufgewachsen , was hat man bei den Eltern oder im Freundeskreis erlebt. Wie waren die vorangegangen Beziehungen, was hat man da für Narben, die man zwangsläufig mitbringt. Je nachdem erwartet man bestimmt auch ein paar Dinge , manchmal bewusst und manchmal bestimmt auch unbewusst.

Also ich finde auch Ehrlichkeit sehr wichtig und viel Kommunikation und Offenheit!

05.04.2022 22:02 • x 2 #5508


Schlüsselkind
Ich habe vor einiger Zeit einen recht interessanten YouTube Kanal entdeckt. Vorsichtshalber Contentwarnung, da dort sehr sensible Themen besprochen werden. Der Kanal heißt crappychildhoodfairy und wurde von einer Therapeutin initiiert. Habe mich in manchen Bereichen wiedergefunden, aber auch um traumabelastete Menschen zu verstehen, ist er meinem Eindruck nach sehr hilfreich. Z. B. Geht es dort auch um das Thema Warten (fiel mir wieder ein, da Jedi es hier so herrlich mit Erwartungen in Zusammenhang brachte). Für mich ist warten schon immer ein Reizthema gewesen, ob das nun im kleinen Rahmen oder größeren Rahmen geschieht, ist immer unerheblich gewesen. Das dass so viele Menschen ebenso schlecht fühlen lässt, hatte ich nicht gedacht. Auch auf das Thema emotionale Regulierung wird eingegangen, mir hat es in der Anwendung schon geholfen, mal eine andere Perspektive einzunehmen.

11.04.2022 14:25 • x 3 #5509


Schlüsselkind
Sorry, ich bin noch Generation Telefonzelle und kann nicht so gut tippen. Unten das angesprochene Video.

Trigger

https://youtu.be/XM7QSU2ykEU

11.04.2022 14:36 • x 1 #5510


Jedi
@Schlüsselkind

Zitat von Schlüsselkind:
das Thema Warten (fiel mir wieder ein, da Jedi es hier so herrlich mit Erwartungen in Zusammenhang brachte).

Ja u. deshalb habe ich es auch unteranderem mit in Zusammenhang gestellt.
Es wird Dir bei dem Thema Warten, immer wiedr begegnen !
--------
Zitat von Schlüsselkind:
Auch auf das Thema emotionale Regulierung wird eingegangen,

Das ist ein sehr wichtiges Thema u. hat eine große Spannweite !
Es ist in einer Therapie ein nicht zu unterschätzendes Thema - dies betrifft sowohl den Betroffenen - so aber auch
dessen Partnerin od. Partner.

11.04.2022 14:39 • x 3 #5511


F
@Schlüsselkind vielen Dank für den Tipp - ich habe mal reingehört und ich muss sagen, ich finde die Videos auch sehr interessant. Tendenziell muss ich aber sagen, dass ich diese Youtube Videos mit Vorsicht genieße. Ich meine, ich erkenne mich auch in einigen Punkten wieder und ich denke, dass man sich auch durchaus mal hinterfragen und reflektieren kann. Mir ist aber aufgefallen, dass ich ausgehend von dem Video - auch mit meinem Hintergrund - auch grundlegend und komplett gestört sein muss. Ob das so viel bringt, weiß ich auch nicht.

Ich denke man kann daraus lernen, seine eigene Obzession mehr zu hinterfragen und vielleicht davon Abstand zu nehmen. Letzten Endes muss man aber auch sehen, dass in unserem Rahmen der Verlust einer Beziehung und damit eines doch teilweise sehr geliebten Menschen, schon auch einfach schwierig ist. Zusätzlich meine ich, dass dieses der Partner distanziert sich und ist damit unerreichbar und wird es bleiben und entzieht sich aus der Beziehung und ICH dumme Kuh renne hinterher, was meine herausragende Abhängigkeit von Mann X und meine Traumata aus der Kindheit offenlegt... hmm... sind nicht alle Menschen irgendwie geschädigt? Wie führen denn dann zwei Menschen eine ordentliche Beziehung? Klar, bin ich durch meine eigenen Erfahrungen aus der Vergangenheit vielleicht mehr dazu programmiert nach Schema F zu agieren. Und definitiv sollte man das anerkennen und im Blick haben, aber mich jetzt dermaßen - keine Ahnung - oder da dermaßen jede einzelne Wunde aufzudecken, muss auch nicht hilfreich sein. Habe letztens einen Artikel gesehen, bei dem die These aufgestellt wurde, dass man sich auch krank reflektieren kann.

Ich denke, eine gesunde Reflektion, zu sich selbst zurückkommen, schauen was man aus der Situation lernen und mitnehmen kann und der Zeit die Möglichkeit geben, die Wunden zu heilen und die Gefühle abklingen zu lassen, all das braucht eben das - Zeit und Raum. Nicht jeder massive Liebeskummer und nicht jede massive Kränkung muss auch gleich ein riesiges Fass aufmachen, wie gestört ich doch bin. Und das ist bei vielen dieser Ratgeber häufig der Fall.

11.04.2022 18:18 • x 3 #5512


Schlüsselkind
Zitat von Freshdaex:
Ob das so viel bringt, weiß ich auch nicht.


Nun, ich habe es nicht gepostet, weil ich anderen Probleme unterstellen möchte, die sie nicht haben, sondern nur als Anregung. Und da das Thema mit dem Warten doch vielen hier sehr zu schaffen macht.

Dass das nicht auf jede*n zutrifft ist mir bewusst.

Ich kann und will hier auch nur von meinen eigenen Gedanken sprechen und ich dachte, mitunter kann es jemand anderes vielleicht auch auf seinem oder ihrem Weg unterstützen. Mehr nicht.

11.04.2022 18:43 • x 2 #5513


Jedi
@Freshdaex

Zitat von Freshdaex:
ICH dumme Kuh renne hinterher,
was meine herausragende Abhängigkeit von Mann X und meine Traumata aus der Kindheit offenlegt...

Ich denke, dass Du keine dumme Kuh bist u. so solltest Du Dich auch nicht bezeichnen - -
Abhängigkeiten u. Traumaerfahrungen in der Kindheit, können dazu führen, eben Verhaltensmuster zu zeigen,
die man zwar mal reflektieren kann, aber nicht an sich verurteilen sollte.
----
Zitat von Freshdaex:
sind nicht alle Menschen irgendwie geschädigt?

Stellt sich die Frage, was man unter einer Schädigung bezeichnet ?
Sicher haben viele Menschen, so ich ganz sicher auch, ihre Eigenarten, bzw. Verhaltenseigenheiten !
-------
Zitat von Freshdaex:
Wie führen denn dann zwei Menschen eine ordentliche Beziehung?

In Respekt voreinander - Toleranz - Ehrlich- u. Offenheit u. der Lustu. dem Willen eine Beziehung führen zu wollen.
Dabei auch die Eigenart des anderen ihm zulassen u. auch zu akzeptieren u. ihn/ sie nicht umerziehen zu wollen !
-----
Zitat von Freshdaex:
dass man sich auch krank reflektieren kann.

Da gebe ich Dir absolut recht
Sich selbst reflektieren zu können, muss schon gelernt werden !
----
Zitat von Freshdaex:
Ich denke, eine gesunde Reflektion, zu sich selbst zurückkommen,

Ja, wer sich realitisch u. ehrlich reflektieren kann, der hat die Chance, zu seinem inneren wahren Kern vorzustoßen.
Sich auch wieder in Balance zu bringen, wenn man mal aus der Balance gefallen ist.
---
Zitat von Freshdaex:
Nicht jeder massive Liebeskummer und nicht jede massive Kränkung
muss auch gleich ein riesiges Fass aufmachen,

wie gestört ich doch bin.

Sicher kommt es meiner Meinung darauf an, welche Krisenkompetenz haben ich lernen können -
wie bin ich Konditioniert worden u. über welche ausreichende Resillenz verfüge ich ?

Auch hier, würde ich nicht von gestört sprechen
Ich persönlich finde, dass Du gerade sehr hart mit Dir bist - bzw. nehme ich hier durch Deinen Beitrag so wahr ?
Ich wünschte Dir eine Portion an Selbstliebe

LG Jedi

11.04.2022 18:47 • x 2 #5514


Jedi
Zitat von Schlüsselkind:
Ich kann und will hier auch nur von meinen eigenen Gedanken sprechen und ich dachte, mitunter kann es jemand anderes vielleicht auch auf seinem oder ihrem Weg unterstützen. Mehr nicht.

Ich finde solche Gedanken immer richtig u. wichtig !
Ja, es muss nicht auf Alle zutreffen - braucht es auch nicht, doch kann dies als Anregung betrachtet werden u.
jeder kann sich aus den geposteten Beiträgen das herausnehmen, was ihn interessiert oder gar zu einem passt.

Gerade in diesem Thread finde ich die Meinungs- u. unterschiedliche Wissensvielfalt für besonders hilfreich,
weil sie meist eigenen gemachen Erfahrungen entspringen.
Ich persönlich finde einen solchen Austausch, wie der hier geführt wird hilfreicher, wie so manches You Tube Video.

11.04.2022 19:05 • #5515


F
@Schlüsselkind ich weiß schon, wie du das angedacht hast und ich finde es auch gut, dass du das geteilt hast! Versteh mich da bitte nicht falsch! Ich denke auch nicht, dass du hier irgendjemanden irgendwelche Probleme unterstellen oder aufzwingen willst. Ich denke auch, dass dieser Grundgedanke, wie er in diesen Videos angesprochen wird, vielleicht einmal hinter den Vorhang zu schauen und zu schauen, ob die eigenen Probleme nicht tiefer liegen, bzw. ob ich hier nicht gerade ein Schema F durchziehe, dessen ich mir gar nicht bewusst war, hilfreich ist. Ich möchte nur sagen, dass ein Youtube Video mit Vorsicht zu genießen ist und auch schlechte Reflektion triggern kann und sich der eine oder andere ggf damit weiter in den Abgrund oder in die Selbstzweifel bringt. Darauf möchte ich aufmerksam machen und künftigen Video-Schauern empfehlen, ein wenig Luft zu holen und sich auch davon zu distanzieren.

Das Ding ist ja, was jede:r Psycholog:in sagt, dass es einen normalen Trauerprozess gibt, der durchlaufen werden muss und der dauert pro Person unterschiedlich lange. Es ist schwer den Schritt ins Krankhafte zu sehen. Diese Youtube Videos suggerieren halt, dass wenn man sich da wieder findet und gewisse Schnittmengen hat, dann ist man auch potentiell krankhaft. DAS sind die Schlussfolgerungen, die bitte zu vermeiden sind. Ich halte dich für reflektiert und besonnen genug, dass du mir da wahrscheinlich zustimmen wirst.

@Jedi - oh da hast du aber was gelesen (verständlicherweise), was ich gar nicht soooooo meine. Es war eher ein Beispiel auf meine Situation gemünzt, wie ich denken könnte oder wo ich weiß, dass ich dazu neige, so zu denken. Meinem Empfinden nach kann ich mich davon aber mittlerweile wieder ganz gut distanzieren. Vielleicht ist das jetzt auch too much information für den einen oder anderen, aber an alle Frauen da draußen - meine Stimmung, Resilienz, das Gefühl der Selbstwirksamkeit, Hoffnung und Zuversicht sind sehr zyklusabhängig. Mit meinem Hintergrund, dass sich hormonell ganz viel bei mir tut und wieder einpendelt, bin ich aber mittlerweile erleichtert, dass ich weiß, dass am Tag X der innere Gollum zum Vorschein kommt und ich mich besser zurückziehe und mir mit - Jedi du wirst stolz auf mich sein - Selbstmitgefühl und -verständnis, aber doch auch einer gewissen Distanzierung von dem, was ich gerade als real empfinde, begegne.

Den Absatz zu meiner derzeitigen Situation habe ich wieder gelöscht, vielleicht hilft es aber doch, wenn ich dazu noch mal (wie ich mich kenne) 10-20 Sätze zu schreibe.
Es ist immer noch immer mal wieder schwer. Er fehlt mir auch und es hat sich wenig daran geändert, dass ich ihn für den, der er ist, immer noch mag. Ich habe mal gehört, dass Depressionen ja keine Persönlichkeitsstörung sind, also dass sich die Persönlichkeit nicht ändert, sondern halt nur der Umgang mit Problemen und hoffentlich das Selbstverständnis des Erkrankten. Ich habe immer nur diese hätte-würde-könnte Art zu denken, aber es wird weniger präsent und einnehmend. Ja, ich hätte anders reagieren können, ich hätte auch sicherlich viele Dinge anders machen können und würde sie jetzt anders machen. Ich weiß aber, dass sein Rückzug mich wie ein Komet getroffen hat und ich sehr verzweifelt und sehr geschockt versucht habe, mich zu orientieren und zwischen ich verstehe nicht, was passiert, ich sehe nur dass er an allem, an mir, an uns zweifelt und ich muss mich auf eine Trennung vorbereiten - hin zu Wut, Trauer, Unverständnis - ALLES auf eine Art und Weise reagiert habe, wie ich es heute nicht mehr würde. Ich habe es halt nicht gewusst, dass er aus einer Krankheit heraus handelt. Und ich habe erst irgendwann später verstanden, dass die Monate davor, er auch dabei war, abzusacken. Dass es nicht in meiner Verantwortung war und ich es nicht verhindern konnte. Dass diese Unterschiede, die wir haben, auf einmal problematisch und dann irgendwann (und auch immer noch) unüberwindbar wurden. Es könnte auch wieder so schön sein, wenn er dies-das-jenes würde. Aber was real passiert ist etwas anderes. Er KANN zurückkommen, wenn er das will. Und Männer kommen zurück, wenn sie das wollen. Es kann auch sein, dass er sein Verhalten und die Trennung bereut, weil er lernt, wie sehr die Depression alles schwarz angemalt hat und wie unkompatibel ich dadurch in seinen Augen wurde - was im gesunden Zustand vielleicht so nicht mehr einzuschätzen ist. Er kann das alles reflektieren, er muss aber nicht. Er kann das auch so reflektieren und sagen, dass er mir die Krankheit trotzdem nicht anlasten will. Ich verabschiede mich gerade davon, jemals wieder etwas von ihm zu hören. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich nicht mehr bei mir meldet, um mit mir zu reden und die Geschehnisse aus seiner Krankheit heraus zu erklären. Ich weiß auch gar nicht, ob mir das wirklich etwas bringen wird. Was soll das, wenn er mir dann aufzählt das a b c so und so war und sich x y z verhalten hat und x und y bereut, aber halt nichts daran ändern kann. Und dann? Was habe ich dann davon?
Es könnte so schön sein und ich kann immer noch liebevoll auf unsere gemeinsame Zeit zurückschauen und es kann mich immer noch traurig machen, dass das nicht mehr so sein wird. Und dass es nicht in meinen Möglichkeiten liegt, ihm das klar zu machen, dass wir aneinander und miteinander arbeiten können. Dass die schönen und guten Zeiten groß genug waren und dass nicht alles aber extrem viel vom schlechten vergrößert und der nicht bekannten Depression und ihren Tentakeln, die alles verzerrt und unmöglich gemacht haben, geschuldet war. Ich kanns halt nicht ändern, dass er dem so wenig Gewicht gibt, was das gemacht hat. Sondern dass er dem extrem viel unseren Charakteren zuschreibt. Und andererseits kann ich es wieder verstehen, weil ich wahrscheinlich auch den Gedanken auch nicht ertragen würde, dass diese nicht zu kontrollierende Krankheit alles kaputt gemacht hat - diese Krankheit wäre dann ja Teil von mir und wenn dann ein Teil von mir Schuld an allem wäre... hm.
Nun ja. Quintessenz: wenn er was will, wird er sich melden. Wenn ich was hören will, werde ich antworten. Von mir wird aus Prinzip nichts mehr kommen - dafür habe ich mir einfach zu oft die Hand wegschlagen lassen - egal ob aus Depr. oder nicht. Und ich schaue zuversichtlich auf den Sommer, berufliche Chancen und Weiterentwicklungen und Möglichkeiten. Und auf neue, vielleicht sogar bessere und mindestens genauso schöne Beziehung - mit oder ohne ihm.

11.04.2022 19:21 • x 2 #5516


Y
Hi ihr lieben ,

Ich wollte euch auch nochmal auf dem laufenden halten, wir sind auf einem guten Weg. Passt auch eventuell gut gerade zu dem Thema. Wir haben eine Gefühlsturbulente Woche hinter uns , vom ersten Treffen bis jetzt sind 1,5 Wochen vergangen und wir hatten sehr schöne Tage in denen wir uns näher gekommen sind und emotional uns beide sehr geöffnet haben. Es gab lange Gespräche, die aber keineswegs unangenehm waren , dadurch dass sie auch sehr offen mit mir war. Sie lässt mich an allem in ihr drinnen teilhaben.

Wir haben eine für uns sehr gute Basis und lassen uns gegenseitig Zeit um Vertrauen zu fassen. Der Umgang ist sehr liebevoll und wir freuen uns beide auf das was kommt.

Vielleicht macht es dem einen oder anderen Mut.

Da sehe ich auch , wie wichtig mir Offenheit ist und Ehrlichkeit und dass das Warten sich gelohnt hat und ich habe ihr die letzten Wochen , die Zeit gegeben die sie brauchte und mir selbst auch.

LG

11.04.2022 19:24 • x 4 #5517


Jedi
Zitat von Freshdaex:
oh da hast du aber was gelesen (verständlicherweise), was ich gar nicht soooooo meine.

Ja, hatte es so für mich wahrgenommen - aber ist auch gut, dass Du mir nochmal schreibst,
dass es so nicht von Dir gemeint war
---
Zitat von Freshdaex:
Jedi du wirst stolz auf mich sein - Selbstmitgefühl und -verständnis, aber doch auch einer gewissen Distanzierung von dem, was ich gerade als real empfinde, begegne.

11.04.2022 19:26 • x 1 #5518


Jedi
Zitat von Freshdaex:
Und auf neue, vielleicht sogar bessere und mindestens genauso schöne Beziehung - mit oder ohne ihm.

Klingt gut u. Zuversichtlich

11.04.2022 19:28 • x 1 #5519


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


F
Zusatz: Den Umgang mit der Krankheit müssen nicht nur die Erkrankten lernen, sondern auch die Angehörigen. Wenn er oder irgendjemand anderes mir nicht die Chance gibt, das zu tun oder er nicht verstehen kann, dass auch ich bei diesem Lernen Fehler mache und mal richtig heftig ins Klo greife, dann tut es mir leid, dann ist das unfair.

Ich verstehe, dass die Depression und die Therapie egoistisch machen (müssen). Dass es um ihn geht und darum, dass die Depression ihn nicht in den Selbstmord treibt. Ich denke auch, dass es effektiver ist, wenn er für sich lernt, mit dieser Krankheit umzugehen und zu verstehen, auch welche seiner Muster das ausgelöst haben. Das ist auch seine Aufgabe und die seines Therapeuten und nicht meine, die Auslöser, Ursachen, Begünstigungen zu orten und die Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken zu lernen. Ich weiß mittlerweile auch, dass das mehr Zeit in Anspruch nehmen kann als ich mir vorstellen kann.

Und trotzdem: Auch mir ist zuzugestehen, dass ich in einer Beziehung und in so einem Moment, dazu lernen muss und ob er es nun glaubt oder nicht, KANN. Ich weiß nicht, ob es nötig war mich komplett auszuschließen - ich glaube, das war die Krankheit. Aber dann kann er auch einfach nicht erwarten, dass mir/uns das in irgendeiner Weise dabei behilflich ist, für mich den Umgang mit der Situation und seiner Person in der Phase der Erkankung zu entwickeln.

Um das zu wissen ist er alt und eigentlich auch reflektiert genug. Und wenn er's nicht ist, ist es der Therapeut. Er könnte sich glücklich schätzen, mich zu haben und dass ich dazu bereit bin, mich mit ihm gemeinsam auch mit einer Depression im Gepäck weiterzuentwickeln. Wenn er das aus irgendeinem Grund nicht tut - *beep* it. And *beep* him.

11.04.2022 19:35 • x 2 #5520

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