Mobbing ist oft der Auslöser für Unsicherheiten und Traumata. Das Problem dabei ist, dass man innerlich stets zumindest etwas unsicher bleibt, man wird sehr sensibel und reagiert oft auch auf kleine Reize sehr stark. Manche eher mit Aggression, andere mit Rückzug und Isolation. Beides ist, wenn man den Hintergrund kennt, verständlich.
Bei Dir haben sich vermutlich bestimmte Glaubenssätze gebildet, vermutlich eher unbewusst. Das können Dinge sein wie "Ich gehöre nicht dazu" oder "Ich bin es nicht wert, dies oder jenes zu machen", die Möglichkeiten sind da unbegrenzt. Es hängt davon ab, was Du genau durchlitten hast und wie Du dies damals wahrgenommen und verarbeitet hast. Es wäre meiner Erfahrung nach von großem Wert, wenn Du diese Glaubenssätze, nach und nach, herausfinden könntest. Denn dann bist Du in der Lage, diese zu hinterfragen und mit bestimmten Techniken abzuschwächen und letztlich vielleicht sogar zu überwinden. Verstehst Du, was ich hier insgesamt meine? Dieser Prozess dauert allerdings ein wenig.
Die Abhängigkeit vom Arbeitgeber ist zwar gegeben, aber nicht so extrem wie früher. Dafür ist die Nachfrage nach Arbeit heute einfach viel zu hoch. Natürlich hängt es immer von der Branche und den persönlichen Verhältnissen ab. Du kommst aus der Pflegebranche, da geht es zwar recht radikal zu, aber andererseits kündigt man heute und hat morgen eine andere Stelle. Dort ist die Macht des Chefs sehr begrenzt, sobald man die Ausbildung überstanden hat. Die ist dafür aber nicht ganz ohne, ich kann verstehen, dass Du gegangen bist.
Vor 49 Minuten •
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