L
Linae
- 1
- 1
- 5
Guten Abend zusammen,
ich (w) bin gerade nicht recht bei klaren Gedanken, aber erhoffe mir vielleicht etwas Rat oder zumindest etwas von der Seele zu schreiben. Ich hoffe, der Inhalt ist nicht fehl am Platz.
Sicherheitshalber setze ich einen TRIGGER/ Thema Bindung zwischen KPTBS-Betroffener und Borderline-Betroffenem
Ich versuche mein Befinden zu sammeln, es fällt mir unheimlich schwer zu formulieren.
Vorab erwähne ich, dass mir aktuell nach einem Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik und erwarteter weiterer Behandlung auf einer Traumastation, leider eine Absage erteilt wurde. Das riss den ersten Boden unter den Füßen weg.
Als Betroffene von KPTBS ist neben allen anderen behindernden Dysfunktionen auf körperlicher und kognitiver Ebene das Thema Bindung ein sehr erschwertes für mich. (Prägungen aus familiärem Umfeld und Ereignissen).
Einsamkeit und innere Leere sind im Leben in Anteilen sehr präsent, unabhängig ob allein mit mir oder nicht.
Nun zu meiner Situation:
Ich empfinde erstmals mit 32 Jahren das Gefühl der Liebe für einen Mann, nachdem ich mich in meiner ersten Beziehung (ich war 16-21 Jahre) in einer sehr schädigenden Verbindung befand und in die Abhängigkeit geriet/ vermeintliche Liebe. Danach folgten weitere Beziehungen, wobei sie primär wertschätzend und zugewandt waren, niemals aber Gefühle der Liebe hervorriefen (die Partner wussten darum).
Nun lernte ich einen Mann kennen, der selbst mit u.a. KPTBS und Borderline behaftet ist (mit stark einschränkender Ausprägung).
Aus Anziehung wurde es für beide Seiten schnell das Gefühl der Liebe. Für mich so intensiv, wie ich es noch nicht kannte.
Sein Umgang mit mir ist bisher liebe- und respektvoll. Ein mögliches Eintreten des objektiv wahrlich schädlichem Nähe-Distanz-Spiels schließe ich an sich aus.
Wir leben weit voneinander entfernt und hatten bis kürzlich physischen und telefonischen Kontakt, der von Sicherheit, Zuversicht, Liebe und Vertrauen erfüllt war. So in meiner Wahrnehmung. Gleichzeitig aber stets auch die mehr oder weniger bestehende Präsenz der psychischen Erkrankungen.
Nun ist er eine lange Rehabehandlung angetreten und ich spüre seine eingetretene Distanz (er äußerte, sich nicht gut zu fühlen). Kognitiv weiß ich um alle seine Herausforderungen, um mögliche Dissoziationen und alles weitere und habe Verständnis (da er keine Machenschaften ausübt), nur brauche ich auch Verständnis um mich, diese schmerzhafte Sehnsucht und letztlich auch die Frage, ob mich dieses starke Gefühl der Liebe letztlich mehr noch schädigt, als ich tragen kann.
Ich möchte mich keineswegs in eine Selbstaufgabe begeben, weiß aber um meine Disposition hierzu. War ausreichend schwankend zwischen starkem Hineinbegeben in Angelegenheiten/ den Extremen (z.B. die Arbeit, als es noch ging) und dem Funktionieren auf psychosozialer Ebene und gleichzeitiger Leere.
Nun diese starke zwischenmenschliche Verbindung zu ihm, die mir Sorgen macht in dem Augenblick, wo er sich erstmals distanziert. Dabei sprach er auch solche kommenden Phasen an und bat darum, ihn nicht gehen zu lassen.
Ich frage mich, ob ich dieses Wesen liebe, da es durch seine Biographie ebenso, milde gesagt, angeschlagen ist. Und wenn dem auch so sei, ob wir eine mögliche Zukunft zusammen haben, ich es überhaupt schaffen kann mich auf meinem Behandlungsweg zu befinden und den nötigen Raum für mich zu schaffen.
Auch, ob diese Zuneigung seinerseits weiterhin Bestand haben kann oder diese bisher kurze Zeit eine Illusion war. Aber das kann natürlich niemand beantworten. Ich weiß nur um sein Reflexionsvermögen und ehrliche Kommunikation, seinem grundsätzlichem Wunsch nach beständiger Partnerschaft.
Leider scheint mir doch sehr von ihm abzuhängen, ob ich mit meinem schwierigen und schmerzhaften Bindungsmuster in den Frieden kommen kann. Andererseits spüre ich um diese Liebe, die soviel Kraft und Frieden zuletzt gab, dass ich mich ohne Abhängigkeitsgefühl im Alltag deutlich gesünder im Verhalten und der Wahrnehmung empfand. Gerade ist es tiefster Schmerz, vielleicht aufgrund der Sorge, dass er sich entfernt- was ich selbstverständlich annehmen müsste, mich aber brechen würde und ich hier mit Sicherheit intensive fachliche Hilfe bräuchte. Dabei wollte ich bis vor kurzem die Prägungen der Vergangenheit behandeln, keinen neuen so schmerzlichen Faktor zulassen.
Ich hoffe, die Zeilen sind in Ordnung so und vielleicht hat ja jemand irgendetwas dazu im Sinn.
Ich konnte mit diesen Gedanken heute nicht gut alleine bleiben. Ich danke euch für das Durchlesen.
ich (w) bin gerade nicht recht bei klaren Gedanken, aber erhoffe mir vielleicht etwas Rat oder zumindest etwas von der Seele zu schreiben. Ich hoffe, der Inhalt ist nicht fehl am Platz.
Sicherheitshalber setze ich einen TRIGGER/ Thema Bindung zwischen KPTBS-Betroffener und Borderline-Betroffenem
Ich versuche mein Befinden zu sammeln, es fällt mir unheimlich schwer zu formulieren.
Vorab erwähne ich, dass mir aktuell nach einem Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik und erwarteter weiterer Behandlung auf einer Traumastation, leider eine Absage erteilt wurde. Das riss den ersten Boden unter den Füßen weg.
Als Betroffene von KPTBS ist neben allen anderen behindernden Dysfunktionen auf körperlicher und kognitiver Ebene das Thema Bindung ein sehr erschwertes für mich. (Prägungen aus familiärem Umfeld und Ereignissen).
Einsamkeit und innere Leere sind im Leben in Anteilen sehr präsent, unabhängig ob allein mit mir oder nicht.
Nun zu meiner Situation:
Ich empfinde erstmals mit 32 Jahren das Gefühl der Liebe für einen Mann, nachdem ich mich in meiner ersten Beziehung (ich war 16-21 Jahre) in einer sehr schädigenden Verbindung befand und in die Abhängigkeit geriet/ vermeintliche Liebe. Danach folgten weitere Beziehungen, wobei sie primär wertschätzend und zugewandt waren, niemals aber Gefühle der Liebe hervorriefen (die Partner wussten darum).
Nun lernte ich einen Mann kennen, der selbst mit u.a. KPTBS und Borderline behaftet ist (mit stark einschränkender Ausprägung).
Aus Anziehung wurde es für beide Seiten schnell das Gefühl der Liebe. Für mich so intensiv, wie ich es noch nicht kannte.
Sein Umgang mit mir ist bisher liebe- und respektvoll. Ein mögliches Eintreten des objektiv wahrlich schädlichem Nähe-Distanz-Spiels schließe ich an sich aus.
Wir leben weit voneinander entfernt und hatten bis kürzlich physischen und telefonischen Kontakt, der von Sicherheit, Zuversicht, Liebe und Vertrauen erfüllt war. So in meiner Wahrnehmung. Gleichzeitig aber stets auch die mehr oder weniger bestehende Präsenz der psychischen Erkrankungen.
Nun ist er eine lange Rehabehandlung angetreten und ich spüre seine eingetretene Distanz (er äußerte, sich nicht gut zu fühlen). Kognitiv weiß ich um alle seine Herausforderungen, um mögliche Dissoziationen und alles weitere und habe Verständnis (da er keine Machenschaften ausübt), nur brauche ich auch Verständnis um mich, diese schmerzhafte Sehnsucht und letztlich auch die Frage, ob mich dieses starke Gefühl der Liebe letztlich mehr noch schädigt, als ich tragen kann.
Ich möchte mich keineswegs in eine Selbstaufgabe begeben, weiß aber um meine Disposition hierzu. War ausreichend schwankend zwischen starkem Hineinbegeben in Angelegenheiten/ den Extremen (z.B. die Arbeit, als es noch ging) und dem Funktionieren auf psychosozialer Ebene und gleichzeitiger Leere.
Nun diese starke zwischenmenschliche Verbindung zu ihm, die mir Sorgen macht in dem Augenblick, wo er sich erstmals distanziert. Dabei sprach er auch solche kommenden Phasen an und bat darum, ihn nicht gehen zu lassen.
Ich frage mich, ob ich dieses Wesen liebe, da es durch seine Biographie ebenso, milde gesagt, angeschlagen ist. Und wenn dem auch so sei, ob wir eine mögliche Zukunft zusammen haben, ich es überhaupt schaffen kann mich auf meinem Behandlungsweg zu befinden und den nötigen Raum für mich zu schaffen.
Auch, ob diese Zuneigung seinerseits weiterhin Bestand haben kann oder diese bisher kurze Zeit eine Illusion war. Aber das kann natürlich niemand beantworten. Ich weiß nur um sein Reflexionsvermögen und ehrliche Kommunikation, seinem grundsätzlichem Wunsch nach beständiger Partnerschaft.
Leider scheint mir doch sehr von ihm abzuhängen, ob ich mit meinem schwierigen und schmerzhaften Bindungsmuster in den Frieden kommen kann. Andererseits spüre ich um diese Liebe, die soviel Kraft und Frieden zuletzt gab, dass ich mich ohne Abhängigkeitsgefühl im Alltag deutlich gesünder im Verhalten und der Wahrnehmung empfand. Gerade ist es tiefster Schmerz, vielleicht aufgrund der Sorge, dass er sich entfernt- was ich selbstverständlich annehmen müsste, mich aber brechen würde und ich hier mit Sicherheit intensive fachliche Hilfe bräuchte. Dabei wollte ich bis vor kurzem die Prägungen der Vergangenheit behandeln, keinen neuen so schmerzlichen Faktor zulassen.
Ich hoffe, die Zeilen sind in Ordnung so und vielleicht hat ja jemand irgendetwas dazu im Sinn.
Ich konnte mit diesen Gedanken heute nicht gut alleine bleiben. Ich danke euch für das Durchlesen.