Wünsche Euch allen ein frohes und vor allem gesundes Fest.
Ich erlebe gerade mein allererstes Weihnachten allein, stellte ich heute fest.
Ich lebe ja zum Glück mit meiner Tochter und Family unter einem Dach und es wären nur 3 Schritte zu den Jungen- aber: Corona hat uns getrennt!
Vor Wochen schon planten wir alles bis ins Kleinste - Sie wollten etwas in der Kirchengemeinde aufführen und S. hatte fleißig dafür genäht und mit den Jugendlichen geprobt, sie freute sich so sehr darauf -- dann am Freitag-- sie kam total erschöpft von der Arbeit, verbrachte den Resttag nur liegend auf der Couch. Am Samstag und Sonntag stieg das Fieber und die Schmerzen am ganzen Körper nahmen zu, Husten, Schnupfen u. Co. Am Montag holte ihr Mann 4 Coronatests und siehe da: Positiv
DieJüngste (12 Jahre) hustet auch etwas, der Test war aber negativ. Am Montag war dann klar, dass unser Heilig Abend zusammen bei ihnen ausfallen musste. Lange Telefonate wegen dem Weihnachtsspiel.
Ich besprach mit dem Schw.- Sohn, dass ich für alle kochen würde, aber in getrennten Wohnungen wir dann eben essen u. den Hlg. Abend verbringen würden. Stand also heute stundenlang in der Küche, bastelte einen
Nudelsalat, Kartoffelsalat u. Krautsalat- das ging auch ganz gut, dazu wollte ich Frikadellen machen. Ich bin ja nun wirklich kein Anfänger in der Küche, wie oft im Leben Frikadellen gemacht--- heute--- alles lief schief. In der Pfanne fielen sie auseinander oder brannten an. Ich war total gefrustet- 1 kg Hack wollte nicht, wie ich wollte. Nun 2 große Pfannen mit auseinandergefallenen oder verbrannten Frikadellen, den anderen Teil roh zwischen den Händen und in der Schüssel. Der Schw.-Sohn kam zum Essen abholen- ich konnte nicht mehr stehen, brauchte dringend eine Pause. Mir wurde klar, dass ich größere Feste nicht mehr schaffte, der Rücken tat weh, die Konzentration u. Ausdauer waren weg. Packte schließlich alles in 2 Brotbackformen und stellte alles in den Backofen. Die fertigen Salate nahm er mit. Um 18 Uhr kam die Große und nahm mich erst mal in den Arm und brachte mir mein Weihnachtsgeschenk. Sie erzählte und erzählte und wir tranken einen Rotwein zusammen. Die Stimmung war plötzlich schön und wir lachten viel. Sie ist so süß, meine kleine Kranke-Schwester (hat gerade ihr Examen gemacht u. fängt im neuenJahr in der Notaufnahme an). Irgendwann ging sie dann mit den 2 Backformen Hack rüber zu ihrer Familie und ich erholte mich erst mal auf der Couch und gönnte mir ein großes Eis. Irgendwann hörte ich, dass sie drüben das Geschirr zusammenräumten und sich einen Weihnachtsfilm zusammen ansahen.
Ich blieb allein, aber nicht traurig, vlt. ein bisschen nachdenklich. Räumte dann mein Schlachtfeld von Küche auf u. trank meinen Wein zu Ende. Nach einer Doku auf YT ins Bad u. nun im Bett..
Morgen ist auch noch ein Tag und übermorgen auch---irgendwie wird schon alles gut.
25.12.2024 00:42 •
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