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Depression Emotionale Instabilität SVV Klinik

D
Hej allihopa,

vielen Dank vorab an die Forumsbetreiber für die Möglichkeit sich hier mitteilen und Hilfe suchen zu können.

Nun kurz zu mir - ich bin 34 Jahre, Selbstständig und leide scheinbar an einer Depression sowie PTBS und einem großen Akzent zur emotionalen Instabilität in Richtung Borderline. Scheinbar - deshalb weil es mir wahnsinnig schwer fällt dies zu akzeptieren - aber dazu kommen wir gleich nochmal. Derzeit befinde ich mich in einer Verhaltenstherapie bei einer tollen Therapeutin.

Eigentlich führe ich kein schlechtes Leben - ich habe eine tolle Frau (leider u.a. auch an Depression erkrankt zig andere chronische Erkrankungen), ein tollen Job (der mir immer schwerer fällt), eine tolle Wohnung, tolles Auto und so viel eigentlich in meinem Leben schon erreicht. Trotz widriger Umstände in meiner Kindheit, Jugend und jungem Erwachsensein. Mittlerweile fällt es mir leichter zu erkennen und zu akzeptieren, dass ich als Kind und Jugendlicher von meinen Erzeugern physisch als auch psychisch misshandelt wurde. Lange Zeit konnte ich dies unterdrücken und habe mich bis zur Erschöpfung hochgearbeitet, alles um meinen Erzeugern zu gefallen - wobei ich durch meinen Kontaktabbruch eigentlich dies nie beweisen konnte. Ein wahnsinniger Antreiber, welcher mir dank der Erkenntnis genommen wurde.

Leider gibt es derzeit trotz Sertralin nur einige gute Tage und viele schlechte Tage, d.h. an guten Tagen schaffe ich es für ein paar wenige Stunden meiner Arbeit nachzugehen und an schlechten Tagen kaum aus dem Bett zu kommen. Oft sind diese Tage mit wahnsinnigen Schuldzuweisungen und Drang nach der Selbstverletzung versehen. An diesen Tagen fällt es mir immer schwerer etwas zu essen geschweige denn zu trinken. Mein Selbstwert und meine Selbstfürsorge sind leider so gut wie kaum vorhanden, ich habe mich in den letzten 3 Jahren sehr für Arbeit aber auch für meine Frau aufgeopfert ohne auf mich aufzupassen. Trotz dessen, dass mir all dies bewusst ist, fällt es mir unglaublich schwer mich als Krank anzusehen und das auch zu akzeptieren.

Derzeit bin ich mit meiner Therapeutin im Gespräch eine Klink aufzusuchen, da sie scheinbar aktuell dort Bedarf sieht - für meine negative Entwicklung und Funktionsfähigkeit wäre dies sicherlich auch sinnvoll. Nur fällt es mir schwer für mich das passende zu finden, auch weil die Akzeptanz Krank zu sein einfach nicht vorhanden ist. Rational stimme ich meiner Therapeutin voll zu - aber emotional kann ich es nicht hinnehmen und sehe mich dort als mehr oder weniger gesund an.

Wie konntet ihr die Depression akzeptieren und eine logische und vernünftige Entscheidung treffen?
Später schreibe ich zur Kliniksuche nochmals einen kleinen Thread.

Vielen lieben Dank an euch für eure Unterstützung.

Liebe Grüße
d3c0n444

12.04.2023 14:46 • x 2 #1


Dys
Hallo @d3c0n444,

die Akzeptanz (psychisch) krank zu sein erlangte ich im Prinzip, als ich mich entscheiden hatte, eine diesbezügliche Behandlung zu beginnen. Ohne eine solche Akzeptanz hätte ich das ja nicht. Du lässt Dich behandeln und dieser Umstand suggeriert mir, dass da doch eine Akzeptanz für deine Erkrankung vorhanden sein muss. Aber ich kenne auch persönlich diese Ambivalenz, die gedanklich vorkommen kann und die die Frage aufwerfen kann, bin ich wirklich krank? Für mich ist es relativ einfach die zu beantworten, denn wenn ich einen Leidensdruck über einen längeren Zeitraum empfinde (fühle), dann bin ich krank, zumindest nach meiner vorherrschenden Logik und wenn ein Arzt oder Therapeut oder Gutachter das dann auch noch bestätigen kann, bleibt zunächst nur die Akzeptanz und dann entscheide ich, wie ich der Erkrankung begegnen will, beziehungsweise in wie weit ich es zu diesem Zeitpunkt kann.

Ich weiß jetzt nicht ob das eine Antwort auf die von Dir gestellte Frage,
Zitat von d3c0n444:
Wie konntet ihr die Depression akzeptieren und eine logische und vernünftige Entscheidung treffen?

sein kann, weil ich jetzt auch nicht erkennen konnte, auf welche Entscheidung, die es zu treffen gäbe, Du abzielst. Bezüglich Akzeptanz habe ich hoffentlich meine persönliche Ansicht verständlich äußern können.

VG Dys

14.04.2023 12:21 • #2


A


Hallo d3c0n444,

Depression Emotionale Instabilität SVV Klinik

x 3#3


A
Hallo d3cOn444.
Die Akzeptanz krank zu sein...
Manchmal kann ich es heute noch nicht.
23 Jahre habe ich D. .
Zu Beginn, nein, ich wollte das für mich nicht wahrhaben.
Das kann nicht sein, ich bin doch ein viel zu lustiger Mensch, dafür.
Es schlug ein bei mir wie eine Bombe.
Was nun tun.
Kind gerade 6 Jahre.
Mann, wenig zuhause.
Viel auf mich alleine gestellt.
Mann gegen Krankenhaus und Medikamente.
Viele in meinem Umfeld gegen Medikamente.
Was soll ich tun?
Halbtagsstelle im sozialen Feld.
Kann mit keinem darüber reden.
Es dauert bis ich mal sagte, ich hätte einen Burn out.
Die Schlinge wird enger und enger um meinen Hals.
Ich denke nur noch dran mir das Leben zu nehmen.
Dann der 1. Krankenhausaufenthalt......................................................................
Heute bin ich noch da.
Ich unternahm nie einen Tötungsversuch.
Alles Gute.

14.04.2023 14:15 • #3


D
Hej,

vielen Dank für eure Antworten. Ursprünglich bin ich zur Psychotherapie auf Grund meiner Schlafprobleme gegangen. Erst nach einiger Zeit kristallisierte sich für meine Therapeutin die Depression heraus. Daher wohl auch das Problem der Akzeptanz.

Das Problem liegt vor allem darin, dass ich selbst nicht akzeptieren kann krank zu sein und vielleicht doch mehr Hilfe brauche als nur die Therapie. Wie kann ich für mich entscheiden mich tatsächlich in stationäre Behandlung zu begeben, wenn ich mich doch selbst nicht als krank sehe.

Viele Grüße
d3c0n444

18.04.2023 10:39 • #4


Dys
Zitat von d3c0n444:
Wie kann ich für mich entscheiden mich tatsächlich in stationäre Behandlung zu begeben, wenn ich mich doch selbst nicht als krank sehe.

Ich denke, in erster Linie macht ein Klinik Aufenthalt nur Sinn, wenn Du Dir auch etwas davon versprichst oder idealerweise ein konkretes Ziel hast, auf das dann hingearbeitet werden soll.
Aber natürlich kann auch erstmal eine Diagnostik stattfinden und sich ja auch herausstellen, dass da wirklich keine Behandlung in der Klinik nötig ist.
Üblicherweise finden ja auch Vorgespräche in der Klinik statt und danach kann sowohl der „vermeintliche“ Patient, als auch die Klinik beurteilen ob ein Aufenthalt zweckmäßig wäre.

18.04.2023 13:05 • x 1 #5

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