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Endlich krankschreiben lassen - was kommt danach?

J
Hallo und guten Tag! Ich habe mich heute erst angemeldet und möchte gerne gleich euren Rat einholen.
Zu mir: Bin Mitte 20 und arbeite seit 8 Jahren bei meinem Arbeitgeber (sozialer Bereich). Ich begann eine Ausbildung und konnte zum mindest die Helferausbildung erfolgreich beenden. Danach habe ich aus körperlichen und psychischen Gründen den Bereich gewechselt. Vor einigen Monaten konnte ich in eine höhere Position wechseln. Bereits seit meiner Kindheit leide ich unter Depressionen, Angststörungen usw.
Seit ich nun diesen Job habe geht es mir täglich schlechter. Verstärkte Depressionen, teilweise den Wunsch zu sterben, Erschöpfung, massiver Leistungsabfall, Konzentrationsprobleme. Ich schlafe 12 Stunden tägliche, quäle mich morgens erschöpft auf die Arbeit, wenn ich heim komme lege ich mich bis zum schlafen ins Bett und beschäftige mich am Handy oder liege nur rum. Teilweise konnte ich digitale Uhren nicht mehr lesen, einige Wörter nicht mehr schreiben usw. Meine Angststörung hat sich in eine Phobie gegenüber Fremder entwickelt. Praktisch lebe ich jeden Tag in Unlust, Erschöpfung und Angst. Dazu kommen körperliche Beschwerden (Magen, Darm, Rückenschmerzen). Mein Mann muss sich leider alleine um beinahe alles kümmern. Seit Monaten war ich nicht mehr beim einkaufen dabei. - Ich habe für nichts mehr Kraft.
Ich bin seit einigen Wochen in Therapie (1x pro Woche) und nehme Medikamente (Bupropion 150mg 2x1 tägl.)
Dennoch geht es mir nicht besser. Ich leide unter Blackouts, habe dauernd Angst und Schuldgefühle.
Meine Angst wird auf der Arbeit meist verstärkt, da meine Kollegen und ich die Deppen vom Dienst sind. Wir erhalten keinerlei Wertschätzung und werden scharf kritisiert.
Mein Mann (der ebenfalls eine Angststörung und Depression hat) bat mich, mich endlich krankschreiben zu lassen. Und ich würde so gerne! Ich spüre das ich nicht mehr kann. Ich sehe, dass es kein Leben ist nur zu arbeiten, Angst zu haben und ansonsten ausschließlich im Bett zu liegen. In meine Arbeit investiere ich all meine Energie. Danach bleibt nichts mehr. Und dennoch kann ich kaum mehr etwas auf der Arbeit leisten - noch ein Zeichen dass es jetzt beendet werden muss.
Aber: ich habe Angst. Angst vor den Folgen. Angst vor Verurteilung meiner Chefs. Angst vor den Konsequenzen und Angst vor Veränderung. Ich habe nie woanders gearbeitet und fühle mich dort eigentlich sehr wohl. Eigentlich. Zudem wüsste ich gerade garnicht was ich sonst machen soll. Ich würde derzeit keine neue Ausbildung schaffen. Und dann ist ja noch der Punkt Geld. Wir brauchen das Geld um alles zu zahlen.
Ich würde gerne zum Neurologen und mich sofort krank schreiben lassen. Würde gerne in eine Tagesklinik, da ich alleine nicht mehr da raus komme. Und wieder gesund werden. Danach würde ich gerne woanders einen neuen Job anfangen.
Aber:
Wie bekomme ich meine Chefs dazu einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben? Bzw kann ich kündigen und trotzdem nicht für ALG 1 gesperrt werden? Könnte mein Arzt mir z.B. Ausstellen, dass ich auf dieser Arbeitsstelle nicht mehr arbeiten kann? Wie könnte ich aus dem Arbeitsvertrag rauskommen ohne eine Sperre zu bekommen?
Versteht mich nicht falsch. Mir geht es nicht darum beim Amt zu schmarotzen. Ich will nur nie wieder auf diese Arbeitsstelle. Und ich will erst mal gesund werden, ich bin dabei aber auf das Krankengeld und später ALG1 angewiesen. Ich möchte dann ganz schnell auch wieder arbeiten. Aber die Zeit muss ja erst mal überbrückt werden.

- Was würdet ihr tun? Wäre es ein Fehler den Arbeitsvertrag zu beenden?
- Und wie komme ich ohne Nachteile aus dieser Situation raus.

01.11.2019 15:55 • x 2 #1


Krizzly
Hallo, schön, dass du hierher gefunden hast. Ich hab leider gerade nicht viel Zeit, wollte dir aber zumindest kurz antworten. Ich bin momentan fast in der gleichen Situation und habe wahnsinnig mit mir gehadert und bis zum Tiefpunkt weiter gearbeitet. Ich kann dir nur raten, lass dich krankschreiben. Und man kann auf ärztlichen Rat kündigen und hat dann keine Sperre fürs Arbeitslosengeld. Ich hab mich selbst allerdings noch nicht im Detail informiert, wie das genau funktioniert. Wenn du länger als sechs Wochen krankgeschrieben bist, bekommst du aber erstmal auch Krankengeld von der Krankenkasse. Ich hab zu beidem viele Informationen im Internet gefunden.
Fühl dich erstmal gedrückt.
Liebe Grüße Krizzly

01.11.2019 16:08 • x 2 #2


A


Hallo Juneli,

Endlich krankschreiben lassen - was kommt danach?

x 3#3


J
Danke für deine liebe Antwort! Es gibt mir schonmal Mut zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du mittlerweile krank geschrieben. Es freut mich dass du diesen Schritt gehen konntest. Es ist wirklich schwer. Aber es motiviert mich dass auch andere diesen Schritt gehen konnten und es danach nicht bereut haben.
Am Dienstag habe ich einen Termin beim Neurologen. Ich muss wirklich allen Mut zusammen nehmen und ihm all das erzählen. Es ist zudem echt beruhigend zu wissen, dass man in solcher Situation durch eine Kündigung nicht benachteiligt ist. Ich bin gerade beim Arbeitsamt sehr vorsichtig, man hört dauernd soviel schlechtes. Und es wäre absolut nicht fair, wenn man durch diese sowieso schon so schlimme Krankheit auch noch benachteiligt wird. Danke fürs Mut machen!

01.11.2019 16:15 • x 1 #3


Krizzly
Ich hab, unter anderem auch hier, sehr viel lieben Zuspruch bekommen, bis ich innerlich soweit war, mir diesen Schritt zu erlauben und einfach mal eine Pause zu machen. Jetzt bin ich seit vier Wochen krankgeschrieben. Das allein löst zwar nicht alle Probleme, aber mittlerweile hab ich wieder bisschen mehr Energie, ich fühl mich nicht mehr so erdrückt von einer Arbeit, die mich nur noch fertig gemacht hat. Es ist immer noch schwierig, weil sich natürlich trotzdem die Frage stellt, wie es irgendwann beruflich weitergehen soll. Aber ich möchte das auch als Chance sehen, langfristig etwas zu verändern und erstmal an einigen Problemen zu arbeiten, die ich eben habe. Vorher konnte ich das nicht, weil die Arbeit all meine Energie gekostet hat.
Ich kann dir nur raten, nimm deinen Mut zusammen und rede offen mit deinem Arzt. So wie du das in deinem Beitrag beschrieben hast, wird er sicher Verständnis dafür haben, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Das Leben sollte nicht immer nur hart sein und sich so schlimm anfühlen, finde ich.

01.11.2019 17:23 • x 1 #4


J
Ja da hast du absolut Recht. Das Problem ist ja dann wirklich auch, dass man eigentlich die Energie nutzen sollte um an seiner psychischen Verfassung zu arbeiten. Aber ich habe auch das Gefühl das mit die Therapie garnicht helfen kann, weil ich zu sehr mit der Arbeit beschäftigt bin. Leider kann ich auch nach Feierabend nicht aufhören ab die Arbeit und kommende Aufgaben zu denken.
Das Leben sollte absolut nicht immer so schwer sein und ich versuche mir immer wieder ins Bewusstsein zurufen dass ich mich nicht so sehr zwingen muss, wenn es nicht mehr geht. Wie hat dein Arbeitgeber denn darauf reagiert und wie offen hast du mit ihm darüber gesprochen? Oder hast du doch dazu garnicht geäußert?
Das Problem ist ja leider auch das Burnout und Depression in der Gesellschaft nur teilweise akzeptiert und oft verharmlost wird. Reiß dich halt zusammen usw.
Komischerweise hätte ich viel weniger Probleme damit mich wegen eines Beinbruchs krank zu melden. Dabei heilt ein Beinbruch meist schneller und beeinträchtigt einen manchmal im Alltag nicht mal so sehr wie eine ausgewachsene Depression.

01.11.2019 20:49 • #5


Krizzly
Mir geht es da sehr ähnlich, mit einer körperlichen Erkrankung hätte ich mich wesentlich früher und mit viel weniger schlechtem Gewissen krankschreiben lassen. Das liegt schon zu einem großen Teil auch daran, dass die Akzeptanz da größer ist. Ich hatte früher schon Probleme mit Panikattacken und letztes Jahr war ich schon mal vier Wochen krank, weil ich nicht mehr konnte. Das hab ich in der Arbeit schon auch recht offen kommuniziert. Und dabei die Erfahrung gemacht, dass manche es besser verstehen als andere. Ich musste mir auch weniger schöne Sachen anhören, aber im großen und ganzen haben sie es ganz gut hingenommen. Diesmal hab ich vor allem meine körperlichen Beschwerden vorgeschoben, die ich tatsächlich auch hab. Ich wollte bei der Wahrheit bleiben, hab auch dazu gesagt, dass der Arzt meint, es liege am Stress. Sie haben es deutlich besser und verständnisvoller aufgenommen, als ich dachte. Ich hab mir wahnsinnigen Stress gemacht vorher, was mich da als Reaktion erwartet. Mittlerweile wird es mir zunehmend ein bisschen egaler, weil ich mehr und mehr sicher bin, dass ich diese Arbeit auf Dauer einfach nicht mehr machen will.

01.11.2019 21:06 • x 2 #6


J
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Auch ich habe mich bereits einigen Kollegen geöffnet und auch einer Vorgesetzten. Während meine direkten Kollegen da sehr verständnisvoll waren, fand die Vorgesetzte das nicht gerechtfertigt. Es wäre alles eine Sache der eigenen Einstellung hieß es da. Sehr schade.
Aber die Idee vor allem auch die körperlichen Beschwerden vorzuschieben finde ich gut. Da werde ich mich wohl auch etwas daran halten. Es ist schön zu hören, dass es bei dir besser aufgenommen wurde als du dachtest. Das hoffe ich auch, obwohl ich da bei mir sehr wahrscheinlich eher weniger darauf hoffen kann.
Leider verlässt mich der Mut immer wieder. Zwischendurch bin ich mir mit meinem Entschluss zwar wieder sicher, das hält aber nie lange an.
Ich glaube man muss sich wirklich immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass seine Grenzen zu erkennen eine Stärke und keine Schwäche ist. Und eine Krankheit eben auch eine ist - egal ob körperlich oder seelisch.
Wirst du denn derzeit auch von TherapeutInnen betreut oder versuchst du es erstmal alleine?

02.11.2019 17:13 • x 1 #7


Krizzly
Mir ging es auch lange so und am Ende war ich mir immer noch nicht sicher, hab es aber trotzdem gemacht und erst im Nachhinein so richtig gemerkt, dass es eine gute Entscheidung war. Selbst wenn deine Chefin es nicht gut aufnimmt (meine übrigens auch nicht, die ist nur selber gerade krankgeschrieben, deswegen blieb mir die Konfrontation mit ihr erspart), wie viel ist letzten Endes das Wohlwollen deiner Vorgesetzten im Vergleich zu deiner psychischen und körperlichen Gesundheit wert? Es bringt dir und auch sonst niemandem was, wenn du funktionierst und dabei kaputt gehst. Das war und ist immer noch für mich auch eine harte Erkenntnis.
Ich bin schon seit drei Jahren in Therapie und habe momentan alle zwei Wochen einen Termin bei meiner Therapeutin. Ich würde gerne in eine psychosomatische Klinik gehen und bin gerade dabei, die Unterlagen zusammen zu tragen. Das wird aber alles noch dauern. Und ich warte gerade auf die Rückmeldung einer Psychiaterin, weil nur die mich wohl langfristiger krankschreiben kann und weil ich mich über Medikamente zumindest mal informieren möchte. Hast du einen Therapeuten?

02.11.2019 19:22 • x 2 #8


J
Hallo Juneli!
Erstmal Herzlich willkommen!
Ich bin auch erst seit Kurzem hier angemeldet. Auch wenn es mir anfangs schwer fiel, kann ich dir nur sagen, dass es sehr gut tut, hier zu lesen, selbst zu schreiben und sich auszutauschen. Insbesondere, weil das Verständnis von Nicht-Betroffenen oftmals nicht vorhanden ist. Also, das ist schonmal ein erster guter Schritt!
Was deine Arbeit betrifft. Warum willst du kündigen? Ich kann gut verstehen, dass du den Arbeitsplatz wechseln willst, das geht mir gerade ganz genau so. Ich kann mir auch nicht vorstellen, an meinen Arbeitsplatz zurück zu kehren.
Aber nimm dir doch erstmal die Zeit, dich um deine Gesundheit zu kümmern. Während der ersten 6 Wochen der Krankmeldung gibt es sowieso keine Probleme und danach bekommst du Krankengeld. Natürlich ist es finanziell dann schwierig, davon kann ich dir als Alleinerziehende mit 2 Kindern ein Lied singen.
Dennoch solltest du dich krank schreiben lassen. Versuche, dir nicht allzu viele Sorgen um das Geld zu machen und nutze die Zeit, um dich zu erholen und erstmal wieder auf die Beine zu kommen. Dann kannst du dir doch in Ruhe Gedanken über einen neuen Arbeitsplatz machen und Ausschau halten. Wenn du erst einmal arbeitslos bist, wird das nicht leichter. Und du hast Behörden im Nacken sitzen, die dir noch zusätzlichen Stress und Ärger bereiten. Das ist auch nicht zuträglich!
Erstmal wünsche ich dir aber ein erholsames Wochenende.
Viele Grüße,
Jenny

02.11.2019 22:20 • x 3 #9


J
@Krizzly Du hast schon recht. Letzendes kann es mir egal sein was andere denken. Sie ist immerhin nicht in dieser Situation. Vermutlich darf man da auch nicht Zuviel Verständnis erwarten, da selbst sehr emphatischen und freundlichen Menschen sowas oft nur schwer vorstellbar ist. Und natürlich sollte einem die psychische Gesundheit wichtig sein. Es ist ja jedem bekannt was passiert, wenn man nicht die Notbremse zieht. Und die meisten Arbeitgeber ersetzen einen dann sowieso nur ganz schnell. Da wird nicht gefragt wie es einem denn geht. Ich glaube das Problem bei mir ist, dass ich einen zu engen Bezug zur Arbeit habe. Ich orientiere mich schon zu lange danach, kaufe z.B. nur noch Kleider die für die Arbeit geeignet sind, nicht mehr was mir gefällt. Und ich möchte wirklich auf Biegen und Brechen niemanden enttäuschen. Ich habe zudem leider sehr viel Angst von jemandem dort verurteilt oder nicht mehr gemocht zu werden. Natürlich ist das blöd, aber Angst ist leider ein sehr mächtiges Gefühl.
Zudem ist ja das Ding sowieso, dass ich garnicht mehr funktioniere. Ich vergesse viel, kann mich nicht mehr motivieren und bin nicht mehr mit dem Kopf bei der Sache. Viel klappt kaum noch ohne Hilfe.
Leider habe ich zwischendrin auch immer mal wieder einigermaßen gute Tage. Und dann denke ich - ach naja so schlimm ist ja alles nicht. Erging dir das auch so?
Ich denke auch dass eine Klinik eine gute Lösung bei solchen Fällen ist. Sei es eine Tagesklinik oder stationär. So wie man sich wohler fühlt. Ich möchte ja auch in eine Tagesklinik.
Aber wieso kann dich denn nur eine Psychiaterin längerfristig krankschreiben? Wer hat dich denn bisher krank geschrieben?
Ja, ich bin in Therapie. Bisher aber leider nur wenig Erfolg.

@Jenny83 Danke erstmal für dein liebes Willkommen heißen. Ich merke jetzt schon das mit der Austausch hier wirklich Mut macht.
Ich habe überlegt früh zu kündigen, weil ich einer der naiven Kandidaten bin die ihrem Chef nicht zur Last fallen wollen. Denn meine Postion gibt es in dieser Form nur einmal und beinhaltet sehr viel Verantwortung und Aufgaben. Wäre ich da dauerhaft krank geschrieben würde ich eine neue Besetzung der Stelle blockieren. Aber von dem Gedanken komme ich gerade weg, da mir auch bewusst wurde dass das für mich keine Priorität haben darf und das letzen Endes nicht meine Sorge sein sollte. Ich habe mir jetzt vorgenommen erst dann zu kündigen, wenn ich auch wirklich wieder auf dem Damm bin und bereit für einen neue Arbeit. Sonst macht das alles ja auch nicht viel Sinn. Danke das du mich nochmal darauf aufmerksam machst.

Ich möchte mich an der Stelle gerne mal bedanken. Es hat mich sehr aufgefangen mich mit Menschen zu unterhalten die das selbe bzw. Etwas ähnliches durchmachten. Das nimmt sehr viel Angst und man fühlt sich nicht mehr so schwach. Vielen Dank an euch. Ihr habt mir wirklich Kraft und Sicherheit gegeben!

03.11.2019 00:13 • #10


Krizzly
Mir ging/geht es ganz genauso. Niemanden enttäuschen, gemocht werden, wie die Kollegen mich beurteilen, Angst, gute Tage, an denen ich dachte, das ist doch ganz gut zu schaffen - das kommt mir alles wahnsinnig bekannt vor.
Ich weiß auch nicht genau, wie das mit der Krankschreibung längerfristig läuft. Meine Therapeutin meinte nur letztes Mal, dass das nur begrenzt der Hausarzt machen kann. Ich glaube, dass die Krankenkassen, die ja nach sechs Wochen mit dem Krankengeld einspringen, dann einen Nachweis vom Facharzt wollen und das ist in unserem Fall ein Psychiater. Kann aber sein, dass ich mir das nur so zusammen gereimt hab. Sicher gibt es hier Leute, die sich da besser auskennen.

03.11.2019 00:38 • x 2 #11


111Sternchen222
Guten Morgen,
Zitat von Krizzly:
Ich glaube, dass die Krankenkassen, die ja nach sechs Wochen mit dem Krankengeld einspringen, dann einen Nachweis vom Facharzt wollen und das ist in unserem Fall ein Psychiater. Kann aber sein, dass ich mir das nur so zusammen gereimt hab. Sicher gibt es hier Leute, die sich da besser auskennen.

Ich bin jetzt 9 Wochen krank geschrieben und das übernimmt noch immer mein Hauarzt obwohl ich auch beim Facharzt in Behandlung bin.
Lg Sternchen

03.11.2019 09:34 • x 1 #12


J
Hallo nochmal. Heute ist der Arzttermin. Mir ist unfassbar schlecht und ich bin zittrig. Habe Herzrasen. Heute war ich nochmal auf der Arbeit und meinte mir einzubilden, dass es ganz so furchtbar doch garnicht ist und ich gebraucht werde. Gerade momentan. Ich war mir so sicher in meinem Vorhaben, gerade hat dir Angst aber absolute Überhand. Es ist furchtbar sich in so einem Zwiespalt zu befinden.
Gerade bin ich unfassbar überfordert und hoffe dass vielleicht gerade jemand online ist der mir nochmal seinen Rat heben kann. Unfassbar wie schwer es sein kann für sich selbst einzustehen.

05.11.2019 17:11 • #13


Krizzly
Mir ging es ganz genauso, Juneli. Ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein kann man nicht einfach so mal schnell ablegen. Aber die Welt wird nicht untergehen, wenn du ausfällt, da gibt es immer eine Lösung. Um wieder richtig arbeiten zu können, ist es wichtig, dass du erst wieder gesund wirst.
Schildere dem Arzt jetzt einfach ehrlich und ohne etwas zu beschönigen, wie es dir geht und dann schau mal was er sagt. Tief durchatmen und immer nur ein Schritt nach dem anderen. Jetzt gerade sind deine Kollegen egal, über die kannst du dir später Gedanken machen. Jetzt ist deine einzige Aufgabe, mit dem Arzt zu reden.

05.11.2019 17:25 • x 1 #14


J
Wie war es denn beim Arzt?

05.11.2019 21:39 • x 1 #15


J
Danke für eure Antworten!
Ich habe mich an Krizzlys Rat gehalten und mich zu der Zeit wirklich nur auf den Arztbesuch konzentriert. Es war ein gutes aber langes Gespräch. Ich wurde natürlich direkt aus dem Verkehr gezogen. Erst einmal 4 Wochen krank. Anschließend soll ich tatsächlich in ein stationäres Akut Krankenhaus, so nannte er das. Also etwas ähnlich wie eine Reha. Um die 6 Wochen Aufenthalt werde ich dort haben. Zudem habe ich eine neue Medikation bekommen und soll 1x täglich Tavor einnehmen. Es war absolut Nötig, er sagte wenn ich weiter gearbeitet hätte wäre ich tief im Burnout gelandet und dann wäre erstmal eine ganze lange Weile garnichts mehr gegangen. Danke nochmal an euch für das Mut machen. Es war der einzig richtige Weg. Die letzte Herausforderung ist der Anruf auf der Arbeit morgen.
Ich werde mich hier im Forum bald mal genauer umsehen und mich gerne weiter mit euch austauschen.

05.11.2019 22:20 • x 1 #16


111Sternchen222
Alles richtig gemacht!

06.11.2019 08:11 • x 1 #17


A


Hallo Juneli,

x 4#18


Albarracin
Experte

06.11.2019 10:32 • x 6 #18

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