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Angst, dass die Tabletten mich "verrückt" machen

R
Ich habe seit einem Jahr den Verdacht, Depressionen zu haben und mittlerweile auch tatsächlich die Diagnose. Da Antriebslosigkeit mein Hauptsymptom ist und ich darunter schon sehr leide, wurden mir Antidepressiva verschrieben.

Im Beipackzettel ist nun ein Abschnitt, in dem davor gewarnt wird, dass man als Nebenwirkungen Suizidgedanken entwickeln kann. Ich hatte noch nie welche und mache mir jetzt große Sorgen, dass die Tabletten einen schlechten Einfluss auf mich haben.

Beim Herumgoogeln habe ich leider auch viele Artikel und Berichte gefunden, die dagegen sprechen Medikamente zu nehmen. Deswegen frage ich mich jetzt, ob nicht eine Therapie schon ausreicht.

Dazu kommt, dass ich auch unter Stimmungsschwankungen und Aggressionen leide, die sollen natürlich nicht schlimmer werden.

Ich habe die letzten Monate zwar hauptsächlich im Bett gelegen, weil ich zu nichts Kraft hatte, aber es gab auch Tage wo ich mich gut gefühlt habe, deswegen brauche ich ja vielleicht doch keine Medikamente? Ich meine, das letzte Jahr war ziemlich schlimm für mich, aber ich habe es überstanden.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

03.10.2020 22:52 • #1


Mabaja
Hallo RachelF,
ich würde es an deiner Stelle ohne Antidepressiva probieren und mehr Wert auf die Therapie legen.
Du selbst bist ja nicht überzeugt, dass du die Tabletten benötigst, und sollte der Leidensdruck trotz Therapie steigen, kannst du immer noch auf das Medikament zugreifen.

03.10.2020 23:06 • #2


A


Hallo RachelF,

Angst, dass die Tabletten mich "verrückt" machen

x 3#3


Irgendeine
Ob du Medikamente nehmen willst, musst du selbst entscheiden. Man sollte allerdings nicht alles, was im Netz steht, glauben. Meistens schreiben die Leute Erfahrungsberichte, denen es nicht so gut erging.
Wenn du noch nie Suizidgedanken hattest, ist die Gefahr, durch die Medis welche zu entwickeln, eher gering.
Das passiert eher bei Menschen, die schon (latente) Suizidgedanken hatten/haben (mir ist es passiert) und denen die Kraft fehlte, diese auch in die Tat umzusetzen.
Das kann passieren, weil die Medis i.d.R. erst den Antrieb steigern und die stimmungsaufhellende Wirkung erst später eintritt.

03.10.2020 23:46 • #3


buddl1
wenn dir der Arzt die Medis empfohlen hat...
wir sind alle nur Probanden und jeder regiert für sich selbst.
ich würde zunächst nicht den Arzt in Frage stellen, denn auch er
muss erst mal schauen, was genau die Ursache und welcher Weg, welche Medis
für dich speziell geeignet sein können.

und Beipackzettel....
wie der Name schon sagt, sie werden beigepackt, weil es eine Verpflichtung gibt
jede, aber jegliche negative Abweichung drauf zu vermerken, zu waren...

als ich mir das Rauche abgewöhnen wollte verschrieb mir die Ärztin Zypan,
ein Mittel was gegen Deppri in den USA entwickelt wurde.
Letztlich lag ich im KHS und alle Nebenwirkungen, wie beschrieben im Beipackzettel
konnten Ärzte und auch ich feststellen...
Ich hab diesen aber erst danach durchgelesen... als kein Hypochonder-Effekt...
Mir wurde gesagt, bei 1000, kann es einem Treffen,
nun der war eben ich.

Ja man sollte die Nebenwirkungen kennen und beachten, aber sein Ziel nicht deswegen in Frage stellen...
Medis und Thera, für viele der Weg, der sie heraus führte, aber letztlich nicht das Allheilmittel für alle.

übrigens, ich bin seit 30 Jahren Rauchfrei und war ein sehr starker Raucher, es konnte in einer Stunde am Pc schon mal ne Schachtel sein...
buddl1,

04.10.2020 08:20 • #4


R
Ich muss halt zugeben, dass mir die Therapie bis jetzt nicht viel bringt und es mir immer schwerer fällt, zu den Terminen zu erscheinen, weil ich einfach keine Kraft habe. Nur da muss ich wenigstens nicht mit Nebenwirkungen rechnen, deswegen hoffe ich ja dass ich irgendwann einen Sinn darin sehe.

Das war aber unter anderem der Grund warum ich über Tabletten nachgedacht habe. Nur denke ich mir jetzt eben, zur Arbeit schaffe ich es noch, den Haushalt zu schmeißen auch, und auch wenn ich nur ein, zwei gute Tage im Monat habe wo ich mich wieder wie ich selbst fühle, dann ist es so. Ich will einfach nicht, dass es schlimmer wird.

04.10.2020 08:41 • #5


Mabaja
Dann sprich es doch lieber an, dass die Therapie anders gestaltet werden müsste, damit sie fruchten kann, anstatt dich und es von Tabletten abhängig zu machen.

04.10.2020 10:31 • #6


S
Ich würde dir gerne sagen, Vitamin B Hochdosierte außerdem Vitamin D dazu Wechselduschen, das bringt Energie etwas Sport oder mit dem Rad, spazieren gehen und den Schlaf reduzieren auf 5 Stunden etwa.

04.10.2020 10:47 • x 3 #7


buddl1
mir half auch keine Thera,
ich hab es probiert,
entweder hatte ich nicht den richtigen Zugang oder der Therapeut nicht zu mir.
ich wurde geprägt nach dem Motto: hilf dir selbst, ein anderer hat nichts davon!
und ja, u.a. Sport ist ein dieser Möglichkeiten,
sich selbst an Grenzen zu bringen, des machbaren, des sich selbst überwinden
und nicht nach dem Unmöglichen greifen. es genügt sich zu überwinden,
den ersten Schritt zu finden, der zweite wird schon viel leichter.
nach nur kurzer Zeit merkst du wie leicht du deine alte Belastungsgrenze locker überschreiten kannst,
du darin deine (selbst)Bestätigung sehen kannst.
Es muss kein Sport-Club oder etwas exotisches wie Tauchen sein.
es genügt etwas einfache, was zu jeder Zeit möglich ist, laufen Rad-fahren, schwimmen,
Hauptsache raus aus dem tristen zuhause.
es werden sich neue, bessere Gedankengänge finden,
eben auch für die Arbeit, für den Alltag, für dein Leben.
buddl1,

04.10.2020 11:50 • x 2 #8


Irgendeine
Zitat von RachelF:
Nur da muss ich wenigstens nicht mit Nebenwirkungen rechnen

Die Nebenwirkjng ist, dass es dir schlechter geht...

04.10.2020 23:12 • #9


A


Hallo RachelF,

x 4#10


mrsrobot
Vielleicht ist auch das Therapieverfahren nicht das Richtige. Manche sprechen auf Verhaltenstherapie an, andere nicht, das muss man selbst rausfinden. Der erste Weg wäre für mich auch, wie hier schon geschrieben, die Therapie als solche zu ändern. Den Therapeuten oder die Therapeutin ansprechen ist ein Muss hier. Vielleicht solltest Du auch über eine Krankmeldung nachdenken. Die Genesung und nicht Arbeit und Haushalt sollten im Vordergrund stehen. Was sagt denn Dein Arzt dazu? Ist das ein Facharzt? Mein Psychiater verschreibt nicht so schnell Antidepressiva, wie mein Hausarzt und mein Psychiater ist super.

05.10.2020 11:20 • #10

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