14299

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

J
Hallo ihr Liebeen,

Nun wollte ich mal kurz von meiner letzten Woche berichten, alleine schon um euch Mut zu machen

Nach fast einem Jahr in denen ich von meinem Freund nichts hörte, und so zwischen hoffen und bangen schwebte, geht es mir ja die letzten Monate wieder richtig gut. Auch mit tat letztendlich der Abstand gut und ich konnte/ kann mich wieder mehr drauf fokussieren das es mir gut geht.

Dann bekam ich ja vor ein paar Wochen endlich mal wieder eine Nachricht von ihm, hatte ich ja hier auch berichtet und ich wusste damals nicht so recht ob ich mich freuen sollte.
Das ging ja dann so einige Wochen so, das wir uns so einmal die Woche oder so schrieben, aber sehr reduziert.

Letzte Woche wurde daraus dann wieder deutlich mehr und man merkte auch schon an Schreibstil das er sehr viel mehr der alte ist, wie vor seinem plötzlichen Abtauchen 2019. Dienstag kam dann auch von ihm den Wunsch zum telefonieren und seit dem haben wir jeden zweiten Abend stundenlang miteinander gesprochen, uns ausgesprochen und er hat mir auch viel von deiner Therapie berichtet. Was nun anders/ besser läuft usw.

Was aber gleich wieder da war war diese Vertrautheit, diese Distanz die nach der ganzen Zeit schon irgendwie für mich da war war im Nu verflogen und ich trage ihm da auch nichts nach. Ich verstehe, dass er wenn es ihm richtig mies geht keinen Kopf dazu hat sich noch um mein Befinden einen Kopf zu machen.
Und nun ist erstmal alles gut, ich hoffe das er mit der jetzigen Therapie lernt mit diesen Tiefs die sicher auch weiterhin mal kommen werden umzugehen und ansonsten freue ich mich einfach erst einmal, das er wieder existent ist in meinem Leben.

Also ihr Lieben, schaut gut auf euch, verliert die Hoffnung ist und habt Geduld (auch wenn das nicht immer einfach ist, weiß sich ja selbst)
Helfen können sich unsere Lieben nur selbst, auch wenn man sich gerne ein Bein dazu ausreißen würde, dass man selbst was dafür tun kann.
Lg
Just_me

05.07.2021 15:05 • x 7 #3631


R
Hey zusammen,

Erst mal @Just_me es freut mich, dass er wieder etwas mehr Kontakt zulässt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Mein LG kam eben heim und war heute morgen bei seiner Psychiaterin. Das hier ist womöglich dafür nicht der richtige Thread und ich hab' auch schon beim Sammelthema Therapie und Antidepressiva nachgeschaut, aber die sind alle seit zwei Jahren unkommentiert. Bitte gerne an einen anderen weiterleiten, wenn ihr einen weiteren kennt und keine Antwort auf meine Frage wisst.

Wie ihr wisst, schlägt sich mein LG seit einem dreiviertel Jahr mit seinen Depressionen rum. Er ist in Therapie seit einem Monat und das Antidepressivum hilft seit zwei Monaten nicht. Seine Psychiaterin hat ihm heute gesagt, er solle das jetzige Medikament absetzen und ausschleichen lassen und will ihm danach kein neues verschreiben. Er solle abwarten, ob die Therapie alleine nach ein paar Wochen hilft. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ganz, was ich davon halten soll.. Und es macht mich ein wenig wütend. Er soll das bestmögliche an Hilfe bekommen und es soll endlich wieder etwas bergauf gehen. Er sagte: Eija. Alle Antidepressiva wirken doch ungefähr gleich. Da brauch' ich doch kein anderes auszuprobieren. Meine Antwort war, dass das so nicht stimmt. Und jeder Mensch eben anders auf die Medikamente anspricht. Da wäre es doch gut, wenn man ein anderes ausprobiert. Außerdem kann es ja auch sein, dass die Therapie bei ihm nicht wirkt. Ich habe oft gelesen, dass bei dem einen nur das Antidepressivum geholfen hat, beim anderen nur die Therapie. Wäre es da nicht sinnvoll, beides parallel in Anspruch zu nehmen?

Die Nebenwirkungen von seinem momentanen Medikament sind in unregelmäßigen Abständen heftige Übelkeit und Kopfschmerzen. Die wären ihm zu heftig - verstehe ich - und da hätte er keine Lust drauf. Das, was er jetzt nimmt, wäre noch am Ehesten verträglich. Da wöllte er garnicht wissen, wie heftig die anderen alle wären. Ich habe ihm gesagt, dass ich das verstehe, aber dass doch das geringere Übel gegenüber seiner Depressionen wäre, wenn es nur den Hauch einer Chance gäbe, dass irgendeines hilft.

Ich hatte so Hoffnungen in den Termin heute gesetzt.. Und wieder nichts.

Danke für eure Antworten.

radysa

05.07.2021 18:22 • x 1 #3632


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


Jedi
Zitat von radysa:
Ich habe oft gelesen, dass bei dem einen nur das Antidepressivum geholfen hat, beim anderen nur die Therapie. Wäre es da nicht sinnvoll, beides parallel in Anspruch zu nehmen?

Hallo @radysa

Das ist kein einfaches Thema u. ich schreibe Dir mal von meiner Erfahrung !
Grundsätzlich bin ich für Antidepressiva u. Therapie in Kombination.

Doch ist ein Antidepressiva nicht immer nötig u. ist abhängig von der gestellten Diagnose u. dem Schweregrad der Depression.
So gibt es Menschen mit Depression die gut auf Antidepressiva reagieren u. weniger auf Therapie - Anderen bringen Antidepressiva nichts u.
sprechen gut auf eine therapeutische Begleitung an.
Mir persönlich hat die Kombination von Antidepressiva u. Therapie geholfen, wobei ich schon 1 Jahr vor Ende der Therapie,
die Antidepressiva abgesetzt habe.
Die Behandlung einer Depression u. ein evtl. Einsatz von Antidepressiva ist sehr Individuell zu betrachten u. muss individuell
von dem Behandler mit dem Klienten zusammen abgestimmt werden.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zu dem Thema Verträglichkeit von Antidepressiva kann ich nur sagen, ja, Nebenwirkung u. Wirkung können sehr
unterschiedlich ausfallen u. manchmal ist es nötig, sich da heranzutasten.
War bei mir auch so, dass ich auch einmal das Antidepressiva gewechselt habe u. es dann gut vertragen u. mich gut
Unterstützt hat.
Doch ist es nicht ungewöhnlich, dass es auch ein zweites od. drittes Mal erforderlich sein kann,
die Antidepressiva zu wechseln. Manchmal sind es auch die unterschiedlichen Inhaltsstoffe, die zbspl. Überkeit auslösen können,
manchmal kann es reichen, dass Antidepressiva konsequent einzunehmen u. anfängliche Nebenwirkungen, können dann sich deutlich verbessern.

LG Jedi

05.07.2021 20:01 • #3633


Jedi
Hallo @Just_me

Zitat von Just_me:
alleine schon um euch Mut zu machen

Toll
-------------
Zitat von Just_me:
ich hoffe das er mit der jetzigen Therapie lernt mit diesen Tiefs die sicher auch weiterhin mal kommen werden umzugehen

Das ist sicher sehr wichtig, um mit einer Depression auch weiter gut leben zu können !
Gut mit einer Depression leben zu können, ist möglich u. als Betroffener sollte man keine Scheu haben,
sich auch nochmal frühzeitig erneute Hilfe zu suchen, wenn die Depression sich noch einmal melden sollte !
-------------------------------------
Zitat von Just_me:
verliert die Hoffnung ist und habt Geduld (auch wenn das nicht immer einfach ist, weiß sich ja selbst)

Du scheinst da wirklich Deinen Weg u. Umgang gefunden zu haben u. da kann man nur davor haben.

LG Jedi

05.07.2021 20:09 • x 2 #3634


M
@Just_me danke.

Weist du was er in der Zeit gemacht hat? Also war er daheim?

Und hast du dich in der Zeit trotzdem bei ihm gemeldet?

Falls das zu neugierig ist, nicht antworten.

Stecke in einer ähnlichen Situation und überlege was ich tun kann.

05.07.2021 21:04 • x 2 #3635


J
@Milla

Liebe Milla,

Die Zeit tot geschlagen trifft es wohl am ehesten.

Zu Anfang habe ich mich immer mal wieder gemeldet, aber irgendwann dann seinen Wunsch nach Rückzug akzeptiert und ihm auch die Ruhe die er wollte gegeben.

Irgendwann, es lagen Monate dazwischen hat er sich dann von sich aus gemeldet, als er soweit war.

Ich habe ihm ja vorher immer zu verstehen gegeben das er sich jederzeit melden darf wenn ihm danach ist, ich ihn aber auch in Ruhe lasse wenn es ihm lieber ist. Quasi ihm den Ball zugespielt, ob und wann er sich meldet.

Denn immer wieder wie mit der Tapete sprechen, ohne das irgendwie eine Reaktion darauf kommt, da hatte ich dann auch keine Lust mehr zu wenn ich ehrlich bin.
Also aufdrängen wollte ich mich auch nicht, da stand mir mein Ego im Weg

Und wenn du meine Meinung hören möchtest, du kannst da nicht wirklich was tun, auch wenn ich wirklich weiß wie gerne du das möchtest. Aus dem Sumpf raus muss er selbst, aber du kannst dann da sein wenn er es wieder möchte bzw. zulässt. Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, ist nur meine ganz persönliche Meinung

Lg
Just_me

05.07.2021 21:15 • x 2 #3636


M
Zitat von Just_me:
@Milla Liebe Milla, Die Zeit tot geschlagen trifft es wohl am ehesten. Zu Anfang habe ich mich immer mal wieder gemeldet, aber irgendwann dann seinen ...

Tausend dank und es gibt keinen Grund dir irgendwas übel zu nehmen.

Mein Freund hat mich über sein Abtauchen informiert nur nicht gesagt, wie lange es dauert.

Ich weiß, dass ich nicht helfen kann. Ich würde nur gerne beistehen oder begleiten. Aber das ist vermutlich einfach egoistisch von mir.

05.07.2021 21:19 • x 1 #3637


J
Nachtrag:

Ich denke die größte Hilfe ist es Geduld zu haben, es nicht persönlich zu nehmen und sich nicht abzuwenden.
Denn wenn sich die Dunkelheit verzieht und dann ist da jemand ist das bestimmt ebenso hilfreich wie ermutigend.

05.07.2021 21:26 • x 2 #3638


M
@Just_me nochmal danke.
Tut gut zu hören, dass es bei dir auch so lange ging und es trotzdem noch gut wurde.

05.07.2021 21:29 • x 1 #3639


J
@Jedi
Lieber Jedi,

Nicht zuletzt deinen klugen Gedanken und Hinweisen habe ich es zu verdanken, das es mit der Zeit immer einfacher wurde dass ich meinen Weg mit der Situation umzugehen gefunden habe.
Dafür auch an dieser Stelle nochmal ein riesiges daaaaaanke

05.07.2021 21:49 • x 1 #3640


S
Hallo,

Auch ich melde mich mal wieder hier zu Wort. Als ich das Thema damals eröffnet habe, habe ich nie damit gerechnet das es so viele Menschen gibt denen es so oder so ähnlich geht wie mir und wenn mir jemand vorher gesagt hätte welche Schmerzen und Tränen ich in der Zeit haben Werde- und auch die Dauer gewußt hätte- keine Ahnung ob ich dann dran geblieben wäre. Nun gut, aktueller Stand ist: wir sehen uns regelmäßig, 1 bis 3 mal die Woche, sind täglich im Kontakt und es ist alles wirklich wirklich schön. Auch wenn ich im Hinterkopf immer die Bedenken habe, es kann jederzeit vielleicht wieder anders sein. Der aktuelle Stand ist jetzt ziemlich gleich bleibend seit April. Wir haben wieder viel Gesprochen. Er konnte hinter eine große Altlast einen Hacken machen und es merklich alles besser. Er hat auch mehrfach ausgesprochen wie er sich verhalten hat mir gegenüber- also reflektiert- und das er so froh ist das ich trotz seines ätzenden Verhaltens noch da bin. Therapie lehnt er weiter ab, wir haben eine Verabredung das ich ihn anspreche wenn ich merken sollte das er abrutscht und dann auf jeden Fall handeln. Das wie etc. Muss noch genauer, für meine Verhältnisse geklärt werden. Aber meist merke ich es vor ihm und wir haben einen kleinen Schlachtplan, aus seiner Zeit der Therapie von damals.
Aktuell genieße ich die Zeit in vollen Zügen und hoffe das es nie wieder so kommen wird. Er will es auch nicht, da er meint er habe vorher noch nie erlebt das jemand so hinter ihm steht wie ich und er froh ist das jetzt erleben zu können und sich verlassen zu können ohne wenn und aber.

Ich drücke euch allen die Daumen und passt auf euch selbst auf. Das geht nicht vom jetzt auf gleich, aber es kommt und ihr müsst darauf hören.

08.07.2021 09:27 • x 7 #3641


J
@Sandra-k
Hey,

Schön mal wieder von dir zu hören und das es bei euch auch so positiv verlaufen ist, glaub diese Erfahrung macht hier vielen Mitschreibern aber auch stillen Mitlesern Mut.

Nichts desto trotz benötigt man viel Geduld, muss auch immer wieder auf sich hören, wie es einem mit der Situation geht und ob man die Kraft hat weiterzukämpfen. Denn leicht ist es wirklich nicht immer.
Aber schön das auch ihr eine gute Zeit habt, mir geht es mit der aktuellen Situation rundherum gut.

Liebe Grüße
Just_me

08.07.2021 09:33 • x 5 #3642


Jedi
Hallo @Sandra-k

Schön mal wieder etwas von Dir zu lesen u. da nehme ich Zuversicht wahr !

Bewahre Dir die Zuversicht, denn jeder neue Tag hat zwei Griffe, wir können ihn am Griff der Ängstlichkeit oder
am Griff der Zuversicht halten !

LG Jedi

08.07.2021 10:13 • x 2 #3643


Laurien
@Sandra-k

das freut mich sehr, dass es bei euch nach der langen Zeit wieder so gut läuft und drücke die Daumen, dass es so bleibt.

Zitat von Sandra-k:
und auch die Dauer gewußt hätte- keine Ahnung ob ich dann dran geblieben wäre.


Das geht mir auch so, und wenn ich nicht um seine Situation wüsste, wäre ich wohl weg.

Zitat von Sandra-k:
Er hat auch mehrfach ausgesprochen wie er sich verhalten hat mir gegenüber- also reflektiert- und das er so froh ist das ich trotz seines ätzenden Verhaltens noch da bin.


Ähnliche Erkenntnisse wünsche ich mir auch, denn ohne wird von meiner Seite aus eine Fortführung der Beziehung nicht möglich sein, dazu ist zu viel im Laufe der inzwischen auch recht langen Zeit passiert. Es ist eine Sache, wenn er sich krankheitsbedingt so verhält, eine andere ist es, nicht irgendwann zu erkennen, dass das Verhalten verletzend ist (auch wenn er weder beleidigend oder aggressiv mir gegenüber ist) und meint, es ist völlig ok so und kein Ding, dass ich da bin. Er muss ganz sicher kein Gang nach Canossa antreten und ich erwarte auch nicht, dass sich so bald etwas grundlegend an seinem Verhalten ändert, aber ich möchte in irgendeiner Art erkennen können, dass ihm bewusst ist, dass es nicht ok ist, wie er sich mir gegenüber verhält und es eben keine Selbstverständlichkeit ist, dass ich noch da bin (den Eindruck habe ich derzeit noch).

LG

08.07.2021 14:29 • x 2 #3644


Jedi
Zitat von Laurien:
ich erwarte auch nicht, dass sich so bald etwas grundlegend an seinem Verhalten ändert, aber ich möchte in irgendeiner Art erkennen können, dass ihm bewusst ist, dass es nicht ok ist, wie er sich mir gegenüber verhält und es eben keine Selbstverständlichkeit ist, dass ich noch da bin (den Eindruck habe ich derzeit noch).

Hi @Laurien

Das ist ein schmaler Grad u. dazu gehört eine Verhaltensänderung !
In einer Therapie kann dies einem sehr deutlich werden, wenn man die Beziehung wieder komplett aufnehmen möchte.
Es muss grundlegend anders werden, sonst wird es ein Fiasko werden.
Zurück in alte Verhaltensmuster, passiert schnell, aber das sollte vermieden werden.

So denke ich darüber !
-----------------------------------------
Zitat von Laurien:
(auch wenn er wieder beleidigend oder aggressiv mir gegenüber ist)

Das solltest Du auf keinen Fall weiter erlauben !

LG Jedi

08.07.2021 14:44 • x 1 #3645


Laurien
@Jedi

Hallo Jedi,

danke für deine Antwort.

Keine Ahnung, wie sich da ein i eingeschlichen hat, er ist weder beleidigend noch aggressiv mir gegenüber sollte das eigentlich heißen. Das würde er sich auch nur genau einmal erlauben und dann würde er keine Gelegenheit für ein zweites Mal bekommen.

LG

08.07.2021 14:53 • x 1 #3646


Jedi
Zitat von Laurien:
dann würde er keine Gelegenheit für ein zweites Mal bekommen.

Richtig

08.07.2021 22:14 • #3647


M
@Just_me und @Sandra-k hattet ihr in der Zeit keine Angst, dass er sich einfach nie mehr meldet?

08.07.2021 22:21 • x 1 #3648


J
Zitat von Milla:
@Just_me und @Sandra-k hattet ihr in der Zeit keine Angst, dass er sich einfach nie mehr meldet?

Na klar hatte ich die, aber irgendwann kam ich dann an den Punkt an dem ich mir sagte, wenn es so sein sollte, ok dann ist es halt so. Und da hab ich dann gewissermaßen gedanklich losgelassen und erstaunliche ging es mir ab da auch selbst besser und ich konnte mit der Situation besser umgehen.

08.07.2021 22:40 • x 3 #3649


M
Danke für deine Rückmeldung.

Er hat noch Sachen von mir. Er hat mich eigentlich auch vorgewarnt.

Ich fühle mich mit ihm richtig verbunden. Und es entspricht nicht seiner Art mich einfach so im Regen stehen zu lassen.

08.07.2021 22:50 • #3650


Laurien
@Jedi

Um etwas verändern zu können, müsste er erst einmal verstehen. Und da bin ich mir noch nicht so sicher, wie weit er da ist. Er versteht schon, dass es bei ihm nicht rund läuft und er sagt auch, dass er sich bemüht, wieder fit zu werden und dass es ihm etwas besser geht.

Wie er allerdings sein Verhalten mir gegenüber einschätzt, weiß ich nicht. Mein derzeitiger Eindruck ist, dass es ihm nicht bewußt ist, wie sein Verhalten auf mich wirken könnte. Er ist ja auch in dem Sinne nicht garstig mir gegenüber, er vergreift sich nicht im Ton oder in der Wortwahl. Ich bin immer toll und super und alles gut und dann werde ich doch beim nächsten mal kurz abgefertigt. Und so geht es mal auf mal ab. Er ist dann nie unhöflich aber halt schon sehr knapp in seinen Antworten. Dennoch ist dieses einerseits so tun wie wenn alles ok wäre aber auf der anderen Seite sich nicht danach verhalten, irgendwie auf eine gewisse Art und Weise schon auch verletzend.

08.07.2021 23:09 • x 1 #3651


S
@Milla bei mir war es auch wie bei @JustMe. Klar hatte ich den Gedanken das er sich vielleicht nie mehr meldet, aber nicht Angst. Aber auch ich dachte mir irgendwann, wenn es so ist dann ist es so. Anfang des Jahres war ich dabei mich von ihm zu entfernen und habe auch immer weniger bis gar nicht von mir aus geschrieben. Oh weh das hätte ich zu Anfang nicht ausgehalten. Und da plötzlich war er es der sich meldete. Ihm ist aber auch wie gesagt in der Zeit eine große altlast von den Schultern gefallen und er meinte sein Kopf sei nun freier.

09.07.2021 08:45 • x 1 #3652


M
Danke für eure ehrlichen Rückmeldungen.

Abschließen aber loslassen kann und möchte ich nicht. Dafür waren wir zu sehr Liebespaar, auch letztes Mal noch.

Hattet ihr Absprachen?

Mein Partner hat mich eigentlich vorgewarnt. Aber es war letztes Mal so wirr alles.

Wir haben jeden Tag telefoniert uns jede freie Minute gesehen und dann ist er plötzlich grundlos weg.

09.07.2021 14:07 • x 1 #3653


Jedi
Hi @Laurien

Zitat von Laurien:
Um etwas verändern zu können, müsste er erst einmal verstehen.

Das ist richtig u. nach dem Verstanden zu haben, folgt die Umsetzung, was sich ändern soll.
Oftmals ein nicht so einfacher Prozess - aber machbar u. am besten mit Hilfe, um auch sich selbst dabei
zu reflektieren u. Feedback zu erhalten.
.......................................................................
Zitat von Laurien:
da bin ich mir noch nicht so sicher, wie weit er da ist.

Das ist oftmals auch schwierig, dass sich selbst Einschätzen u. deshalb ist ein Feedback dabei sehr hilfreich.
Du kannst von außen auch nur durch Deine Brille u. Deine Wahrnehmung darauf schauen, wie weit oder wie weit er
von etwas noch entfernt scheint.
.......................................................................
Zitat von Laurien:
Dennoch ist dieses einerseits so tun wie wenn alles ok wäre aber auf der anderen Seite sich nicht danach verhalten,

Wenn ein solcher Eindruck vorliegen sollte, dann ist er aus meiner Erfahrung heraus, noch ein ganzes Stück noch von
einer echten Veränderung wohl entfernt.
Natürlich, wenn er Verunsichert scheint, ist ein solches Verhalten auch nicht ungewöhnlich, aber ebend nicht
Zielführend. Da kann leicht für den Betroffenen Frust da heraus resultieren, weil man möchte etwas verändern,
aber alte Verhaltensmuster sind stark u. hindern gerne daran davon loszulassen.
Es ist ein Prozess - auch ein nicht ganz einfacher von alten Verhaltensmuster loszulassen u. neues Verhalten
dann einzuüben.
....................................................................................................................................................................................
Zitat von Laurien:
Mein derzeitiger Eindruck ist, dass es ihm nicht bewußt ist, wie sein Verhalten auf mich wirken könnte.

Da solltest Du aus meiner Sicht ganz klar u. authentisch ihm gegenüber sein.
Ehrlich zu sagen, wie sein Verhalten auf Dich wirkt, dient nicht der Kritik, sondern der Ehrlichkeit in einer Beziehung
u. dem Betroffenen als Orientierung, des auch noch stattfindenen realen Leben.
.................................................................................................................................................
Zitat von Laurien:
Ich bin immer toll und super und alles gut

Das kann nicht sein u. niemand in einer Beziehung ist immer toll.
Doch fällt es Vielen nicht Leicht dem Partner auch mal etwas kritisches zu sagen, ohne das gleich die
ganze Beziehung damt in Frage gestellt wird.
Auch unsere Prägungen u. Vergangenheitserfahrungen sind nicht ganz unschuldig daran, dass wir am liebsten
Friede-Freude-Eierkuchen haben wollen. -Ist sicher etwas menschliches, aber nicht immer die richtige Form
in einer Beziehung miteinander umzugehen.
...................................................................................................................................
Zitat von Laurien:
auf eine gewisse Art und Weise schon auch verletzend.

Das kann ich nachvollziehen, dass sich dann ein solches Gefühl einstellen kann.
........................................................................................................................................
Zitat von Laurien:
dann werde ich doch beim nächsten mal kurz abgefertigt.

Villt. dient ihm das, als sein Schutz, um sich Dir gegenüber nicht erklären zu müssen od. gar zu wollen ?
(wäre jetzt so meine pers. Gedanke dazu)

Aber das solltest Du nicht aber auch durchgehen lassen !

LG Jedi

09.07.2021 14:57 • x 1 #3654


Jedi
Zitat von Sandra-k:
habe auch immer weniger bis gar nicht von mir aus geschrieben.

Ja @Sandra-k , dass hatte ich hier im Thread auch schon des öfteren geschrieben, weniger ist manchmal mehr !
Und nartürlich kan ich verstehen, dass es gerade zu Anfang , nicht einfach ist, sich selbst als Angehörige mal eine
Zeitlang zurückzuhalten.
-----------------------------------------
Zitat von Sandra-k:
Und da plötzlich war er es der sich meldete.

Da ist sicher ihm etwas bewusst geworden u. Deine Zurückhaltung, hat sicher das dann auch mitbewirkt.

Übrigens auch ein guter Hinweis sich mal etwas Zurückzunehmen, denn es hilft dabei, gut um sich selbst zu kümmern
u. lässt den Freiraum für den Betroffenen, selbst wahrzunehmen, ob ihm da etwas fehlt u. wie er darauf reagieren möchte.

LG Jedi

09.07.2021 15:48 • x 2 #3655


S
@Milla - nein soweit war er einfach noch nicht. Jetzt haben wir Absprachen, welche mir aber noch nicht fix genug sind. Ich stand plötzlich damals da und wusste gar nicht was ist. Und konnte es trotz seiner Offenheit, von Anfang an, mir gegenüber gar nicht einordnen.

@Jedi das weniger schreiben kam aber einfach aus mir heraus, habe oft vorher versucht mich zu zügeln, aber es ging einfach nicht und plötzlich war der Punkt da, nur komplett auf mich ohne ihn fokussiert zu sein.

Ja er hat es vermisst, aber das hat er in dem Moment auch nicht wahrgenommen, sondern erst jetzt beim reflektieren. Bei ihm war er viel mehr der Knoten der alten Zeit der geplatzt ist und Raum geschaffen hat und Balast abgeworfen hat.

09.07.2021 16:33 • x 1 #3656


M
@Sandra-k danke Sandra.
Du machst mir so Mut.

Mir ist eigentlich klar, dass es an seiner Situation liegt und nicht an mir. Aber es ist so verdammt lange mittlerweile.

Ich denke manchmal auch, warum er nicht einfach Schluss gemacht hat. Aber vermutlich, weil er nicht möchte.

Das denke ich auch, dass man von außen keinen Einfluss hat, ob man schreibt oder nicht ist relativ egal, weil derjenige in sich selber so gefangen ist.
Das sagte mein Freund auch mal, dass es egal ist, was ich tue, weil er es eh nicht mitbekommt.

09.07.2021 16:48 • x 1 #3657


S
@Milla genau so sagte meiner es auch, er war/ist so froh das ich noch da bin. Aber er konnte sich mit nichts ausser sich selbst beschäftigen und wie schlecht alles ist. Da hätte ich sagen und machen können was ich will oder auch nicht. Das jetzt noch da sein, da ist er so froh drum.
Aber wer weiß, ob und wann es wieder ein so langes tief gibt und wie es dann sein wird.

09.07.2021 17:07 • #3658


Jedi
Zitat von Milla:
Mir ist eigentlich klar, dass es an seiner Situation liegt und nicht an mir.

Ich finde, dass es eine ganz wichtige Erkenntnis ist, damit man nicht anfängt, die eigene Person damit
in Frage zu stellen.
Zitat von Milla:
Ich denke manchmal auch, warum er nicht einfach Schluss gemacht hat.

Sehr möglich, dass er es gar nicht möchte, aber auch ein Grund könnte sein, dass eine Trennung mit
Verantwortung übernehmen u. Anstrengung verbunden ist u. dies von einem Betroffenen oft nicht zu leisten ist .
Ist natürlich auch vom Schweregrad der Depression abhängig !
Zitat von Milla:
Das denke ich auch, dass man von außen keinen Einfluss hat, ob man schreibt oder nicht ist relativ egal,

Ja, von außen Einfluss nehmen ist sicherlich schwierig, ob es egal ist, ob eine Partnerin schreibt,
da bin ich mir nicht sicher.
Auch wenn keine adequate Reaktion darauf zurückkommt, wer weiß, was Dein Partner davon doch aufgenommen habe könnte.
Zitat von Milla:
Aber es ist so verdammt lange mittlerweile.

Je nach Schweregrad seiner Depression u. wie es sich in dem therapeutischen Prozess entwickelt,
kann es manchmal eine längere Zeit brauchen u. stellt an jede Beziehung höchste Anforderungen,
da die Geduld u. Zuversicht zu behalten.
---------------------------------------------------------------------
Zitat von Sandra-k:
er war/ist so froh das ich noch da bin.

Das zu erkennen macht Hoffnung u. ist eine Bestätigung, dass sich die Zuversicht bewahrt zu haben,
doch lohnen kann.
Zitat von Sandra-k:
Aber wer weiß, ob und wann es wieder ein so langes tief gibt und wie es dann sein wird.

Das ist Spekulation, aber das dieser Gedanke da ist, finde ich auch völlig ok !
Ob man als Betroffener noch einmal in so ein langes Tief hineinrutscht, ist schwer hervorzusagen,
da spielen verschiedene Dinge eine Rolle. Aber es ist sehr gut möglich, lange die Dunkelheit der Depression
aus seinem Leben fernzuhalten, auch wenn sich mal wieder eine depressive Episode ankündet, diese
dann auch schnell zu beherrschen. Aber es muss nicht zwingend dazu führen, dass man wieder in ein
so langes Tief hineirutscht.

09.07.2021 19:36 • x 1 #3659


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
Zitat von Jedi:
Sehr möglich, dass er es gar nicht möchte, aber auch ein Grund könnte sein, dass eine Trennung mit
Verantwortung übernehmen u. Anstrengung verbunden ist u. dies von einem Betroffenen oft nicht zu leisten ist .
Ist natürlich auch vom Schweregrad der Depression abhängig !

Aber wäre nicht grade da ein Schlussstrich befreiend?

Es würde nicht zu seinem Charakter und unserer Beziehung passen.

09.07.2021 19:58 • x 1 #3660

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