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Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

C
Habe wahrscheinlich gestern echt so alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Und wir waren auf einem. echt guten Weg. Ich bin so ein Honk

Ich hätte ihn einfach in Ruhe lassen sollen

30.08.2020 19:20 • #2971


M
Du (wir alle) stecken in einer Ausnahmesituation. Wie soll man da durchgängig richtig agieren?

Und verhält er sich durchgängig richtig? Wohl auch nicht.

Der Partner darf mal nervig sein, mal zickig und auch mal zornig, sowas hält eine Partnerschaft aus. Und wenn nicht, dann ist es die falsche.

Vielleicht schreibst ihm einen Brief und erklärst ihm, warum du agierst, wie es du es tust und das du auf ihn wartest. (Wenn du das möchtest.)

30.08.2020 20:10 • x 1 #2972


A


Hallo Sandra-k,

Gehe ich richtig mit meinem depressiven Partner um?

x 3#3


C
Zitat von Milla:
Du (wir alle) stecken in einer Ausnahmesituation. Wie soll man da durchgängig richtig agieren?

Und verhält er sich durchgängig richtig? Wohl auch nicht.

Der Partner darf mal nervig sein, mal zickig und auch mal zornig, sowas hält eine Partnerschaft aus. Und wenn nicht, dann ist es die falsche.

Vielleicht schreibst ihm einen Brief und erklärst ihm, warum du agierst, wie es du es tust und das du auf ihn wartest. (Wenn du das möchtest.)


Danke für deine Worte. Ich bin auch echt ordentlich streng mit mir selbst. Du hast absolut recht. Hatte eben ne falsche Brille auf.

30.08.2020 21:31 • x 1 #2973


M
Überlege auch bei jeder meiner Nachrichten 20mal, ob die Druck erzeugt und und.
Und dann mach ich mir Sorgen, dass wir die Leichtigkeit vom Anfang verlieren und nie wieder finden.

Hab also auch keine Lösung für eine gute Kommunikation gefunden.

Die blauen Haken erzeugen angeblich auch Druck. Aber Briefe finde ich bei uns auch krampfig und emails haben wir noch nie geschrieben.

30.08.2020 21:39 • #2974


Laurien
Die Lesebestätigungen bei Whatsapp habe ich schon vor Jahren deaktiviert. Mich nervt das ehrlich gesagt auch...

30.08.2020 22:02 • x 1 #2975


C
Zitat von Laurien:
Die Lesebestätigungen bei Whatsapp habe ich schon vor Jahren deaktiviert. Mich nervt das ehrlich gesagt auch...


Geht mir genauso!

31.08.2020 03:24 • #2976


C
Zitat von Milla:
Überlege auch bei jeder meiner Nachrichten 20mal, ob die Druck erzeugt und und.
Und dann mach ich mir Sorgen, dass wir die Leichtigkeit vom Anfang verlieren und nie wieder finden.

Hab also auch keine Lösung für eine gute Kommunikation gefunden.

Die blauen Haken erzeugen angeblich auch Druck. Aber Briefe finde ich bei uns auch krampfig und emails haben wir noch nie geschrieben.


Nachrichten versende ich kaum bis gar nicht. Ausser es ist echt eine handfeste info die an ihn herangetragen werden muss. Was auch immer. Wir haben die Woche über 2x telefoniert. Meistens rief ich mittwochs an, er Sonntags.. Email und Briefe.. Briefe finde ich grundsätzlich wahnsinnig toll, allerdings merke ich das alles was emotional ist, gerade keinen Platz in seinem kosmos hat. Er kann nur Dinge tun, die überlebenswichtig sind..

Ich werde sehen, ob trotz meines Rückzug er sich meldet. Aber hatte mehrfach ausgesprochen das alle ihn bitte in Ruhe lassen sollen.

31.08.2020 07:20 • #2977


Jedi
Hallo !

Zitat von Carino87:
Habe wahrscheinlich gestern echt so alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Und wir waren auf einem. echt guten Weg.
Ich bin so ein Honk

@Carino87 , du hast überhaupt nichts falsch gemacht !
Ich hatte es hier im Thread schon einmal geschrieben, ihr als die Partnerinnen müsst authentisch bleiben.
Dies dient der Orientierung für einen an Depression-Erkrankten.
Wenn ihr Euch anders verhaltet, woran soll sich euer Partner orientieren, wenn er gerade selbst Orientierungslos ist.

Es soll jetzt nicht heißen, ihn mit Textnachrichten zuzuschmeißen oder ständig bei ihm auf der Matte erscheinen,
aber Euch komplett nach eurem Partner auszurichten, ist keine wirklich gute Option.

Sprecht das an, was wichtig ist zu klären - was für Euch u. Euer persönliches Leben auch wichtig ist !

Der betroffene Partner kann dann selbst entscheiden, wie er damit umgehen will u. darauf reagieren möchte.
Dabei würde er in der Therapie auch Unterstützt werden - wenn er denn sich in therapeutischer Behandlung befindet
u. wenn er dem Therapeuten von euren Kontakten u. Nachfragen berichtet.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Milla:
Überlege auch bei jeder meiner Nachrichten 20mal, ob die Druck erzeugt und und.

Warum @Milla ?
Dies 20x überlegen ist nicht mehr authentisch ? - oder tust Du es sonst auch ? - wohl bestimmt nicht !

Wie willst Du denn real wissen, was Druck erzeugt ?
Das kann allein dein Name schon sein - ein Buchstabe - ein Wort - ein Satz.
Wie willst Du das real einschätzen können ?
Und je mehr Du überlegst, was u. wie Du etwas schreiben möchtest, umso mehr entfernst Du Dich
von der Milla, wie sie sich real in ihrem Leben sonst ausdrückt.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Milla:
Hab also auch keine Lösung für eine gute Kommunikation gefunden.

die Lösung besteht darin, in der Kommunikation die Milla zu sein, die Du bist !

und das:
Zitat von Milla:
dann mach ich mir Sorgen
und das blockiert eine authentische (gute) Kommunikation.

31.08.2020 11:41 • x 4 #2978


C
@Jedi - vielen Dank für deine Perspektive und deine Meinung dazu.
Du hast auch in allem recht.. ich habe einfach einen zu hohen Anspruch und möchte meinem Gegenüber einfach ein hohes Maß an Verständnis zeigen.
An der Stelle muss ich selbst noch etwas an mir arbeiten.

31.08.2020 11:50 • x 1 #2979


Jedi
Zitat von Carino87:
ich habe einfach einen zu hohen Anspruch

Überfordere Dich nicht damit ! - ein zu hoher Anspruch, kann Dich auch krank werden lassen.
Behalte das immer im Fokus !
-----------------------------------------------
Zitat von Carino87:
möchte meinem Gegenüber einfach ein hohes Maß an Verständnis zeigen.

hohes Maß ? - welches Maß ? u. weißt Du überhaupt, wie hoch es sein darf ?
----
Verständnis - das zeigst Du allein schon dadurch, indem Du authentisch bleibst !

31.08.2020 13:00 • x 1 #2980


M
Danke Jedi, für deine Mühen.

Ich denke allerdings, dass ein normaler Umgang im Moment nicht Möglich ist.
Und ich bin authentisch, wenn ich auf seine Bedürfnisse eingehe und meine Kommunikation entsprechend gestalte.
Also wenn ich überlege und abwäge.

Die Situation ist nicht mehr wie vor seiner Erkrankung. Entsprechend muß ich mich anders verhalten, sonst verliere ich den Zugang zu ihm. (Hab versucht normal zu sein, ihn zu behandeln wie früher. Er hat sich komplett verschlossen.) Er sich dann irgendwann wieder ein bisschen geöffnet, als ich meine Kommunikation angepasst habe.
Und ich hab jetzt verstanden, dass Rückschritte ganz normal sind.

Und trotzdem denke ich, dran, ob wir unsere Unbeschwertheit verlieren. Und auch das ist glaub ich ganz normal. Das man zweifelt.

31.08.2020 16:57 • x 1 #2981


Jedi
Zitat von Milla:
auch das ist glaub ich ganz normal.
Das man zweifelt.

Sicher ist Zweifel nicht schlechtes, so lange der Zweifel nicht alles zu beherrschen beginnt.
----------------
Zitat von Milla:
trotzdem denke ich, dran, ob wir unsere Unbeschwertheit verlieren.

Da denke ich wiederum, dass das Normal ist, denn solche Situation wird mit Sicherheit
etwas von der Unbeschwertheit nehmen.

31.08.2020 17:47 • #2982


Laurien
Hallo zusammen,

@Jedi

Zitat:
Sprecht das an, was wichtig ist zu klären - was für Euch u. Euer persönliches Leben auch wichtig ist !


Grundsätzlich Zustimmung. Nur, wenn man sich so durch den Thread (und ähnliche) liest, habe ich mittlerweile den Eindruck, dass die Angehörigen insbesondere emotionale Themen für sich klären möchten (z. B. wie geht es mit der Beziehung weiter) und viele Betroffenen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel) gerade bei emotionalen Themen dicht machen.

Wenn man als Angehöriger unbedingt derartige Themen klären will, führt dies oftmals zur Trennung, da der Betroffene immer mehr mauert. Das ist ja nicht unbedingt das Ziel (außer es gibt nur entweder oder für einen oder beide der Beteiligten).

Als Angehöriger kann man in diesem Fall eigentlich nur für sich selber entscheiden, ob man mit der Klärung der Fragen warten kann, bis es dem Betroffenen möglich ist (dank Therapie oder wie auch immer), darüber zu sprechen oder nicht und dann die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

LG

31.08.2020 17:57 • x 3 #2983


Jedi
@Laurien !

Zitat von Laurien:
Als Angehöriger kann man in diesem Fall eigentlich nur für sich selber entscheiden, ob man mit der Klärung der Fragen warten kann,

Das ist natürlich für mich eine Selbstverständlickeit !
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Laurien:
bis es dem Betroffenen möglich ist (dank Therapie oder wie auch immer)

Das ist mir völlig bewusst !
Aber ohne Therapie u. so sind nicht nur meine eigenen gemachten Erfahrungen mit dieser Krankheit, glaube ich nicht daran,
dass es gelingen kann.
- (ist natürlich, wie alles was ich hier schreibe u. hier einbringe, meine ganz persönliche Meinung u. Erfahrung) !

Was ich immer u. bei vielen Begegnungen mit Betroffenen, ob in Klinik, Gruppentherapie, SHG oder in der med. Reha,
wurde es mir sehr deutlich, je länger es dauert, bis sich ein Betroffener professionelle Hilfe sucht,
umso schwieriger der Weg raus aus der Depression u. umso schwieriger der Weg, als Paar diese schwierige
Lebenssituation zu überwinden.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Laurien:
Nur, wenn man sich so durch den Thread (und ähnliche) liest, habe ich mittlerweile den Eindruck, dass die Angehörigen insbesondere emotionale Themen für sich klären möchten (z. B. wie geht es mit der Beziehung weiter)
das halte ich auch für verständlich u. absolut akzeptabel !
Wäre ich Angehöriger würde ich mir schon wünschen, dass meine Betroffene Partnerin, ihre Verantwortung übernimmt u.
sich frühzeitig Hilfe sucht.
Dabei kann ich sie als Angehöriger unterstützen u. Mut machen.

Aber Monate mich hinhalten zu lassen u. villt. weil die Person professionelle Hilfe entweder ablehnt oder aus anderen Gründen
u. nur ich sollte mein Leben danach ausrichten - müsste ich mir das ganz genau überlegen, ob ich das wollte ?

und
viele Betroffenen (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel) gerade bei emotionalen Themen dicht machen.

Ist auch OK, aber gerade das zeigt einem doch auf, dass Hilfe dringend notwendig ist.
Das sollte einem doch der geliebte Partner/ in doch wert sein u. gerade hier im Thread,
bewundere ich hier Alle
, zu was ihr alles bereit seit zu geben, um dem Partner zu unterstützen u.
um ein Wir aufrecht zu erhalten.

Ich wüsste nicht, ob ich das so täte oder könnte ?[/b]

-----------------------------------------------------
Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, wie weit sie/ er da mitgehen kann.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Laurien:
Wenn man als Angehöriger unbedingt derartige Themen klären will, führt dies oftmals zur Trennung, da der Betroffene immer mehr mauert.

Aber ich wollte u. Ihr wollt es in der Regel doch auch, ein zufriedenes Leben führen - ein Leben mit Perspektiven.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Laurien:
Das ist ja nicht unbedingt das Ziel

Natürlich ist es nicht das Ziel, dass es zwangsläufig zur Trennung kommen muss, gar sollte,
aber dafür gibt es Vorraussetzungen, die Beide in ihren Möglichkeiten auch wahrnehmen sollten.
- bestenfalls könnte der Betroffene die Ressource Partnerin nutzen (worauf auch die TP immer hinweisen, dies zu tun),
um auch von seiner Seite her, eine günstige Prognose, wieder gesund werden zu können u. die Beziehung zu erhalten
mit zu erschaffen.

Aber auch hier:
Zitat von Laurien:
Als Angehöriger kann man in diesem Fall eigentlich nur für sich selber entscheiden

da stimme ich Dir Laurien uneingeschränkt zu !

LG Jedi

31.08.2020 18:48 • x 1 #2984


Laurien
@Jedi

ist es das denn, den Partner monatelang hinhalten? In die Kategorie hinhalten würde bei mir z. B. fallen, wenn einer mit mir zusammen wäre, obwohl derjenige genau weiß, dass ich nicht die Frau für ihn bin, aber trotzdem mit mir zusammen ist, bis ihm die Frau des Lebens über den Weg läuft und dann weg ist. Quasi bewußt und absichtlich eine besser die als gar keine Beziehung mit mir führt.

Oder ist es ein Prozess (der seine Zeit braucht), durch den der Betroffene erst einmal durch muss, um bestimmte Dinge überhaupt erst einmal zu erkennen und dann einen Weg raus suchen muss? Ist nicht auch die ein- oder andere Verhaltensweise der Krankheit geschuldet und der Betroffene muss erst einmal lernen, mit gewissen Dingen umzugehen (wie z. B. die Notwendigkeit einer Therapie in welcher Form auch immer)? Je schneller umso besser, aber so einfach wie es sich da mal eben hinschreibt ist das leider auch wieder nicht.

Wie lange man als Partner diesen Prozess der Selbsterkenntnis bereit ist, mitzutragen, ist sicher sehr individuell. Das hängt wahrscheinlich vor allem davon ab, wie stark man selber darunter leidet. Würde ich sehr darunter leiden, hätte ich mich schon längst aus der Gleichung genommen. Letzten Endes besteht bei mir nach wie vor die Bereitschaft, darüber zu reden. Das beinhaltet nicht, dass die Beziehung auch definitiv fortgesetzt wird. Die Bereitschaft darüber zu reden kann aber auch jeden Tag zu Ende sein. Mein Leben danach ausrichten tue ich meines Erachtens nicht. Ich würde nichts anders machen, gäbe es dieses Thema nicht.

Wie auch immer, die Reise zu sich selbst ist nicht immer der angenehmste Weg im Leben. Mir hat das ein- oder andere auch nicht wirklich gefallen, was ich bei mir so im Laufe der Zeit gefunden habe. Und auch die Akzeptanz desselbigen hat dann nochmal seine Zeit gedauert und rückblickend wäre vieles leichter gewesen, hätte ich manche Tatsache schneller akzeptiert. Nichts desto trotz war ich lange der Auffassung, dass ich das gut so mache, wie ich es mache und das ein guter Weg ist, mit der Sache umzugehen. Rückblickend war manches doch nicht so ideal. Das ist das Problem an der Sache. Wenn man mittendrin steckt, sieht man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht und läuft so manches mal im Kreis herum.

LG

31.08.2020 20:56 • x 3 #2985


M
@Jedi
Wenn wir von einer schweren Erkrankung ausgehen, dann sehe ich kein hinhalten.
Und auch keine Wahl beim Betroffenen.
Ich denke vielen Betroffenen fehlt schlicht die Kraft mit dem Partner zu sprechen. (Hab gelesen, dass bei manchen betroffenen alleine aufstehen eine Hürde darstellt.)

Ist es nicht ein Symptom der Depression das man sich zurückzieht?
Dann kann der Betroffene doch gar nicht anders agieren und dem Partner bleibt nur Akzeptanz oder Trennung.

31.08.2020 21:26 • x 2 #2986


C
Zitat von Milla:
@Jedi
Wenn wir von einer schweren Erkrankung ausgehen, dann sehe ich kein hinhalten.
Und auch keine Wahl beim Betroffenen.
Ich denke vielen Betroffenen fehlt schlicht die Kraft mit dem Partner zu sprechen. (Hab gelesen, dass bei manchen betroffenen alleine aufstehen eine Hürde darstellt.)

Ist es nicht ein Symptom der Depression das man sich zurückzieht?
Dann kann der Betroffene doch gar nicht anders agieren und dem Partner bleibt nur Akzeptanz oder Trennung.



So sehe ich es auch. So lese ich über das Thema und so erlebe ich es auch zwischen mir und meinem Betroffenen Partner. Es fehlt die absolute Kraft. Vorallem die Kraft für schöne Dinge.
Und es fehlt die Kraft für ein Gefühl. So wie ich verstehe und es gesagt bekomme ist absolute Leere. Wir können als Angehörige für uns entscheiden, wie wir damit umgehen. Ob wir ihn begleiten (auf einer distanzierten Ebene) oder uns trennen.

Ich habe es von Beginn an als nicht böswillige Absicht verspürt. Mir war sehr klar, dass was anderes mitschwingt als 'ich Park die Frau mal eben hier'

Ich finde den Rückzug in meinen gefassten und guten Momenten als Schutzfunktion. Es würde eskalieren wenn man nah beieinander wäre. Es würde viele narben hinterlassen.

31.08.2020 22:06 • x 1 #2987


C
Aber wie @Jedi sagt... Eine therapeutische Begleitung muss sein, um wieder fühlen zu können und soziale Beziehungen zu pflegen.

Leider wird das bei meinem Partner noch zur Seite gelegt.

31.08.2020 22:12 • x 1 #2988


Laurien
Hallo @Carino87

Zitat von Carino87:
Ich finde den Rückzug in meinen gefassten und guten Momenten als Schutzfunktion. Es würde eskalieren wenn man nah beieinander wäre. Es würde viele narben hinterlassen.


Das sehe ich genauso. Letzten Endes, was mal gesagt ist, ist gesagt und was mal getan ist, ist getan. Auf Launen an mir auslassen, unberechtigte Schuldvorwürfe, etc. reagiere ich mit einer recht kurzen Zündschnur. Sicherlich kann man sich hinterher entschuldigen, dennoch würde es je nachdem was vorfällt, bei mir größere Verletzungen hinterlassen als die Funkstille. Und ab einem gewissen Grad an z. B. Aggressionen mir gegenüber wäre ich dann auch schnell raus. Und so ist für mich persönlich die bessere Variante. Aber das empfindet sicher jeder anders.

Was anderes wäre es, wenn ich den Eindruck hätte, dass das Schweigen als Druckmittel benutzt werden würde, um mich weich zu kochen. Nachdem ich aber nicht das Gefühl habe, dass sein Schweigen ein Mittel zum Zweck ist, komme ich damit soweit gut klar.

Zitat von Carino87:
Aber wie sagt... Eine therapeutische Begleitung muss sein, um wieder fühlen zu können und soziale Beziehungen zu pflegen.

Leider wird das bei meinem Partner noch zur Seite gelegt.


Das ist bei meinem Freund derzeit meines Wissens nach auch so, aber das ist meines Erachtens ebenfalls ein Teil des Prozesses, Lösungswege zu finden und hierfür professionelle Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen.

LG

04.09.2020 13:29 • x 2 #2989


M
Hallo zusammen.

Mein Partner ist im Moment in einer schweren Krise. (Er ist in Behandlung) Er hat sich komplett isoliert.
Normalerweise antwortet er mir auf meine kurzen Nachrichten.
Aber jetzt kommt seit Wochen nichts mehr und er hat meinen Geburtstag ignoriert. (Ein paar Tage vorher hat er mich noch gefragt, was ich unternehmen will).

Bin jetzt unsicher, ob ich ihn in Ruhe lassen soll.

Fragen beantwortet er nicht gerne. Aber diese belanglosen Nachrichten (guten Morgen und so) finde ich irgendwie zu wenig. Würde ihm gerne besser beistehen, weiß aber nicht wie.
Ein Brief oder email passt nicht zu uns.

Also ich bin mir sicher, dass er mich gerne hat und mit mir zusammen sein will. (Eigentlich)

27.09.2020 15:25 • x 1 #2990


Laurien
Hallo alle miteinander,

@Milla leider kann ich nur aus der Angehörigen-Sicht antworten und was ich machen würde, würde mein Freund gar nicht mehr antworten. So lange ich das Gefühl haben würde, dass er grundsätzlich die Beziehung noch will, würde ich weiter Kontakt halten und so ca. alle 1 2 Wochen eine Nachricht schreiben. Wie lange ich das aufrecht erhalten würde, wenn so gar nichts mehr zurück kommen würde, kann ich dir leider nicht sagen, die Situation hatte ich noch nicht. Würde aber generell sagen, mach das, was du für richtig hälst. Wenn du weiter Kontakt halten möchtest, mach es. Wenn nicht, oder du mal eine Pause brauchst, dann mach eine Pause und schau, was passiert und entscheide ggf. neu.

Über die Monate habe ich auch immer nur belanglose Nachrichten wie gute Nacht und so geschickt, oft aber mit einem Foto oder Video aufgepeppt, auch wenn meistens sehr wenig zurück gekommen ist. Und ihm auch mal was nach Hause geschickt, von dem ich weiß, er mag es gerne. Das kam anscheinend ganz gut an, seitdem geht es etwas besser und wir haben die Tage zumindest mal kurz über die Situation via Whatsapp reden können. Ein Treffen sehe ich aber noch länger nicht. Ich glaube, wenn ich mich von Anfang an nicht immer wieder gemeldet hätte, es hätte sich schon längst erledigt. Man wird sehen, wie es sich jetzt weiter entwickelt, sowas wie ein Anfang ist nun schon mal gemacht.

LG

29.09.2020 17:24 • x 1 #2991


J
Hallo ihr Lieben,

Ist ja sehr ruhig hier geworden.
Wollte doch mal nachfragen wie es euch und euren Lieben geht?

Lg
Just_me

11.10.2020 23:10 • #2992


Laurien
Hallo zusammen,

möchte euch noch kurz die neuesten Entwicklungen mitteilen und mich damit dann auch mehr oder weniger aus diesem Forum verabschieden.

Nachdem vor 2 Wochen etwas bei meinem Freund eingetreten ist, was wirklich richtig bescheiden ist, hat er mir dann heute mitgeteilt, dass ihm eine Freundin durch diese schwere Zeit hilft. Mit dieser Freundin (die er wohl erst seit kurzem kennt) möchte er nun eine Beziehung anfangen. Er würde mich aber unbedingt als Freundin behalten wollen, weil ich ihm nach wie vor sehr wichtig wäre. Auch wenn er jetzt wirklich eine sehr schwere Zeit hat, habe ich das abgelehnt. Ich möchte frei sein für jemand neues, dem ich wirklich wichtig bin und der mich auch zu schätzen weiß.

LG

12.10.2020 16:51 • x 3 #2993


M
Das tut mir so unendlich leid für dich. Du warst so toll und souverän.

Mein Partner war sehr krank und in Behandlung. Lange arbeitslos und hat jetzt wieder einen sehr anspruchsvollen Job.
Er hat einen für mich sehr wichtigen Termin vergessen (ignoriert) und sich Wochen nicht gemeldet. Jetzt meldet er sich wieder. Aber selten. Fragen zu seinem Job ignoriert er. Gibt mir aber Kosenamen und schickt Herzen.

Fühle mich grade wie ausgemustert. Wir haben uns 2 Monate nicht gesehen. Aber beim letzten Treffen machte er noch Hochzeits- und Urlaubspläne. Die Urlaubspläne lies er unter den Tisch fallen.

12.10.2020 18:57 • x 1 #2994


Jedi
Hallo @Laurien !

Zitat von Laurien:
Nachdem vor 2 Wochen etwas bei meinem Freund eingetreten ist, was wirklich richtig bescheiden ist, hat er mir dann heute mitgeteilt, dass ihm eine Freundin durch diese schwere Zeit hilft. Mit dieser Freundin (die er wohl erst seit kurzem kennt) möchte er nun eine Beziehung anfangen.

Schade dies von Dir jetzt hier lesen zu müssen
---------------------------------------------------------------------------
Zitat von Laurien:
habe ich das abgelehnt.
Kann ich gut verstehen !
Ich möchte frei sein für jemand neues, dem ich wirklich wichtig bin und der mich auch zu schätzen weiß.
Das wünsche ich Dir von Herzen u. bin mir sicher, dass Du auch einem solchen Mann begegnen wirst !

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Zitat von Laurien:
mich damit dann auch mehr oder weniger aus diesem Forum verabschieden.

Das finde ich persönlich sehr schade !
Deine gemachten Erfahrungen u. Dein Umgang mit dieser schwierigen Situation, davon könnten noch
Andere, die sich hier noch anmelden werden, die mit einer ähnlichen Lebenssituation, sicher davon profitieren.

Aber es bleibt natürlich Deine ganz persönliche Entscheidung !
Ich empfand den Austausch mit Dir als sehr angenehm u. auch konnte ich etwas daraus für mich mitnehmen !

Ich wünsche Dir alles Gute:

Wir sollten heute das tun,
von dem wir morgen wünschen,
es gestern getan zu haben !


(Jürgen Steidle)

LG Jedi

12.10.2020 19:23 • x 3 #2995


Jedi
Hallo @Milla !

Zitat von Milla:
Fühle mich grade wie ausgemustert.

Kann ich gut nach dem , was Du berichtest hast durchaus verstehen !
-----------------------------------------------------------------------------
Zitat von Milla:
Wir haben uns 2 Monate nicht gesehen.
Aber beim letzten Treffen machte er noch Hochzeits- und Urlaubspläne.
Die Urlaubspläne lies er unter den Tisch fallen.

Gerade eine sehr schwierige Situation für Dich, um das für Dich richtig einordnen zu können.

Versuche immer ganz bei Dir zu bleiben u. Deinen Bedürfnissen !
Spür hin u. nimm auch durch dein Bauchgefühl wahr, was sich für Dich stimmig u. echt anfühlt.

LG Jedi

12.10.2020 19:32 • x 1 #2996


M
@Jedi mein Bauch sagt, dass es zwischen echt ist. Das betont er auch gebetsmühlenartig, wenn wir uns sehen.

Aber es verletzt mich, dass er normal arbeitet und mit mir nicht mehr spricht und mich so wegstößt.
Ansprechen kann ich es nicht. Hat beim letzten Mal damit geendet, dass er sich in Selbstvorwürfen erging.

Ihr kennt das doch auch; dass in der Phase arbeiten geht? Aber sonst nichts?

Das heißt nicht; dass ich ihm nimmer wichtig bin, oder?

12.10.2020 22:09 • x 1 #2997


Jedi
@Milla !

Zitat von Milla:
Ihr kennt das doch auch; dass in der Phase arbeiten geht? Aber sonst nichts?


Bei mir war es ganz anders - ich konnte nicht mehr arbeiten u. hatte schnell meine Arbeit gekündigt,
um mich ganz auf meine Heilung konzentrieren zu können.
War auch früh in eine Psychiatrische Klinik gegangen u. bin dadurch auch frühzeitig in eine Psychotherapie gekommen.
Das hat es erst möglich gemacht, dass es wieder eine Struktur in mein Leben gab.
So war mein Weg, raus aus der Depression etwas anders, wie es hier von den Angehörigen berichtet wird.
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Zitat von Milla:
Das heißt nicht; dass ich ihm nimmer wichtig bin, oder?

Da könnte ich nur Spekulationen darüber anstellen !
Du solltest aber gut auf Dich aufpassen u. weiter wachsam bleiben.
Wenn Du gut für Dich sorgst u. auf Deine Selbstfürsorge achtest, dann wirst Du selbst gut beurteilen können,
ob Du Ihm tatsächlich noch wichtig bist.

12.10.2020 22:40 • x 2 #2998


J
Liebe Milla,

Mein Freund ist ja schon länger arbeitsunfähig, er bekommt EU-Rente aufgrund seiner Erkrankung. Habe aber auch schon öfter gelesen, dass arbeiten bei anderen geht und z.T. auch die Regelmäßigkeit dem Erkrankten Halt und Struktur gibt. Ich denke das liegt an der Individualität der Erkrankung. Zur Arbeit gehen, dort Maske aufsetzen und nach der Arbeit ab nachhause und dann verkriechen.
Ich kann ja auch nur spekulieren, das vielleicht der Arbeitstag so kräftezehrend ist das für was anderes keine Kraft mehr da ist?
Leider aber auch alles nur Vermutung meinerseits.

Ich habe nun seit Juni nichts von meinem Freund gehört, aber mein Bauch sagt mir das er sich meldet wenn er sich danach fühlt. Hoffnung und Vertrauen, daran orientiere ich mich, aber wir kennen uns eben auch sehr gut und lange, so dass mir das recht gut gelingt.
Mir geht es gut, auch wenn da natürlich ein Teil fehlt. Und wenn er soweit ist, ist er jederzeit willkommen wieder daran teilzuhaben.

Lg
Just_me

12.10.2020 23:00 • x 2 #2999


A


Hallo Sandra-k,

x 4#30


M
Liebe just_me, danke. Ihr habt eine stabile Basis. Hörst du gar nichts?
Wie ist es, wenn ihr euch wieder seht?

Wir möchten eigentlich ein gemeinsames Leben führen. (Dieser Wunsch ging von ihm aus) Und ich hab gerne gewartet während er in der Klinik war und so labil, dass er vom Tod sprach.
Er ist ohne Frage sehr krank. War lange in der Klinik und nimmt einiges an Medikamenten.

Aber jetzt fühlt es sich komisch an, wenn er arbeitet, aber immer noch keinen Sinn für mich hat. Also er schreibt mir jetzt recht oft. Das war ne ganze Zeitlang nicht der Fall. Ein Treffen schlägt er nicht vor.

Weiß nicht, wie ich das ansprechen kann. Beim letzten Mal als ich es tat hat er mir versprochen sich dahingehend auf mich einzustellen. Es ist nichts passiert.

Fühle mich vernachlässigt und unwichtig.
Auch wenn ich weiß, dass es für ihn toll ist, dass er wieder arbeiten kann und es dann eigentlich aufwärts geht.

13.10.2020 09:48 • x 1 #3000

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