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Burnout, Deppresion und Soziale Phobie oder falscher Beruf?

H
Hallo zusammen.
Ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben! Es tut gut zu sehen, dass man nicht alleine ist.

Zu mir und meinen Problemen:
Ich habe eine gescheiterte Selbstständigkeit hinter mir. Vieles würde ich im Nachhinein anders machen. Ich hatte einen Haupt-Geschäftspartner von dem die Umsatzzahlen größtenteils abhingen. Da dieser jedoch nicht auf das Geld angewiesen war, ließ er mich oftmals total hängen, demütige mich und brachte Aktionen und Sprüche welche mich zu tiefst verletzt haben. Da ich jedoch auf den schnellstmöglichen Verkauf meiner Produkte geldlich gesehen angewiesen war, übernahm ich sogar noch seine Aufgaben. Seine einzige Aufgabe war nur noch die Werbung für die Produkte (er ist ein bekanntes Gesicht in der Branche).
Durch seine Gleichgültigkeit und der fehlenden Werbung blieb der dringend benötigte Umsatz aus, und ich musste die Selbstständigkeit beenden.

Mein Traum den ich immer hatte ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Ich war danach sehr fertig und verunsichert. Durch das fehlende Geld musste ich jedoch gleich nach einem neuen Job suchen, obwohl ich zu der Zeit gar nicht wusste, was das richtige für mich ist. Nach mehrmonatiger Findungsphase hatte ich dann einen guten Job gefunden. Ich bekam ein tolles Projekt und die ersten drei Monate haben mir total Spaß gemacht. Ich war voll motiviert und gab wie immer 150%.
Somit wurde ich viel früher fertig als gedacht und hatte Wochenlang absolut nichts zu tun. Und genau hier fing es an. Ich saß täglich 8 Stunden bei der Arbeit, grübelte nur noch, und trauert meinem gescheiterten Traum der Selbstständigkeit hinterher. Täglich zog es mich noch tiefer in die Gedankenspirale. Ich hatte auch das erste Mal Zeit, mich mit dem Scheitern auseinanderzusetzen und versuchen es zu verarbeiten. Leider wurde es immer noch schlimmer. Ich als Perfektionist gescheitert?! Es kamen immer mehr Selbstzweifel und Vorwürfe in mir hoch.

Auch in meinen zwei Wochen Sommerurlaub konnte ich absolut nicht entspannen.

Als dann die Arbeit wieder zunahm und es sogar regelrecht stressig wurde, ging absolut nichts mehr. Ich hätte den ganzen Tag nur heulen können und bekam nichts auf die Reihe. Die kleinsten Aufgaben überforderten mich völlig. Also ließ ich mich mich eine Woche krank schreiben. Außerdem wurde mir Sertralin verschieben. In der Woche schlief ich sehr viel und ging viel in die Natur. Es tat verdammt gut und ich hatte mal wieder minimal ein Gefühl der Entspannung. Leider fing am Samstag dann schon wieder das Gedankenkarussell, und somit die depressive Stimmung an. Trotzdem entschloss mein Kopf zu kämpfen (ich war immer ein Kämpfer) und Montag zur Arbeit zu gehen.

Sonntag Abend eingeschlafen, nach 2 Stunden aufgewacht, starkes Herzklopfen und enorme Unruhe. Ich konnte die ganze Nacht nicht mehr schlafen und umging nur knapp eine Panikattacke.
Also blieb ich heute doch wieder daheim.
Ich will einfach, dass ich wieder glücklich und zufrieden bin wie früher. Mir macht auch fast nichts mehr Spaß/Freude. Und das macht mir Angst. Wiederum denkt mein Kopf Du musst doch Arbeiten gehen.
Ich weiß echt nicht was mit mir los ist.
Hinzu kommt, dass ich schon immer in Phasen ein sehr geringes Selbstbewußtsein habe, und unter ständigem Erröten leide. Könnte auch eine soziale Phobie sein, da ich mich unter mehreren Personen oftmals sehr unwohl fühle.

Ist der Job bzw. die Tätigkeit überhaupt das Richtige für mich?! Warum kann ich nicht einfach zufrieden und glücklich sein mit dem was ich habe?! Ist es ein Burnout, eine Depression, soziale Phobie, oder alles zusammen?!

Unendlich viele Fragen.

Ich gehe auf die 30 zu und will endlich im Leben ankommen und einfach mal das jetzt und hier genießen und glücklich sein, aber aktuell habe ich einfach keine Kraft mehr.

Wer kennt diese Probleme, bzw. was habt ihr in meiner Situation gemacht?

LG Hope-Warrior

26.08.2019 13:01 • x 2 #1


Rowi
Hallo Hope-Warrior,
so wie du das hier geschildert hast,würde ich erstmal daran gehen das was du hinter dir lassen musstest zu verarbeiten und das würdeich auch mit einem Therapeuten machen wollen.
Denn wenn es wirklich dein Traum war den du da aufgegeben hast, ist es nur natürlich das du da nicht gleich auf was anderes umschwenken kannst.
In einer Therapie kann dann auch genau geschaut werden was da diagnostisch bei dir los ist.
Du hast viele Frage und verdienst die Antworten dafür, die kannst du dir aber nur selbst geben, wenn du tief in dich rein hörst und da ist es gut jemanden professionelles an der Seite zu haben der dich da auf deinem Weg begleiten kann.
Von daher würde ich es in deiner Situation so machen wie ich es damals beimir gemacht habe als bei mir alles eingestürzt ist. Professionelle Hilfe suchen und mir die Zeit geben die es braucht um klar zu sehen was ich will und was ich brauche.
LG
Rowi

26.08.2019 15:12 • x 2 #2


H
Hallo Rowi,

vielen Dank für deine Antwort. Das was du schreibst trifft es voll auf den Punkt! Ich denke ich weiß nämlich durch den geplatzten Traum und der Ausgebranntheit gar nicht mehr was ich will und was ich besuche. Einen Termin für ein Erstgespräch habe ich am 11.09. Leider beträgt die Wartezeit für einen Therapieplatz 2-4 Monate.

LG Hope-Warrior

26.08.2019 15:20 • #3

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