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Bin ich zu gutgläubig oder zu anstrengend

Emma2903
Ich unternehme gerne Sachen um mich irgendwie von dem was gerade bei mir los ist abzulenken, habe aber das Gefühl alleine dazustehen. Ich weiß nicht ob es heutzutage Mode ist sich nicht mehr beim anderen zu melden und dass die Leute sich nur noch über Socialmedia austauschen und die reale Welt völlig vergessen. Das macht mich wahnsinnig als wäre ich mit der einzige Mensch der lieber echte Kontakte knüpft und was unternimmt, was momentan auch wieder nicht oder selten geht aufgrund von Corona.
Seit meine Beziehung zu Ende ist findet man kaum noch Leute mit denen man Dinge unternehmen kann, das macht mich wahnsinnig und man fühlt sich wie ein Außenseiter der Gesellschaft. Ich möchte gerne mal wieder Menschen treffen die nicht nur für Socialmedia oder Computerspiele leben um ihr eigenes Ego aufzuputschen.

Würde mich gerne mit anderen Leuten austauschen die auch lieber in einer realen Welt leben als in einer Onlinewelt wo sich alles nur noch im Likes und Followers dreht

Vielleicht kann mir jemand ein paar Tipps geben

31.01.2022 23:22 • x 5 #1


Oli
Willkommen!

Ich bin mit meinen 50 Jahren nun nicht die Referenz für Dich, aber ich kann Dir sagen: ja, das geht. Es wird immer schwerer, aber es geht.

Ich habe Freunde, die älter sind als ich, mit denen ich mich drei Wochen vor einem Treffen verabrede und dann keinen Kontakt mehr habe, bis wir uns eben dann sehen.

Ich habe aber auch Freunde, die jünger sind als ich und mit denen das auch geht. Anders, aber auch in der realen Welt. Da wird vorher schon viel geschrieben, aber dann wird auch etwas zusammen gemacht. Bei einer Initiative, die am Wochenende für Obdachlose kocht, habe ich viele junge Menschen getroffen, die mitgeholfen haben, und die eine gute Zeit dort hatten. Bei uns in der Nähe ist ein Gartenprojekt, bei dem man sich beteiligen kann.
Auch die Uni hier hat einen Garten, in dem Permakultur ausprobiert wird und jeder mitmachen kann.
Bei uns gibt es eine Online-Plattform, in der sich Menschen in der direkten Nachbarschaft organisieren können, um im realen Leben Projekte durchzuführen.

Meintest Du sowas mit Tipps?

VG, Oli

31.01.2022 23:58 • x 4 #2


A


Hallo Emma2903,

Bin ich zu gutgläubig oder zu anstrengend

x 3#3


Emma2903
Das mit den Projekten hört sich gut an.
Selbst die Generation vor mir, also in deinem Alter sind mittlerweile oft nur noch virtuell unterwegs, es ist echt traurig

01.02.2022 00:54 • #3


Ziva
Hallo Emma (:
Ich glaube schon, dass es "irgendwie Mode" geworden ist, sich mehr über Textnachrichten zu unterhalten, als sich anzurufen oder sich zu sehen.
An meinem Geburtstag fällt mir das immer stark auf. Es ruft nur noch eine Person an, alle anderen schreiben mir eine SMS. Ich finde es nett, dass sie an mich denken - möchte das nicht in Frage stellen. Aber früher war das schon anders? Ich gebe zu, dass ich solche Telefonate am Geburtstag schon vermisse. Schade eigentlich..

Faden verloren.

Mhn.. ich glaube, viele sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt,
Andere haben lange Arbeitstage, verschiedene Schichten, wieder andere sind vielleicht zu faul usw.. und wieder andere wollen bloß ihre Ruhe haben.

Es ist eben einfach - du kommst nach der Arbeit nach Hause, kochst etwas Leckeres, kuschelst dich aufs Sofa. Du hast alles was du brauchst. Social Media blüht, der Fernseher läuft, Getränke Süßkram sind nicht weit. Warum rausgehen, wenn es zu Hause doch so gemütlich ist?! Wieder anziehen und raus durch die Kälte?

Ich will die Pandemie nicht dauernd mit reinziehen, aber ich glaube, dass sie auch einen großen Teil dazu beiträgt, warum die Menschen zu Hause bleiben.

Verstehe ich deine Überschrift zum Thema hier richtig, dass du glaubst, es liegt an dir? Oh bitte, nimm dir das nicht an.
Es liegt nicht an dir, nicht an deiner Art, nicht an deinem Sein. Es liegt an jedem Menschen selbst.
Wenn du die richtigen Menschen kennst oder auch neu kennenlernst, dann glaube ich, ist ein guter Grundstein gelegt für das, was du suchst.

Ziva*

01.02.2022 02:20 • x 3 #4


Emma2903
Es gibt echt nur noch sehr wenige die nicht nur die ganze Zeit am Smartphone sitzen und sich mit Instagram und Twitter befassen dann sagt man immer leg dein Handy weg ich hab mich nicht mit dir getroffen um dir beim Posten zuzugucken da werden die Leute direkt sauer. Ich komme auf die Gesellschaft echt nicht mehr klar

01.02.2022 02:31 • x 2 #5


Ziva
Mhn, naja, es gibt ja durchaus interessante Dinge, die man auch ohne Telefon tun kann.
Oder es gibt eine expliziete Ansage / Bitte, dass das Telefon in der Tasche bleibt etc.
Das klingt für jemanden, der täglich auf Social Media unterwegs ist, sicher sehr hart.
Andererseits frage ich mich, ist es zuviel verlangt, es auf die Bitte der Freundin an die Seite zu legen?

Da muss es doch einen Weg geben..
Hast du Ideen, wie du das für dich mit deinen Freunden ausmachen könntest?

01.02.2022 10:14 • #6


Emma2903
Das ist eine gute Frage wenn das Leben desjenigen sich fast nur noch auf Insta abspielt und das fängt ja schon bei meinen Eltern an und die sind 60.

01.02.2022 10:34 • x 1 #7


T
Zitat von Emma2903:
Es gibt echt nur noch sehr wenige die nicht nur die ganze Zeit am Smartphone sitzen und sich mit Instagram und Twitter befassen dann sagt man immer leg dein Handy weg ich hab mich nicht mit dir getroffen um dir beim Posten zuzugucken da werden die Leute direkt sauer. Ich komme auf die Gesellschaft echt nicht mehr klar

Da stimme ich dir zu. Ich persönlich finde es auch ganz fürchterlich wie die Menschen heutzutage
untereinander kommunizieren. Jeden das seine, aber ich finde es einfach schrecklich wenn die Leute nur noch den ganzen Tag aufs Handy starren. Nicht mal wenn sie eine Straße überqueren lösen sie ihren Blick vom Handy,
es wäre doch nur für diesen Augenblick, gehts da nicht auch mal kurz ohne ? Nein...
Die Tage habe ich zufällig mitbekommen, wie so jemand dann halt vor einem Straßenschild gelaufen ist-
sorry konnte es mir nicht verkneifen und habe lächeln müssen. Dachte mir so, selbst Schuld das kommt davon.
Selbst vielen Müttern die ihre Kinder im Kinderwagen durch die Gegend schieben, ist immer noch wichtig
währenddessen die ganze Zeit auf ihr Handy zu starren. Was bitteschön gibt es wichtigeres wie das eigene Kind?
Solche Mütter verstehe ich absolut nicht und möchte es auch gar nicht. Gar Hundebesitzer begegnen mir die
keinen Blick auf ihr Tier werfen, das Tier neben ihnen hertrottet und Herrchen oder Frauchen schön auf sein
Handy starrt. Unglaublich.

Und hast du heutzutage kein Whatsapp und Co wirste blöd angeguckt.
Aber ganz ehrlich, ich brauche diesen ganzen Wahn nicht, ich schreibe auch heute noch liebend gerne
Briefe per Hand, finde persönliche Kontakte und ein reales Gespräch von Angesicht zu Angesicht viel persönlicher. Viele Menschen haben einfach Angst irgendetwas verpassen zu können wenn sie nicht
auf irgendeiner Plattform unterwegs sind, oder sie befürchten nicht genügend Aufmerksamkeit zu bekommen.

Persönliche Gespräche und Begegnungen sind einfach unentbehrlich.
Und wenn dann immer wieder gesagt wird ; Jaaa aber wegen Corona ist das ja nicht wirklich möglich-
stimmt natürlich, aber es gab auch eine Zeit vor Corona und schon da kommunizierten die Leute
lieber über ihre Handys . Sie kennen es einfach nicht mehr anders, was sehr sehr schade ist..

01.02.2022 15:42 • x 2 #8


Oli
Dass Deine Eltern, @Emma2903, mit 60 Jahren so viel in der Virtualität sind, ist für mich ungewöhnlich. Ich hätte jetzt gedacht, dass sie Dir helfen können, herauszufinden, wie Du in der Realität Gleichgesinnte findest.

Kannst Du vielleicht über ein Hobby von Dir, Leute kennen lernen. Mir fallen jetzt halt erstmal nur Sachen für Ältere ein, wie zB eine Wandergruppe. Das geht auch trotz Covid. Ansonsten Chöre o.ä. Aber das ist nicht so gesellig zum Kennenlernen von Leuten.

Vielleicht gibt es ja in Deiner Nähe Gruppen, die gemeinsam etwas unternehmen, was Deinen Interessen entspricht. Ich bin immer mal wieder erstaunt, was Leute da so alles machen.

Wenn Du beispielsweise Fremdsprachen magst, gibt es Leute, die sich zum Reden in dieser Sprache treffen. Dann natürlich die Sportvereine, die teilweise ein breit gefächertes Angebot haben (auch ohne dass man sich da vereinsmäßig engagieren muss).

01.02.2022 17:34 • x 1 #9


Uerdinger
Ich kann mich da @Tierliebe einfach nur anschließen und Recht geben. Ich beobachte auch Mütter (fassungslos) und Hundeausführer mit Handys. Und dann kommen da noch die Handynutzer in den Geschäften dazu, die Zuhause anrufen, was sie kaufen sollen. Früher ging das doch auch alles ohne?!?!
LG Uerdinger

01.02.2022 17:50 • x 2 #10


Emma2903
Ja die meisten haben mit 20 schon Rückenprobleme, Nackenprobleme, Diabetes oder sonst was. Ich denke echt dass ich in der falschen Generation geboren wurde

01.02.2022 20:37 • #11


Ziva
Ich muss hier mal grad die Muttis in Schutz nehmen, bin ja selbst eine (;

Sicherlich sieht es für "Außenstehende" oft so auf, als würden wir (da schließe ich mich mit ein) ständig auf unsere Telefone schauen, wenn wir mit den Kids z.B. auf dem Spielplatz sind. Entweder quatschen Muttis mit anderen Muttis und achten nicht auf ihre Kinder oder sie starren auf ihre Telefone.

Dazu kann ich lächelnd echt nur eins sagen. Lasst uns doch bitte diese paar Minuten am Handy, ohne gleich schlecht von uns zu denken. Wir kümmern uns den ganzen Tag über um den Nachwuchs, wir kochen, wir füttern, wir waschen, wir bügeln, wir wechseln Windeln, wir spielen, wir lesen vor, wir üben, wir machen Hausaufgaben… Wir sind Krankenschwestern, Familienmanagerinnen, Aufpasser, Tröster, Clowns, Entertainer, Taxifahrer und noch so vieles mehr. Unsere Tage sind lang und voll und anstrengend. Selbst nachts hört das alles nicht auf, denn wenn dein Kind nicht durchschläft.. oder es krank ist oder oder oder.. Pustekuchen.

Selbst ins Bad kannst du nicht ohne Verfolger, um es mal auf die Spitze zu treiben.

Wenn ich also auf dem Spielplatz sitze und aufs Telefon starre, anstatt mit meinem Kind zu spielen, dann wünsche ich mir eigentlich nur, dass Mitmenschen mich verstehen. Anstatt dass sie sagen "Bor, die schaut nur auf das Handy! Das arme Kind!" würde ich mir wünschen sie sagen oder denken: "schau, jetzt hat sie kurz Zeit für sich! Es sei ihr gegönnt!"

Warum wird man gleich als schlechte Mutter abgestempelt ?! Oder wenn gar nicht das, dann als Telefonsuchti?!
Leider sieht man immer nur das, was man eben sieht oder sehen möchte. Wie mein Tag vor und nach diesen 10 Minuten am Handy-sein ausschaut, das interessiert niemanden. Schubladendenken mag ich nicht.

Dass es für uns Mamas einfach mal eine hübsche Auszeit, eine kleine Entlastung ist, wenn die Minis mit anderen Minis spielen und wir da nicht bei sein müssen und auch einfach mal nicht Helikopter-Eltern-mäßig hinschauen müssen .. DAS ist toll! Ich zücke da gern mein Handy und lese Nachrichten der letzten Tage, denn die Nachrichten am Abend verpasse ich - Bettzeit vom Mini.

Es ist nicht fair über Menschen zu lästern. Man sieht stets nur einen kleinen Ausschnitt, da finde ich es einfach frech, alle über einen Kamm zu scheren.

01.02.2022 22:56 • x 3 #12


Uerdinger
So sollte das nicht rüberkommen.....
Mir ging es mehr um das Thema Kommunikation und sei es nur über einen Blickkontakt.
Heute werden überall die Handys gezückt,
Im Wartezimmer, im Zug, was waĺren früher die 6er Abteile in den alten Zügen schön....
Und es ging mir um das Benutzen von Handys im Verkehr, ob beim Autofahren oder beim Kinderwagenschieben oder im Discounter.....
Ich finde schon, das da ein Stück reale Welt verloren geht......
Aber das geht vielleicht zusehr vom Thema ab?
Der Beitrag von Oli jedenfalls ist hilfreich!
LG
Uerdinger

02.02.2022 01:00 • x 1 #13


A


Hallo Emma2903,

x 4#14


J
Hallo Emma!

Ich kann deinen Missmut bezüglich der Social Media gut verstehen.

Ich kenne jemanden, der aus Überzeugung kein Handy hat und so manchmal echt abgeschnitten ist vom Geschehen.

Und ich finde es auch schade, dass häufig nur noch über WhatsApp zum Geburtstag gratuliert wird.
Das ist für viele wohl einfach bequemer, schneller, ich weiß es nicht.
Vor kurzem wollte ich einer Freundin telefonisch zum Geburtstag gratulieren. Da hatte ich das Gefühl, dass ich weggedrückt wurde und sie es gar nicht wollte...

Auch merke ich, dass viele zunehmend mehr versuchen, mich über mein Smartphone telefonisch zu erreichen. Ich telefoniere aber lnoch lieber mit Festnetztelefon...

Auch ich leide darunter, dass das Leben sich viel mehr im Virtuellen abspielt.

Zugeben muss ich, dass ich wegen Corona in der letzten Zeit auch persönliche Kontakte gemieden hatte. Aber da habe ich öfter zum Festnetztelefon gegriffen.

Die Tipps von Oli finde ich auch hilfreich.

Und - wie es schon erwähnt wurde - du darst dieses Phänomen nicht auf DICH beziehen!

Liebe Grüße
Jandi

05.03.2022 20:04 • #14

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