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Besseres Leben mit Tabletten

MeisterEder
Hallo,
Wer ist der Meinung, dass durch Antidepressivas eine bessere Lebensqualität erhält?
Sind dann Nebenwirkungen Nebensache?
Wie helfen Dir Antidepressivas?
LG

30.11.2023 22:39 • x 1 #1


B
Ich war lange der Meinung dass ich durch Antidepressivas eine bessere Lebensqualität erhielt. Genau genommen war es auch so - aber eben nur eine Zeit lang.
Da du schon explizit nach Nebenwirkungen fragst, ja die gab es, und sie waren für mich nicht nur so eine kleine Nebensache, dennoch habe ich sie eine Zeit lang ignoriert...
das hat bis zum heutigen Tag - an dem meine letzte Einnahme etwas über 5 Jahre zurückliegt - körperliche Spuren hinterlassen.
Wie mir Antidepressivas geholfen haben: Ich war produktiver, hatte eine erhöhte Leistungsfähigkeit, allgemein bessere Stimmung, und vor allem konnte ich deutlich besser ein - und durchschlafen.

30.11.2023 23:53 • x 2 #2


A


Hallo MeisterEder,

Besseres Leben mit Tabletten

x 3#3


Fritz
Hi MeisterEder
Durch Antidepressiva erhalte ich eine bessere Zukunft.
Sie wirken in meinem Gehirn, damit Nerven - Verknüpfungen sich bilden, die mich wieder positiv und voller Hoffnung fühlen lassen.
Alle weiteren Denkarten entsprechen meiner eigenen Persönlichkeit.
Sie kommen halt dadurch zum Vorschein.
Meine Einstellung
Servus

01.12.2023 07:15 • x 2 #3


bones
Nun mir helfen Antidepressiva und co um aus dem tiefen Loch zu kommen. Es ging mir um einiges besser. Allerdings weiß ich nicht wie es ohne ist, da ich chronisch erkrankt bin. Bin daher abhängig von den Mitteln. Nw hatte ich keine zum glück. Bin einer von den wenigen, die Psychopharmaka sehr gut vertrag. Aber wenn ich nw hätte, würde ich das nicht so hinnehmen, eher ernst nehmen.

01.12.2023 09:45 • x 3 #4


Hundemensch
Guten Morgen,

ich stelle mir selbst diese Frage öfters, ob es mit Medis nicht doch besser wäre.

Leider war meine bisherige Erfahrung so, dass die Medikamente nicht langfristig geholfen haben und jedesmal ein neues Medikament auszuprobieren ist mit viel Nebenwirkungen verbunden gewesen durch das aus- und einschleichen.

Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich aktuell kein neues Medi probieren möchte.

In der Zeit wo die Medis geholfen haben, war es natürlich toll keine Depressionen zu haben.

Eines jedoch hatte mich viel zu müde gemacht und bei einem anderen wurde ich ziemlich gleichgültig, was mir gar nicht gefallen hatte.

Hätte ich die Garantie DAS perfekte Medi zu bekommen, würde ich es nehmen.

So bleibt es aber immer ein Ausprobieren und Hoffen und aktuell fehlt mir die Kraft dazu einen neuen Versuch zu starten

01.12.2023 09:56 • x 3 #5


Stromboli
Hallo @MeisterEder

Ich halte das für eine wichtige Frage, denn rund um Medikamente sind doch viele von uns immer wieder verunsichert.

Du fragst, wer ist der Meinung, ich würde statt Meinung lieber Erfahrung sagen. Mag spitzfindig klingen, aber ich glaube, das ist wirklich keine Frage von Meinungen, sondern was jede und jeder mit Medis für Erfahrungen macht. Die unterscheiden sich fundamental und es wäre sinnlos, jemanden von einer Meinung zu überzeugen, wenn man selber eine andere Erfahrung hat damit.

Ich gehöre auch zu den Glücklichen, die kaum Nebenwirkungen haben von Medikamenten, so dass diese sich für mich grossmehrheitlich unterstützend und hilfreich auswirken. Ein Antidepressiva gehört dazu, Mirtazapin, das ich seit vielen Jahren nehme. Die häufige NW, dass man stark zunimmt, ist bei mir gleich Null. Die Wirkung ist sicher mit der Zeit zurückgegangen, aber um abends einschlafen zu können, ist es immer noch wichtig. Aber in meinem Fall ist eine Depotform eines Benzodiazepins noch wichtiger, um im Alltag stabil zu bleiben. Wenn da bei einigen Usern die Alarmglocken schrillen, kann ich das verstehen, denn Benzos können schnell abhängig machen und zu dauernder Erhöhung der Dosis führen. Bei mir ist das glücklicherweise auch nicht der Fall, ich habe seit Jahren dieselbe kleine Dosis, die meinen Alltag stabilisiert. Und ich bin sehr froh, dass mein HA das pragmatisch sieht. Auch mein früherer Psychiater sagte, bei Benzos sei es individuell so unterschiedlich, dass er manchen Leuten diese nie verschreiben würde, andere könnten aber dauerhaft damit umgehen. Ich bin deshalb froh, dass ich hier ein Glück in die Wiege gelegt bekam, denn ich stelle es mir sehr schwierig vor, mit starken psychischen Belastungen zu leben und zugleich keine Medis zu vertragen, die helfen könnten, oder nicht auf sie anzusprechen.

01.12.2023 11:58 • x 7 #6


Dakota
Schließe mich Stromboli an. So pauschal lässt sich das alles nicht beantworten.
Wenn für mich die Vorteile überwiegen, nehme ich auch Nebenwirkungen in Kauf. Sollte sich das Verhältnis umdrehen, handle ich.
Dauerhaft werde ich kein Antidepressivum nehmen. Ich habe erfolgreich in der Vergangenheit absetzen können und jeder Versuch, wieder abzusetzen ist mehr als legitim.
Jede:r muss den eigenen Weg finden. Ich bin kritisch und informiere mich möglichst gut, glaube auch nicht alles, was manche Fachärzt:innen in all den Jahren von sich gaben. Ich bleibe kritisch, informiere mich (auch hier bei den Leuten, die die Mittel nehmen!) und nehme jedes Medikament ernst. Leichtfertig sehe ich das Ganze nicht.

01.12.2023 12:04 • x 3 #7


MeisterEder
Danke für die Beträge.
Ja, es geht eigentlich mehr um Erfahrungen. Da stimme ich zu.

Mirtazapin hab ich z.B. auch mal probiert.
Mit nur 7,5mg bin ich zwar wunderbar eingeschlafen. Durchschlafen klappte aber so gar nicht. Gegen 2 Uhr war die Nacht schon gelaufen.
Erst die Umstellung auf 300mg Quetiapin brachten bei mir Erfolg.

Es ist alles irgendwie eine Baustelle.
Panikatacken, Tinnitus und kaum Selbstwertgefühl plagen mich nachwievor.
VG MeisterEder

01.12.2023 12:20 • x 4 #8


bones
Nun gegen Schlafstörung würde ich nie zur mittel greifen. Und ich hatte sehr lange Schlafstörungen gehabt bzgl der Depression. Für mich kommen solch Medis nicht in Frage. Zum einem weil es nach meiner Meinung die Achse des tag/nachtrythmus zerstören kann. Das beim ausschleichen das nur schlimmer machen kann. Betone kann! Gegen andere psychischen Erkrankungen finde ich ist es für mich eine Unterstützung. Nach jahrelanger Kontakt mit Therapie und Medikamente,weiß ich mittlerweile was mir helfen konnte und was nicht. Es gibt sehr viele Medis ,die für mich fragwürdig sind ohne jetzt die Kompetenz vieler ärzte in Fragen zu stellen. Man sollte sich immer vorher gut informieren.

01.12.2023 12:32 • x 3 #9


Oliver74
Zitat von bones:
Nun gegen Schlafstörung würde ich nie zur mittel greifen. Und ich hatte sehr lange Schlafstörungen gehabt bzgl der Depression. Für mich kommen solch Medis nicht in Frage. Zum einem weil es nach meiner Meinung die Achse des tag/nachtrythmus zerstören kann. Das beim ausschleichen das nur schlimmer machen kann. ...

Gerade das hat mir ja wieder den Rythmus gegeben. Ich gehe um 22 Uhr schlafen und stehe um 8 Uhr auf. Es handelt sich ja nicht um ein Schlafmittel sondern um Antidepressiva´s mit der Nebenwirkung Müdigkeit. Also machen auch nicht abhängig. Ohne dieses Antidepressiva würde ich nicht mehr schlafen können und würde geade deshalb den Tag/Nacht Rythmus verlieren.

01.12.2023 13:27 • x 6 #10


bones
Zitat von Oliver74:
Gerade das hat mir ja wieder den Rythmus gegeben. Ich gehe um 22 Uhr schlafen und stehe um 8 Uhr auf. Es handelt sich ja nicht um ein Schlafmittel ...

Nun ich Versuche das mal genauer zu erklären. Natürlich hat man bei Einnahme von Antidepressiva, Neuroleptika und co wieder den Rhythmus. Darum geht's aber weniger,was ich meinte. Da gibt ich dir natürlich Recht. Man gibt exogene Stoffe,die das wiederherstellen. So weit so gut. Jetzt kommt das aber! Man sollte sich immer bewusst machen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, wo man ein ausschleichen des medi in Betracht zieht. Jenachdem wie lange man exogen den körper behilft, verlernt der natürliche rythmus im körper sich zu unterscheiden.im Klartext, die Achse ist so durcheinander,dass man da wieder Probleme mit dem Schlafen bekommen kann. Oft führt es zu einem erneuten Schlafstörung. Der körper muss erstmal wieder lernen und sich neu bilden. Der Kernproblem kann schlimmer werden. Dies führt zu weitere Symptome. Es kann ein Teufelskreis entstehen.

Es gibt natürlich Menschen,die so schwere Schlafstörungen haben,dass es schon sinnvoll ist, sich Hilfe durch Medis zu holen. Weil wer an chronischen Schlafmangel leidet, der hat ein hohes Risiko Psychose oder andere Art von psychischen Erkrankungen zu bekommen. Da macht sowas Sinn. Sonst finde ich, sollte das Nutzen-Risiko Verhältnis betrachtet werden.

01.12.2023 17:38 • x 1 #11


Alexandra2
Meine Erfahrungen mit Antidepressiva, Lithium und atypischen Neuroleptika sind insgesamt positiv. Es gibt viele Medikamente, die überhaupt nicht wirkten. Die jetzige Kombination hilft mir, überhaupt aufzustehen, zur Therapie zu gehen und nach und ins Leben zu finden.
Allerdings lassen bei mir Medikamente in der Wirkung nach, das Absetzen des letzten in einer Klinik hatte schlimme Nebenwirkungen mit Kippschwindel. Das ging nach einigen Wochen vorbei.
Mein jetziges Antidepressiva macht sich deutlich in der besseren Stimmung, deutliche besseren Denk-, Reaktionsfähigkeit bemerkbar. Und die gruselige Erschöpfung hat enorm nachgelassen.
Meine eigenen Neurotransmitter waren früher so aufgebraucht, daß nicht mal meine Reflexe funktionierten und ich beim Stolpern stürzte ohne mich abzufangen. Das war erschreckend.
Es stimmt nicht, dass Antidepressiva für neue Vernetzung der Hirnzellen sorgt, das funktioniert mit Psychotherapie. Antidepressiva sorgen zB für bessere Reizweiterleitung zwischen den Zellen (synaptischer Spalt).
Und weil mein jetziges zZt nicht ausreicht, hilft Lithium als Verstärker. Ich bin zufrieden so und habe nur blödes Zittern vom Lithium. Deshalb nehme ich es abends und zittere eben nachts. :wink:
Ich glaube, es kommt darauf an, wie schwer die Depression ist und welche weiteren Hilfen zur Verfügung stehen. Meine Depression ist von schwerst auf jetzt mittelschwer und chronisch, weil sehr früh begann und nicht behandelt wurde.

04.12.2023 22:32 • x 2 #12


Oliver74
@Alexandra2 auch ich bin mit deiner Kombination sehr zufrieden und hat mich wieder stabilisiert. Bei mir wirkte auch nichts. Vorallem Lithium war ausschlaggebend.

04.12.2023 22:39 • x 2 #13


Alexandra2
Das beruhigt mich schon @Oliver74, bislang wurde ich immer groß angeguckt, das hat mich oft irritiert
Ich freue mich, daß es Dir besser geht

04.12.2023 22:46 • x 2 #14


R
Zitat von Oliver74:
Es handelt sich ja nicht um ein Schlafmittel sondern um Antidepressiva´s mit der Nebenwirkung Müdigkeit. Also machen auch nicht abhängig.

Wie heißt dieses Antidepressiva?

11.12.2023 20:32 • #15


MeisterEder
Zitat von Rali:
Wie heißt dieses Antidepressiva?

Z.B. Mirtazapin

11.12.2023 21:42 • x 1 #16


R
Zitat von MeisterEder:
Z.B. Mirtazapin

Auch NaSSA ist nicht ohne, zumal es kombiniert zum Einsatz kommt.

11.12.2023 21:49 • #17


A


Hallo MeisterEder,

x 4#18


bones
Was soll denn nicht ohne sein?

12.12.2023 00:35 • x 1 #18

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