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Eure Erfahrung

F
Hallo Ihr Lieben,

Ich bin momentan ziemlich verzweifelt, da ich das Gefühl habe wieder in eine depressive Episode zu gleiten. Kein Antrieb, Schlafprobleme, immer nah an den Tränen, dünne Nerven, im Kreis grübeln, dauererschöpft etc. - Ihr kennt es.

Ich habe bereits verschiedene Medis (einzeln) ausprobiert
- Escitalopram : starke Schweißausbrüche, Unwohlsein und Schwindel, ansonsten keine Besserung, habe es allerdings aufgrund der Nebenwirkungen nur eine Woche genommen
- Mirtazapin: konnte gut schlafen, aber war tagsüber gerädert und keine Stimmungsbesserung
- Valdoxan: nix gemerkt (weder positiv noch negativ)
- Opipramol: leichte Entspannung bei hoher Dosierung
- Doxepin: konnte etwas besser schlafen, sonst keine Besserung

Ich nehme seit einigen Monaten nichts mehr, da es mir besser ging (und wie gesagt das Gefühl hatte, dass die Medis mir nicht sonderlich helfen), ich wieder arbeite usw. Ich will auch nicht wieder zum Arzt und w i e d e r etwas neues ausprobieren. Momentan nehme ich Mirtazapin, von dem ich noch Resttabletten habe, um zumindest schlafen zu können, nur ändert das nichts an meinem Antrieb. Das ist das größte Problem. Morgens bin ich erstmal wie benebelt.

Hat jemand Erfahrung mit der Kombination Abends Mirtazapin und Morgens Escitalopram? Hat das jemanden geholfen bzgl. Stimmung und Antrieb?

(Ja, ich weiß, ich sollte das mit einem Arzt besprechen, aber mich interessiert die Erfahrung von Menschen, die wissen wie sch**** essich alles anfühlt).


Danke und liebe Grüsse

19.12.2021 23:50 • #1


Kate
Zitat von Frau-Mia:
Hat jemand Erfahrung mit der Kombination Abends Mirtazapin und Morgens Escitalopram? Hat das jemanden geholfen bzgl. Stimmung und Antrieb?

Hi, ich nehme morgens Escitalopram und Abends Opipramol. Ich glaube das Wichtigste ist immer dem Medikament eine Chance zu geben zu wirken. Bei schlimmen Nebenwirkungen ist dies natürlich schwer möglich.
Ich denke, dies passt auch ganz gut.
Zu Beginn ist es oftmals eine regelrechte Odyssee bis man das passende gefunden hat. Ich hatte auch etliches durch. Vielleicht wäre ein neuer Anlauf nicht die schlechteste Idee.

LG Kate

20.12.2021 00:03 • x 2 #2


A


Hallo Frau-Mia,

Eure Erfahrung

x 3#3


X
@Frau-Mia In ganz ähnlicher Weise: Ich hatte die Kombi Mirtazapin und Sertralin (also wie Escitalopram ein SSRI). Für mich war es gut (zumindest für eine gewisse Zeit): Mirtazapin abends um einzuschlafen; SSRI morgens um mehr Antrieb zu haben. Und Zeit! Ich hatte die durch Mirtazapin verursachte Tagesmüdigkeit in den ersten Wochen ganz besonders stark gespürt; dann wurde es erträglicher. (Deswegen nehme ich z.B. Mirta auch nicht als Bedarfsmedikament). Soviel dazu. Aber du weißt ja, dass jeder Mensch anders ist und jedes Antidepressivum bei jedem anders wirkt. Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass du eine für dich annehmbare Lösung findest. Und dass dich diese Welle nicht zu sehr umhauen wird. Wie gut, dass du das jetzt schon spürst und einschreitest! Alles, alles Gute dir! Und viel Kraft!

20.12.2021 00:12 • x 1 #3


F
@Kate: Danke für Deine Rückmeldung. Ja, das stimmt. Es ist eine Odyssee. Ich glaube, die Ärzte probieren manchmal auch nur rum - nicht aus Absicht, sondern Zeitmangel und Ratlosigkeit.

@Lischen: Dank Dir für Deine lieben Worte Ich nehme Mirta zur Zeit als Bedarf, vielleicht liegt's daran, dass ich morgens so zerschlagen bin. Ich hab einfach Sorge, es zu nehmen wenn ich z.B. arbeite, Stichwort Konzentration, ich will auf jeden Fall arbeitsfähig bleiben, weil wenn diese Struktur wegfällt, das würde mir nicht gut tun. Ich bin unsicher, ob ich zum Mirta einfach morgens mal das Escitalopram für den Antrieb dazunehme und probiere es länger als eine Woche zu nehmen trotz Nebenwirkungen. So kann es jedenfalls nicht bleiben.

20.12.2021 00:49 • x 1 #4


Jana7
Hallo,
Wechseljahre mit 41 wären doch eher ungewöhnlich. Da kann es u.a. zu Schlafstörungen kommen.
Hast Du mal Melatonin ausprobiert?
Mir hilft es, abends mehr zu essen. Verdauungsmüdigkeit.

1 Woche Escitalopram ist wirklich zu kurz. 2 Wochen sollten es mindestens sein.
Man sollte langsam eindosieren. Auch 2,5mg sind okay. Nicht gleich 5mg. Und nicht direkt auf 10mg.

Leider weiß man nicht, was Depressionen auslöst. Es muss kein Serotoninmangel sein.
Ich erinnere mich an einen Fachartikel: Ein Mangel zeigt sich auch durch Verstopfung.
Andere Medikamente kommen natürlich auch immer als Ursache für Verstopfung in Frage.
Und auch eine Schilddrüsenunterfunktion.

Das Schwitzen könnte schon ein Hinweis darauf sein, dass kein S.mangel vorliegt.
SSRI wirken alle leicht unterschiedlich. Die lange Halbwertszeit ist ungünstig in Bezug auf den Schlaf. Bei Escitalopram sind es 30h. Nach 4h ist der Höchstspiegel erreicht und man dürfte das auch etwas spüren.

Man sollte Schwitzen vielleicht zum Anlass nehmen, den Blutdruck zu kontrollieren.

Es gibt ja auch andere Antidepressiva, die das S. nicht erhöhen.
Statt SSRI könnte man eines der 3 SSNRI versuchen (Venlafaxin, Duloxetin, Milnacipran)
Bupropion zB.
Tianeptin/Tianeurax ist interessant.

Antiallergika, insbes. Cetirizin, Levocetirizin machen müde. Insbes. anfangs - bei tägl. Einnahme kann das schwächer werden.

Ärgerlich ist, dass viele beruhigende, schlaffördernde Mittel eine sehr lange HWZ haben und man am nächsten Tag schläfrig ist. Amitriptylin zB. Aber man kann Tropfen nehmen und mit Dosierungen spielen... Meist wirkt es bei sehr niedrigen Dosierungen gar nicht und bei Steigerung wird man nicht richtig wach.

20.12.2021 03:26 • x 2 #5


bones
Nun es ist meines Erachtens für dich hilfreicher wenn du mirta regelmäßig einnimmst, weil das Gefühl bzw. empfinden der Müdigkeit am nächst Tag nach Eingewöhnung weg geht bzw nicht mehr so stark ausgeprägt ist.
Escitalopram ist nun kein wirkliches antriebsteigerndes Antidepressiva. Die Idee hinter escitalopram ist die, dass wenn eine antidepressive wirkung in Kraft tritt, dann die Stimmung anhebt und da theoretisch der Antrieb sich bessert. Aber in der Regel ist es nicht so. Da sollte man überlegen ,wenn man bei ssri bleiben möchte, auf fluoxetin zu wechseln. Ist das einzig unter den ssri, die antriebsteigernd wirkt. Hier muss man allerdings beachten, wenn der Patient, bei nicht antriebsteigernde Antidepressiva schon nw spürt, langsam einsortiert und in größeren Abstand hoch geht mit der Dosierung.
Auch wäre wie schon erwähnt oben , vielleicht mit venlafaxin oder duolextin zu probieren.
Oft passiert es wenn man da eine Wirkung spürt, man aktiver wird und daher auch Abend am Anfang platt ist, daher automatisch müde wird. Dann wäre das Problem mit dem schlafen gelöst. Es gibt aber auch viele Patienten, die berichten von einer innerlichen Unruhe gerade am Anfang . Ist halt schwierig zu beurteilen, welche man da empfehlen kann.

Ich selber habe so gut wie alle durch. Und verfahre wegen meiner psychischen Erkrankung mit venlafaxin, pregabalin und quetiapin am besten. Auch ich hatte antrieb Probleme gehabt und ein Problem mit dem schlafen gehabt. Da hilft oft nur probieren.

Das du weiterhin eine Struktur am Tag möchtest, halte ich persönlich für lobenswert. Die ist nähmlich sehr wichtig, gerade bei depressiven.

20.12.2021 07:16 • x 1 #6


F
@Jana: Ich glaube Valdoxan hat mit der Melatoninregulierung zu tun und das hat bei mir 0 gewirkt. Ich habe es 6 Wochen genommen, hatte keine Nebenwirkungen, aber auch keine Besserung. Schilddrüse wurde im Rahmen meiner depressiven Symptomatik auch mit untersucht und dabei festgestellt, dass ich Hashimoto habe. Ich muss aber (noch) keine Medis dafür/dagegen nehmen.
Ich habe das Escitalopram so schnell abgesetzt, weil ich mich damit am unwohlsten von allen bisher ausprobierten Antidepressiva gefühlt habe. Ich kann es schwer beschreiben; ich hatte das Gefühl als wenn ich körperlich krank bin, fühlte mich total matt und platt wie bei einer fiebrigen Grippe und das schon nach einer Einnahme.

Ich habe bei mir keine Ahnung was die Depression ausgelöst hat. Ich weiß nur, dass ich schon lange Probleme mit Antrieb, Stimmung und Schlaf habe.

@bones: Ja, habe ich auch schon überlegt. Ich kann mit dem Mirtazapin gut schlafen. Das ist ja auch schon mal was.

Struktur ist für mich extrem wichtig, auch wenn es immer ein schmaler Grat ist, weil ich oft nicht genau weiß wo die Grenze zwischen Über- und Unterforderung ist. Zwischen Ausruhen und Lethargie. Aktuell überlege ich jeden Tag, ob ich zur Arbeit gehen soll/kann.

20.12.2021 17:20 • x 1 #7


bones
Nun man sollte grundsätzlich versuchen, ohne medikation auszukommen. Eine Therapie in Anspruch nehmen. Wenn man merkt, dass alles nix früchtet oder nicht in der Lage , den alltäglichen Tätigkeiten oder auch therapiefähig ist, dann erst mit Medikation zu probieren.

Nun mirta wirkt erst ab 30mg antidepressiv. Alles darunter ist nur schlafanstossend. Wenn man merkt, gerade bei Antrieb , da eines von vielen wichtig ist, um wieder gesund zu werden, wenn man mit zb mirta nicht besser wird, dann ist es eher ratsam da nicht weiter hoch zudosieren, sonders mit einer zusätzlichen Verordnung morgens was gegen die Symptomatik zu gehen.
Aber sowas würde ich nicht bei einen Hausarzt machen, es gab einige , die haben das nähmlich gemacht. Sie sind nicht erfahren drin, die meisten jedenfalls. Da sollte schon ein Facharzt gesucht werden. Da kann man gut mit therapieren . Aber wichtig ist immer ein zb Verhaltenstherapie zu machen.

20.12.2021 17:36 • x 1 #8


Marylu
Ihr Lieben, ich nehme auch Es
Citalopram. Wieviel mg nehmt ihr?

20.12.2021 18:59 • x 1 #9


F
@bones: Ich war noch bei keine*r Fachärzt*in. Bei mir lief alles über Hausarzt. War einerseits froh darüber nicht alles nochmal erzählen zu müssen und außerdem wollte ich auf der Arbeitsunfähigkeit Bescheinigung damals keinen Nervenarzt stehen haben, andererseits war das schon ein ziemliches Herumprobiere ohne weiterführende Untersuchungen. Deshalb habe ich auch immer noch so viele angebrochene Packungen hier und überlege, ob ich einfach wie beim Escitalopram zu früh aufgehört habe. Serotoninspiegel oder ähnliche wurde zB. noch nie bei mir bestimmt.
Ich habe schon Respekt vor Medis, aber z.B. pflanzliches wie Laif bzw. Johanneskraut hochdosiert habe ich auch schon probiert. Habe da nix gemerkt. Werde mir heut wieder eine Mirta 7,5 mg reinzwitschern. Höher dosieren kann ich nicht, dann komme ich morgen früh nicht aus der Koje.


@Marylu: Ich hatte einst Escitalopram 5 mg verordnet bekommen. Ich glaube, das ist recht niedrig dosiert, aber bzgl. Nebenwirkungen habe ich es da schon gespürt.

20.12.2021 21:44 • x 1 #10


Marylu
Was hattest du den für Nebenwirkungen? Ich nehme 30 MG und merke nix

21.12.2021 14:07 • #11


F
Ich hatte Schwindel, starkes Schwitzen (obwohl ich sonst kaum schwitze) Übelkeit und generelles Unwohlsein. Hab mich krank gefühlt. Abends im Bett hatte ich auch manchmal Muskelzucken und Unruhe und an Schlafen war noch weniger zu denken als sonst; ich weiß aber nicht, ob das daher kam.

Ist doch gut, wenn Du keine Nebenwirkungen hast. Jede*r reagiert anders. Ich glaube, bis Du eine positive Wirkung spürst, kann es ein paar Wochen dauern.

21.12.2021 16:45 • #12


A


Hallo Frau-Mia,

x 4#13


Marylu
Krass, das ist heftig. Ja, jeder reagiert anders und es es überhaupt angeschlagen hat, hat lange gedauert.

21.12.2021 21:57 • #13

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