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Depression in den Wechseljahren - was dagegen tun?

Anima
Hallo! Wer mein Tagebuch gelegentlich überflogen hat und die letzten Tage evtl. gedacht hat, da schreibt jemand anderes...so ähnlich fühle ich mich auch. Dennoch habe ich beim Holen von Unterstützung riesige Probleme, da ich mit der Pille z. B. keine guten Erfahrungen gemacht habe, ich habe nie gut auf künstliche Hormone angesprochen, im Gegenteil. Dennoch bekomme ich auf meine Anfragen lediglich ein Schulterzucken und eher abwertende Kommentare, wenn es in die Richtung der Hormon-Ersatz-Therapie geht, natürliche Hormone etc. - nix! Man steht da, wie der Ochs vorm Berg und kommt sich klein und häßlich vor.
Meiner Meinung nach könnte es sogar gut sein,dass meine stärker werdenden depressiven Phasen (welcher Unsinn eigentlich bei Einnahme von Antidepressivas, 225 mg. Venlafaxin), nicht darauf zurück geführt werden. Ich kann meinen Kalender danach stellen. Ich habe tagsüber Hitzewallungen, die Gewichtszunahme, trockene Haut, viele Veränderungen am Körper. Höre ich intensiv auf die Sprache des Körpers, dann weiß ich was ich brauche, aber ohne Arzt geht das nicht so einfach.
Eine blöde Situation und vielleicht gibt es hier die ein oder andere Mit-Leidende, die einen guten Tipp für mich hat.

Anima

20.04.2012 18:43 • x 1 #1


Steffi
Anima, ich habe Dir ja schon einiges dazu gepinnt. Ich habe bei vielem, was ich hier von Frauen so lese, den Verdacht, dass die Wechseljahre eine große Rolle spielen könnten. Nur kann man depressive Episoden kaum von denen während der Wechseljahre unterscheiden und de facto gibt es eigentlich auch keinen Unterschied. Nur die Ursache könnte anders behandelt werden.

Ich denke, es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören, darauf zu achten, was er uns sagen will. Meine Beschwerden hielten sehr lange an und ich tappte ebenso lange im Dunkeln. Die unterschiedlichen Symptome kann man sehr leicht verwechseln mit psychosomatischen Beschwerden oder einer Depression.

20.04.2012 20:32 • x 1 #2


A


Hallo Anima,

Depression in den Wechseljahren - was dagegen tun?

x 3#3


S
Hallo Anima,
hier antwortet dir eine Leidensgenossin!
Du kannst bei deinem FA einen Hormonstatus durchführen lassen.
Meine FÄ hat mich damals auch erst einmal nicht ernst genommen, da ich noch zu jung für die Wechseljahre war.
Nach dem Hormonstatus sah es dann anders aus.
Ich erhielt Hormone, die erst nicht die gewünschte Wirkung zeigten.
Nach einem Wechsel fühlte ich mich besser.

Nun musste ich sie nach all den Jahren absetzen und mir ging es dadurch ziemlich mies, physisch und psychisch.
Physisch waren es die nächtlichen Hitzewallungen, verbunden mit absoluter Schlaflosigkeit, dadurch bedingte Gereizt-und Unkonzentriertheit usw.
Meine Stimmung war extrem schlecht.

Nun nehme ich seit 3 Monaten Soja... ( darf das Produkt bestimmt nicht nennen) und mir ging es nach 8 wöchiger Einnahme entschieden besser, zumindest körperlich und dadurch natürlich auch psychisch.

An deiner Stelle würde ich wirklich mal mit dem FA oder der FÄ reden.

Liebe Grüße,
Sanni

20.04.2012 21:04 • #3


Anima
@Steffi:
Ja es ist sehr problematsich, den Unterschied zu finden. Ich persönlich meine es am Schweregrad erkennen zu können. Außerhalb der Phasen kurz vor der Mens habe ich zumindest im Kopf das Gefühl, relativ klar zu sein. Dann, ein paar Tage vorher bin ich wie verdreht.
Was mich auch interessiert: Es gab bisher zweierlei Meinungen:
1. Das Antidepressiva müsste diese Art von Verstimmung ebenfalls abdecken
2. Bei solchen Problemen könne man mir Antidepressiva geben ohne Ende und es hätte keine Wirkung

@Sanni:
Ich muss deswegen meinen FA wechseln, da keiner dazu bereit gewesen ist! Treiben Sie Sport war die Devise oder eben - dann nehmen Sie Hormone. Soja habe ich auch schon probiert, auf jeden Fall nicht schlecht. Ich habe damit mal regelrecht eine Kur gemacht, danach waren die Mysome an der GM weg. Mit Hormonen sind sie zuhauf gekommen!

Ich habe mir jetzt Literatur bestellt und werde diesen Weg weiter verfolgen.

21.04.2012 12:43 • #4


S
Liebe Anima,

auch bei mir hat man vor mehr als zwei Jahren gesagt, für die Wechseljahre sei es noch zu früh, damals war ich 44.
Aber ich hatte zumindest den Beweis, dass ich damals von fast jetzt auf gleich meine Periode nicht mehr bekam. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich fast nonstop bis zu diesem Zeitpunkt die Pille genommen habe. Ich wollte das dann nicht mehr, habe sie abgesetzt, noch einmal meine Periode bekommen und dann nicht mehr.
Meine FÄ machte auch einen Hormonstatus, aber ich glaube, einen Kleinen.
Sie stellt zumindest fest, dass das Wechseljahrshormon (weiß nicht mehr, wie sich das nennt) sehr hoch bei mir war, allerdings der Östrogengehalt auch noch.

Ich nehme keine Hormone, ich hatte auch nur ab und an Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die aber Gott sei Dank nur bei Anstrengung aufgetreten sind. Mittlerweile sind die viel besser geworden, ich bin auch in homöopathischer Behandlung.In dieser Zeit hab ich auch einfach so 10 kg zugenommen. Allerdings ist das bei mir nicht so schlimm, da ich vorher bei 1,57 m Größe nur 47-48 kg wog.
Allerdings hat man bei mir letztes Jahr auch Hashimoto gepaart mit einer Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, eine Schilddrüsenautoimmunerkrankung. Seitdem nehme ich Schilddrüsenhormone.

Ich weiß aber nicht, was nun zuerst da war. Da die Symptome von Wechseljahren aber auch von dieser Schilddrüsenerkrankung teilweise sehr ähnlich mit denen der Depression sind, weiß ich nicht, was jetzt was ausgelöst hat.

Was ich aber auch weiß ist, dass ich sehr viel Schlimmes in meinem Leben erlebt habe, wobei die Diagnose Depression nicht verwunderlich ist. Ich glaube nicht, dass, wenn ich Schilddrüsentechnisch noch besser eingestellt bin, ich dann keine Depression mehr habe. Aber vielleicht werden diese Symptome gelindert, das wäre natürlich schön!

Ich bin sehr gespannt, was bei Dir bei dem Termin im Juni herauskommt!

21.04.2012 22:09 • x 1 #5


Anima
Ich werde erst noch 44. Vor vielen Jahren aber habe ich eine Langzeit Hormontherapie mitmachen müssen und war bereits künstlich in den Wechseljahren, eine ganz schlimme Zeit. Danach kamen eben die Myome, Zysten, Wassereinlagerungen, Gewichtszunahmen und Depressionen erst so richtig.
Erst Jahre später hat mir ein Arzt gesagt, dass eine der Nebenwirkungen sei, dass ich früher in die wirklichen Wechseljahre käme. Für mich schon ein Schreck, aber aucn nur einer von vielen (Kinderlosigkeit, ständiger Kampf daraum, meine GM behalten zu dürfen etc.).

Am Montag bekomme ich den Befund der Laboruntersuchung inkl. Schilddrüsen-Test. Ich schwitze schon bei kleinen Bewegungen und zwar richtig! Alles spannt, naja, wohl normal.

Meine Fragen zu Antidepressivas u. Wechseljahren werde ich notieren und am Montag, wenn das nächste Arztgespräch folgt, los werden. Davon werde ich hier ganz sicher berichten!

21.04.2012 22:43 • #6


S
Hallo Anima!

Meine ersten Wechseljahressymptome hatte ich bereits mit 42 jahren.
Hitzewallungen ohne Ende.
Meine FÄ lachte mich nur aus, als ich es ihr erzählte und danach fragte.
In DEM Alter? Unwahrscheinlich!
Ein Jahr später wurde ich ihr gegenüber etwas energischer, da der Zustand schon da relativ unerträglich war.
Nach dem Hormonstatus musste sie mir recht geben.
Ihre Antwort daraufhin war: Sie sind noch viel zu jung. Damit tun sie ihrem Körper nichts Gutes!

Bitte? Sucht man es sich aus?

Auch ich hatte von da an mit Zysten zu kämpfen, nach den künstlichen Hormonen.

Dir wünsche ich für Montag viel Erfolg für ein, für dich gewünschtes Ergebnis!!!

Viele Grüße,
Sanni

21.04.2012 23:41 • #7


Anima
Hallo Sanni,

ich finde es oft unerträglich, dass immer nur gemutmaßt wird. Um ehrlich zu sein, mir geht es heute nicht so gut und ich bin
zu 100 % überzeugt, dass das mit meinem hormonellen Zustand zusammen hängt. Jetzt nämlich verschieben sich die Blutungen, sie beginnen, fallen dann wieder aus, der ganze Oberkörper spannt und schmerzt.

Mit meiner bisherigen Frauenärztin kann ich leider nichts anfangen. Niemand ist bisher bereit gewesen, einen Hormonstatus messen zu lassen. Nehmen Sie halt die Pille.

- echt? Dir wurde das gesagt? Stimmt, man sucht sich den Zustand doch nicht aus? Vielleicht wird er sogar beschleunigt, WEIL sich manche Ärzte damit nicht auskennen (damit meine ich nicht alle!!!).
Ich schwitze bei jeder Bewegung. Früher hat es immer lange gedauert, bis ich ins Schwitzen kam. Manchmal so sehr, dass ich an manchen Stellen der Haut rote Striemen bekomme, wo nur ein Kleidungsstück etwas reibt.

Hat Dir die FA dann die Alternative zu den künstlichen Hormonen empfohlen?

22.04.2012 10:32 • #8


C
Liebe Alle!
Ich bin 42 und habe jetzt noch keine Hitzewallungen oder starke Symptome. Aber meine FA hat mir mit Mitte 30 schon gesagt, dass ich eine Kandidatin für frühe Wechseljahre bin. Ich glaube sie kam wg. meines kurzen Zyklus (23-24 Tage) darauf. Ich schwitze allerdings auch sehr stark, nur nicht in Wallungen, was ich auf die Antidepressiva zurückführe.

Im Dezember war ich wieder dort und bin in Vertretung bei der anderen Ärztin gelandet. Ich dachte ich hätte einen Pilz, war aber nichts zu finden, da sagte diese: Hormonumstellung, Anfang Wechseljahre, trockene Haut,etc.

Also ich denke, dass das mit den frühen Wechseljahren kein Unfug ist.

Meine FA weiß von meinen Depressionen und hat mir genau deswegen eben nicht zur Pille geraten, als es mal vor einigen Jahren um Verhütung ging (da war mir die Spirale rausgenommen worden). Habe die Pille auch von 18 bis 28 oder so genommen.

Also ich denke, es ist wirklich wichtig, dass die FA da einen gewissen Zugang zur unserere Thematik hat.
Drück dir die Daumen, Anima, dass du eine gute neue Ärztin findest.

LG Clarice

22.04.2012 15:49 • #9


Anima
Hallo Clarice,

Deine Ärztin hat Dir nicht zur Pille geraten wegen der Depressionen? Das ist ja stark! Weißt Du noch die Begründung?
Ich rede mir immer den Mund fusselig, dass meine Stimmung dann noch schlechter wird - kann nicht sein.

Ein paar Mal nur ist es passiert, dass ich nachts aufgewacht bin und klatschnass war, als hätte ich in meinen Schlafklamotten gebadet. Also aufstehen, abtrocknen und umziehen. Meistens habe ich davor sogar noch gefroren.

Es hört sich ganz danach an, als hätte Deine Ärztin wirklich einen anderen Zugang! Das macht mir Hoffnung!

Danke

22.04.2012 16:06 • #10


C
Ja, die Pille kann doch Depressionen auch als NW haben! Und wenn man eh schon anfällig ist, tut das ggf. nicht gut.
Muss natürlich nicht, es gibt ja auch die unterschiedlichsten Präparate. Aber wir wollten es nicht riskieren und ich habe auch anders eine gute Verhütungsmethode gefunden.

Ich bin auch sehr froh eine FA zu haben, die so ist wie sie ist. ;-)
Eine tolle, sehr umsichtige Frau.

22.04.2012 16:29 • #11


Anima
, Du kannst wirklich froh sein, eine solche Ärztin gefunden zu haben. Als ich einen meiner FA aufgesucht habe, er wieder mit Pille etc. meinte ich, ich würde depressiv werden und zunehmen davon. Seine Antwort: Ich solle abends einfach Möhren essen statt Chips. Das ist eben meine bisherige Erfahrung.
Bin dann zu einer Frau gegangen, die dann meinte, mehr Bewegung - und das in einer Phase, wo ich abends kaum aus dem Büro kam.

22.04.2012 16:44 • #12


S
Hallo Anima,
kannst du nicht anbieten, deinen Hormonstatus selber zu bezahlen?
Die Ärzte haben ja leider ein sehr begrenztes Budget.
Allerdings weiß ich nicht, was ein Hormonstatus kostet.

Du hast ja wirklich ziemlich heftige Antworten erhalten!
So etwas kenne ich leider auch, von anderen Ärzten.
Deshalb lasse ich persönlich gerne Arzttermine schleifen, auch wenn das keine Lösung ist.

Mit meiner FÄ hatte ich wohl Glück ( aber so richtig freundlich ist sie auch nicht immer).
Sie war neu für mich, da mein FA seit 4 Jahren in Rente war und ich es nicht mal wusste .
Ich suchte sie eben wegen akuter Beschwerden auf, nach Empfehlung einer Freundin.

Meine künstlichen Hormone waren allerdings Hormonpflaster, nicht die Pille.

Dir wünsche ich viel Glück und Erfolg bei deiner Suche!
Wird schon klappen.

Viele Grüße,
Sanni

23.04.2012 23:26 • #13


C
Jetzt muss ich diesen Thread doch mal auskramen...

ich habe seit ca. einem halben Jahr wiederkehrende depressive Symptome, deren auftreten ich am Zyklus festmachen kann. insbesondere nach Eisprung und vor Periode teilweise Tage mit wirklich schlimmen depressiven Verstimmungen, Heulkrämpfen, komplette Verzweiflung. Nach der Periode bis Eisprung teilweise Tage mit hysterisch guter Laune. Das ganze ist unglaublich anstrengend. Hormonstatus ist inzwischen geplant, geht aber (offenbar) nur am 21. Zyklustag, der diesen Monat ein Sonntag ist. Also bis März warten.

Mein letzter Zyklus war der schlimmste bisher und ich bin völlig überanstrengt und müde von dem ständigen auf und ab. Bin nun zwei Wochen krank geschrieben. Meine Hausärztin und meine Psychiaterin meinen: klassische Depression, Dosis Antidepressiva erhöhen.

Und ich fühle mich abgestempelt. Einmal Depression, immer Depression. Kann ja gar nix anders sein. Ich weiß, dass Ermüdung/Erschöpfung/Konzentrationsstörungen Kernymptome sind, aber ich fühle mich bis auf die wenigen Tage nicht traurig, mutlos, wertlos. Ich schlafe meistens gut, habe normalen Appetit, bin normal kommunikativ, etc. pp.

Aber vielleicht haben die beiden auch recht, am Ende ist es eine klassische Depression, die sich einfach nur anders äußert...

Bin gespannt, was der Hormonstatus bringt.

Viele Grüße,
Clarice

09.02.2017 19:38 • x 1 #14


A


Hallo Anima,

x 4#15


freddy64
Hallo Anima,
keine Ahnung ob Dein Beitrag noch aktuell ist und ob für Frau bei diesem Thema der Kommentar von Mann in den Wechseljahren Bedeutung hat.....
....aber zu Venlafaxin kann ich nur sagen:
Ich habe es über 2 Jahre genommen..... einzige Wirkung war die Gewichtszunahme, sonst nix. Gut, wirkt sicher bei jedem anders, aber es scheint bei Dir ja auch keine bemerkenswerte Wirkung zu haben.
Bei mir wechseln sich seit 2011 schwere und mittelschwere depressive Episoden ab, bis jetzt eher mit der Tendenz nach unten, und nichts hift, auch 2x 8 Wochen psych. Tagesklinik brache nur kurze Besserung. Nun muss ich halt mit den Somatisierungen leben und hoffen daß es besser wird.
Das einzige das was bringt: Mit dem Hund in den Wald, Ruhe und Natur ohne Menschen. Das macht zwar nichts besser, aber man kann sich bei jedem Mal innerlich ordnen und damit mit der Situation besser umgehen.

Grüßle aus dem Südschwarzwald

07.03.2017 09:46 • x 1 #15

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