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Erschöpfungsdepression zum zweiten mal

H
Hallo ihr Lieben  ich bin auch neu hier und innerhalb von 4 Jahren nun das zweite Mal wegen Burnout krank geschrieben.
Ich arbeite in einem medizinischen Beruf, den ich aber zum Ende des Jahres geschmissen habe. Hoffe es klappt , dass ich im Februar mit der umschulung starten kann. Ich bin Mitte 30 und habe eine tolle Beziehung seit einigen Jahren. Eigentlich müsste ich glücklich sein aber ich kann mich in meinem Job von den Krankheiten und Geschichten der Patienten nicht abgrenzen. Ich mache mir permanent Gedanken um andere Menschen, habe das Gefühl mich ständig bei allem und jeden rechtfertigen zu müssen und rege mich über alles auf auch wenn es mich nix anzugehen hat. Letztes Jahr ist meine Mutter recht jung gestorben und ich habe eine länger zurück liegende Beziehung mit häuslicher gewalt hinter mir.
Ich bin nun mehrfach bei der Arbeit abgeklappt mit Übelkeit, Erbrechen, herzrasen und Panik und nun das zweite mal Zuhause. 2016/ 17 war ich schon einmal fast ein Jahr Zuhause. Ich schlafe wieder etwas besser aber habe immer hundert Sachen im Kopf und muss alles sofort erledigen. Gerade morgens oft schwindel und zittrigkeit und dann Angst umzukippen. Ich nehme keine Antidepressiva da ich Angst vor Medikamenten bzw auf meine Reaktion darauf habe da ich vieles nicht vertrage. Habe bei einer neuen Therapeutin angefangen aber da ist es noch zu früh jetzt von Erfolg zu sprechen. Ich will ganz viel unternehmen aber mein Körper bremst mich aus. Geht es jemandem hier genau so von euch ?

27.11.2020 15:34 • x 1 #1


LeLion
Hallo @Helfersyndrom

das wichtigste hast du zum Glück schon erkannt, woran es liegt.
Auch bist du bereits die ersten Schritte gegangen bzw. auf dem Weg Sie zu gehen.

Jetzt gilt es natürlich sich selbst aus der psychischen Lage zu befreien und Energie sowie Motivation zu tanken.
Man sollte sich erstmal sagen: nen s c h e i s s muss ich und niemandem anderen muss ich es recht machen ausser mir
Diesen Zwang immer zu allem ja zu sagen und es allen recht zu machen kenn ich nur zugut und ich kann dir sagen und du wirst es auch selber wissen, es klappt nicht und das muss du spätestens jetzt lernen.
Das Leben ist ein Geben und Nehmen und nicht nur ein Geben.

Wie geht es dir denn?
Du schreibst zwar ein bisschen was aber traust du dich noch vor die Tür bzw. hast überhaupt die Kraft dazu?

27.11.2020 19:04 • x 1 #2


A


Hallo Helfersyndrom,

Erschöpfungsdepression zum zweiten mal

x 3#3


H
Ja das schon... klar. Ich will zb auch unter Leute oder verreisen aber corona funkt da ja zwischen. Mir wird nur alles schnell zuviel, ich mag keine Verpflichtungen momentan. Habe auch diese Woche angefangen morgens wieder eine kleine Runde laufen zu gehen. Ich lache auch viel und gehe raus in die Natur. Mir machen nur die körperlichen Symptome Angst so dass ich ab und zu panikattacken bekomme.

27.11.2020 23:28 • x 1 #3


LeLion
Ja das kenn ich, besonders am Anfang wenn man wieder total am Boden ist,an möchte keinerlei Verpflichtungen haben und auch keine Entscheidungen treffen, Dinge die Stress auslösen und davon hat man genug bzw. kann diesen gerade gar nicht gebrauchen oder damit umgehen.
Dennoch die Kraft zu finden einen weiterhin geregelten Tagesablauf zu haben ist wichtig und richtig um nicht noch im eine Depression zu rutschen.

Die körperlichen Symptome sind sicher abgeklärt wenn du aus dem medizinischen Sektor kommst?
Und es ist nur noch die Angst vor der Angst? Richtung Hypochondrie?

Ich hatte auch viele körperliche Symptome und auch heute bei zuviel Stress immer noch das ein oder andere Symptome welches zurück kommt.
Geholfen hat mir Bewegung/Sport, nicht Leistungssport. Einfach angefangen mit einfachen Dehnübungen und gesteigert nach und nach auf Einheiten mit dem eigenen Körpergewicht.
Ich konnte mir rational nicht vorstellen das mein Körper schon am Ende sei, nicht in den 30igern.
Und was soll ich sagen, ja die körperlichen Symptome waren da und auch bei den Übungen schmerzte vieles bzw. Ich dachte gleich kommt der Herzinfarkt, was aber natürlich nicht so war. Somit konnte ich diese Ängste zumindest als Schwachsinn entlarven und es wurde besser.

28.11.2020 00:13 • x 2 #4


H
Ja genau das habe ich auch versuche mich auch nun mehr zu bewegen .... zwischendurch Übungen um runter zu kommen oder Yoga. Hab mein Leben lang immer viel Sport gemacht nur die letzten Jahre wurde es immer weniger. Ich möchte zu einem gesunden Mittelmaß zurück.
Die symptome wie herzrasen etc machen mir zwar immer noch Angst weil ich mich reinsteiger und ich habe auch echt eine Angststörung entwickelt was medikamente angeht seitdem ich mit herzrasen auf einige Sachen reagiert habe aber ich bin in Therapie deswegen. Versuche auch viel zu lachen und habe mit Hörbüchern angefangen um aus der Grübelei heraus zu kommen. Was hast du gemacht ausser Sport? Also um wieder fit zu werden und nicht zu grübeln ?

28.11.2020 01:09 • x 1 #5


LeLion
Für mich war das wichtigste erst einmal wieder zu lernen dem eigenen Körper zu vertrauen, das nicht jedes kleine zwicken gleich eine sich heranbahnende tödliche Krankheit ist, nach wie vor nehme ich auch jetzt noch meinen Körper mehr und deutlicher war als davor, aber nicht mehr krankhaft sondern als Zeichen das er mir sagt du solltest mal wieder ein bisschen mehr Sport für die und die Körperregion machen.
Denn was ich auch gelernt habe die Schmerzen sind (solange man natürlich wirklich keine physische Erkrankung hat) sind immer nur Verspannungen oder Fasziale Probleme.

Dadurch hab ich schon mal das Grübeln über Krankheiten verloren, was für mich schon sehr viel Wert war.
Und das restliche Grübeln konnte ich mit Achtsamkeit Training zügeln, natürlich grübel ich auch jetzt noch manchmal über Dinge, aber ich habe das mittlerweile soweit im Griff das ich mir selbst vor Augen führen kann wenn die Gedanken mal wieder Schwachsinn sind und dann beschäftige ich mich gedanklich mit was anderem.

Stress war und ist bei mir das größte Problem, nein zu sagen und auch mal Dinge liegen zu lassen. Aber auch hier macht Übung den Meister man muss einfach mehr an sich denken dann klappt das ganz gut, auch wenn es am Anfang sehr schwer war/ist.
Das lernen einer gesunden Selbstreflexion hilft da ungemein.

Aber das alles war und ist ein Marathon und kein Sprint, das selbstverständliche Handeln was man täglich praktiziert hat und einen in diese Situation gebracht hat lässt sich nicht von heute auf morgen ändern.

28.11.2020 10:52 • x 1 #6

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