Esse ich zu viel oder zu wenig - Magersucht Gedanken

A
Hallo!

Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll..vielleicht vorne ;)
Ich bin seit etwa 8 Jahren essgestört., habe auch schon Therapie dagegen gemacht (tiefenpsychologisch fundiert). Auch gegen Depressionen. War auch sehr schön soweit, aber irgendwie kann ich nicht loslassen. Ich weiß um die Gründe und wofür essen und nicht-essen bei mir steht, aber ich kann/will es nicht ändern. Ich habe schon so oft bei anderen gelesen, dass irgendwann Krankheitseinsicht kommt und man dann wirklich etwas ändern will. Das hatte ich damals auch, allerdings war es da auch einfach denn, wer will sich schon immer übergeben müssen nach dem Essen Der Ekel vor mir selbst und der Tat an sich, reichte fast aus um mich zu ändern. Seitdem hat sich mein Essverhalten irgendwie geändert. Mal ist es besser, mal schlechter. Viel abnehmen tu ich nicht, aber ich versuche es jeden Tag auf's Neue. Und egal ob mein Essverhalten gut oder schlecht ist, unterschwellig habe ich immer die gleichen Gedanken. War das zuviel? Darf ich das? Was muss ich essen damit ich nicht (zuviel) zunehme? Wenn es mal zuviel war, wie schaffe ich es am nächsten Tag zu reduzieren?
Anscheinend will ich nicht anders. Ich halte mich einfach nicht aus. Am liebsten wäre ich im UG und selbst unteres NG reicht mir nicht und ein paar hundert Gramm mehr, lassen mich mich manchmal komplett anders sehen und bestimmen meine Laune.
Hm, ich weiß nicht mal was ich mit dem Thread hier bewirken will. Aber irgendwie fühle ich mich so allein damit und gefangen in meinem eigens erbauten Gefängnis in dem ich zwischendrin immer vergesse wie die Tür zu öffnen geht. Und selbst wenn ich es geschafft habe, gehe ich doch meist lieber wieder zurück.
Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee oder so..oder kann mir ein Stückchen Krankheitseinsicht abgeben.
Danke schon mal allein für's Lesen.

Liebe Grüße,
Amparo

14.10.2010 12:06 • #1


S
Hallo Amparo,

sei auch an dieser Stelle willkommen hier, wenn auch unter diesen Umständen.

Zitat:
Ich weiß um die Gründe und wofür essen und nicht-essen bei mir steht, aber ich kann/will es nicht ändern.


Hast du das in deiner Therapie erarbeitet? Und warum bist du nicht aktuell in Behandlung?

Dass du es nicht ändern kannst ist nachvollziehbar, aber erkläre doch bitte, warum du nicht willst?

Serafina

14.10.2010 17:09 • #2


A


Hallo Amparo,

Esse ich zu viel oder zu wenig - Magersucht Gedanken

x 3#3


A
Hallo Serafina,

danke dir für's Willkommen heißen und deine Antwort :)

Ja, das hab ich in meiner Therapie erarbeitet bzw. mir auch selbst angeeignet. Es ist eine Strategie, die immer dann greift wenn irgendwas nicht richtig läuft. Allerdings bleiben die Gedanken halt auch wenn es mir besser geht. Und vielleicht ist das der Punkt warum ich nicht will. Die Gedanken hören einfach nicht auf. Ich fühle mich immer zu dick, möchte immer weniger wiegen, habe falsche Idealbilder und denke immer darüber nach was ich wann essen darf. Wenn es mir gut geht, sind es Nahrungsmittel mit mehr Kalorien und auch in normalen Mengen (glaube ich) und wenn es mir schlecht geht eben nicht. Und je höher das Gewicht ist, desto mehr hasse ich mich. Ich ertrage meinen Körper so nicht. Auch wenn andere mir sagen, dass ich eine gute Figur habe und hübsch bin. Ich halte mich nicht aus. Hm. Deshalb will ich wohl nicht. Und daran hat auch die Therapie nichts geändert.
Warum aktuell keine Therapie? Na ja, es geht mir nicht schlecht genug. Ich denke immer ich komme ja alleine klar und eigentlich weiß ich ja alles. Nur umsetzen kann ich es nicht immer. Ich weiß, das ist Schwachsinn, aber irgendwie komm ich nicht dagegen an..

Lieber Gruß,
Amparo

14.10.2010 17:30 • #3


S
Hallo Amparo,

ich glaube, du weißt nicht wirklich, was du willst.

In deinem ersten Beitrag schreibst du, dass du einige Anworten zur Krankheitseinsicht bekommen möchtest. Dann schreibst du, dass du eigentlich nicht wirklich was ändern willst.

Was muß denn passieren, damit sich dein Bild von dir ändert? Du schreibst, dass du normalgewichtig bist. Mir ist noch nicht klar, warum du dich so verhältst. Hast du eine Idee?

Aber hier kann dir wohl eine selbst Betroffene besser helfen. Warten wir mal ab, was sich nocht für Antworten ergeben.

Alles Gute.

Serafina

14.10.2010 17:38 • #4


A
Hallo Amparo,

auch ich heiße dich Willkommen.
Es ist tatsächlich schwer, auf deinen Beitrag zu antworten, weil du keine direkten Fragen stellst. Aber da ich selbst betroffen bin, glaube ich dich dennoch zu verstehen.

Ich weiß nicht, wie man zu der Einsicht kommt, dass sich wirklich etwas ändern muss. Manche müssen dem Tod von der Schippe springen um zu spüren, dass sie am Leben hängen. Manche kommen durch lange Therapie dorthin.
Ich glaube, man muss sich davon verabschieden, dass irgendwann irgendetwas passiert, dass quasi von allein dazu führt, dass wir uns verändern. Darauf habe ich auch immer gewartet und gehofft. Heute glaube ich, dass es nicht um dieses eine Erlebnis geht, sondern um jeden einzelnen Tag. Um jede Mahlzeit. Ich bin noch lange nicht gesund. Momentan habe ich die Figur, die ich immer wollte, aber ich spüre, dass mein Körper streikt. Es ist zu wenig. Ich bin müde, unausgeglichen, gestresst und kann mich schlechter konzentrieren. Und dabei bin ich noch im NG. Es fällt mir wahnsinnig schwer, zwischen diesem Ideal und meinem Wohlbefinden zu entscheiden, aber ich glaube gerade auf einem guten Weg zu sein.

Ich muss dazu sagen, dass ich eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie seit 3 Jahren mache, zweimal stationär war und einmal in der Woche Gestaltungstherapie in der Gruppe habe. Mir geht es auch nicht akut schlecht, aber ich brauche diese Kontinuität um eben genau jeden einzelnen Tag neu entscheiden zu können. Vielleicht wäre es für dich ja auch hilfreich, dabei Unterstützung zu haben?

Gruß Anna

15.10.2010 10:18 • #5


A
Hallo Anna,

vielen Dank für deine Antwort! Du hast irgendwie eine gute Art zu schreiben, es berührt mich.

Zitat von Annatomie:
Es ist tatsächlich schwer, auf deinen Beitrag zu antworten, weil du keine direkten Fragen stellst.


Ich weiß...Aber das ist wirklich genau das was ich fühle. Und ich weiß, dass es schwer ist mir so helfen zu können, weil ich selber so verwirrt bin. Auf der anderen Seite bräuchte ich auch keine Hilfe, wenn ich alles so klar wüsste. Vielleicht sollte ich wirklich meine Angst vor Veränderung und Neuem überwinden und eine Beratungsstelle oder so kontaktieren..

Zitat von Annatomie:
Es fällt mir wahnsinnig schwer, zwischen diesem Ideal und meinem Wohlbefinden zu entscheiden


Genau so geht es mir. Wow. Wenn ich mich körperlich wohl fühle, hängt die Seele hinterher. Wenn ich auf dem Weg dahin bin mein körperliches Ideal zu erreichen, geht es meinem Körper schlecht. Noch dazu bin ich sowieso immer zu schwach um das durchzuhalten. Ich nehme wieder zu und der ganze Kram geht von vorne los..Aber anscheinend habe ich noch nicht genug davon. Ich weiß auch nicht, ich kann mich einfach nicht dagegen wehren, dass mich dünne Frauen total triggern und ich mir fest vornehme das auch zu erreichen.
Fühlt sich total komisch an das so zu schreiben, weil ich es doch eigentlich besser weiß.

Darf ich mal fragen wieso du stationär warst? Manchmal überlege ich mir das auch. Aber dann bin ich mir auch wieder ganz unsicher. Meiner Depression tut das vielleicht auch nicht so gut. Na wie auch immer, das steht jetzt auch gar nicht an erster Stelle :)

Einen schönen Tag wünsche ich dir!

@Serafina: Danke dir trotzdem für deine Bemühungen. Aber du hast Recht, es ist für Außenstehende schwer zu verstehen was im Kopf einer essgestörten Person vor sich geht. Ich würde es dir erklären, aber das ist mir grad ein bisschen zuviel. Und wieso solltest du dich damit so extrem auseinandersetzen, wenn du es nicht musst. Auch dir einen schönen Tag!

Liebe Grüße,
Amparo

15.10.2010 12:28 • #6


A
Hallo Amparo,

ich halte die Idee, eine Beratungsstelle aufzusuchen, für sinnvoll. Ich hatte auch immer Hemmungen, weil ich dachte, man nimmt mich nicht ernst, wenn ich nicht sichtbar anorektisch bin. Das war ich übrigens nie. Aber ich habe nur in einer einzigen Instanz erlebt, dass man meine Essstörung nicht ernst genommen hat. Eine miese Erfahrung, aber inzwischen nicht mehr relevant.
Stationär war ich nicht primär wegen der Essstörung. Vielmehr leide ich seit nun mehr als 13 Jahren an Depressionen (ich bin 29) und bin im Winter 2006/07 daraufhin zusammengebrochen. Das hat sich in dauerhafter Angst und Derealisation gezeigt. Alles war so taub und verschwommen und ich konnte nicht mehr allein sein. Ein Klinikaufenthalt war nicht sehr hilfreich (der, den ich auch oben anspreche). Ich bin dann aber mit Antidepressiva und Therapie wieder auf die Beine gekommen und habe weiterstudiert. 2009 brauchte ich dann aber nochmal Hilfe und war 3 Monate in einer sehr guten Einrichtung (stationär).
Heute bin ich medikamentenfrei, studiere wieder und es geht mir ungleich besser. Ambulante Therapie mache ich aber noch, wie ich ja schon beschrieben habe.

Wieso meinst du, ein stationärer Aufenthalt könnte für deine Depression nicht gut sein? Darf ich fragen, wie alt du bist und wie du lebst?

Gruß Anna

16.10.2010 09:28 • #7


A
Liebe Anna,

entschuldige meine so späte Antwort. Ich hatte kein Internet.
Vielen Dank für deine Antwort! Wieso hat dir dein erster Klinikaufenthalt nicht geholfen?
Weißt du, ich glaube ich befinde mich in so einem Zwischending. Mir geht es nicht richtig schlecht, aber auch nicht gut. Und ich glaube vor allem ersteres hindert mich sehr daran Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zumindest in anderer Form als solche wie hier..Dabei weiß ich ja, dass es besser ist früher zu intervenieren.
Wieso ein stationärer Aufenthalt für meine Depression nicht gut ist? Hm, schwierig. Ich glaube ich hab Angst, dass ich zuviel Auszeit brauche. Das diese Käseglocke zu gut ist. Was aber nicht der Realität entspricht. Ich glaube, dass ich lernen muss im Alltag damit klarzukommen. Ich wünsche mir zu oft, dass andere Dinge (egal was) für mich machen. Und vielleicht gewöhne ich mich zu sehr dran wenn das dann wirklich mal so ist. Und dann kann das keiner im Alltag auffangen und ich muss es wieder selber machen und bin wieder überfordert. Wobei ich objektiv weiß, dass mir schon mit Kleinigkeiten geholfen ist (Abwasch machen, mal putzen etc.). Ich stecke auch nicht (mehr) so tief in den Depressionen. Ich hab gelernt wie ich frühzeitig ein bisschen gegensteuern kann, so dass es nicht so ausartet. Ach ja, Schwall ins All. Entschuldige..ich könnte gerade noch so viel dazu schreiben, aber na ja.
Wie ich lebe? Mit meinem Freund zusammen. Welcher auch dazu beigetragen hat, dass es mir letztens nicht so gut ging. Ich hatte das Gefühl ich müsste alles regeln, weil er es nicht kann. Na ja, mal sehen. Wir haben darüber gesprochen und ich weiß jetzt, dass es von ihm nicht so gemeint ist aber er ist natürlich trotzdem noch so. Kostet mich ziemlich viel Kraft das auszuhalten und ihm zu sagen wann er wieder so ist. Keine Ahnung ob ich das schaffe..Das belastet mich auch sehr. Er kann ja nichts dafür. Aber ich auch nicht. Ach so, ich bin 26.
Puh, und jetzt brauch ich eine Pause. Aber frag ruhig, wenn du was wissen willst..
Danke dir noch mal vielmals!!
Wie geht es dir denn eigentlich mit deiner Essstörung, wenn ich fragen darf? Denkst du oft daran was, wann und wieviel du essen darfst? Ich glaube das hört nie auf..

Liebe Grüße,
Amparo

22.10.2010 21:08 • #8

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