Beziehung vorbei wegen Depression?

K
Hallo !
ich glaube, dass mein ex-freund unter einer depression leidet. Ich weiß nicht, ob das der grund ist, warum wir jetzt getrennt sind und woran ich erkennen kann, ob er mich noch mag.

Seit gut einem Monat bin ich jetzt von meinem freund getrennt, wir waren gute 3 Jahre zusammen. Er hat mir erzählt, dass er schon vor unserer Zeit depressive phasen hatte, und dass das aber viel besser geworden sei durch die beziehung zu mir. Wir sind beide eher introvertiert. Es fällt uns beiden nicht so leicht, schnell neue freunde zu finden, aber mir dann wohl doch noch leichter. außerdem habe ich möglichkeiten, mit menschen über meine probleme zu reden,
während er das meines wissens nach nicht macht. Er hat hier in der neuen stadt nur einen freund, aber worüber er mit dem reden kann, weiß ich nicht. Zur trennung kam es schleichend. Es häuften sich kleine misverständnisse, die uns einfach die nerven aufrieben - hauptsächlich ging es wohl darum, dass ich mir mehr von ihm wünschte. Ich war es, die dann oft davon sprach, wie es wäre, sich zu trennen, was er natürlich ziemlich anstrengend fand. Sein Studium ist auch ziemlich anspruchsvoll und einseitig, es wird ihm da viel abverlangt.

Er zog sich dann auch ziemlich zurück nach einem erneuten auslöser, er sagte, er wisse nicht, was los sei, er sei unzufrieden mit sich und seinem ganzen leben usw. Er konnte mir nichts sagen bzgl. seiner gefühle zu mir, was mich sehr verzweifeln ließ, bis ich dann beschloss, ihm zeit zu geben, ihn nicht unter druck zu setzen usw. Das wirkte wohl ganz gut auf ihn und er öffnete sich mir etwas.
Wir waren dann vereist, wo es sehr schön zusammen war. Doch kurze zeit später kamen wieder lauter kleinigkeiten auf, die sich häuften in letzter zeit. Wir hatten dann eine 3 wöchige pause, in
der mir klar wurde, dass ich doch noch viel für ihn empfinde und gerne versuchen möchte, dass es zwischen uns besser wird. Er sagte, er wolle mich nicht verlieren aus seinem leben, aber so wie es vorher war, wolle er auch nicht mehr.

Er sagte, ihm sei klar geworden, dass er auch allein mit sich und seinem leben klarkommen müsse. Ich habe das also als schluss gedeutet, und sagte, ich bräuchte dann abstand erstmal. Nach 2 wochen oder so bat ich nochmal um ein treffen, und bettelte praktisch um seine nähe.. woraufhin er wie versteinert wirkte. Das war für mich ein schlag, aber es half mir, die dinge klarer zu sehen und mich auf meine prüfungen zu konzentrieren.

Jetzt habe ich frei und eigentlich das gefühl, dass alle trauer und sehnsucht so richtig platz findet. Ich habe ihn kontaktiert vor ein paar tagen und wir haben uns getroffen, hatten einen schönen abend, tauschten uns etwas aus. Ich sagte ihm, dass ich die verbindung, die mal zwischen uns war, nicht verlieren wolle. Er sagte daraufhin eher niedergeschlagen, dass er das gefühl habe, momentan zu niemandem irgendeine verbindung aufbauen zu können. dass er sehr mit sich beschäftigt sei. Er ließ es zu, als ich ihn umarmte. Als ich mir weitere kleine nähegesuche nicht verkneifen konnte, sagte er das geht nicht so einfach..
Ich bin jetzt einerseits froh, dass er sich mir ein wenig geöffnet hat, und nicht total abweisend war. Andererseits vermisse ich ihn jetzt mehr denn je. Ich mache mir gedanken, dass ich wohl zu aufdringlich war an dem abend, und nicht weiter nachgehakt habe, nachdem er das mit der verbindung sagte. stattdessen war ich nur auf seine nähe aus

Dann taucht auch immer wieder der gedanke in meinem kopf auf, dass , wenn er mich nicht will, er wohl nicht der richtige für mich ist. Aber es liegt in seinem charakter, dass er nicht so draufgängerisch ist.
Meint ihr, es besteht noch hoffnung, dass er mich wieder an sich ranlässt...seinem verhalten nach zu urteilen?

Wäre froh über eure meinungen.
Danke

06.07.2009 18:10 • #1


S
Hallo Korali,

sei herzlich willkommen hier bei uns.

Das Verhalten deines Freundes können wir von hier aus nicht beurteilen. Es spricht aber dafür, dass er wirkliche Probleme mit sich hat. Allerdings sollte das immer ein Facharzt diagnostizieren.

War oder ist er in Behandlung?

Wenn du dich hier etwas durchliest, wirst du viele Parallelen finden.

Schau auch mal unter richtiges-falsches-verhalten-von-angehoerigen-t11543.html

Alles Gute für euch.

Serafina

06.07.2009 18:25 • #2


A


Hallo Korali,

Beziehung vorbei wegen Depression?

x 3#3


K
Hallo Serafina,

vielen dank.
Nein, er ist und war auch noch nicht in Behandlung. Ich habe es ihm schonmal vorgeschlagen, aber er war natürlich nicht sofort hellauf begeistert.
Er hat sich aber mal von sich aus Johanniskraut (?) -Tabletten gekauft.

Momentan sind wir ja nicht mehr zusammen, daher ist der Kontakt sehr eingeschränkt. Da ich jetzt schon mehrmals auf ihn zugegangen bin, sollte ich mich wohl mal zurückhalten. Ich bin sehr traurig, denn jeden Tag denke ich daran, was wir noch alles Schönes zusammen hätten erleben können.

Wenn ich wüsste, dass er in zusammenhang mit seiner depression keine hoffnung mehr für uns sieht, wäre ich nicht so entmutigt. Aber es könnte ja sein,
und so habe ich es bisher eigentlich auch gesehen, dass er einfach kein interesse mehr an einer beziehung mit mir hat, weil er wirklich keine gefühle mehr hat. Ich möchte aber natürlich trotzdem, dass es ihm gut geht, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind.

Ich bin sehr vorsichtig, was sein Befinden angeht.. weil ich ihn nicht bedrängen möchte oder auf ihn einreden möchte.
Ich ärgere mich, dass ich nicht doch ein bischen mehr nachgefragt habe...

Vielleicht hat er aber auch einfach keine gefühle mehr für mich.

06.07.2009 22:00 • #3


Schneekugel
Hallo Korali

Ich kann deine Situation gut verstehen.
Mir geht er ähnlich mit meinem freund.
Wir sind auch seit 3 Jahren ein paar. Durch eine andere krankheit ist auch er sehr depressiv geworden.
Aber schon als ich ihn kennen lernte, das schlimme daran ist das wen es ihm mal gut geht, er einfach der größte für mich ist, sehr liebevoll und er liebt mich über alles.
Hatte er mal ein schlechten tag(was auch mal mehrere tage sein können) ist es im schlimmsten falle so das er mit nix und niemandem mehr klar kommt. auch mit mir nicht er brauch dann viel ruhe und abstand.

Es gab auch immer wieder Situationen wo er mich nicht mehr wollte.
er sagte dann dinge wie z.B. ich muß erste mein eigenes leben hin bekommen oderich will nicht das du unter mir leidest, such dir lieber ein andern... all sowas und das oft sehr kalt als hätte er gar keine gefühle mer.
und leider ist das dann auch so er hatte eben keine Gefühle in solchen Momenten.

Ich habe auch dann gebettelt und alles nicht verstanden, wen er mir z.B. erst am Vortag Rosen mitbrachte und im nächsten Moment Schluss machen will.
das ist ein ewiges auf und ab.

Mittlerweile weis ich das ich ihn einfach machen lasse, er kommt immer zurück und ihm tut dann alles leid.
selber versuche ich dann diese zeit für mich zu nutzen, um nicht selber da rein zu geraten.
das ist leichter gesagt als getan.
Aber mittlerweile kann ich mich schon gut auf ihn verlassen und weis, das es bei solchen phasen nicht gegen mich geht.

Zeig ihm ruhig dass er zu dir kommen kann wen er mag. und das du für ihn da bist.
Rede mit ihm in ruhe, aber dräng ihn nicht.
Vielleicht erkennst du so besser, ob es nur an den Depressionen liegt oder er wirklich nicht mag.

Ich wünsch dir aber alles gute.

Grüße Schneekugel

07.07.2009 12:34 • #4


K
Liebe Schneekugel,

vielen dank für deine antwort.

Ich kann mir vorstellen, dass es wohl für dich nochmal etwas schwieriger ist, als meine situation... vorallem, da du ja anscheinend dauerhaft mit dieser tatsache umgehen musst/musstest
und es ein ständiges Auf und ab ist bei deinem freund. Auch wenn mein (ex)freund schon vor der beziehung solche phasen hatte, hat er in seinen gefühlen sonst eigentlich nicht geschwankt.
Er hat auch nie die beziehung in frage gestellt. er ist jemand, der sich sehr viele gedanken macht, bevor er eine entscheidung trifft. Ich bin da eher diejenige, die aus verzweiflung und laune
heraus einfach shcnell dazu neigt, alles beenden zu wollen. und dann bereue ich es nachher. ich bin etwas mehr in bewegung, und auch leidenschaftlicher, würde ich sagen.
Wie ich geschrieben habe, ich habe davon geredet, schluss zu machen, und ihn hat das irritiert. er hat gesagt, dass er gerne eine art sicherheit hätte, dass wir uns vertrauen, und ein basis haben, die
nicht dauernd von mir in frage gestellt wird. Ja, das hat er gesagt. Anscheinend habe ich es übertrieben, und ihn somit dazu langsam getrieben, dass er damit abschließt.
Dass er jetzt nicht mehr will... ich weiß nicht, ob es vielleicht eine vernunftsentscheidung war?
Er sagte ja auch, dass er mit sich selbst klarkommen muss, dass sein studium ihn stresst, und wenn es dann immer noch streit mit mir gibt, ist es noch schwieriger alles.

Wenn ich das so lese, scheine ich ja fast mehr ähnlichkeiten mit deinem freund zu haben

Naja, aber diese phasen, wo er einfach nicht über sein befinden , seine schlechte laune usw. reden will, kenne ich auch. Da ist es wirklich schwierig,sich nicht selber runterziehen zu lassen, stimmungsmäßig.
In der vergangenheit habe ich dieses verhalten leider auch oft auf mich bezogen, anstatt mein ding weiter zu machen.... das ist echt sehr wichtig, glaube ich.
Aber das scheinst du ja schon rausbekommen zu haben... sehr gut

Es klingt ein bischen so, als hättet ihr euch beide mit den tatsachen arrangiert, und würdet so trotzallem eine gewisse Sicherheit euch erarbeiten...trotz aller unsicherheit.

Ich glaube, meinen freund doch ganz gut zu verstehen, aber ich habe das gefühl, er will sich auch selbst schützen. oder sich selbst bestrafen. er will sein leben verstehen und damit zurechtkommen,
und hat es erstmal reduziert, die probleme minimiert, indem ich erstmal weg bin. Ich bin mir gar nicht sicher, dass er sagen könnte, was er genau für mich empfindet, er mag mich sicherlich noch,
aber es kann sein, dass er darauf verzichten lernt. er sieht es vielleicht als schön an, mit mir zeit zu vebringen, da er dann umarmt wird usw.. nicht alleine ist, aber vllt empfindet er es auch als
eine art ablenkung, ein wegrennen vor der wirklichkeit, vor der tatsache, sich mit sich selbst zu konfrontieren.

Ich befürchte, er fände es unvernünftig, jetzt wieder mit mir zusammen zu kommen, weil dann wohl alles wieder in den strudel leicht geraten kann, dass er einfach nur unzufrieden mit seinem
leben ist, und ich bin dann ja auch teil dieses lebens.


Habe ihm ja eigentlich beim letzten treffen deutlich gezeigt, dass ich für ihn da sein will. Er könnte es trotzdem eher so empfinden, dass ich ihn mir einverleiben möchte, er könnte angst haben,
von mir verschlungen zu werden, sobald er sich darauf einlässt... dann nicht mehr klar denken zu können.

Ich fidne es interessant, von dir zu hören...
wünsche euch auch alles alles Gute.

08.07.2009 16:03 • #5


S
Hallo Korali,

in der Beziehung mit meiner depressiven Partnerin entwickelt es sich genauso wie du es dargestellt hast. Bislang wurde unsere Beziehung von ihr nie in Frage gestellt, aber durch ihren momentanen Aufenthalt in der geschlossenene Psychatrie soll ich mir nun die Fragen stellen Was gefällt mir in unserer Partnerschaft? und Was gefällt mir in unserer Beziehung ganz und gar nicht?. Aus diesem Grund bin ich von ihr - während ihres Wochenendaufenthalts zuhause - zu einem klärenden Gespräch am Freitagabend (10.07.09) eingeladen worden. Leider fallen mir derzeit nur negative Punkte ein, weil ich mit ihr auch mitleide und vielfach durch die Auswirkungen ihrer Depression bitterlich enttäuscht wurde. Aber warum halte ich immer noch zu ihr? AUS LIEBE!!! Reicht das denn???

Liebe Grüße
Strubbel

08.07.2009 22:00 • #6


K
Hallo Strubbel,

so eine liste habe ich auch schonmal versucht, für mich zu machen. besser gesagt, was mir an ihm gefällt und was nicht. Es überwogen schon die positiven seiten... aber irgendwie - man kann doch
immer noch irgendeine eigenschaft etc. finden.. sodass ich das nicht so realistisch finde.
Wenn bei dir die neg. punkte überwiegen, dann versuch doch mal an das gefühl zu denken, was euch persönlich verbindet. Was ist daran positiv?
Aber es scheint ja, als ob sie eher nüchterne einschätzungen von dir haben will.
ICH würde im moment sagen, ja AUS LIEBE reicht erstmal.
Ich meine, es ist doch die grundvoraussetzung für alles was zwischen euch läuft, oder? Wenn man sich liebt, dann akzeptiert man sich ja auch, schätzt einander, und dann sollte es auch
auf irgendeine weise möglich sein, einen weg zu finden..
naja... es gehört sich mehr dazu, dass eine beziehung funktioniert. Aber die liebe ist das wichtigste.

Es ist bestimmt nicht leicht, von ihr so auf die probe gestellt zu werden. dabei hast du sie doch einfach nur gern..

08.07.2009 22:45 • #7


S
In guten und in schlechten Zeiten

08.07.2009 22:58 • #8


Schneekugel
Geht mir manchmal auch so ich denke dann ob es nicht doch für mich besser wäre ihn zu verlassen.
Aber das kann ich nicht ich hab ihn viel zu lieb.

denk nicht das er und ich ein Mittelweg gefunden haben.
das hat nicht er, sondern ich.

gerade zurzeit ist es schwer mit ihm, er meldet sich kaum und redet wenig.
liegt vielleicht daran, dass er bald zu einer Studie zu KDS Patzienten geht und deswegen angespannt ist.

aber gerade jetzt wo wir für ihn Therapie Möglichkeiten gefunden haben, kann ich ihn nicht verlassen.
das hat er nicht verdient, ich bin ja schon soweit mit ihm mitgegangen.

und hoffe immer noch auf ein Happy End.

10.07.2009 10:18 • #9


S
Das Beziehungsgespräch am Freitagabend ist super verlaufen. Jeder hat seine positiven und negativen Dinge am Anderen genannt und wir haben dies alles ganz in Ruhe besprochen. Ich hatte mich auf das Gespräch auch sehr gut vorbereitet, indem ich mir zunächst folgende Gedanken machte:

Wie sehe ich ihre Depressionen?
- große Schuldgefühle bzw. Verzweiflung, daßß sie den Anforderungen von Außen (Büro, Partner, Familie, Freunde) nicht genügt
- in bestimmten Situationen kann sie einfach nicht, was sie vielleicht selbst gern möchte, weil sie dazu nicht fähig ist
- fühlt momentan nichts
- fühlt sich großem Druck ausgesetzt (beruflich, privat, finanziell)
- stößt mich in der Depression weg, um mich nicht zu verletzten
- möchte Ruhe haben, aber will nicht allein sein
- Verschärfung ihrer Depression, wenn ich ihr Vorwürfe mache
- Interessensverlust (z.B. fehlende Teilnahme am Nähkurs); Freudlosigkeit (z.B. Betreuung unseres Pferdes)

Wie sollte ich mich gegenüber ihr jetzt verhalten?
- muß aufpassen, nicht in den Depressionssog gezogen zu werden
- Eindruck vermitteln, daß ich für sie da bin, wenn sie es möchte und ansonsten sie in Ruhe lassen
- muß versuchen, mich abzugrenzen, in dem ich Raum für mich suche
- darf Gefühle nicht erzwingen, denn Gefühle kommen wieder, sobald Druck und Erwartungshaltung weg sind
- muß Ich-Botschaften formulieren wie z.B. Ich fühle ..., Ich empfinde ... oder Es tut wir weh, wenn ...
- darf auf keinen Fall Äußerungen machen wie z.B. Du verletzt mich ... oder Du bist Schuld, daß ...

Danach begann ich erst unser Beziehungsgespräch mit meinen ausgearbeiteten Punkten zu den beiden eigentlich vorgegebenen Beziehungsthemen:

Was gefällt mir in unserer Beziehung?
- ich finde es schön, wenn wir erst dann ins Bett gehen, wenn ein Streit geschlichtet oder ein Mißverständnis ausgeräumt ist
- mir tut es gut, wenn wir uns stets mit einem Kuß begrüßen bzw. verabschieden
- ich finde es toll, daß wir zum einen gemeinsame Interessen haben, aber auch zum anderen eigene Aktionen machen
- ich bin froh über unser gegenseitiges Vertrauen und der Hilfsbereitschaft anderen gegenüber
- ich finde ben ehrlichen Umgang miteinander sehr gut
- ich bin stolz auf die Geduld, die wir uns gegenüber immer wieder wegen unseren Macken aufbringen
- ich freu mich, daß wir vereinbarte Aufgaben nach unseren Möglichkeiten erledigen
- es tut sehr gut, wenn wir zusammen etwas unternehmen
- es freut mich, wenn wir zusammen kochen
- ich freu mich, daß wir uns aufeinander uneingeschränkt verlassen können
- es ist erfreulich, daß wir uns von alten Dingen trennen und diese an Hilfsorganisationen abgeben oder noch gute Sachen /z.B. Kleidung) an Freunde verschenken
- ich freu mich über die Unterstützung bei der Bewältigung und Lösung meiner Geldangelegenheiten
- ich bin sehr froh darüber, daß du bestimmte Aufgaben im Haushalt übernimmst
- ich bin sehr erfreut über das regelmäßige Essengehen mit dem Gutscheinbuch, um den persönlichen Kontakt zu unseren Freunden zu haben und zu halten
- ich liebe dich mit all deinen Stärken und Schwächen
- ich liebe dich trotz deiner schwierigen Krankheit, die wir bislang zusammen bewältigt haben, und ich bin auch zukünftig bereit, diese Krankheit mit dir in unserer Beziehung zusammen durchzustehen

Was gefällt mir NICHT in unserer Beziehung?
- ich fühle mich oft ungeliebt und unverstanden
- ich fühle mich vielfach nicht wahrgenommen und mit meinen Sorgen allein gelassen
- ich empfinde gelegentlich eine Mischung aus Liebe, Trauer und Wut
- ich wende oftmals sehr viel Energie auf, für Dinge Verständnis zu haben, die ich gar nicht verstehen kann
- ich fühle mich bei Entscheidungen übergangen
- es tut mir sehr weh, wenn ich als Partner einen geringeren Stellenwert als die Hasutiere (Pferd, Wellensittich, Meerschweinchen) habe
- ich bin verletzt, wenn ich Mitteilungen nur als ein Teil von vielen anderen Adressaten bekomme (z.B. Rund-SMS)
- ich vermisse sehr den Austausch von Zärtlichkeiten und die S. Befriedigung
- ich verspüre mangelndes Interesse gegen über meinen Problemen in Beruf, familie und Gesundheit
- es stört mich, wenn ich im Hasuhalt etwas erledigt habe und dies nicht registriert oder in Abrede gestellt wird
- es tut mir überaus weh, wenn mir der Kontakt zum Pferd scheinbar verwehrt wird, weil auch mir die Umgebung und das Zusammensein mit dem Tier sehr gut tut
- ich kann nicht nachvollziehen, daß ein gemeinsamer Urlaub nicht möglich sein soll, aber fast wöchentlich Versandhauspakete mit teuren Sachen bei uns ankommen

Nach dem ausführlichen Gespräch mußte ich auch erkennen, daß ich viele Fehler mache. Zu diesen Fehlern gehören u.a. das übermäßige Umsorgen und das Einengen, das mißtrauische und ängstliche Überwachen, das aggressive und ablehnende Reagieren, das sich selbst Überfordern und Überschätzen. Die obigen beiden Beziehungsthemen werde ich nun auch am morgigen Montag in der Klinik in Telgte mit ihr und ihrer Psychologin, die als Moderatorin fungieren soll, nochmals besprechen und aufarbeiten.

Ich sehe nun der Zukunft ein wenig gelassener entgegen. Nach dem Freitagsgespräch sind mir doch einige Steine vom Herzen geplumpst.....

12.07.2009 14:20 • #10


Schneekugel
Hey Strubbel

Das gefällt mir gut was du da geschrieben hast.

Ich selber habe in der schule Streitschlichter gemacht, was von vielen belächelt wurde.
aber genau solche Punkte werden da behandelt.
was auch oft hilft ist eine Art rollenTausch, das hat bei den meisten gut geklappt.
also man ist der Partner und muss zu ihm(also eigentlich zu sich selber) das sagen was einem an ihm stört(also an sich eigentlich)
auch wen man sich das denken kann es hilft das laut und offen vor dem jenigen zu sagen.

Genau über so ein Gespräch habe ich auch schon nachgedacht, was ich mit meim Freund gern machen würde.
Aber leider will er überhaupt nicht mit mir über seine und auch unsere Probleme reden.
wir wohnen nicht zusammen und wen er dann abends bei mir ist, will er alles andere als sich mit so was befassen.
er sagt dann immer ich soll es gut sein lassen, er bekommt das schon hin usw. er versucht eben schon seit einiger zeit, ein Lösungsansatz zu finden.
Die richtige Richtung haben wir schon, aber so leicht ist das eben nicht.

Ich fühle mich gerade in unserer Beziehung auch arg angespannt, habe ständig angst, das seine Gefühle nicht die sind wie er es meint. also es kommt halt nicht so rüber.(nicht immer)

meine sorge ist, daran zu denken was ist wen es wirklich mal bergauf geht mit ihm?
wen es ihm wieder gut geht, wird das auch bei uns dann wieder besser?
den zurzeit tu ich in Rücksicht auf seine Krankheit viel schlucken.
und mir geht durch den Kopf ob das alles das auch wert ist, den ich mach das ja schon 2 Jahre mit.

Ich hoffe nur das diese tiefPhase, die er jetzt schon sein ca 2 Wochen hat bald wieder zu ende ist.
das geht immer auf und ab und oft sind es nur seine guten tage die mich daran erinnern wie lieb er doch ist, und das ich weiter kämpfen kann.

15.07.2009 22:50 • #11


K
hallo ihr zwei,

so ein reflektieren und aufschreiben der dinge ist auf jeden fall gut.. auch wenn es nur für einen selber ist.
Ich habe das auch oft gemacht, und konnte so die situationen im nachhihein viel besser verstehen und es haben sich
schneller dinge gewandelt in mir, ich konnte sie schneller verarbeiten etc.
Mein freund (ich schreibe einfach mal freund, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind) hat das nicht gemacht, und
deshalb war er vielleicht manchmal noch nicht an dem punkt wie ich, da er keine gelegenheit hatte, mit jmd zu sprechen,
oder sich aktiv damit auseinander zusetzen.
Es war wohl so wie bei euch, schneekugel, dass er tagsüber viel um die ohren hatte und abends echt nicht über sowas reden wollte.

Er fehlt mir sehr und ich kann es nicht wirklich verstehen, wie seine gefühle so pltzlich weg sein können und er kein interesse an einem
kontakt mehr zu haben scheint. Er will es wirklich nicht. habe ihm vor seiner prüfung viel glück gewünscht per sms und auch gesagt, dass ich ihn ziemlich
doll vermisse. Aber er hat nicht geantwortet. Er will mir wohl keinen anlass zu hoffnung geben.

Ich kann nichts machen und es ist einfach nur so, dass ich ihn nicht gehen lassen will.

17.07.2009 15:36 • #12


A


Hallo Korali,

x 4#13


P
@ Korali, Strubbel und Schneekugel!


Mich hat es gerade arg geschüttelt, als ich eure ,,Berichte,, gelesen habe.

Wir haben alle einen Partner der depressiv ist.

Unser Alter, unsere Ausgangspositionen, unser Geschlecht, unsere VORGESCHICHTE ist unterschiedlich und totzdem sitzen wir im gleichen Boot.


Wir sorgen uns, kümmern uns, stellen unsere Bedürfnisse hinten an, fahren jeden Tag Gefühlsachterbahn, fühlen uns ausgelaugt, am Ende unserer Kräfte, bekommen selbst unseren eigenen Tagesablauf nicht mehr richtig auf die Reihe weil wir uns in Gedanken mit uns und unserem Partner ,,beschäftigen,,.

Haben Schuldgefühle, hässliche, negative Gedanken, haben dadurch noch mehr Schuldgefühle, schämen uns für diese Gedanken (wie z.B.:..ist er/sie es WERT?)!!!!

Kämpfen selbst mit Wut, Trauer, Ängsten, Verzweiflung, Selbstzweifel, Minderwertigkeitgefühlen, Unzulänglichkeit, Mitleid und Traurigkeit etc.

Suchen jeden Tag nach neuen Möglichkeiten, wie wir mit uns und unserem Partner umgehen können, unsere Situationen erleichtern und lebenswerter machen können.

Warum sind wir in diesem Forum?


Und warum das alles überhaupt?

Weil wir LIEBEN, weil wir HOFFNUNG haben, weil wir KRAFT schöpfen müssen, weil wir MUTIG sind!


Es ist leicht gesagt, sich um sich selbst zu kümmern, den Partner so zu nehmen wie er ist....bla bla bla.....

Dies hier ist unser LEBEN, es ist kein JOB den wir tun! Wir gehen nicht nach 8 Stunden nach Hause!

Aber wir haben uns DAFÜR entschieden...also müssen wir mal jammern, mal schreien, mal heulen, mal wütend sein dürfen...

...denn wir sind menschlich...wir haben auch Gefühle.....wollen auch getröstet und verstanden werden..... nicht immer auf jedes Wort achten, es auf die Goldwaage legen, damit es unserem Partner nicht schlechter geht..usw....

JA, wir wollen mit unserem Partner diesen langen steilen Marsch bewältigen! Hand in Hand!

Aber wir haben es auch verdient, geschätzt und geachtet zu werden!

Und auch das Gefühl geliebt zu werden!


Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.... und ich wünsche mir nichts mehr, wie meinen Partner wieder zu finden ( so wie er mal war), denn DER Mann, mit dem ich zusammen lebe, der ist mir fremd!

Der ist nicht der Mann, den ich kennen- und lieben gelernt habe. Und ich hoffe, dass, wenn sich der Schleier lüftet, es wieder der Mann ist, zu dem ich JA gesagt habe, für den ich mich entschieden habe.


Wir haben bereits unsere Grenzen überschritten.... und jeder ist für sich selbst verantwortlich. Ich würde es niemandem verdenken wenn er eines Tages sagt:ICH KANN NICHT MEHR!


Ich wünsche euch allen Kraft und Zuversicht.


Petit

18.07.2009 13:51 • #13

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