So - bin wieder da vom Pilates und hab es GEROCKT sag ich euch. Powerhouse ist aktiviert! Mache gleich so einen Sprung wie die Power-Rangers - kennt die noch jemand?
Zitat von Jedi: Alle diese schwülzigen Liebeserklärungen haben solange keinen Inhalt, bis man dies auch als Partner spürt u. erleben kann !
Im alltäglichen Leben, meine Ich !
Wer sagt denn, dass ich das nicht habe? Auch im Alltag. Es gab den Alltag - früher als wir uns den gewünscht haben dank Corona. Es gab die Liebe, die Zuneigung, die Pflege als ich krank war, die unglaublich vielen Umwege und Extrawege, die er für mich gemacht hat.. da war viel Liebe in der Beziehung und wir waren uns unglaublich nah.
Ich denke mittlerweile, dass er einfach noch nicht bereit war, obwohl er es wollte. Dass er mit seiner Familiensituation keinen Raum hat für seine eigene Familie. Dass er sehr damit hadert, hier in dieser Stadt in der wir leben und in der er so unglücklich ist, sich ein Leben aufzubauen. Noch dazu kommt, dass er sehr mit sich hadert. War er perfekt, nein, aber das bin ich auch nicht. Haben wir ein und derselbe Mensch, nein, definitiv auch nicht, aber wir haben gut gepasst. Ich konnte mit seiner rotzfrechen Kackart umgehen und ihm ordentlich die Stirn bieten. Er konnte mich manchmal weicher und ein wenig weniger streng mit der Welt sein lassen. Das sind die guten Dinge und Lehren, die ich aus dieser Beziehung mitnehme, egal was ist. Vielleicht hätten wir uns einfach in 10 Jahren kennenlernen müssen?
Ich denke, dass er einfach Zeit braucht, um selbst klarzukommen. Sich selbst zu finden, seine Prioritäten einmal wirklich klar zu finden und sich bewusst zu werden, was so seine Themen sind. Und ja, er ist gerade ein richtig blöder, fieser, garstiger Gollum, aber so ist er nicht nur.
Ich kann ihm dabei nicht helfen und ich werde nicht warten (man wird ja auch nicht jünger) und ich werde nicht seine Therapeutin machen. Für keinen einzigen Mann! Ich bin einfach unsagbar traurig manchmal, dass es (unter anderem) daran gescheitert ist und ich diesen tollen Menschen an eine Hoffnungslosigkeit verloren habe, dass all unsere Probleme nicht zu überwinden sind, obwohl es - meiner Meinung nach - nur einige Stellschrauben gebraucht hätte und ein wenig mehr bei sich zu bleiben (was wir während Corona nicht gemacht haben und was mir auch nicht gut getan hat).
Zitat von Jedi: Was stört Dich, wenn er Dich so beurteilt ? - Ist doch völlig wurscht - oder ?
Im Endeffekt schon. Hast du recht.
Zitat von Jedi: Ok Freshdaex einigen wir uns auf Genugtuung
Find ick juut!
Zitat von Jedi: Nee , entweder in einem Jahr denkst Du gar nicht mehr daran oder Du sagst Dir, Nicht Pech gehabt
Na-na! Er hat Pech gehabt! Nicht ich. Ich bin eine tolle Frau und ich hab ihm viel gegeben und viel ausgeglichen und viel motiviert und gestützt und verstanden und zugehört. Er wird mich noch vermissen. Die nervige Alte hatte entgegen seiner derzeitigen Wahrnehmung noch ganz viel auf dem Kasten.
Zitat von Jedi: Dann fange jetzt an loszulassen
Bin dabei. Dauert noch.
Zitat von selly: Also mein Ex ist chronisch depressiv, also bekommt zeitlebens depressive Episoden ( ich wusste nicht, was das bedeutet für eine Beziehung )
Chronisch oder rezidivierend? Oder beides - hab ich auch schon gehört, was dann glaube ich echt irgendwann nochmal ätzender ist. Na ja, ist ja auch egal. Ich finde das auch richtig gut, dass man einsieht, dass es schon eine massive Last ist. Dass man sich das immer so romantisch vorstellt, füreinander da zu sein durch dick und dünn, aber wenn's dann dick kommt und dann auch noch so richtig und mit der Aussicht darauf, dass das immer wieder kommt... Man weiß nicht wie das ist, wenn man dann nicht auch noch in der Beziehung steckt. Ich war ja auch überrascht, wie hart es ist. Persönlich fand ich am schlimmsten, dass man ja überhaupt gar nicht dazu kommt, wirklich effektiv zu helfen, weil man durchaus von so manchem Depressiven vor die Tür gesetzt wird und da auch erstmal bleibt.
Zitat von selly: beide Seiten zu ihm/ oder Deinem Ex gehören, beides ist ER.
Ich sage für mich immer , er hat zwei Gesichter, das Gute in das ich mich auch mal verliebte und das Fremde Kalte.
Das denke ich auch, dass es so ist. Ich denke auch, dass man sich mit der Diagnose erst einmal auseinandersetzen muss. Man sollte sich als Partner halt wirklich ein realistisches Bild von der Situation und der Krankheit und dem Menschen mit Krankheit machen und sich überlegen, ob man das wirklich für die nächsten Jahrzehnte möchte. Das kann nur jeder individuell entscheiden. Und es kommt auch garantiert darauf an, wie der oder diejenige mit der Krankheit umgeht und sich um sich selbst kümmert.
In meinem Fall muss sich mein ehrenwerter Ex halt erstmal selbst sortieren, bevor sich überlegen kann wie und mit wem und was und wo eine Partnerin in sein nun jetzt doch neues Leben reinpasst. Ich denke, dafür ist er der Typ. Also nicht parallel beides schauen sondern erst eine Sache, dann die nächste.
@Louisida ich muss Milla da zustimmen, also ich sehe es auch so, dass es moralisch wertvoll und irgendwo auch richtig ist, dass du dir die ganze Situation mit deinem - dann auch noch - Ehemann! nicht am allerwehrtesten vorbeiziehen lässt. In guten wie ich schlechten Zeiten - ihr habt euch das Versprechen gegeben und ich finde es herausragend, dass das bei dir noch etwas zu bedeuten hat und nicht nur irgendwie dahin gefaselt wurde, wie das vorhin so treffend bezeichnet wurde als gleichgeschlechtlich Liebesschwur oder weiß nicht was. Es betrifft auch dich, mehr hinter 17 Jahren zu stehen als ja... in meinem Fall sind es ja nur 2 - da hat man eine ganz andere Basis und auch da ist es schwer. Ich will nicht wissen, wie es für dich ist.
Ich denke, nur du kannst entscheiden oder einschätzen, wie die Situation für ihn ist und wie sehr er da leidet. Ich finde es aber wichtig, dass du auch siehst, dass du leidest. Und noch wichtiger: dass du nichts wirklich an seinen schlechten Gefühlen ändern kannst sondern im Grunde nur schauen kannst, ob du ihn vielleicht doch öfter zur Ärztin bekommst - ob er sich da helfen lässt. Mal nen Einkauf machst oder irgendwas. Ob du gemeinsame Freunde in die Hilfe integrierst und dich damit auch irgendwo aus der Pflicht oder Einzelbelastung nimmst. Und ich denke auch, dass du aktiv danach schauen solltest, was dir guttut. Ein Hobby, wo du mal nicht an diese Situation denken musst, sondern wo du mal wirklich aus diesen ganzen Sorgenkreis rauskommst, dass auch du und dein Hirn sich mal entspannen könnte und nicht an dieser Last zugrunde geht. Das wünsche ich dir.
Und ich drück dich ganz fest aus weiß nicht wie vielen Kilometern Entfernung!