Pilsum
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Immer wieder stellt sich die Frage.
Kann man auf die eigene Gefühlslage einen positiven Einfluss ausüben?
Und wenn ja, wie kann das funktionieren.
Einfluss auf die Gefühlslage zu nehmen ist Denkarbeit.
Um sich diesem Thema zu nähern, ist es wichtig, zuerst einmal zu verstehen, was
in unserem Gehirn passiert. Wie wir denken und wie wir auf unsere Gefühlslage
Einfluss nehmen können.
Wir denken immer gleichzeitig mit zwei Bereichen in unserem Kopf.
Das ist einmal unser Unterbewusstsein. Das unterbewusste Denken.
Und zum anderen unser Bewusstsein. Das bewusste Denken.
Das erste Wichtige ist.
Unser Unterbewusstsein denkt rasend schnell. Man hat oft das Gefühl, man kann
die Gedanken nicht festhalten.
In unserem Unterbewusstsein entstehen auch unsere Gefühle.
Und somit auch die uns so sehr belastenden Ängste.
Unser Unterbewusstsein kann aber nicht logisch denken.
Deswegen kann es auch keine Entscheidungen treffen.
Und das ist der Grund, warum dort sehr leicht das Gefühle-Chaos entsteht.
Unser Unterbewusstsein kann nicht logisch denken und keine Entscheidungen treffen.
Für Logik und Probleme lösen, also für Entscheidungen, haben wir einen ganz
wichtigen zweiten Bereich.
Das ist unser Bewusstsein.
Unser Bewusstsein denkt leider nur extrem langsam, oft wie in Zeitlupe.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum die meisten Menschen lieber viel mehr
fast nur mit ihrem Unterbewusstsein denken. Das geht viel schneller.
Leider sind die Denkergebnisse oft so, dass man immer unzufriedener wird und
auch, dass man seine Gefühle und Ängste nicht verstehen kann und sie auch kaum
stoppen kann.
Damit wir im Alltag überhaupt klarkommen, denken wir überwiegend unbewusst und meistens nur sehr wenig bewusst.
Nur unser Unterbewusstsein kann schnell genug steuern, dass wir beim Gehen nicht umfallen. Und nur unser
Unterbewusstsein kann schnell genug steuern, bei Gefahr richtig zu reagieren.
Nur unser Unterbewusstsein ermöglicht es, das wir lesen können. Wir erkennen unbewusst sofort, was Schrift ist,
was deutsche Schrift ist, welche Bedeutung die Schrift hat, usw.
Unser unbewusstes Denken erledigt somit das Meiste täglich ohne das wir etwas dazutun müssen.
Schwierig wird es für uns, wenn wir glauben, mit unserem unterbewussten Denken
ausreichend alles zu haben um gesund und zufrieden zu sein. Das ist leider
nicht der Fall.
Auf unser unterbewusstes Denken haben wir nur einen sehr begrenzten Einfluss.
Echte Ruhe im Kopf und wirkliche Zufriedenheit, stellt vor allem unser bewusstes
Denken her.
Nun ist das Bewusstsein nur zu einem sehr geringen Teil an unserem alltäglichen
Denken beteiligt.
Zum einen, weil es viel zu langsam denkt.
Und viele Menschen finden es sehr anstrengend, bewusst zu denken.
Wir wollen auch nicht immer alles neu denken und auch nicht ständig
das denken, was wir ja schon wissen.
Das Bewusstsein hat jedoch einen besonders großen und lebenswichtigen Vorteil.
Es kann beobachten und teilweise beeinflussen, wie viele Gedanken gleichzeitig aus
dem Unterbewusstsein herausfließen. Es kann erkennen, welche Gefühle aus dem
Unterbewusstsein herausfließen. Und das Bewusstsein kann beobachten und
erkennen, was wir denken und warum wir etwas denken.
Unser Unterbewusstsein kann das alles leider nicht.
Das bewusste Denken kann uns helfen, eine Vorstellung davon zu entwickeln,
wer wir als Mensch sind. Und auch was wir für uns erreichen möchten.
Im „Hier und Jetzt“ sein und „Achtsamkeit leben“ und auch Ruhe im Kopf erzeugen“,
kann man nur mit bewusstem Denken erreichen.
Unsere belastenden Ängste und auch alle anderen Gefühle entstehen in unserem Unterbewusstsein.
Unser Unterbewusstsein kann aber selbst nicht verstehen, ob ein Gefühl hilfreich und sinnvoll ist.
Das kann nur das Bewusstsein erkennen und verstehen.
Nur bewusst denkend, kann man verstehen, ob eine Angst oder ein Gefühl wichtig, hilfreich und zu Recht besteht.
Überprüft man das nicht immer wieder mal mit seinem bewussten Denken, kann man
sehr schnell in die Falle geraten. Diese Falle kann man auch als Gefühls-Chaos bezeichnen.
Nun stellt sich die Frage.
Wie schaffe ich es denn, mehr bewusst zu denken?
Am besten geht das durch Schreiben.
Wer schreibt aktiviert sein bewusstes, langsames Denken. Beim Schreiben wird
fast jeder zumindest ein wenig zur Ruhe kommen. Und mit der Zeit wird man
fast immer einen anderen Blick auf seine Gefühlswelt bekommen.
Angstschleifen und Panikattacken werden kaum auftreten, wenn man etwas aufschreibt.
Wer sein bewusstes Denken mit Aufschreiben aktivieren kann, der kann es mit der
Zeit auch lernen, sein bewusstes Denken ohne etwas aufzuschreiben in Bewegung zu setzen.
Die meisten kennen es. Gefühle-Chaos und Panikattacken treten besonders dann auf,
wenn Ruhe einkehrt. In diesen Momenten erlaubt man seinem bewussten Denken eine
Pause einzulegen. Man glaubt, man schaltet ab.
Auf diesen Moment hat das Unterbewusstsein nur gewartet. Es arbeitet natürlich
weiter und verunsichert uns häufig mit vielen belastenden Gefühlen, Gedanken, und Ängsten.
Das hält so lange an, bis wir wieder mit bewussten Gedanken unserem Unterbewusstsein sagen, dass
es uns im Moment nicht mit unangenehmen Gedanken und negativen Gefühlen belasten soll.
Wir selbst können und sollten möglichst immer bewusst entscheiden, wann uns unser
unterbewusstes Denken belasten darf.
Viele Menschen versuchen sich mit etwas abzulenken. Dies hilft natürlich kaum.
Denn wenn man seine bewussten Gedanken nicht mehr auf ein anderes Thema
ablenkt, fällt man meistens gleich wieder in das gefühlsüberflutete unterbewusste
Denken zurück. Außerdem kann man sich ja nicht den ganzen Tag ablenken.
Mit einiger Übung kann man damit auch ruhiger schlafen lernen und
eventuell auch unangenehme Träume nach und nach abschwächen.
Wie man mit bewusstem Denken seine Gefühle beeinflussen kann,
ergibt sich dann, wenn man mehr und regelmäßig übt, viel, viel langsamer,
viel sachlicher und damit auch logischer zu denken.