Depressiv nach Trennung - was dagegen tun?

David Spritz
Hallo allerseits! Nachdem ich hier einige Zeit völlig inaktiv und anschließend beratend und helfend unterwegs war (zumindest habe ich mich bemüht), hat es mich selber auch wieder erwischt. :-(

Eigentlich wähnte ich mich in Sicherheit: Ich hatte, nachdem sich meine Frau von mir getrennt hat und ich einen Selbstmordversuch unternommen hatte, ein knappes halbes Jahr Tagesklinik erfolgreich absolviert, beruflich nach Hamburger Modell wieder Fuß gefasst und wollte als nächstes eigentlich mein Antidepressivum absetzen.Aber wie es halt im Leben so ist, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Ich weiß nicht mal wirklich, woran es liegt, da in den letzten Tagen sehr viele Faktoren zusammengekommen sind, die dafür auslösend sein könnten.

Erst mal habe ich das erste Mal dieses Jahr 3 Wochen Urlaub. Ich kann also momentan nicht meine Arbeit dazu missbrauchen, mir den Wert meiner Person zu beweisen. Wenn mein Zustand sich allerdings weiter verschlechtert, weiß ich nicht, ob ich Anfang August wieder arbeitsfähig sein werde.

Dann habe ich für 2 Wochen meine beiden Kinder, so lange am Stück hatte ich sie nach der Trennung noch nie. Ich hab sie gerne um mich, da ihre bloße Anwesenheit mich über den Trennungsschmerz hinwegtröstet, aber es ist natürlich auch anstrengend und ich trage die ganze Verantwortung allein.

Außerdem hatte ich ein Gespräch mit meinem Psychiater, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich meine Medikamente nicht vorschnell absetzen sollte, da bei einer dritten depressiven Episode innerhalb so kurzer Zeit eine Dauermedikation verordnet wird, also Antidepressiva bis zum Lebensende. Bei einer dritten Depression innerhalb der nächsten 3 Jahre würde ich außerdem kein Krankengeld bekommen, da ich die 18 Monate bereits fast komplett erschöpft
habe. Und mein Arbeitgeber hat sich nach der zweiten Depression auch wesentlich weniger mitfühlend gezeigt als nach der ersten.

Und schließlich habe ich mich nach einem halben Jahr Hin- und Herüberlegen schließlich dazu durchgerungen, endlich einen Makler damit zu beauftragen, unser Haus zu verkaufen, in dem meine Ex und die Kids allerdings noch wohnen. Die müssen dann also demnächst umziehen. Aber ich mag es den Kindern erst sagen, wenn der Termin feststeht, damit sie nicht mit mir mitzittern müssen. Meine Ex ist nicht begeistert über den Verkauf und lässt mich das auch spüren.

Außerdem hat sich noch eine Freundin von mir dermaßen über meine abfälligen Kommentare über die Frauen-Fußball-WM aufgeregt, dass sie mir die Freundschaft quittiert hat. Ich weiß natürlich, dass es dann mit der Freundschaft nicht so weit her gewesen sein kann und dass ich froh sein kann, dass ich sie los bin. Aber weh tut es trotzdem.

Vielleicht ist es auch die Summe all dieser Dinge. Besonders in den Hausverkauf habe ich mich tierisch reingesteigert, weil ich Angst hatte, dass ich am Ende resigniere und es doch nicht tue, obwohl es absolut notwendig für mich ist, diese bleischwere Altlast loszuwerden.

So, jetzt hab ich mir das alles mal von der Seele geschrieben, da geht's mir gleich ein bisschen besser. Für Ratschläge oder Aufmunterndes bin ich natürlich trotzdem offen und dankbar. ;-)

21.07.2011 12:12 • #1


David Spritz
Schade! Keine Antworten gekommen!

Inzwischen geht es mir wieder etwas besser. Ich war schon drauf und dran, meine Kids früher zurückzugeben. Aber zum Glück habe ich es nicht getan. Die Ängste werden schwächer, das Schlafen klappt auch wieder besser, und ich habe bei aller Anspannung und manchmal auch Genervtheit im Umgang mit dem Kindern auch jeden Tag meine lichten Momente, wo ich mich wohlfühle und auch entspannen und genießen kann. Dafür bin ich dankbar.

25.07.2011 22:51 • #2


A


Hallo David Spritz,

Depressiv nach Trennung - was dagegen tun?

x 3#3


M
Hallo David,

ich habe Deinen Beitrag heute erst gelesen, da ich nicht jeden Tag in diesem Forum bin.

Es freut mich, dass es für Dich wieder bergauf geht. Vielleicht mußt Du alles in allem geduldiger mit Dir sein. Du hast vieles durchgemacht und hast auf der anderen Seite auch vieles erreicht. Du verlangst viel von Dir, was gut ist, weil es einem aus der Lethargie reißt, aber es kann auch zu viel sein und Du überforderst Dich damit. Ich denke mit Arbeit ablenken ist auch erstmal menschlich verständlich, aber man muss seine negativen Gefühle leider auch wahrnehmen und sich mit ihnen befassen, soweit das geht. Ich weiß nicht, ob ich die richtigen Worte finde (es klingt doch alles recht nach der Oberlehrerin mit dem erhobenen Zeigefinger), aber ich weiß auch, wovon ich spreche / schreibe.

Mich zwang meine Depression dazu, einen langsameren, bedächtigeren und bewußteren Lebensweg zu gehen. Drei Wochen Urlaub halte ich gar nicht aus, überhaupt mag ich keine großartigen Veränderungen in meinem Alltag. Ich nehme seit drei Jahren ein Antidepressivum (wg. so genannter endogener Depression und Angststörung). Es wurde mir schon viele Jahre vorher empfohlen, es zu nehmen, aber ich hatte solche Angst davor, dass ich es erst nach einem endgültigen psychischen und physischen Zusammenbruch genommen habe.

Seitdem geht es mir wesentlich besser, ich bin zwar nicht mehr die Alte, aber inzwischen weiß ich, dass ich die auch nicht mehr werde und habe mich ganz gut mit mir angefreundet. Auch mir machte die Vorstellung Angst, mein leben lang, dieses Antidepressivum nehmen zu müssen. Ich habe nach langer stabiler Phase versucht, es abzusetzen bzw. ganz sanft auszuschleichen, was leider nicht gelang. Inzwischen habe ich viele Menschen kennengelernt, die schon älter sind und seit Jahrzehnten Antidepressiva nehmen. Es geht, es geht sogar sehr gut!

Diese Medikamente sind ja auch für eine Langzeitmedikation ausgerichtet. Inzwischen bin ich dankbar, dass ich dieses Medikament habe, da auch ich von Arbeitsunfähigkeit bedroht war. Was für mich persönlich der wahre Horror wäre. Außerdem habe ich das große Glück, einen Partner gefunden zu haben, der sehr viel Verständnis für mein langsames und aufmerksames Leben hat und dies sogar mit mir genießt. Ohje, jetzt habe ich recht viel von mir geschrieben, ich hoffe Du kannst ein bißchen was damit anfangen.

Ich wünsche Dir weiter alles Gute,

Petra

26.07.2011 09:44 • #3


David Spritz
Ja, kann ich.

Die Möglichkeit der lebenslangen Antidepressivum-Einnahme hatte ich halt bisher noch nicht in Betracht gezogen. Habe alles unter dem sportlichen Gesichtspunkt betrachtet, nach dem Motto: Nehmen wir mal unseren ganzen Ehrgeiz zusammen, dann werd ich schon wieder 100% gesund, und das Ganze natürlich nach vorher sorgfältig erdachtem Zeitplan! Dass es vielleicht nie wieder 100% werden, hatte ich nie bedacht.

Aber das Gröbste habe ich ja hinter mir in meinem Leben. Studium geschafft, beruflich fest im Sattel, Kinder gehen bereits in die Schule und brauchen nicht mehr diese ungeteilte Aufmerksamkeit den ganzen Tag, also kann ich es jetzt auch ein bisschen gemütlicher angehen lassen und den Fokus mehr auf mein Wohlbefinden legen als auf Leistungsfähigkeit und Ehrgeiz. Die tun mir nämlich überhaupt nicht mehr gut. Loslassen statt krampfhaft festhalten, lautet jetzt wohl die Devise.

Auf jeden Fall werde ich das Antidepressivum erst mal weiter nehmen, bis ich mich wirklich, wirklich stabil fühle. Und wenn das niemals passiert, dann nehme ich es eben weiter. So kann ich gleich in die praktische Umsetzung meiner guten Vorsätze gehen und den Dingen einfach ihren Lauf lassen, ohne in den Verlauf einzugreifen. Auch wenn das für mich schwer auszuhalten ist. Aber es ist der richtige Weg, das kann ich spüren.

Nachtrag: Mir kommt das ganz fremdartig und fast ein bisschen bedrohlich vor, zu lesen, was ich da geschrieben habe. Warum macht mir das bloß solche Angst?

26.07.2011 10:41 • #4


G
Ich kann mich gerade sehr gut in dich hineinversetzen, da ich ähnliches auch gerade durchgemacht habe. (habs in meinem Tagebuch hinterlassen). Ich hatte viel zu viel Stress, war ausgepowert und fühlte mich einfach nur noch elend - ähnlich wie du. Ich war auch gerade dabei mein eines Antidepressiva auszuschleichen, habs aber jetzt gelassen und die dosis erstmal wieder erhöht. Wenn ich mich so besser fühle, ist es mir das wert.

Ich glaube wir müssen uns nicht beweisen, wie toll wir ohne Medikamente klarkommen. Wir müssen nur klarkommen - alles andere ist egal. Und wie gestern schon monty bei mir schrieb, solche Phasen kommen immer wieder. Normale/Gesunde kennen das auch und bewerten das gar nicht. Unsereins sieht gleich den bösen Rückfall.

26.07.2011 10:52 • #5


M
@David:

Ich denke, es ist ganz natürlich, dass Dir das Angst macht. In einer depressiven Phase erkenne auch ich mich manchmal nicht wieder, bin mir selber fremd und fühle mich hilflos und dem ganzen Gefühlschaos ausgeliefert. Das bzw. die Erinnerung daran macht Angst. Mir hilft es, dass ich inzwischen - wie schon oben erwähnt - viele Menschen mit dieser Krankheit kennengelernt habe. So fühle ich mich nicht als depressive Exotin oder Außenseiterin.

26.07.2011 12:03 • #6


Knoten
hallo david,

ich habe gerade erst gelesen wie es dir geht/ging. ich war leider auch für ein paar tage nicht ansprechbar :-(

deine gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen. es ist gut, dass du dich entschieden hast deine medis weiter zu nehmen. für mich ist das gar keine frage mehr, ich nehme sie ohne darüber nachzudenken und bin froh, wenn sie mich über wasser halten.

deine entscheidung es gemütlicher anzugehen finde ich richtig. ist auch meine entscheidung ;-)
und das mit ehrgeiz ist mir ebenfalls bekannt. ich weiß heute, dass dieser ehrgeiz auch ein wenig mit meiner heutigen situation zu tun hat.

mein krankengeld ist ebenfalls erschöpft, ich muss die nächsten tage zum arbeitsamt und dort alg1 beantragen. es gibt da so eine regelung, die du auch hier im forum nachlesen kannst. suche einfach mal nach krankenkasse / aussteuerung.

lg, knoten

27.07.2011 08:16 • #7


S
Ich will nur eine kurze Anmerkung machen, die mir wichtig erscheint.

So sehr die Antidepressiva euch über Wasser halten, so muss trotzdem auch bedacht werden, dass die Langzeitwirkungen von Anti-Depressiva nicht erforscht sind. Ihr müsst bedenken, dass Antidepressiva gehirnphysiologische Veränderungen hervorrufen, die nicht nur den (euren) erwünschten Effekt erzielen. Die Medikamente werden vermutlich auch in ganz anderen Gehirnregionen ihre Wirkung(en) entfalten (die mit Eurem gewünschten Effekt nichts zu tun haben) und ob dies zu Schädigungen im Gehirn führen kann, ist bisher nicht auszuschließen. Ich glaube, dies ist den wnigsten nur bewusst.

Die Option ein Anti-depressivum sein ganzes Leben einzunehmen oder für eine ziemlich lange Dauer ist daher vielleicht nicht die beste Entscheidung. Das obige gesagte sollte jedenfalls mit in die Abwägung einfließen, ob man das Medikament weiter nimmt oder nicht.

27.07.2011 11:43 • #8


M
@salamander:

ach was!?!

danke, man trifft doch immer wieder auf menschen, die genau wissen, wann was zu sagen / schreiben ist.

28.07.2011 17:37 • #9


David Spritz
Wieso? Ich find den Einwand durchaus berechtigt. Alles hat auch seine Schattenseiten. Antidepressiva sind Segen und Fluch zugleich. Jeder muss selbst entscheiden, was von beiden überwiegt. Im Moment bei mir noch der Segen! ;-)

29.07.2011 00:00 • #10


M
Natürlich ist der Einwand berechtigt. Aber das wissen wir doch alle selbst. Ich finde es unsensibel, dass an dieser Stelle zu posten.

29.07.2011 09:13 • #11


David Spritz
Auf jeden Fall ist morgen mein erster Arbeitstag nach fast 3 Wochen Urlaub, und ich fühle mich gut gewappnet.

Die Zeit mit meinen Kindern hat mir viel Kraft gegeben, auch wenn ich die letzten Tage ein wenig launisch war, wie mein Sohn mir gesagt hat. Aber ansonsten fand er's auch super bei mir, und meine Tochter auch.

02.08.2011 22:10 • #12


S
Hallo David,

wie klappt's bei der Arbeit, hoffe doch gut!

Zitat:
Die Medikamente werden vermutlich auch in ganz anderen Gehirnregionen ihre Wirkung(en) entfalten (die mit Eurem gewünschten Effekt nichts zu tun haben) und ob dies zu Schädigungen im Gehirn führen kann, ist bisher nicht auszuschließen. Ich glaube, dies ist den wnigsten nur bewusst.


Genau das ist meine Befürchtung, die ich schon lange habe....bei mir ist es schon soweit, dass ich mich gar nicht mehr getraue die Medikamente abzusetzen, vor lauter Angst, dass dann die Depression wieder kommt. Schon seltsam, obwohl mich die Depression trotz Medikament erwischt hat, bilde ich mir ein, ohne Medikamte wäre es womöglich noch schlimmer oder hätte länger gedauert.

Lg
sunbeam

07.08.2011 15:52 • #13


David Spritz
Arbeit klappt etwas besser als vor der Urlaub, allerdings ist meine Stimmung noch immer etwas schwankend. Aber daraus mache ich mir nichts, dann bleibt die Arbeit eben liegen, wenn's hart auf hart kommt! Ich mach mich da jetzt nicht mehr verrückt.

Inzwischen bin ich auch schon wieder ein bisschen mehr auf dem Dampfer Tabletten absetzen. Am 18. August bin ich beim Arzt, bis dahin kann ich's mir ja noch überlegen.

07.08.2011 22:06 • #14


David Spritz
Ich hatte gerade eine Erkenntnis, an der ich Euch gerne teilhaben lassen möchte:

Nachdem ich meinem Elternhaus entkommen war, machte ich es zu meiner Lebensmaxime, Spaß zu haben. Spaß, Spaß, Spaß, das war mein Leitbild im Leben. Mit Ende 20 begann mir zu dämmern, dass das nicht das Einzige im Leben sein kann, dass da noch mehr sein muss. Als dann mein Sohn kam, war für mich klar, dass es jetzt heißt, erwachsen zu werden. Kindisch war ich lange genug gewesen, nun war es an der Zeit, ernsthafter zu werden. Nur leider habe ich da was missverstanden: Ich dachte, Erwachsenwerden bedeutet, fleißig zu sein, den Alleinunterhalter für Frau und Kinder zu spielen, die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und es zu etwas bringen im Leben. Damit habe ich mir selbst die Straße ins Verderben gepflastert, das war mir nach zwei schweren depressiven Episoden und einem Suizidversuch klar geworden. Nun war ich zunächst orientierungslos und wusste nicht, worauf es im Leben denn nun in Wirklichkeit ankommt.

Heute Abend ist mir aber klar geworden, worum es im Leben geht, oder zumindest worum es in meiner jetzigen Lebensphase gehen muss: Freiheit. Oder besser: Befreiung, denn der Weg ist ja das Ziel. Befreiung von den emotionalen Fesseln der Kindheit, vom Ehrgeiz, vom Neid, vom Hass, vom Zwang, von der Angst, von der Gier, von der Sucht, von der Unzufriedenheit, von Druck und Überforderung, von falschen Freunden, von Selbstverachtung und Selbstbestrafung und dergleichen. Und unterwegs will ich möglichst viele Dinge tun, die mir Freude machen und die mein Herz zum Singen bringen.

Ich habe damit bereits begonnen. Ich habe wieder angefangen, Klavier zu spielen, ich koche mir jedes Wochenende was Schönes, am liebsten Aufläufe, ich fahre mehrmals die Woche 12 km mit dem Fahrrad zur Arbeit und 12 km wieder zurück, ich suche mir fast jeden Abend was Anderes aus meiner Musiksammlung aus, das ich zum Einschlafen hören möchte, ich probiere neue Dinge aus, aber nur, wenn sie mir keine Angst machen, ich stelle mir im Geiste vor, wie meine Mutter mich im Arm hält und mir sagt, dass sie mich liebt, und wie mein Vater sich hinter mich stellt, um mir im Leben den Rücken zu stärken. Außerdem wird in meinem Kopf der Gedanke immer konkreter, meine Arbeitszeit in meinem jetzigen Beruf zu reduzieren und mir als Nachhilfelehrer für Schüler ein zweites berufliches Standbein aufzubauen.

10.08.2011 19:58 • #15


Pyxidis
Hallo David,

das hört sich ja gut an. Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg. Weiter so!

Viele Grüße
Scorpio

11.08.2011 09:40 • #16


David Spritz
Ihr dürft mir gratulieren! Mein Arzt ist trotz Rezidiv mit mir einer Meinung, dass meine Antidepressiva ihren Dienst getan haben und ich eine grundlegende Veränderung in meinem Leben herbeigeführt habe, die hoffen lässt, dass ich ich sie auch vielleicht nie wieder brauchen werde.

Morgen nehme ich das letzte Mal die volle Dosis, ab Sonntag dann für 4 Wochen nur noch die Hälfte. Ich will erst mal 2 Wochen durchhalten und dann entscheiden, ob ich bei der halben Dosis bleibe oder ob es noch zu früh war und ich doch erst mal wieder auf die volle Dosis gehe. Den nächsten Termin beim Arzt habe ich dann am 15. September, da sprechen wir dann übers Ganz-Absetzen.

19.08.2011 08:32 • #17


David Spritz
Jetzt wird's ernst. Gerade die erste halbe Tablette genommen. Bin gespannt, wie's mir morgen geht!

21.08.2011 20:46 • #18


Sarah
Ich drücke dir die Daumen! Lass dir und deinem Körper aber Zeit, sich auf die neuen Umstände einzusteleln Also bei kleinen Verschlechterungen nicht gleich verzweifeln, sondern erst einmal tiiiiiiiief durchatmen

22.08.2011 10:14 • #19


David Spritz
Danke!

Spüre bis jetzt gar keinen großen Unterschied, außer dass ich mich ein wenig wacher und klarer fühle und keinen so übermäßigen Appetit mehr habe. Aber ich werd wie gesagt die 2 Wochen verstreichen lassen, egal was passiert, und danach entscheiden, ob ich bei der niedrigen Dosis bleibe oder vorerst wieder hoch gehe. Von kleinen Rückschlägen lasse ich mich davon nicht abbringen, die bin ich eh schon gewohnt.

22.08.2011 19:23 • #20


David Spritz
So, Tag #2 mit halber Dosis Mirtazapin wäre auch erledigt!

Heute war es schon ein wenig turbulenter mit der emotionalen Achterbahn. Ich saß vorhin auf Arbeit und habe mir nebenbei ein paar neue Songs angehört. Einer war dabei, der mir sofort beim ersten Hören eine Gänsehaut machte, und es lief mir eiskalt den Rücken runter. Das Gefühl hatte ich früher beim Musikhören öfter, in den letzten Monaten war das allerdings nicht mehr vorgekommen. Daher hat mich das Gefühl sehr überrascht und auch erfreut. Ich war gerade dabei, richtig euphorisch zu werden, als ich merkte, dass das wieder diese typische Strohfeuer-Euphorie ist, die ich von mir schon kenne, und die dann anschließend in Niedergeschlagenheit umkippt. Je stärker derartige Stimmungsschwankungen bei mir sind, desto näher bin ich dem nächsten depressiven Absturz, habe ich die Erfahrung gemacht.

Ich habe dann aber ganz schnell die Musik ausgemacht und versucht, mich zu mäßigen und die Glücksgefühle ganz schnell wieder zu vergessen, was zum Glück auch funktioniert hat. Schade um die schönen Glücksgefühle, aber das Risiko war mir einfach zu groß.

Abends hatte ich dann plötzlich Heißhunger auf Süßes und habe kurzerhand das Abendbrot durch eine Tüte Haribo ersetzt, was für mich ebenfalls äußerst ungewöhnlich ist. Darüber mache ich mir allerdings keine Sorgen, ich fand es nur irgendwie auffällig.

Nun weiß ich natürlich nicht, ob ich den Song wirklich gut fand, oder ob ich das nur in dem Moment durch ein chemisches Ungleichgewicht in meinem Gehirn so empfunden habe. Ich werd ihn mir einfach jetzt nochmal anhören.

Ergebnis des erneuten Anhörens: Tatsächlich ein guter Song, aber keine körperliche Reaktion mehr, stattdessen absolute Gefühlsleere, wie betäubt!

Naja, ich habe mir ja vorgenommen, derartigen Erscheinungen in den ersten zwei Wochen nicht allzu viel Bedeutung beizumessen, sondern erst mal die 2 Wochen abzuwarten und mir dann erst im Rückblick ein Urteil darüber zu bilden, was gut und was schlecht gelaufen ist. Also immer mit der Ruhe! *selbstbeschwör*

23.08.2011 22:08 • #21


David Spritz
So, Tag #3 wär dann auch rum!

Heute war es noch ein bisschen krasser als gestern. Hatte letzte Nacht Albträume von meiner Ex-Ex-Freundin, die krank im Bett lag und mich damit nötigen wollte, wieder mit ihr zusammenzukommen, mehr weiß ich nicht mehr. Tagsüber kam mir alles irgendwie unwirklich vor, so weit weg, und alle Menschen um mich rum kamen mir so klein und irgendwie unbedeutend vor. Ich reagiere außerdem extrem auf den Anblick von hübschen Frauen, auch wenn sie nur halbwegs hübsch sind und ich sonst gar keinen Blick an sie verschwenden würde. Außerdem habe ich auch irgendwie das Gefühl, im Sturzflug zu sein und ihn nicht aufhalten zu können, keine Ahnung wieso! Konnte mich damit aber nicht richtig auseinandersetzen, da ich dummerweise auf Arbeit gestern zugesagt hatte, heute etwas zu liefern, das ich dann aber unter Hochdruck trotzdem nur notdürftig zusammengekriegt habe, und dann war ich erst nach 21 Uhr zuhause. Ich war heute auch irgendwie innerlich unruhig und extrem ungeduldig, alles ging mir irgendwie zu langsam. Ansonsten hab ich den Tag aber gut überstanden. Gerade hab ich mir noch einen alten Star Trek-Film angeschaut, das beruhigt mich immer ungemein.

Morgen Abend bin ich mit ein paar Arbeitskollegen bei einem Pubquiz, vielleicht kann ich dabei ja mal ein bisschen auf andere Gedanken kommen!

Gute Nacht allerseits!

24.08.2011 22:02 • #22


Sarah
Hallo David,

wie ist das Fazit nach Tag 5?

LG
Sarah

26.08.2011 18:22 • #23


David Spritz
Danke der Nachfrage!

Also Tage #4 und #5 waren ziemlich verkatert, weil ich die Abende vorher jeweils im Pub war und zu viel Guinness und Kilkenny hatte. Ich weiß, soll man nicht, aber ich hatte irgendwie so nen Druck in mir und wollte einfach mal tun, wonach mir grad ist. Hat auch gut getan und Spaß gemacht, aber natürlich die Wirkung der ohnehin geringeren Antidepressiva-Dosis noch weiter verringert. Aber das war es mir wert.

Heute war Tag #6, der Kater ist vorbei, aber es geht mir insgesamt ziemlich durchwachsen. Einige Ängste, die ich schon besiegt zu haben glaubte, sind wiedergekommen, und ich bin bei allem, was ich tue, deutlich unentspannter als noch vor 1 Woche, versuche aber achtsam zu bleiben und das nicht so überzubewerten.

Dafür haben sich aber jetzt die Gefühlsschwankungen eingependelt, da gab es die letzten Tage keine übertriebenen Ausreißer nach oben oder nach unten mehr. Insgesamt gesehen ist es holperig und unbequem, aber könnte auch deutlich schlimmer sein. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen, besonders da inzwischen wegen des Projekts auf Arbeit, das ich oben schon erwähnt hatte, ein ziemlicher Konflikt aufgekeimt ist, bei dem ich zeitweise in die Schusslinie der Kritik geraten war, obwohl ich mir nichts habe zu Schulden kommen lassen, wie ich selbst finde.

Könnte sein, dass ich bei dem Arbeitskollegen, der da in Wirklichkeit der Schlamper war, in Zukunft ziemlich unbeliebt sein werde. Fühlt sich mies an und kommt mir auch grad total ungelegen, aber ich habe mir ja auch vorgenommen, mir nichts mehr gefallen zu lassen, auch auf die Gefahr hin, dass mich dann einzelne Personen nicht mehr mögen. Fällt mir aber echt schwer, da ich immer will dass mich alle mögen, obwohl ich ja weiß, dass das nicht geht. Und es immer allen recht machen zu wollen führt nicht nur nicht zum gewünschten Ergebnis sondern macht auch depressiv, spreche da aus Erfahrung.

Eigentlich war heute schon Tag #7. Habe jetzt wohl irgendwas durcheinandergebracht. Naja, egal! Morgen geht's weiter mit Tag #8.

Das Schlafen klappt zum Glück weiterhin gut, außer dass ich einmal 20 Minten vor dem Weckerklingeln wach war, aber auch das will ich mal nicht überbewerten, wenn's geht.

Gute Nacht allerseits!

28.08.2011 20:53 • #24


David Spritz
Tag #8 der Antidepressiva-Reduktion!

Erst mal ist heute ein besonderer Tag, da ich mit der heute auf meinem Konto eingegangenen Gehaltszahlung für August 2011 jetzt aufs Jahr betrachtet mehr Gehalt verdient als Krankengeld bekommen habe, vorher war es umgekehrt. Ich stehe also deutlich sichtbar wieder auf eigenen Beinen. Mein Konto ist sogar auch wieder im Plus, aber das hält nur ein paar Tage, dann ist die Rate fürs Haus fällig, das ich nicht verkauft kriege.

Naja, wird schon werden! Heute morgen bin ich ganz sportlich mit dem Rad zur Arbeit, aber irgendwie hat das nicht gut getan. Ich war danach alle und müde und tierisch antriebslos, habe kaum was geschafft auf Arbeit, saß die meiste Zeit nur blöd rum. Zum Glück kann ich mir das momentan leisten. Aber ich kenne mich, wenn ich es mir momentan nicht leisten könnte, dann wäre ich auch nicht so antriebslos, sondern würde durchpowern und dann stattdessen am Wochenende in den Seilen hängen. Dann doch lieber so!

Wobei, eine Sache hat doch gutgetan auf der Fahrradfahrt, nämlich als ich dem Idioten im Micra, der mir die Vorfahrt genommen und dank Handy am Ohr nicht mal was davon mitgekriegt hat, mit der Flachen Hand auf die Heckscheibe geschlagen habe. Bestimmt hat er sich schön erschrocken und bei dem lauten Knall gedacht, es wär jetzt was am Auto kaputt! *muahaha* Das hat er aber auch verdient nach der Aktion!

Ach, und wenn wir grad dabei sind, ich habe noch ein weiteres Mal meinem Ärger Ausdruck verliehen, nämlich als eine Arbeitskollegin mir auf eine Outlook-Besprechungsanfrage mit dem Mit-Vorbehalt-Zusagen-Button geantwortet hat. Ich habe ihr dann geschrieben, wie so eine Antwort bei mir als Einladendem angekommt, nämlich: Bereite bitte die Sitzung sorgfältig vor, nur für den Fall dass mir zum Besprechungstermin möglicherweise gerade der Sinn danach steht, etwas von meiner kostbaren Zeit für Dich und Deine unbedeutenden Besprechungsthemen zu verschwenden. Aber sei nicht enttäuscht, wenn ich mich dann doch dafür entscheide, lieber ein Eis essen zu gehen. Habe aber noch druntergeschrieben: nicht bös gemeint, damit sie's nicht falsch versteht. Ist ja ansonsten eine nette Arbeitskollegin, kann bloß keine Entscheidungen treffen und sich nicht festlegen, aber das ist ja nur menschlich.

Habe aber trotz guter Vorsätze nicht regelmäßig Pause gemacht auf Arbeit, das kenne ich von mir als ein Warnsignal für eine eventuelle Rückfallgefährdung.

Die Heimfahrt auf dem Rad habe ich dann etwas langsamer angehen lassen, und die hat dann wieder Spaß gemacht, hatte diesmal auch Rückenwind. Fühle mich jetzt wohl, abgesehen von einem leichten Ziehen in der Brust, das ich als Symptom der schweren Depression von mir schon kenne. Aber wie immer: nicht überbewerten!

Morgen bin ich endlich wieder bei meinem Psychotherapeuten (gehe nur alle 2 Wochen), und das ist immer so eine kleine Rettungsinsel, wo ich Kraft tanken und mit frischem Mut wieder weitermachen kann. Auch wenn ich vorher immer ein bisschen Schiss habe, was wohl diesmal wieder aus der Vergangenheit ausgegraben wird, so gehe ich doch bisher immer mit einem guten Gefühl und mehr Selbstvertrauen aus jeder Sitzung raus.

Noch 6x schlafen, dann will ich mich entscheiden, wie es medikamentös mit mir weitergehen soll: bei der halber Dosis bleiben oder wieder auf volle Dosis hochgehen. Heute würde ich sagen, bei halber Dosis bleiben, aber ich glaube, gestern hätte ich das anders gesehen. Aber zum Glück ist mein Selbstversuch ja noch im vollen Gange, und ich muss das noch nicht heute entscheiden.

Nachtrag: Während ich das hier geschrieben habe, hat das Ziehen in der Brust schon ein wenig nachgelassen. Tut echt gut, hier mal einfach alles zu erbrechen, was mich so beschäftigt, auch wenn's möglicherweise überhaupt niemand liest.

29.08.2011 20:11 • #25


S
Zitat von David Spritz:
Nachtrag: Während ich das hier geschrieben habe, hat das Ziehen in der Brust schon ein wenig nachgelassen. Tut echt gut, hier mal einfach alles zu erbrechen, was mich so beschäftigt, auch wenn's möglicherweise überhaupt niemand liest.

Da muß ich dich enttäuschen. Hier lesen viele User und Mod´s mit.

Alles Gute für dich.

Sera.

29.08.2011 20:19 • #26


David Spritz
@Sera: Um so besser, je mehr Leute lesen! Und vielen Dank für die guten Wünsche!

Heute war also Tag #9. Wieder noch ein bisschen unentspannter und ängstlicher als am Tag davor, auf Arbeit wieder wenig geschafft, aber etwas mehr als gestern. Die Gedanken fangen an zu kreisen, und es fällt mir schwer, sie aufzuhalten. Ich versuche dann immer, über die Wahrnehmung meines Körpers zurück ins Hier und Jetzt zu kommen, aber der Kopf zieht mich immer wieder weg.

Hatte meinen Psychotherapeuten dringend nötig, da ich die letzten 3 Nächte auch noch schlimme Albträume hatte, die so furchtbar waren, dass ich die Inhalte sofort wieder verdrängt haben muss. Der PT hat mich dann in einer Trance-Übung in eine unterirdische Höhle mit Lavaströmen geführt. Die Lava wollte mich verschlingen, aber nicht um mich zu vernichten, sondern um sich liebevoll mit mir zu vereinigen. War auf jeden Fall ziemlich intensiv, da ich mit weniger Medikamenten natürlich plötzlich viel stärkere Gefühle habe. Aber war auch heilsam, das Ziehen in der Brust ist jetzt komplett weg, und ich bin erschöpft aber einigermaßen zufrieden. Aber Kopfweh hab ich! *autsch*

Ansonsten war ich heute sehr müde, hatte Muskelkater vom Radfahren und war auch wieder sehr antriebslos und auch ein wenig verstört. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Freitag wieder mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, aber ich glaube, damit würde ich mir keinen Gefallen tun. Bei dem Gedanken sträubt sich in mir alles, also lasse ich es lieber einfach sein.

Ach ja: Verschlafen hab ich, trotz Wecker! Nix gehört, tief und selig geschlafen. Ein gutes Zeichen, wie ich finde.

Morgen werde ich hier nix posten, da bin ich beim Sport. Übermorgen geht's dann also weiter mit Bericht Tag #11 - wenn nix dazwischen kommt!


Wenn Ihr heute Abend nix Besseres vorhabt, schaut Euch im ZDF um 22:15 Uhr meine Lieblingssendung 37 Grad an. Heute geht's um Rosenkrieg - wenn Paare sich trennen. Genau mein Thema!

30.08.2011 20:47 • #27


S
Was deine Träume angelangt,

ich wünsche dir nur Gutes.

Sera.

30.08.2011 22:19 • #28


David Spritz
So, jetzt ist es also schon anderthalb Wochen her, dass ich meine erste halbe Pille genommen habe. 2 Wochen dauert die Umstellung laut Packungsbeilage. Dann sollte das Schlimmste ja jetzt überstanden sein!

Problem ist nur, dass ich morgen meine beiden Kinder übers Wochenende abhole und noch nicht weiß, wie ich darauf reagieren werde. Normalerweise freue ich mich einerseits, bin aber andererseits auch schnell überfordert. Hoffentlich wird es nicht zu extrem! Ich werde auf jeden Fall keine großen Aktionen machen dieses Wochenende, alles ganz ruhig angehen lassen: Entenfüttern im Park, Sonntag in den Gottesdienst und zum Mittag was Einfaches kochen, Spaghetti mit Tomatensoße. Alles ganz gemütlich!

Auf Arbeit macht mir ein Kollege Stress, und auf Stress reagiere ich Moment mit sofortiger Müdigkeit, unsäglicher Müdigkeit. Ich habe mich dann mal ne Viertelstunde auf die Dachterrasse zurückgezogen und mich der Müdigkeit hingegeben. Fühlte sich ganz schön depressiv an, aber danach fühlte ich mich überraschend frisch. Hatte mich zuvor fast wieder in so nen euphorischen Rausch rein gearbeitet, nicht gut, gar nicht gut! Aber ansonsten war der Tag schon wieder etwas entspannter als die 2 davor. 1 Schritt zurück, 2 Schritte vor, wie man so schön sagt. Da fällt mir ein Zitat aus einem Song von Curse ein: Ich nehm Rückschläge mit Rückhandschlägen an. Also immer schön locker bleiben! *selbstbeschwör*

01.09.2011 21:17 • #29


A


Hallo David Spritz,

x 4#30


David Spritz
So! Jetzt ist es also an der Zeit für die große Rekapitulation. Für alle, die es nicht von Anfang an mitgelesen haben: Ich habe vor 2 Wochen meine Mirtazapin-Dosis von 30 auf 15 mg täglich gesenkt und will mich nun entscheiden, ob ich bei der niedrigen Dosis bleibe oder ob ich wieder hoch auf die volle Dosis gehe.

Fassen wir die 2 Wochen also zusammen, mal sehen:
- wesentlich intensivere Gefühle
- ständig müde
- Albträume
- kraftlos und matt
- alte Ängste wieder da / wenig Gelassenheit
- Gedankenkreisen
- mit den Kindern bereits nach 1 1/2 Tagen statt nach 1 1/2 Wochen überfordert
- zornig / leicht reizbar (@Serafina: Sorry, dass ich in Deinem Traum-Thread so viel Staub aufgewirbelt habe!)
- gute Vorsätze auf Arbeit nicht beachtet
- Ziehen in der Brust
- Gefühlsachterbahn

Wenn ich das so lese, dann müsste mein Fazit eigentlich lauten: Fehlschlag auf der ganzen Linie, Dosis wieder rauf!

Aber irgendwie mag ich mich noch nicht damit abfinden, dass es das jetzt gewesen sein soll. Die Erfahrung mit den wesentlich intensiveren Gefühlen bei meiner Psychotherapie hat mich sehr beeindruckt. Unter Medikamenteneinfluss war ich nie in der Lage, so viel aus der Therapie mitzunehmen, da alles Emotionale immer so weit weg und nur schwach angedeutet war. Aber letztes Mal hatte ich das erste Mal wirklich den Eindruck, dass da etwas in Bewegung geraten ist, und ich würde es unerträglich finden, das erst mal nicht weiter erforschen zu können. Ich habe schon so lange gewartet und den Schmerz mit mir herumgetragen!

Glücklicherweise war ich auf Arbeit klug genug, mich vom Schlachtfeld zurückzuziehen und meinen Chef damit zu betrauen, mich in der Sache zu vertreten, wozu er auch gerne bereit war. Dort kann ich jetzt wieder wesentlich entspannter hingehen und muss somit keinen Stress zusätzlich zu meinem eigenen Kopfkino befürchten.

Von daher entscheide ich mich jetzt hiermit dafür, die halbe Dosis beizubehalten und auch nicht wieder hoch zu gehen, außer es geht mir dauerhaft wesentlich schlechter. Ganz wohl ist mir dabei sicher nicht, aber ich möchte nicht mehr auf chemische Hilfsmittel angewiesen sein, um durch den Tag zu kommen. Die Tabletten waren mir eine nützliche Krücke, als ich nicht mehr alleine gehen konnte, aber jetzt will ich wieder laufen lernen. Wünscht mir Glück dabei!

04.09.2011 20:53 • #30

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