Erfahrungen in meinem Leben

Hi
Ich habe mein ganzen Leben lang mich mit Depressionen und Ängsten aller Art abfinden müssen.
Heute besitze ich einen großen Erfahrungsschatz, das nimmt mir keiner mehr!
Ich habe brave Menschen kennengelernt, aber auch andere , die mich einfach nur ausnutzen wollten!
Gute Therapeuten , Psychiater und Ärzte, aber auch solche, die selber viel zu viele Probleme haben und es nicht wirklich ehrlich und gut mit mir meinten! Naja!
Heute bin ich sehr froh über meine Depression, Ängste, Verletzungen in meiner Kindheit, usw.
Ich habe 44 Jahre als Servicetechniker im Außendienst gearbeitet und weiß sehr gut, wie ich und die anderen Menschen halt so ticken!
Ist sehr interessant!
Servus
Mein Einstellung

Zitat von Fritz:

Gute Therapeuten , Psychiater und Ärzte, aber auch solche, die selber viel zu viele Probleme haben und es nicht wirklich ehrlich und gut mit mir meinten! Naja!
Heute bin ich sehr froh über meine Depression, Ängste, Verletzungen in meiner Kindheit, usw.

Wie es scheint, haben deine Probleme dir bei deinem persönlichen Wachstum geholfen - oder waren vielleicht sogar der Grund und Antrieb dafür. Wie schön für dich! Auch wenn es sicherlich großenteils mit Schmerz verbunden war - das sind Erfahrungen, die nicht jeder im Leben machen durfte.

Für manche Dinge braucht man natürlich einen Arzt. Aber bist du auch (wie ich) zu der Meinung gelangt, dass man seine Probleme besser selbst in den Griff bekommt, statt sich auf Therapeuten und Psychiater zu verlassen?

@BlackKnight Stolz, stur, männlich... also männlich im Sinne von Ein Indianer kennt kein Schmerz... das sind natürlich keine guten Voraussetzungen. Wer nicht aufgeschlossen und beharrlich an die Selnbsterforschung (und -modifikation) herangeht oder herangehen kann (z.B. weil er zu tief drin steckt), wird natürlich wenig Erfolg haben. Und dann muss man berücksichtigen, dass meines eine depressive Verstimmung und eine Sinnleere und eine Art verspätete Midlife Crisis war und keine klinisch voll ausgewachsene Depression oder Angststörung. Dann hätte ich mich wohl auch eher nicht mehr selbst aus dem Sumpf ziehen können.

Was ich meine, kann ich an meiner kurzen Erfahrung mit Therapie darstellen, und es deckt sich ganz offensichtlich nicht mit deinen Erfahrungen: Ich klagte der Psychologin mein Leid, sie hörte mir zu und fragte mich: Und warum sind Sie noch mit dieser Frau zusammen? Eine gute Frage - aber, wie ich jetzt weiß, überhaupt nicht die RICHTIGE Frage... was sie natürlich nach einer Sitzung nicht wissen konnte, schließlich ist sie ja keine Gedankenleserin. Da mach ich ihr keinen Vorwurf. Nur, was danach lief, war halt nicht so toll: Kurz vor unserem 3. Termin kam von ihr ein Brief, in dem sie den Termin und alles Weitere absagte und feststellte, sie würde empfehlen, doch zunächst eine Paartherapie zu machen und dann bei Bedarf könnte man ja weiter sehen... Tja: Eine Paartherapie habe ich auch schon mal versucht. Heute weiß ich: Das hätte nicht weitergeholfen, denn das Problem lag in MIR. Außerdem kann man die normale Paartherapie sowieso vergessen. Die haben keine Ahnung, ich sage das mal so platt.

Was mir geholfen hat (obwohl es eine Weile gedauert hat), waren Recherche im Internet, Lesen, Nachdenken, auf mein Bauchgefühl dabei zu achten und das Gelesene in Beziehung zu mir und meinem Erleben zu setzen. Und zwar Vollzeit (bin ja schließlich Rentner). Manches muss man auch ein zweites Mal lesen, weil man sich inzwischen verändert hat und nun eine andere Sichtweise hat, die einem einen anderen Zugang erlaubt.

Rückblickend glaube ich, dass das genau das Richtige war, denn neben dem, dass es mir geholfen hat, hat es auch meinen Horizont enorm erweitert, und das würde ich von einer Therapie eher nicht erwarten.